Genialer Werbefeldzug …. Oder einfach nur peinlich?

  • interessant übrigens wenn man sich in der Leserunde den Thread Fragen an die Autorin durch liest. eigentlich eiert sie da bei Fragen zu ihrer Person ganz schön rum - so richtig will sie da gar nichts zu sagen.


    vor allem, als Pelican fragt, ob sie ein Pseudonym verwendet (Mensch Pelican, ertappt!) beantwortet sie die Frage gar nicht!



    auf die Frage, inwieweit sich das Forum auf den Buchmarkt auswirkt: ich glaube nicht, dass wir die Verkaufszahlen von so einem erfolgreichen Buch drastisch beeinflussen.
    Was aber auf jeden Fall passiert: Verlage und bestimmt auch Agenturen beobachten so ein Forum ziemlich genau. Schließlich bekommen sie hier herrlich Aufschluss über die Meinungen der Leser - also das, was sonst über Umfragen teuer eingekauft wird, präsentieren wir hier mit unseren Threads sozusagen umsonst. So wird auch dieser Thread gelesen werden. Ob sich damit allerdings irgend etwas ändert, das glaube ich nicht. Verlage werden weiterhin genauso auf Pseudonymen bestehen - auch wenn wir das ziemlich sinnlos finden.

  • Ich habe auch nichts gegen Pseudonyme, aber für sich selber werben??


    SEHR peinlich!


    Ich selbst habe vor ca. 2-3 Wochen mal versucht, das Buch "Im Land der weißen Wolke" zu lesen - habe es aber abgebrochen, wegen den vielen Klischees. :fetch
    (da wusste ich noch nichts von dieser Peinlichkeit!)

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Wenn ich hier die letzten Seiten so lese, kommt eine einhellige Meinung zustande. Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich weder das Buch noch die Leserunde über die weiße Wolke klasse fand. Da ich das Buch vom Lübbe-Verlag in einer Verlosung gewonnen habe, wollte ich es eigentlich auf dem nächsten Eulentreffen auf den großen Tisch legen. Immerhin war das Gros der Eulen begeistert. Aber wenn ich das hier so lese, sollte ich vielleicht lieber den Kamin damit anzünden.

  • Original von Conor
    Ich habe auch nichts gegen Pseudonyme, aber für sich selber werben??


    Gegen Pseudonyme ist nicht zu sagen. Und ich denke, wenn man schon für sich selber wirbt kommt es darauf an, wie. Wenn ich sage: Hey Leute, mein Buch ist klasse! Kauft es! - Oder sowas in der Art, ist das vielleicht nicht sympathisch, aber ehrlicher als dass was sie da treibt.


    Aber wirklich wirklich witzig war der "Dialog" zwischen den beiden, als Sarah nicht mehr wusste wie die Autorin hieß und Chris ihr 6 Minuten später die Antwort nannte. Immerhin waren sich beide einig, dass sie das besagte Buch nicht so toll fanden.


    Zum kringeln!!! :rofl

    Auch Die Ewigkeit Besteht Aus Augenblicken.

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  • Queedin


    es geht eigentlich nicht darum, ob wir oder man oder wer immer Pseudonyme sinnlos findet. Wie weit oben bereits geschrieben, gibt es durchaus ernstzunehmende Gründe für die Wahl eines Pseudonyms.


    Hat eigentlich jemand den von Batcat verlinkten Spiegel-Artikel gelesen?
    Was mich dabei frappiert, ist die Beschreibung des Verlagsvertreters, der ganz selbstverständlich berichtet, wie die fiktive Autorin geschaffen wurde und warum.


    Da wurde eine Autorin mit einem englisch klingenden Namen erfunden, um Leserinnen vorzumachen, daß sie wirklich von Neuseeland erfahren. Ein englisch klingender Name soll dem Buch eine Art 'Echtheitssiegel' verleihen.
    Hier wird gezielt mit Erwartungen gespielt, hier werden Träume verkauft, OHNE daß darauf hingewiesen wird, daß es sich um Träume handelt.


