Der kleine Lord - Frances Hodgson Burnett [10 - 12 Jahre]

  • Zum Buch: Cedric Erroll ist ein ganz normaler amerikansicher Junge, der seine Mutter liebt, beim Kolonialwarenhändler Hobbs auf den Apfelfässern sitzt und sich mit dem Schuhputzer Dick blendend versteht. Sein Vater ist vor Jahren gestorben.
    Alles wird anders als ein Rechtsanwalt aus England auftaucht: Er ist der Anwalt seines Großvaters, der gerade seinen letzten Sohn verloren hat. Nach der Erbfolge wäre also Cedric, nun Lord Fauntleroy, der Erbe des Titels Earl of Dorincourt..
    Mutter und Sohn reisen nach England. Die Mutter (aus Sicht des Großvaters der Grund warum sich sein Sohn von ihm abgewandt hatte) wird vom Jungen getrennt, er darf sie aber jeder Zeit besuchen.
    Cedric hat ein so naives und freundliches Herz, dass er in jeder Handlung seines Großvaters (der eigentlich der grimmigste, launischste, verbitterste alte Mann der Grafschaft ist) nur das beste sieht. Jede Tat sieht Cedric als großartigste und warmherzigste an, was es gibt.
    So verändert sich der Großvater langsam zu dem was Cedric in ihm sieht. Dieser unschuldige Engel (denn so wird er dargestellt) bringt wieder Sonnenschein ins Herz eines alten Mannes und schafft es sogar dass sich Schwiegertochter und Großvater versöhnen.


    Angaben über den Autor: Als Frances Eliza Hodgson wurde sie in Manchester, England geboren. Nach dem Tod ihres Vaters wanderte die Familie 1865 nach Knoxville, Tennessee in Amerika aus. Dort begann sie für amerikanische Zeitungen zu schreiben.
    1873 heiratete sie Dr. Swan Burnett. Nach der Scheidung von Dr. Burnett heiratete sie Stephen Tomas; im Jahr 1890 starb ihr ältester Sohn. Nach 1901 lebte Burnett in Long Island und auf Bermuda. Dort interessierte sie sich verstärkt für das Christentum, Gärtnern und Spiritualität. Wenige Wochen vor ihrem 75. Geburtstag starb Burnett im Jahr 1924.
    Bekannt und geliebt ist Burnett wegen ihrer drei Kinderbücher „Der kleine Lord“ (Little Lord Fauntleroy), „Eine kleine Prinzessin“ (A Little Princess) und „Der geheime Garten“ (The Secret Garden). Alle drei Bücher wurden (teilweise mehrfach) verfilmt.


    Meine Meinung: Der kleine Lord kommt immer zu Weihnachten im Fernsehen, so dass er leicht zu den Märchen gesteckt wird. Und das ist noch nicht einmal so falsch. Etwas realitätsfremd mutet schließlich die Veränderung dieses greisgrämigen Alten an. Es ist das erste Buch von Burnett, dass sie für Kinder schrieb. Der junge wird glorifiziert aber zum Lesen ist es einfach schöööön. Der siebenjährige Cedric ist in seinen Äußerungen so goldig und so unschuldig und naiv, dass man über seine Aussprüche nur lachen kann, sich zu dem Kleinen herunterbeugt und ewig zuhören will.

    In dieser Welt ist nichts von Dauer, auch nicht unsere Sorgen. Charlie Chaplin


    SUB:146

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  • Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher. Ich hab meine Ausgaben irgendwann in den 70igern bekommen, sie ist schon ganz ausgelesen und zerfleddert, aber ich würde sie um kein Geld der Welt hergeben.


    Es sind die Figuren so gut beschrieben. Die Geschichte rührt mich immer wieder und auch die Verfilmung mit Sir Alec Guiness ist für mich ein Highlight.


    Vorurteile werden über Bord geworfen und das Gute siegt zum Schluss! Einfach grossartige Literatur!

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
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    (>_<) <- This is Bunny.


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  • Ach, das Buch ist ein allerliebliches. Ich mag's wirklich sehr gern, und lese es immer wieder... - Hm, ich hab's letztes jahr gar nie gelesen, und vorletztes auch nicht :gruebel muss ich wieder nachholen...


    ist etwas bezaubertes entzückendes so zum drüberstreuen für einen Lese-nachmittag.


    Edit meint, der film mit dem geschnkiegelten blonden kerlchen, das Alec Guinnes umdreht ist wirklich nett :-]

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Der Film mit Rick Schröder und Sir Alec Guiness gehört für mich ebenso zum Weihnachtsfest wie "Drei Nüsse für Aschenbrödel" und James Stewart in "Ist das Leben nicht schön?" bzw. "Dinner for one" und "Ekel Alfred" zu Silvester. Die Neuverfilmung mit der noch schrecklicheren Fortsetzung finde ich trotz Mario Adorf und Marianne Sägebrecht entsetzlich.
    Das Buch existiert in unserer Familie als sorgsam gehütetes Uraltexemplar mit ganz dünnen Seiten, bedruckt mit alter Schrift und noch schnell vor der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg neu gebunden.
    Ich habe es schon als Schulkind sehr sehr gern gelesen. Natürlich kommt es manchmal etwas brav bis fast kitschig rüber, natürlich hat es etwas märchenhaftes. Trotzdem. Ich möchte glauben, dass die Zuneigung eines liebevoll erzogenen kleinen Jungen einen verknöcherter adelsstolzen Griesgram zum Freund eines Yankee-Gemüsehändlers werden lassen kann.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Klar gehört der alte Kleine Lord Film auch für mich zu Weihnachten. Bekam ich doch auch meinen ersten Fernseher am 24.12. und als ich ihn auspackte und aufstellte lief dieser Film gerade.
    Das Buch habe ich vor 1,5 Jahren dann endlich auch gelesen und es ist ebenso zauberhaft wie der bekannte Film mit Alec Guinness und Rick Schröder. Der Film ist sehr nah am Buch und man sieht beim Lesen die Filmscenen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich mag dieses Buch sehr - allerdings als Erwachsene.
    Als Kind fand ich die Geschichte unendlich langweilig.


