Jules Verne - In 80 Tagen um die Welt

  • Zum Buch: Eine Wette bringt den durchgeplanten Phileas Fogg dazu von jetzt auf gleich aufzubrechen und die Behauptung der Times (Man könne durch die Fertigstellung einer bestimmten Eisenbahnstrecke es nun schaffen in 80 Tagen einmal um den Erdball zu reisen) unter Beweis zu stellen.
    Seinen Diener, der sich bei diesem Herrn auf ruhige Tage gefreut hatte gerät fast aus der Fassung - muss aber nun mit.
    Bald stellt sich heraus dass die Times etwas euphorische Berichte schreibt. Und dann können Passepartout und Fogg schließlich nicht blind durch die Gegend reisen, also wird eine junge Frau vor dem Flammentod gerettet und ähnliches.
    Und dann ist ihnen auch noch so ein nerviger Detektiv auf den Fersen, der der festen Überzeugung ist, dass Fogg der gesucht Bankräuber aus London sei.
    So kommt es denn auch dazu dass sich Fogg am Ende der Reise fast vergisst und der ruhige, strukturierte Herr aus der Fassung gerät.


    Meine Meinung: In 80 Tagen um die Welt ist eines der Bücher von Verne, die sich (fast so) bewahrheitet haben. Deswegen hat nichts an Faszination verloren.
    Ich kannte vor dem Lesen diverse Verfilmungen und war erstaunt wieviel nun wirklich von der Reise im Buch stand. (Leide wird der Weg in Europa etwas kurz gefasst.) Der neuzeitliche Leser wird sich über die Schwierigkeiten amüsieren, weiß er doch dass man heute nur in ein Flugzeug steigen muss.
    Aber damals war alles nicht so einfach und die Abenteuer lauerten um der Ecke.

  • In 80 Tagen um die Welt, darüber lacht heute wohl jeder, aber damals war das der absolute Knüller.


    Wir wurden in eine Zeit versetzt, wo extrem viele Erfindungen gemacht wurden und hier benutzt Phileas Fogg alle neuen Transportmittel. Ich finde sogar, dass diese Art zu Reisen (vor allem die langen Seefahrten haben es mir angetan) schon etwas für sich hat. Der Diener Passepartout war so begeistert von seinem neuen Herren und dennoch hat er ihn andauernd in Verzögerungen getrieben. Mr. Fogg wurde zum kühnen Helden einer bedrohten Jungfrau und dennoch hat er seine Wette gewonnen.


    Ein Roman den ich gerne gelesen habe und vielleicht wage ich mich wieder mal an einen Jules Verne.

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  • Mir hat es auch sehr gut gefallen.


    Ich könnte mir auch vorstellen, das man bei etwas gemütlicheren sprich langsameren Bahnfahrten das Reisen und die Landschaften noch besser geniessen kann. Quer durch Indien und Amerika, das hat doch was.
    Deswegen fand ich Fogg ja so doof, der immer nur Whist gespielt hat und sich nicht für seine Umgebung interessierte.


    Ich lese bestimmt mal wieder was Verne.

  • Eine Abenteuergeschichte, die immer wieder durch zu ausführliche Belehrungen über Land und Leute unterbrochen wird. Es kommt ab und an zu schematischen Wiederholungen: Die Lage erscheint ausichtslos wegen einer ungeplanten Verspätung doch Fogg findet durch Geldeinsatz doch eine Lösung - auf Dauer ist dies etwas eintönig.
    Gefallen haben mir die Beschreibung der gegensätzlichen Charaktere von Herr und Diener und die sich daraus ergebenden Verwicklungen.

  • Meine Meinung:


    Die Reise um die Erde in 80 Tagen gehört sicher zu den Klassikern, den man durch seine zahlreichen Verfilmungen kennt. Doch wie so oft ist das, was Hollywood unter dem gleichen Namen präsentiert nicht unbedingt das, was sich der Autor des Originals ausgedacht hat. In diesem Fall ist das Original vielleicht nicht ganz so actionlastig wie die Verfilmungen, dafür aber ganz sicher nicht minder abenteuerlich. Auch wenn der exzentrische Phileas Fogg und sein manchmal etwas tolpatschige Diener Passepartout (und zugegeben: auch alle anderen Figuren) in ihrer Charakterisierung vielleicht etwas überspitzt und klischeehaft erscheinen, hat die Geschichte dieses Abenteuers auch nach mehr als 140 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung nichts von ihrem Reiz verloren. Im Gegenteil, im Zeitalter von Flugzeugen, Handys und GPS erscheint die Wette des englischen Gentleman in einer Zeit, in der es all das noch nicht gab, als noch verwegener und spannender. Die Auflösung mag logisch nicht ganz astrein sein, doch das ist angesichts der großen Reiselust, die der Roman auch heute noch weckt, zweifellos verzeihbar.


    8 Punkte von mir!

  • Klassiker sind langweilig? Dieses Vorurteil widerlegt dieses Buch schon nach wenigen Seiten. Die Reise um die Welt des exzentrischen Engländers Phileas Fogg und seines tollpatschigen Dieners Jean Passepartout ist aber nicht nur kurzweilig, sondern auch interessant und lehrreich.


    Trotzdem erkennt man das Alter des Buches am Text. Für heutige Verhältnisse sind die Personen sehr grob gezeichnet, es ist ein sehr objektiver Blick von außen, der transportiert wird. Gedanken, Gefühle und Empfindungen werden sehr wenig angesprochen. Das verhinderte für mich eine stärkere Anteilnahme an den Erlebnissen der Personen, wie sie sonst meist der Fall ist.


    Fazit: Ein lesenswerter Klassiker, der sich interessant, aber durchaus anders liest als moderne Lektüren. Auch wenn es alles andere als durchschnittlich ist, gibt’s für das Gesamtpaket „nur“ 7 Punkte.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021