    Ich frage mich inzwischen, ob die Autorin überhaupt je in Neuseeland war. Damit will ich ihr nichts unterstellen, das kommt einfach daher, weil die ganze Geschichte nicht stimmt. Die Autorin ist nun in ein Licht gerückt worden, unter dessen grellem Schein jede Aussage von ihr plötzlich zweifelhaft wird.
    Hier frage ich mich auch, was den Herrn aus dem Verlag bewogen hat, das Pseudonym auf diese Weise zu sprengen.
    Ob die Autorin das wußte? Oder sind ihr, ebenso wie den LeserInnen hier, beim Erscheinen des Artikels die Scherben um die Ohren geflogen?


    Was mich aber wirklich stört an der Sache, ist das, was aus dem Spiegel-Artikel hervorgeht:
    die bewußte Täuschung von Leserinnen, dadurch, daß Bücher geschrieben werden, die Wohlgefühl auslösen durch eine angebliche Authentizität. Traum und Realität werden nicht mehr getrennt.
    Und es ist offenbar ein gern beschrittener Weg.
    Ich kannte es bis dato vor allem aus den Bereichen Heftroman und Nackenbeißer/Erotik. Da gehört ein Autorinnennamen wie 'Chantal' dazu wie der Straps an die, nun ja.


    Nun breitet sich diese Masche aber aus. Ein Buch ist ein reines Konsumprodukt?


    Daß das nicht neu ist, ist weder Legitimierung noch Trost. Ich finde es angesichts
    der ungeheuren Kapazitäten beim Drucken wie beim Verbreiten von Büchern, die heutzutage zur Verfügung stehen - das gab es noch nie in der gesamten Geschichte - beunruhigend.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Julez : du hast recht - ich war ungenau, besser hätte ich geschrieben:...aber auf diese Art und Weise für sich selber werben?


    Ich frage mich allerdings gerade, wozu Pseudonyme eigentlich dienen sollen?
    :gruebel


    und was Magali bezüglich der Täuschung schreibt - dem kann ich nur zustimmen.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

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  • Hat irgendjemand die Autorin ( unter welchen Namen auch immer :lache) mal angesprochen darauf????


    Und wird es Konsequenzen für sie hier im Forum haben??


    Ich bin echt enttäuscht, man fühlt sich belogen, ausgenutzt und für dumm verkauft.

  • Ich finde das ja auch sehr peinlich diese Aktion. Aber etwas seltsam finde ich, wenn manche nun sagen: Von der lese ich nie wieder ein Buch.
    Ich hab mich gefragt, wie ich reagieren würde, wenn meine Lieblingsautoren Mist bauen würden, sagen wir mal Rebecca Gable oder so. Also an meinem Leseverhalten würde das nichts ändern. Gute Bücher schreibt sie doch auch weiterhin....

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Ich finde das ja auch sehr peinlich diese Aktion. Aber etwas seltsam finde ich, wenn manche nun sagen: Von der lese ich nie wieder ein Buch.
    Ich hab mich gefragt, wie ich reagieren würde, wenn meine Lieblingsautoren Mist bauen würden, sagen wir mal Rebecca Gable oder so. Also an meinem Leseverhalten würde das nichts ändern. Gute Bücher schreibt sie doch auch weiterhin....


    Ja, nur glaubt man ihr kein Wort mehr....
    Gerade bei den Büchern von Frau Lark ging man ja davon aus, daß sie sehr viel eigene Lebenserfahrung in die Bücher einfließen läßt, wenn das nun auf einmal alles erstunken und erlogen ist, dann finde ich es konsequent.


    Ich finde die Bücher von Özdogan z.B. auch grandios, aber der Mann selbst hat bei mir menschlich mal sowas von verschissen, daß ich eben auf SEINE guten Bücher verzichten werde, da gibt es genug andere GUTE Bücher, die man in der Zeit lesen kann.
    Das hat etwas damit zu tun, daß ich einem Menschen den ich nicht mag oder der mich belügt kein Geld geben will und durch den Kauf eines solchen Buches, würde ich das tun.


    Nun fällt der Fall Sarah Lark glücklicherweise nicht in mein Interessengebiet.....würde er das allerdings tun, würde ich dennoch kein weiteres Buch kaufen.
    Verscheißen laß ich mich nicht, weder von einem Autor noch von einem Verlag....