    Ich denke auch, das es ein Buch für Erwachsene ist, auch wenn ein Kind die Hautrolle darin spielt. Als Kind habe ich den ganzen Hintergrund, die Wandlung des alten Griesgrams durch Ceddies Anständigkeit und gutem Herzen überhaupt nicht verstanden oder bemerkt. Die Handlung war mir als Kind total uninteressant erschienen. (Man könnte auch sagen, diese schöne Geschichte war für mich als Kind "Perlen vor die Säue" - aber vielleicht war ich als Kind einfach nur zu dämlich dazu :gruebel :gruebel ??? Kinder können mit der Geschichte eigentlich nichts anfangen. Das habe ich jedenfalls erst als Erwachsene überhaupt bemerken können. Als ich das als Kind vorgelesen bekam war ich glaub ich 8 oder 9 Jahre alt. Nach der Hälfte hat meine Mutter das vorlesen aufgegeben, weil es mich null interessiert hat.


    Das ging mir übrigens bei dem Buch "Die Schatzinsel" auch so. Als Kind .....war es saumässig langweilig. Als Erwachsene hab ich die Reise von Jim Hawkins richtig genossen.
    Vielleicht liegt das ja auch an mir...

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Hm, interessant, dass du die beiden vergleichst, Burnett und Stevenson... ich weiss gar nicht mehr, wann sie las. Kurios ist, dass ich die Schatzinsel als kind mehr mochte, von wegen piratenschätze und seeabenteuer, als erwachsene ging mir das moralisieren in der Schatzinsel sowas auf den geist, während mich das moralisieren bei Burnett eigentlich nicht stört, sie macht es dezenter als Stevenson.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Erschienen:
    September 2015
    Seitenzahl: 256
    Verlag: Aufbau Verlag
    Hardcover: 12,00 €
    ISBN: 978-3352006685


    Der Autor


    Frances Hodgson Burnett wurde 1849 als Tochter eines Goldschmieds im englischen Manchester geboren. Nach dem Tod ihres Vaters wanderte die Familie 1865 nach Knoxville (Tennessee) in die USA aus. Nach 1901 lebte Frances Hodgson Burnett in Long Island und auf Bermuda. Sie starb 1924. Zu ihren bekanntesten Kinderbüchern zählen „Der kleine Lord“ und „Der geheime Garten“. „Der kleine Lord“ ist mehrmals verfilmt worden – zuletzt im Jahr 1980 mit Alec Guinness in der Rolle des Earl von Dorincourt.


    Der kleine Lord


    Der kleine Cedric lebt mit seiner Mutter in New York. Sein Vater starb vor einigen Jahren und die beiden leben in sehr ärmlichen Verhältnissen. Doch des Leben des Siebenjährigen ändert sich mit einem Schlag, denn er soll zum Lord werden. Sein Großvater, den Cedric zunächst nicht kennt, möchte ihn zum Lord ernennen. Er ist der einzige Enkel und soll nun nach England reisen, um dort von seinem Großvater zum Lord erzogen zu werden. Dort angekommen muss er feststellen, dass sein Großvater ein mürrischer, alter Mann ist, der noch dazu unfreundlich zu ihm ist. Und dann taucht auch noch eine geheimnisvolle Frau auf, die behauptet, dass ihr Sohn der wahre Lord ist. Doch Cedric will nicht aufgeben.


    Fazit


    Eine wirklich berührende Geschichte, die um Weihnachten herum spielt und die wunderbare winterliche Atmosphäre ganz wunderbar einfängt. Auf das Buch selbst bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, auf welchem vermutlich der junge Cedric in einer winterlichen Landschaft zu sehen ist. Er grinst verschmitzt in die Kamera und animiert den Leser ins Buch einzusteigen. Das Buch selbst ist von Frances Hodgson Brunett und ein Klassiker, den jeder gelesen haben sollte. Die Protagonisten im Roman sind sehr ansprechend. Im Fokus steht der junge Cedric, der von seinem Großvater, dem Earl von Dorincourt, zum Lord gemacht werden soll. Ersterer ist ein lebensfreudiger Junge, der von allen Leuten um sich herum ins Herz geschlossen wird. Sein Großvater jedoch ist ein unfreundlicher Mann, der Cedric sehr mürrisch gegenüber tritt.


    Der Schreibstil in dieser Version des Klassikers ist angenehm und man kann ihm leicht folgen. Trotzdem wurde die benutzte Sprache, die Burnett damals schon verwendete, um seinen Roman zu schreiben, nicht verfremdet. Das hat mir sehr gut gefallen und die Übersetzerin Emmy Becher sehr gut hinbekommen. Auch die Handlungsstränge waren nicht schwierig, sodass man wirklich gut folgen konnte. Auch die Spannung im Roman war gut gehalten und machte den Roman sehr kurzweilig.


    Alles in allem habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und den kleinen Cedric ebenfalls ins Herz geschlossen. Auch seinen mürrischen Großvater mochte ich im Laufe des Romans sehr gut leiden.


    http://immer-mit-buch.blogspot…-der-kleine-lord-ein.html