Du hättest ja eine Maus auf den Bettpfosten setzen können.
'Die zwölfte Nacht' - Seiten 365 - 468
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Am besten gefiel mir der Vorschlag: Ein toter Vogel faellt aus den Dachbalken. Leider bin ich auf den erst gestossen, als das Buch fertig war.
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*prust*
Passant 1: Guck mal, da hagelts tote Vögel.
Passant 2: Jaja, der Tom und die Cathie sind wieder in der Dachkammer... -
Die Maus hätt aber noch furzen können ...
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Hoert man das, Sabine?
Nee, ich finde die Variation von Paradise klingt irgendwie mehr nach mir ...
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Und wieder wird es nichts mit Tom und Cathie.
Henry hat das Ganze raffiniert eingefädlet, mir kommt es auch so vor, als wäre der vorrangige Grund für eine Hochzeit mit Chathie der, Tom zu verletzen.Was mich immer wieder verwundert ( weil es für mich einfach irgendwie unvorstellbar ist ) ist die Fähigkeit vieler ( besonders Cathie ) alles, was ihr im Leben passiert, mit dem Verweis auf den Glauben ( ihren Glauben ) an Gott zu akzeptieren: "Dein Wille geschehe".
Manchmal denke ich, Tom und Cathie wären gar nicht so glücklich gewesen, wenn sie jeden Tag zusammen gewesen wären.
So waren die jährlichen Treffen zur zwölften Nacht ( und einige wenige weitere Begegnungen ) ja immer wirkliche Ausnahmen, eigentlich eher gelebte Träume, die mit der Realität wenig zu tun hatten. -
Zitat
Original von Rosenstolz
Was mich immer wieder verwundert ( weil es für mich einfach irgendwie unvorstellbar ist ) ist die Fähigkeit vieler ( besonders Cathie ) alles, was ihr im Leben passiert, mit dem Verweis auf den Glauben ( ihren Glauben ) an Gott zu akzeptieren: "Dein Wille geschehe".Dafür muss man glaub ich wirklich ein unglaubliches Gottvertrauen haben und sich auf den Gedanken einlassen, dass alle Schritte von Gott gelenkt werden und man selber sein Schicksal nicht ändern kann. Manche würden das vielleicht als naiv bezeichnen, ich finde es fast schon bewundernswert. Ich könnte das auch nicht, mir die Fäden so vollständig aus der Hand nehmen zu lassen und nicht gegen das aufzubegehren, was andere mir vielleicht aufdrücken wollen.
Cathies Glaube muss wirklich unglaublich tief gewesen sein.
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Ich könnte das auch nicht. Ich habe es auch das ganze Buch über auf ne Art bewundert. Ich möchte schon selbst mein Leben in die Hand nehmen und Dinge, die mich stören ändern können, soweit es möglich ist.
Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, wie man so gläubig sein kann, dass man so lebt. Das ist jetzt nicht negativ gemeint - ich kann es nur einfach nicht nachvollziehen. -
Irgendwie tut es mir ja schon leid, daß Cathie und Tom nicht zueinander kommen können. Bewundernswert ist aber schon, wie Cathie damit umgeht. So nach dem Motto "noch einen Mann, den ich nicht liebe. Das kireg ich jetzt auch noch hin"
Widerstand wäre ja wirklich zwecklos gewesen. Ich denke, die Kirche zu bewahren und den Reformern zu helfen und Leben zu retten, war für sie im ersten Moment noch kein Gedanke.Katherine Howard kann einem eigentlich nur leid tun. So wie ich es mitbekommen habe, ist sie von ihrer Familie ja auch nur benutzt worden. Daß sie versucht hat ein wenig Spaß zu haben kann ich schon verstehen, allerdings wusste sie ja was bereits mit ihrere Verwandten aus genau diesen Gründen passiert war. Vielleicht war sie wirklich nicht besonders helle.
Elisabeth wirkt auf mich auch nicht mehr wie ein Kind. Irgendwie tut sie mir leid, sie kann es ja eigentlich niemanden recht machen. Eigentlich möchte sie doch auch nur eine Familie, die sie liebt. Wenigstens durfte sie mit Cathie ein paar für sie glückliche Jahre erleben.