    EDIT:
    Der normale Leser hat halt nur die Möglichkeit seinen Unmut durch den NICHTKAUF von Büchern auszudrücken.
    Von dieser Möglichkeit sollte man in diesem Fall dann wohl Gebrauch machen.
    Ich frage mich grad, ob es nicht vielleicht sogar ein Rückgaberecht gäbe, wenn auffliegt, daß man einer Pseudonymverarsche aufgesessen ist.
    Im Grunde ist ja nicht das enthalten, was auf dem Buchdeckel angepriesen wird. :gruebel

  • Zitat

    Original von yelde
    Hat irgendjemand die Autorin ( unter welchen Namen auch immer :lache) mal angesprochen darauf????


    Und wird es Konsequenzen für sie hier im Forum haben??


    Ich bin echt enttäuscht, man fühlt sich belogen, ausgenutzt und für dumm verkauft.


    yelde : Ich bin ganz deiner Meinung! :write


    Ich bin einfach nur entsetzt! Außerdem finde ich es echt frech und peinlich eine Plattform wie diese und ihre User derart zu missbrauchen. Die Frau brauch sich meiner Ansicht nach nicht mehr blicken lassen... Höchstens für eine Stellungnahme, die sehr wohl angebracht ist!

  • Zitat

    Original von magali
    Hat eigentlich jemand den von Batcat verlinkten Spiegel-Artikel gelesen?


    Ja. :wow Da heißt es immer, man könne einen Bestseller nicht planen, und dann stellt sich heraus, dass dieser quasi am Reißbrett entworfen wurde. Mit Erfolg.


    Englisch klingende Pseudonyme find ich nicht verwerflich. War früher Gang und Gäbe, und auch bei Rebecca Gablé haben sich etliche verwundert die Augen gerieben, als es hieß, das ist eine Deutsche.


    Aber eine erfundene Vita muss nun nicht sein.

  • Die ganze Aktion war sicher peinlich und nicht gerade "gentleman-like" oder "gentlelady-like". Und es wäre sicher auch schön wenn die "Autorin- die-mit-sich-selbst-kommuniziert" vielleicht hier auch ein kleines Statement ablassen würde - nur sollte man jetzt auch bitteschön die Kirche im Dorf lassen.


    Niemand wird gezwungen, Bücher von der genannten Autorin zu kaufen, und nur weil jemand unter einem Pseudonym schreibt, wird es aus diesem Grunde ganz sicher kein Rückgaberecht geben, selbst dann nicht, wenn man sich in Bezug auf die Biographie der Autorin getäuscht fühlt.


    Die Autorin hat in meinen Augen Scheisse gebaut; aber wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Und nun nach Konsequenzen in Bezug auf die Forumsmitgliedschaft zu rufen, halte ich schlichtweg für eine fast noch größere Lachnummer. Wenn es nämlich um das Mistbauen im Allgemeinen geht, dann müsste man eine ganze Reihe von Eulen - mich eingeschlossen - hier rausschmeißen.


    Und wenn ihre Bücher gut sind, warum sollte man diese Bücher denn nicht weiterhin lesen? Grass halte ich für einen Kotzbrocken - seine Bücher finde ich großartig. Und Grass hat mich auch schon des öfteren - vorsätzlich - angelogen.


    Und ich bitte herzlich darum, dieses Fehlversagen nicht größer zu machen als es ist. Es gibt Schlimmeres.......

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Verscheißen laß ich mich nicht, weder von einem Autor noch von einem Verlag....


    Man(n) wird sich ja wohl mal verscheißen dürfen! ;-)



    Tja, vielleicht haben die Beiträge hier im Forum ein paar fleißige Praktikanntinnen vom Verlag geschrieben - und die lachen sich gerade tot, weil die Masche funktioniert: die Leute diskutieren, die Namen der Autorin (oder was immer sie ist) sind in aller Munde.


    Wann benutzen endlich Schauspieler Pseudonyme, falls sie mal in einem Krimi den Bösewicht spielen statt immer nur den strahlenden Helden...


