Genialer Werbefeldzug …. Oder einfach nur peinlich?

  • Es gibt für mich noch ein weiteres Problem bei Pseudonymen, die auf einmal von bereits arrivierten Autoren verwendet werden: Vielleicht hat der eine oder andere bereits ein Buch des Autors gelesen und befunden keine weiteren Bücher von ihm mehr kaufen zu wollen, da das Buch nicht überzeugen konnte. Jetzt bekommt man den gleichen Autor mit einen Pseudonym und einem angeblichen Erstlingswerk präsentiert, kauft das Buch und ist einmal mehr der Betrogene. Das gefällt mir nicht.


    Dass Autoren generell unter Pseudonym schreiben finde ich hingegen nicht schlimm.


    Pelicans Befürchtung man bekäme einen Autor eines historischen Romans als Historiker präsentiert, der dann keiner ist, teile ich auch. Das wäre schlimm. Würde aber erklären warum viele historische Romane von angeblichen Historikern von geschichtlichen Fehlern nur so strotzen. :gruebel


    Ein Gedanke noch zu den Vorgängen hier:
    Frau Gohl schafft es mit ihrer Wortmeldung sogar einen ganzen Berufsstand zu verunglimpfen.

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von Babyjane
    In die Ecke und schämen, so läuft das hier nicht....



    Zitat

    Bevor die Eigenwerbung zur Kenntnis genommen wir marschierst du bitte erstmal in ein paar Threads und rezensierst ein paar ordentliche Bücher, du hast nach zu arbeiten, Frau Kammerer....


    Gar nicht so einfach, wenn man gerade mindestens eines schreibt und für ein anderes ständig als Redaktion Gewehr bei Fuß stehen muss.
    Wie viele Stunden, sagtest du, hat der Tag? :gruebel



    Zitat

    Und das mit dem nicht hier gewesen, stimmt so auch nicht, ich hab dich gesehen, ein paar Mal.... gaffenderweise am Zaune..... :wave :lache


    Du kannst Gäste identifizieren? :yikes


    Da sieht man mal wie weit es mit der Anonymität im Netz her ist! :help

  • @ Iris
    Ich hab halt einen sehr feinen Riecher, ich erkenne den Zaungast daran, in welche Freds er schaut :lache
    (Oder daran, was der Gatte des Zaungasts mir in seinen sehr seltenen Besuchen am ICQ erzählt..... :rofl)
    Genug jetzt, weniger quatschen, mehr sinnvolle Postings, los.....

  • Zitat

    Original von Pelican
    Für mich heißt das:
    Obwohl die gesellschaftliche Entwicklung dahin geht, daß von den Menschen immer mehr Flexibilität gefordert wird, ist die Verlagsbranche der Ansicht, daß die Menschen immer unflexibler werden und sie daher so vorgehen müssen, um Bücher an den Mann und vor allem an die Frau zu bringen. :gruebel Eigenartig, oder?


    So eigenartig ist das nicht, den in vielen Fällen sind wir Leser wirklich sehr unfexibel.


    Wenn ein Leser ein Buch eines/r ihm bereits bekannten Autoren/in kauft, hat er Erwartungen, die sich aus den bisherigen Büchern ergeben. Wird diese Erwartung beim Lesen enttäuscht, da der/die Autor/Autorin plötzlich eine ganz anderen Weg einschlägt oder gar das Genre wechselt, kann dies häufig zu negativen Bewertungen bei amazon, in Foren, auch bei den Eulen führen, die dem Buch nicht gerecht werden.


    Daher verschiedene Namen = Pseudonyme für unterschiedliche Stilrichtungen und Genres. Das war schon immer so, denn viele Leser sind reine Gewohnstiere und wenn nicht das gewohnt zwischen den zwei Deckeln steht, ist es halt nix bis schlecht.
    Im angloamerikanischen Raum ist das meiner Meinung nach noch viel vernbreiteter. Ich erinnere mich an einen Autor mit mehr als 10 Pseudonymen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Charlie
    Autoren machen - wie die meisten Leute - ziemlich viele bloede Sachen, fuer die sie sich hinterher schaemen: Zum Beispiel ihr eigenes Buch bei Amazon bestellen, weil der Rang so schlecht ist. Da kommt man sich hinterher auch maechtig doof vor. Weil ich solche Mechanismen sehr gut selbst kenne, habe ich versucht, mir das Verhalten der Autorin mit einer aehnlichen Unsicherheit und spontanen "Dummheit" zu erklaeren. Ich war sicher: Es ist ihr sehr peinlich, sie wird sich dafuer bei den Lesern entschuldigen und das, was sie dazu verleitet hat, erklaeren. Das war offenbar grosser Quatsch. Meine Beitraege zum Thema finde ich jetzt mindestens so peinlich wie solche Amazonkaeufe.