Edward hat sich irgendwie überhaupt nicht weiterentwickelt. Er reagiert immernoch vollkommen hilflos. Dabei war er doch wohl ein guter Stratee. Irgendwie passt das nicht zusammen. Militärisch durchaus planvoll und politisch ein richtiger Duckmäuser. So als hätte er in all den Jahren am Hof nicht gelernt, wie man sich durchmogelt.
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Zitat
Original von streifi
Er reagiert immernoch vollkommen hilflos. Dabei war er doch wohl ein guter Stratee. Irgendwie passt das nicht zusammen. Militärisch durchaus planvoll und politisch ein richtiger Duckmäuser. So als hätte er in all den Jahren am Hof nicht gelernt, wie man sich durchmogelt.Das ist sehr gut beobachtet.
Mit seinen strategischen Faehigkeiten ueberraschte er nicht nur Dich und mich, sondern auch seine Zeitgenossen, seinen Koenig und letztlich sich selbst.
Ich glaube: Er war in allem gut, das sich auf dem Reissbrett, am Schreibtisch, im stillen Kaemmerlein machen liess, er haette ein grosser politischer Theoretiker oder Rechtsgelehrter sein koennen (seine Gesetzentwuerfe sind hervorragend durchdacht und nahezu "modern" in ihrer Gewichtung).
Aber wenn es zur Ausfuehrung kam, waere er gern zurueckgewichen.
Das Gegenteil eines "Mannes der Tat" war er.Das Gottvertrauen, das Catherine sich erarbeitete (und darin ist die Renaissance eben schon besonders: dass Menschen darauf beharrten, sich ihren eigenen Weg zu ihrem Gott zu suchen, wobei man sich das natuerlich auch nicht auf moderne Weise vorstellen darf), habe ich sehr bewundert und gemocht. Es ist ein absolut positives Gottvertrauen, nicht aufs Jenseits gerichtet (damit steht es fuer mich in krassem Gegensatz zu dem, was ich gut fuenfzig Jahre spaeter waehrend der Gegenreformation vorfinde: Ein ganz weltabgewandtes, von Furcht gepraegtes Gottesbild), sondern diesseitig, pragmatisch (Was ist das beste fuer mich?), voller Lebenslust und Freude an der Schoepfung.
Catherine kann ihren Weg bejahen, d.h. annehmen, dass das, was ihr widerfaehrt sinnvoll ist.Ich koennte das auch nicht. Aber ich kann erkennen, dass ihr das vieles sehr erleichtert hat.
Alles Liebe von Charlie
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Die achte Nacht und die Ereignisse rund um Catherine Howard fand ich wirklich schwer zu ertragen, die neunte Nacht dann und Tom und Cathie, die sich fast kriegen ...
ZitatAls der König Tom berichtet, dass Catherine Ehefrau Nr. 6 wird, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Die Szene, in der er den Hof verlässt, sich nicht einmal mehr umschaut, brach mir beim Lesen das Herz.
@ Charlie
Danke für Deinen Hinweis darauf, was aus Catherine Briefen hervorgeht. Sie war offensichtlich nicht nur Schachfigur.Ich reih mich jetzt mal in die Schlange derer ein, die die Stelle, wo Lady Margery am Herd steht, besonders schön fanden. Da wäre ich auch gerne dabei gewesen.
Edward und wie er sich entwickelt, ist eine schmerzhafte Sache, aber so wie er mir (durch Charlies Augen) begegnet, kann ich mir nur vorstellen, dass es für ihn genauso schlimm sein muss. Er tut mir wahnsinnig Leid, ich kann ihn einfach nicht verurteilen.
Liebe Grüße
Kirsten
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Zitat
Original von Rosenstolz
Henry hat das Ganze raffiniert eingefädlet, mir kommt es auch so vor, als wäre der vorrangige Grund für eine Hochzeit mit Chathie der, Tom zu verletzen.
Na ja, ich denke mir, dass Henry schon in erster Linie an sich gedacht hat. Er hat gesehen, wie gut Cathie mit seinem Sohn umgegangen ist. Sie ist fürsorglich und hat sich im wahrsten Sinne des Wortes als Stütze für ihn erwiesen. Mir schien sein Antrag doch recht spontan.
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Ja, das denke ich auch. So sehr ihm solche Spielchen und Verletzungen Freude bereiteten - ich glaube, er hat sich in diesem Moment nach einer Frau wie ihr gesehnt.