    Bo :rolleyes

  • @ Voltaire
    Ausgerechnet du läßt dich also gerne belügen und bist der Meinung, jemand der gelogen hat, sollte weiterhin die Möglichkeit erhalten noch mehr ausgedachten Kram unters Volk zu bringen.
    Einen Staubsauger kann ich auch umtauschen, wenn er die auf der Verpackung angegebene Saugkraft nicht erreicht.
    Warum also nicht ein Buch, daß angeblich von einer landeskundigen Autorin geschrieben wurde und bei dem sich dann herausstellt, die Autorin ist lediglich mal über das Land drüber geflogen?


    @ Bogart
    Schade, daß du nur noch hier auftauchst, um Rechtschreibfehler zu mokieren oder Albernheiten abzulassen.
    Es gab mal eine Zeit, da habe ich die Beiträge des Users Bogart immer gerne gelesen, in letzter Zeit leider bin ich von dem User Bogart und seinen Beiträgen zunehmend enttäuscht. Ist dein Leben so frustrierend, daß du die Büchereule als Druckventil gebrauchen mußt und nur da auftauchst, wo es grad Stunk gibt? ... :rolleyes

  • Hm, aber ich überlege mir jetzt gerade, dass ich von dieser Autorin oder von diesen zwei, wie auch immer noch nie was gehört. Aber jetzt ist mir der Name ein Begriff. Ob positiv oder negativ, wie auch immer.
    Eigentlich möchte ich ein solches Vorgehen ja nicht unterstützen, aber ein bisschen neugierig bin ich jetzt trotzdem geworden...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Der normale Leser hat halt nur die Möglichkeit seinen Unmut durch den NICHTKAUF von Büchern auszudrücken.
    Von dieser Möglichkeit sollte man in diesem Fall dann wohl Gebrauch machen.


    Ich habe sowohl den Spiegel-Artikel als auch die beiden Threads durchgelesen und bin zu der gleichen Entscheidung gelangt wie Babyjane!


    Allerdings bin ich da evtl. auch in dem Vorteil, dass ich noch kein Buch von Sarah Lark oder Christiane Gohl gekauft oder gar gelesen habe... :grin

  • Zitat

    Original von yelde
    Hat irgendjemand die Autorin ( unter welchen Namen auch immer :lache) mal angesprochen darauf????



    Wir haben ja gehofft, sie erklärt sich- aber heute war sie wohl nur mal schauen, zwar da aber auch wieder weg ohne sich zu äussern...

  • Praktisch alle Bestseller werden am Reißbrett entworfen.


    Ansonsten fand ich es auch nicht berühmt, wie das gelaufen ist, aber Sarah Lark wurde mir vom Verlag aufgedrückt, weil ich selbst zu 'Pferdebuch-bekannt' bin. Das Pseudonym sollte jahrelang gewahrt und gehalten werden, die Vita wurde abgesprochen (wobei dann aber wieder alles durcheinander ging und ich gar nicht mehr wusste, was ich erzählen sollte), und ich sollte die Bücher natürlich bewerben. Das machen viele Autoren in den Foren, und glaubt mal bloß nicht, dass die nicht auch unter verschiedenen Namen unterwegs sind und sich ihre Rezis selber schreiben! (Das ist auch bei Amazon gang und gäbe, da glaube ich bei deutschen Autoren inzwischen gar nichts mehr.) Also hab ich's gemacht, und was ich mache, mache ich gut, das könnt Ihr nicht bestreiten: Ihr habt Euch gerade drei Seiten lang bestens darüber amüsiert. Na ja, und dann gingen die Bücher überraschend gut ab, besonders jetzt das zweite. Der Erfolg war zwar geplant, aber so schnell nun auch nicht. Wieder ein Beweis, dass ich zwar vielleicht ein schlechter Mensch bin, aber eine ganz gute Autorin ;-) Es wurden Fotos gebraucht - wobei mir zuerst versichert wurde, dass mich garantiert kein Mensch erkennen würde. Aber da war mir schon klar, dass die Sache nicht zu halten ist. Und letzte Woche kam dann eben der Artikel im Buchreport. Ich kann's nicht ändern.
    Allerdings hatte ich schon beschlossen, demnächst zumindest nicht als Ricarda in die Foren zu gehen. Das Ganze ist zu stressig, und ich schwindele zwar ganz gut, aber nicht gern.


