Die Mörder, die ich rief - Susanne Mischke

  • Kurzbeschreibung
    Vincent Romero ist fassungslos: Vor seinen Augen versinkt der Chefarzt Roman Faber im künstlich angelegten See des noblen Golfplatzes. Zunächst kann sich niemand seinen Tod erklären. Die Obduktion aber ergibt, daß er einem tödlichen Cocktail aus den Blättern der Engelstrompete erlegen ist. Nach Mordverdächtigen muß Kommissar Romero nicht lange fahnden: Da ist Fabers attraktive Ehefrau, die Alleinerbin ihres Gatten sein wird. Oder seine reizende Schwiegermutter, die kürzlich von ihm für geschäftsunfähig erklärt wurde. Die Lösung des Falls scheint für Romero und seine Kollegin Antonie Bennigsen nur eine Frage der Zeit – bis auch der zwielichtige Vermögensberater Bussek dem Gift der Engelstrompete zum Opfer fällt ...


    Über den Autor
    Susanne Mischke wurde 1960 geboren. Nach ihrem Studium in Kempten und einigen Jahren in Berlin zog sie in die Nähe von Darmstadt und lebt heute bei Hannover. Seit 2001 ist sie Präsidentin der deutschen »Sisters in Crime«.


    Meine Meinung:
    Für Liebhaber ruhiger deutscher Krimis mit einem fintenreichen Plot und sympathischem Personal, ist dieser Mischke genau das Richtige:
    Antonie muss in der Upperclass ermitteln, und bekommt es mit einem Millieu zu tun, das ihr in jeder Hinsicht unsympathisch ist: Das Opfer, ein erfolgreicher Professor, lebt zwar in einer exklusiven, aber keineswegs heilen Welt. Und da diese Welt zudem auch noch keinerlei Interesse an der Einmischung durch das einfache Volk in der Gestalt der Polizei hat, trifft es sich hervorragend, dass Antonies mittlerweile pensionierter Chef sich in diesem Milieu wie zuhause fühlt, und dank der unkonventionellen Assistenz seiner alten Mutter, entscheidende Puzzlestücke zur Lösung dieses Falls beitragen kann.


    Ein klassischer Whodunnit, in dem nur einzelne kurze Absätze andeuten, was der Mörder denkt. Ein gekonntes Remake eine Krimiklassikers, das keineswegs abgekupfert wirkt. Überzeugende Protagonisten, viel Wortwitz und ein Sinn für kleine, aber feine Details.
    Dazu noch Handlungsstränge, die sich schlüssig zusammenfügen und keine Fragen offenlassen


    Was will man mehr?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Für Liebhaber ruhiger deutscher Krimis mit einem fintenreichen Plot und sympathischem Personal, ist dieser Mischke genau das Richtige:


    Damit ist in einem Satz schon fast alles zusammengefasst, was ich an diesem Krimi so mochte.


    Die Personen sind vielschichtig und nicht eindimensional schwarz-weiß. Allesamt sind sie interessant. Egal ob Ermittler, ehemalige Ermittler, Verdächtige, Zufallsbekanntschaften ... Die Dialoge sind authentisch und oft von einem intelligenten Humor geprägt. Allgemein ist die Sprache und Wortwahl bzw. die die Beschreibung meist angenehm und nicht platt.


    Die Formulierung "Der Geruch von sich zersetzenden Eiweißverbindungen ... schlägt ... schon an der Wohnungstür entgegen" ist einfach viel interessanter als würde da stehen: "In der Wohnung stinkt es nach Sperma."



    Zitat

    Ein klassischer Whodunnit,


    Absolut! Und das ist für mich ein großer Pluspunkt an diesem Krimi!



    Zitat

    in dem nur einzelne kurze Absätze andeuten, was der Mörder denkt.


    Daran kann ich mich gerade nicht bewusst erinnern. Das kann allerdings daran liegen, dass ich das Buch wg. Zeitmangel leider nur in sehr kurzen Etappen gelesen habe und deshalb über einen relativ langen Zeitraum damit beschäftigt war.



    Es ist jedenfalls nicht einer der Krimis, in denen den Gedanken des Mörders explizit Platz eingeräumt wird. Darüber bin ich froh, weil das mag ich in der Regel nicht.



    Zitat

    Ein gekonntes Remake eine Krimiklassikers, das keineswegs abgekupfert wirkt.


    Das Original muss ich dann irgendwann auch noch lesen!



    Zitat

    Überzeugende Protagonisten, viel Wortwitz und ein Sinn für kleine, aber feine Details.
    Dazu noch Handlungsstränge, die sich schlüssig zusammenfügen und keine Fragen offenlassen


    Kann ich nur unterschreiben!


    Ich habe vor Jahren schon mal einen Krimi von Susanne Mischke gelesen und habe nur noch eine blasse, aber postive Erinnerung daran. Ich bin also eigentlich mit nicht ganz niedrigen Erwartungen an diesen Krimi herangegangen.


    Ich habe diesen Krimi aus meinem Alt-SUB geholt um diesen etwas abzubauen und Platz im Regal zu schaffen. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass er nach dem Lesen einen dauerhaften Platz in meinem Regal finden wird. Mich hat der Krimi allerdings dann doch so überzeugt und gut unterhalten, dass er bleiben darf und ich ihn irgendwann noch einmal lesen werde.