    Das muss Dir nicht peinlich sein; Du hast es gut gemeint und sie - vermutlich als Autorenkollegin, weil man mit Autoren doch sehr oft eine gewisse Solidarität verspürt - in Schutz nehmen wollen.


    Das mit dem Bücher selbst kaufen, na ja und, irgendwann merkt man schon, dass das blöd ist. Ich hab die erste Anthologie, in der ich veröffentlicht war, auch 15 x gekauft. :lache Nicht, weil ich einen Rang nach oben treiben wollte (den sie eh nicht hatte), sondern weil ich das so toll fand, ein Buch, in dem ein Text von mir ist, zu kaufen. Tantiemen gab es übrigens keine, ich hab nicht mal alle Exemplare verschenkt, aber es war halt so toll. Jedenfalls, bis ich gemerkt habe, dass das im Grunde bescheuert ist, ich die Bücher im Regal stehen habe, nichts davon habe, sie zu kaufen und mich vielleicht lieber aufs Schreiben konzentrieren sollte.
    Ist halt eine Erfahrung gewesen, man lernt draus und hakt es ab.

  • Zitat

    Original von magali
    Deine Frage nach der Flexibilität ist leicht zu beantworten: bei dem allseits lautgewordenen Ruf nach Flexibilität geht es nicht um die Flexibilität des Denkens, sondern um Flexibilität bei der Einpassung in den jeweils wirtschaftlich wichtigen und damit vorgegebenen Arbeitsprozeß.


    Schon, aber diese Flexibilität setzt auch eine höhere Flexibilität des Denkens voraus, sonst wird der Betroffene den veränderten Anforderungen nicht gerecht. Insofern passt es aus meiner Sicht auch nicht, LeserInnen als manipulierbare Masse anzusehen, die bei der Kaufentscheidung ihr Gehirn ausschalten. Es sei denn, man setzt auf den Faktor Stress; der gestresste Mensch nimmt sich gar nicht die Zeit, sich genauer mit dem auseinanderzusetzen, was er da kauft.

  • SAbine rechtferigt dies allerdings solch ein Doppelspiel der Täuschung hier????? Ich denke nicht und ihre Antwort war wirklich nicht gerade eine Wiedergutmachung.

  • Zitat

    Original von SabineW
    Aber wenn ein neuer Name gewählt wird, ist das dann nicht eher ein Beweis dafür, dass über den Inhalt verkauft wird? Denn der Name ist ja gänzlich unbekannt.


    Ich vermute, Verlage denken hier auch, daß Schemen wirken. Z. B. ein Buch à la Ken Follett oder Barbara Wood oder oder


    Zitat

    Nee, es liegt wohl mehr an den Buchhändlern: Ach, vom letzten Buch von xy hat kaum einer was gekauft, von dem davor auch nicht - den bestell ich jetzt nicht mehr.


    Mag sein.

  • Also die Antwort von Frau Lake war ja wohl der absolute Knüller! Dieses sich selbst auf die Schulter klopfen, wie toll man doch alle vera****t hat, lässt mir doch glatt mein letztes Mahl hochkommen. Und dieses " es machen doch alle"... sehr schön, bravo. Wenn jetzt die ganze Welt von Hochhäusern springt, springen Sie auch, Frau Lake?? Ich dachte erst als ich gesehen habe das Sarah hier eine Stellungnahme geschrieben hat: Hey super, respekt das sie es sich traut, nach den ganzen Meinungsäußerungen. Aber nun bin ich der Meinung das sie es sich lieber verkniffen hätte etwas zu schrieben, als dann auch noch so dreist zu antworten. :pille

    lg Leila :wave


    Vergiss Deine Fehler, die Du nicht ändern kannst.
    Aber vergiss niemals, dass Du daraus gelernt hast!


