Originaltitel: "Peeps", aber auch erschienen als "Parasite Positive"
Das Buch erscheint erst im August 2008, meine Rezension bezieht sich auf die amerikanische Ausgabe.
Kurzbeschreibung
Ich sah, warum es in allen Legenden heißt, sie wären schön: Zart schimmert die Skelettstruktur unter der Haut durch, die bei ihnen immer makellos ist. Und dann haben Peeps so einen intensiven Blick. Wegen der Anpassung an die Dunkelheit sind ihre Pupillen riesig, die Haut außenherum ist zurückgezogen, so dass mehr von den Augäpfeln freiliegt. Wie botoxbehandelte Filmstars haben sie immer einen erstaunten Blick und blinzeln so gut wie nie. Einen kurzen und entsetzlichen Moment lang glaubte ich, ich wäre wieder in sie verliebt. Aber das war bloß der unersättliche Parasit in mir.
Über den Autor
Der Texaner Scott Westerfeld ist Software-Designer, Komponist von Tanzmusik und Schriftsteller. Er wurde am 5. Mai 1963 geboren. Er schreibt sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche. Sein Roman „Evolution’s Darling“ wurde für den Philip K. Dick Award nominiert. Scott Westerfeld lebt seit einigen Jahren abwechselnd in New York und in Sydney. "Peeps" war auf unter den Top 10 für den ALA Best Books for Young Adults 2005.
Meine Meinung
Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass es sich nicht um ein Vampirbuch à la "Bis(s)..." handelt. In "Peeps" ist Vampirismus eine durch Körperflüssigkeiten übertragene Krankheit. Peeps seht für „Parasite Positive".
Die Hauptfigur Cal ist infiziert, aber die Krankheit ist bei ihm nicht ausgebrochen (vergleichbar vielleicht mit HIV+ vs. AIDS). Die Masse der Infizierten hat nicht das Glück, der Parasit bewirkt bei ihnen eine völlige Veränderung der Persönlichkeit. Sie werden lichtscheu, fangen an, das zu hassen, was sie vorher geliebt haben, verziehen sich in die Unterwelt von New York und beissen Menschen. Die Symptome, die die Vampire zeigen und überhaut die Krankheit selbst werden auf natürliche Weise mit Hilfe der Evolutionstheorie erklärt.
Die Handlung wird von Cal in der Ich-Form erzählt. In jedem geraden Kapitel erzählt der Autor etwas über Parasiten und ihre Wirte und ihr seltsames Verhältnis zueinander und gibt nebenbei eine Einführung in die Evolutionstheorie. Und zwar in dem gleichen Ton, in dem Cal seine Geschichte erzählt, so dass die Sachkapitel sich nahtlos in die Handlung einfügen. Ich hatte fast den Eindruck, dass es sich um ein als Roman getarntes Sachbuch handelt, und die Informationen über die echten Parasiten sind wirklich spannend. Am Ende gibt der Autor auch noch Sachbuch-Lesetipps zu Parasiten, Ratten und Darwins "Entstehung der Arten". Ehrlich gesagt überlege ich mir, ob ich mir Parasite Rex von Carl Zimmer, aus dem Autor die Parasiten-Infos hat, zulegen soll. Ich hätte nicht gedacht, dass Parasiten so spannend sein können.
Ich bin begeistert. Bei einer vorhandenen Ratten-Phobie könnte es aber eher schwierig sein, das Buch zu lesen.
.