VaterMax - Götz Liedtke

  • VaterMax - Götz Liedtke


    Klappentext:


    Przemysl/Polen, Juli 1942: Major Max Liedtke, deutscher Wehrmachtsoffizier und Ortskommandant von Przemysl, lässt das Ghetto der Stadt am San vor dem Zugriff von SS - und Polizeieinheiten abriegeln, um den Abtransport der Juden ins KZ zu verhindern. Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des 2. Weltkriegs.


    Der Autor:


    Götz Liedtke, der Verfasser dieses dokumentarischen Erzählberichts, wurde 1926 in Passau geboren und lebt derzeit in Pocking bei Passau/Niederbayern.


    Sein Vater, Major Max Liedtke, 1948 in der Sowjetunion ohne Gerichtsverhandlung zum Tod durch den Strang verurteilt, später zu 25 Jahren Lagerhaft begnadigt, starb am 13.Januar 1955 in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager.


    Zur Person Max Liedtke ( bei Wikipedia gefunden ):


    Max Liedtke ( geb. 1894, gest. 1955 ) war deutscher Journalist. 1994 wurde er als Gerechter unter den Völkern in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ausgezeichnet.
    Liedtke war von 1929 bis 1937 Verlagsleiter der "Greifswalder Zeitung". Als Major der Wehrmacht und Ortskommandant von der ostpolnischen Stadt Przemysl rettete er, auf Anregung seines Adjudanten Albert Battel, im Juli 1942 etwa 100 Juden und deren Familien vor der Deportation in das Vernichtungslager Belzec durch die SS, indem er Strassen und Brücken sperren liess, um die SS am Abtransport der jüdischen Bevölkerung zu hindern. Für diese Tat wurde er als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Als ich das erste Mal mit diesem Buch in Berührung kam war ich fast 16 Jahre alt. Der Autor des Buches, Götz Liedtke, las in unserer Schule Auszüge daraus. Ich erinnere mich, wie betroffen ich damals schon gewesen bin, und das mich die Grausamkeit dieses Krieges und seiner "Vollstrecker" zu Tränen trieb. Heute, 14 Jahre später, habe ich dieses Buch durch einen glücklichen Umstand wiederbekommen. Als ich es erneut las ging es mir nicht anders als vor 14 Jahren.
    Ich war erschüttert, betroffen, wütend, traurig über die Grausamkeit des Krieges, der sorgfältig geplanten und durchgeführten Vernichtungsmaschinerie!
    Und ich war auch froh, froh zu sehen das es damals Menschen gab die das was sie tun konnten taten. Einer davon war Max Liedtke, unterstützt von seinem Adjudanten Albert Battel, bestärkt vom Ehepaar Heber und weiteren mutigen Menschen.


    Götz Liedtke beschreibt im Vorwort wie er dazu kam die Geschichte seines Vaters aufzuschreiben. Er erzählt sie in Ich-form aus Sicht seines Vaters.


    Zitat

    Als ich ihn anschaute (Foto), da war es mir, als bildeten sich kleine Strahlenfältchenum seine Augen; die Lippen, wie gerade Bleistiftstriche, bekamen winzige Kräuselchen. Dann hörte ich "Vatermax" ganz ruhig, mit dem schönsten Lächeln, das ein Vater seinem Sohn schenken konnte, sagen: " Lass man, Dötte, den Sommer 1942 erzähle ich dir". ( Seite 10)


    Im Nachwort erläutert er, wie es seinem Vater nach den Geschehnissen in Przemysl erging. Desweiteren befinden sich im "Anhang" Auszüge aus Dokumenten jener Zeit.


    Zitat

    Jetzt verlor sich das Lächeln meines Vaters, und die Photographie auf dem Schreibtisch blieb für immer stumm. ( Seite 127)