    Wenn es nach mir persönlich ginge, hätte ich übrigens überhaupt keine Pseudonyme. Ich schreibe Bücher in verschiedenen Genres, auch satirische Texte, und dachte ursprünglich mal, Verlage und Leser fänden es schön, wenn ein Autor vielseitig ist. Angeblich ist das aber nicht so, laut Verlagen und Agenturen neigt der Leser zum 'Schubladendenken'. Was man ja auch wieder an Sarahs Erfolg und Chris' Misserfolg sieht: 'Das gestohlene Lied' und 'Der Palast der Sonne' sind eher besser als die Neuseelandbücher, aber keiner wollte sie lesen. Aber kaum steht ein anderer Name drüber - wie jetzt auch bei der 'Pestärztin' - da hat man schon eine Weltbild-Lizenz, bevor das Buch noch auf dem Markt ist. Denkt vielleicht da mal drüber nach!


    Ansonsten würde ich mich ja entschuldigen, aber ich bin, wie gesagt, nicht die Einzige, die hier Eigenwerbung betreibt. Nur die Ungeschickteste. Es war natürlich blöd, den Namen 'Chris' zu benutzen, statt sich unter irgend einem anderen anzumelden. Also verspreche ich hiermit nur. niemals Krimis zu schreiben: mir fehlt die kriminelle Phantasie ;-)


    Sarah/Chris

    Sarah Lark: Das Lied der Maori
    Ab Mai bei Lübbe!
    Und der versprochene 'Wink mit dem Zaunpfahl':
    Ricarda Jordan: Die Pestärztin
    Ab Juli bei Weltbild

  • Zitat

    Was mich aber wirklich stört an der Sache, ist das, was aus dem Spiegel-Artikel hervorgeht:
    die bewußte Täuschung von Leserinnen, dadurch, daß Bücher geschrieben werden, die Wohlgefühl auslösen durch eine angebliche Authentizität. Traum und Realität werden nicht mehr getrennt.
    Und es ist offenbar ein gern beschrittener Weg.
    Ich kannte es bis dato vor allem aus den Bereichen Heftroman und Nackenbeißer/Erotik. Da gehört ein Autorinnennamen wie 'Chantal' dazu wie der Straps an die, nun ja.


    Nun breitet sich diese Masche aber aus. Ein Buch ist ein reines Konsumprodukt?


    Was ist daran schlimm, wenn man Träume verkauft? Gerade im reinen Unterhaltungsgenre wollen die Leser doch Träume. Da geht es um die Suggestion durch Worte, und ein wohklingendes Pseudonym ist genauso Teil dieser Suggestion. Die Eulen sind ja meist sehr reflektierte Leser, aber was ist mit denen, die sich unreflektiert im Buchladen von bestimmten Sachen abschrecken lassen - wie deutsche Namen ("ich mag keine deutschen Autoren") oder ein Frauenbuch von einem Mann geschrieben ("kann der überhaupt die Gefühlswelt einer Frau darstellen?"). Natürlich sind das oft nur Vorurteile, aber die existieren nun mal und sie beeinflussen unser Handeln.
    Solche Reaktionen wollen die Verlage und Buchhändler halt ausschließen, und das ist ja auch verständlich, wenn man jeden Titel in den Buchhandel boxen muss. In diesem Sinne sind Bücher auch leider leider Konsumprodukte.


    Das Vorgehen der Autorin finde ich aber genauso fraglich wie alle anderen hier. Das Selbst-Rezensieren ist vielleicht eine verständliche Versuchung (der man aber nicht unbedingt nachgeben muss, vor allem nicht bei einem Erfolg der Bücher), aber Selbstgespräche sind echt der Hit!


    Edit: Wow, hab zu lange für meinen Beitrag gebraucht, und Sarah hat schon was gesagt. Finde ich gut!

  • Sarah,


    das alles, was Du geschrieben hast, ist nicht weiter verwerflich.


    Aber Deine Selbstgespräche, die Du unter Deinen einzelnen Nicks geführt hast, die sind es.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)