    :lesend Michael Peinkofer- Am Ufer des Styx

  • Zitat

    Original von Iris
    Das Argument "Macht doch jeder" allerdings gegenüber den Betroffenen anzubringen (im Falle der Steuerhinterziehung z.B. gegenüber den Finanzbeamten :lache), ruft, wie wir sehen, eine ganz andere Reaktion hervor.


    Leider scheint es schwer in Mode zu kommen, erwachsenes Verhalten (im Sinne des kategorischen Imperativs) aufzugeben, das sich durch die Fähigkeit auszeichnet, Verantwortung für sich selbst, für andere und letztlich für den Zustand den Welt zu übernehmen.
    Ersetzt wird es durch ein kindliches: "Die anderen tun (dürfen) es doch auch. Warum ich nicht?"
    (Das "Alle anderen dürfen, warum ich nicht", ist schon bei Kindern meist eine Lüge. Bei Erwachsenen dient es in der Regel der Rechtfertigung amoralischen Verhaltens.)
    Ich beobachte das allenthalben und finde es zum Kotzen. Weil es die Welt ein Stück hässlicher macht und - wie sich hier gezeigt hat - anderen schadet.

  • Zitat

    Original von yelde
    oops sorry Sabi, da hat mir der PC einen Streich gespielt. Bezog sich auf deinen Post auf SEite 11 unten :grin


    Ging ja nur um Verwendung eines Pseudonyms. Dieses Theaterstück, was hier daraus gemacht wurde, finde ich auch daneben. Und ich glaube auch nicht, dass ein Verlag so etwas verlangen oder auch nur anregen würde.

  • Und zum eigentlichen Thema:


    Ich hatte gehofft, die Autorin würde als Scherz, zwar nicht von der feinen Art, erklären, dass sie es als zwei Persönlichkeiten in einem Körper einfach zu verlockend fand, sich mit sich selbst zu unterhalten und zu loben.


    Leider wählte Sie einen anderen Weg. Schade.


    Da ich weder Neuseeland-Familiensagas, noch Mädchen/Pferde-Bücher lese, gibt es auch ein Krimi-Pseudonym auf das ich achten sollte ??

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von magali
    Hat eigentlich jemand den von Batcat verlinkten Spiegel-Artikel gelesen?
    Was mich dabei frappiert, ist die Beschreibung des Verlagsvertreters, der ganz selbstverständlich berichtet, wie die fiktive Autorin geschaffen wurde und warum.
    magali


    Wenn die Verlagsleute sagen würden, es ginge ihnen um die Literatur und nicht ums Geschäft, wär's euch auch nicht Recht, weil das sowas von verlogen wäre. Natürlich suchen die sich Marktnischen und besetzen sie. Der Knabe da sagt das so offenherzig, weil er nicht den Funken von schlechtem Gewissen hat. Er macht seinen Job. Er verkauft Träume zwischen zwei Buchdeckeln. Und das in hoher Auflage.


    Das ist der Massenmarkt. Und wenn der Autor vom Schreiben leben und kein armer Poet sein will, dann freut er sich über so einen Auftrag und schreibt den Schmöker. Das ist nicht romantisch, das ist nicht künstlerisch-feinsinnig, das ist das Geschäft.


    (Dass die Marketingmenschen die Autorin anstiften, in Foren multiple Persönlichkeit zu spielen, glaub ich jetzt allerdings weniger.)


    Lieben muss man das nicht. Aber ich fürchte, der Hase läuft so.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Bogart
    Schade, daß du nur noch hier auftauchst, um Rechtschreibfehler zu mokieren oder Albernheiten abzulassen.
    Es gab mal eine Zeit, da habe ich die Beiträge des Users Bogart immer gerne gelesen, in letzter Zeit leider bin ich von dem User Bogart und seinen Beiträgen zunehmend enttäuscht. ...


    oh, das trifft mich hart. vielen dank für dieses sehr persönliche feedback!


    Zitat

    Original von Babyjane
    @ Bogart
    Ist dein Leben so frustrierend, daß du die Büchereule als Druckventil gebrauchen mußt und nur da auftauchst, wo es grad Stunk gibt? ... :rolleyes


    direkte frage, direkte antwort zum ersten teil der frage: nein! zum zweiten teil: büchereule ist druckventil, insofern ich da gut mal für paar minuten abschalten kann. offenbar auch gut meinen verstand, wenn ich deine besorgnis richtig verstehe...


    ich gelobe besserung!


    bo :wave


    PS: und bitte keine PNs!