Zum Buch: Cedric Erroll ist ein ganz normaler amerikansicher Junge, der seine Mutter liebt, beim Kolonialwarenhändler Hobbs auf den Apfelfässern sitzt und sich mit dem Schuhputzer Dick blendend versteht. Sein Vater ist vor Jahren gestorben.
Alles wird anders als ein Rechtsanwalt aus England auftaucht: Er ist der Anwalt seines Großvaters, der gerade seinen letzten Sohn verloren hat. Nach der Erbfolge wäre also Cedric, nun Lord Fauntleroy, der Erbe des Titels Earl of Dorincourt..
Mutter und Sohn reisen nach England. Die Mutter (aus Sicht des Großvaters der Grund warum sich sein Sohn von ihm abgewandt hatte) wird vom Jungen getrennt, er darf sie aber jeder Zeit besuchen.
Cedric hat ein so naives und freundliches Herz, dass er in jeder Handlung seines Großvaters (der eigentlich der grimmigste, launischste, verbitterste alte Mann der Grafschaft ist) nur das beste sieht. Jede Tat sieht Cedric als großartigste und warmherzigste an, was es gibt.
So verändert sich der Großvater langsam zu dem was Cedric in ihm sieht. Dieser unschuldige Engel (denn so wird er dargestellt) bringt wieder Sonnenschein ins Herz eines alten Mannes und schafft es sogar dass sich Schwiegertochter und Großvater versöhnen.
Angaben über den Autor: Als Frances Eliza Hodgson wurde sie in Manchester, England geboren. Nach dem Tod ihres Vaters wanderte die Familie 1865 nach Knoxville, Tennessee in Amerika aus. Dort begann sie für amerikanische Zeitungen zu schreiben.
1873 heiratete sie Dr. Swan Burnett. Nach der Scheidung von Dr. Burnett heiratete sie Stephen Tomas; im Jahr 1890 starb ihr ältester Sohn. Nach 1901 lebte Burnett in Long Island und auf Bermuda. Dort interessierte sie sich verstärkt für das Christentum, Gärtnern und Spiritualität. Wenige Wochen vor ihrem 75. Geburtstag starb Burnett im Jahr 1924.
Bekannt und geliebt ist Burnett wegen ihrer drei Kinderbücher „Der kleine Lord“ (Little Lord Fauntleroy), „Eine kleine Prinzessin“ (A Little Princess) und „Der geheime Garten“ (The Secret Garden). Alle drei Bücher wurden (teilweise mehrfach) verfilmt.
Meine Meinung: Der kleine Lord kommt immer zu Weihnachten im Fernsehen, so dass er leicht zu den Märchen gesteckt wird. Und das ist noch nicht einmal so falsch. Etwas realitätsfremd mutet schließlich die Veränderung dieses greisgrämigen Alten an. Es ist das erste Buch von Burnett, dass sie für Kinder schrieb. Der junge wird glorifiziert aber zum Lesen ist es einfach schöööön. Der siebenjährige Cedric ist in seinen Äußerungen so goldig und so unschuldig und naiv, dass man über seine Aussprüche nur lachen kann, sich zu dem Kleinen herunterbeugt und ewig zuhören will.