Alles Liebe von Charlie
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Zitat
Original von grinseengel
Na ja, ich denke mir, dass Henry schon in erster Linie an sich gedacht hat. Er hat gesehen, wie gut Cathie mit seinem Sohn umgegangen ist. Sie ist fürsorglich und hat sich im wahrsten Sinne des Wortes als Stütze für ihn erwiesen. Mir schien sein Antrag doch recht spontan.
Könnte sein, aber überzeugt bin ich nicht. Dazu gab es einfach immer wieder Stellen im Buch ( ich hab sie mir leider nicht notiert ), die mich glauben lassen, dass er Menschen genau durchschaute und erkannte und mit ihnen spielte. Immer wieder kamen Drohungen, die durchblicken liessen, wie fragil die Sicherheit ( auch und besonders von Cathie und Tom ) war. Die Stimmung hätte jederzeit zu ihren Ungunsten umschwingen können. Das berühmte Damoklesschwert schwebte ständig über ihnen.
Die positiven Seiten des Ganzen hat er natürlich für sich in Anspruch genommen, also sich gerne trösten oder pflegen lassen.
Na ja, ihr seht, ich bin kein Henry-Fan. -
Zitat
Original von Solas
Ich reih mich jetzt mal in die Schlange derer ein, die die Stelle, wo Lady Margery am Herd steht, besonders schön fanden. Da wäre ich auch gerne dabei gewesen.Da muss ich mich auch noch einreihen, die Mama von Tom ist einfach köstlich! Eine richtige Mama halt, da ist nichts gekünstelt und kein Getue dabei
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Irgendwie bin ich inzwischen ganz schön hinterher. Aber durch das Arbeiten schlafe ich immer ruckzuck über Büchern ein.
Aber nun habe ich diesen Abschnitt ja auch geschafft und muss sagen, daß ich nicht so recht weiß, was ich dazu sagen soll.
Man konnte das Glück von Cathie und Tom fast riechen. Aber irgendwie hat man immer auf den großen Knall gewartet, der das ganze beendet. Und der kam ja dann auch vom König.
Daß Cathie sich ihrer enormen Aufgabe stellen wird, war mir auch klar. Aber so ohne eine Regung hätte ich das nicht gekonnt.Elizabeth bewundere und fürchte ich. Sie ist für ihr Alter sehr ernst und erwachsen. Und auch irgendwie sehr psychotisch. Diese Bestrafungen für irgendwelches "Fehlverhalten" ist doch nicht normal. Und daß in so jungen Jahren.
Wobei man bei solchen Eltern schon leichte Komplexe kriegen kann.
Mir tut sie wirklich leid.
Man möchte sie am liebsten Schütteln und sagen "Sei doch einfach nur Kind"
Aber das geht nicht. Weder das schütteln, noch das Kindsein.
Auf jeden Fall ist ihre Sichtweise eine sehr interessante.
Und schon deshalb werde ich mir sicher noch ein Buch über ihren Lebensweg besorgen. -
Zitat
Original von ximox04
Man möchte sie am liebsten Schütteln und sagen "Sei doch einfach nur Kind"
Aber das geht nicht. Weder das schütteln, noch das Kindsein.
.Das stimmt.
Ich denke, Catherine hatte - natuerlich den Verhaeltnissen der Zeit und der damaligen Auffassung von Kindheit entsprechend - aehnliche Beduerfnisse.
Sie wollte gern, dass die Koenigskinder zumindest zeitweise einfach Vergnuegen hatten, Musik machten, Gesellschaftsspiele spielten, tanzten.Elizabeth war ein ungeheuer disziplinierter Mensch, von sehr jungen Jahren an. Es erscheint, als haette das furchtbare Schicksal ihrer Mutter sie vor jeder Unvorsicht gewarnt. In meinen Augen war sie gegen sich selbst immer unbarmherzig.
Schoen, dass Du trotz der vielen Arbeit weiter mitliest. Ich hoffe, der Stress wird fuer Dich bald etwas ertraeglicher.
Alles Liebe von Charlie
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So, viel zu sagen habe ich über diesen Abschnitt auch nicht mehr.
Trotz allem erscheint er mir weniger düster als der vorige und besonders das Lesen von euren Komentaren war sehr aufmunternd. Das gibt dem Buch und der Geschichte nochmal eine andere Dimension. Hört sich irgendwie blöd an, aber was solls. Seufz, ich glaube, ich muss jetzt ersteinmal weiterlesen, bevor ich meine Gedanken in Wort fassen kann.