Genialer Werbefeldzug …. Oder einfach nur peinlich?

  • O, je, bin ich in die alte Eulen-Gewohnheit zum Mäandern verfallen?
    Schrecklich, ich mache hier aber auch alles falsch.
    :grin


    Okay, kloppt Euch weiter zum Thema.
    Das doch eigentlich gestern schon abgehakt war?



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo,


    hier ist gleich noch jemand, der bestätigen kann, dass Katerina Timm noch noch keine anderen 20 Bücher geschrieben hat und ein ehrlicher, netter Mensch ist. :-)


    Als recht neue Autorin finde ich diesen Thread mitunter etwas frustrierend, gleichzeitig lernt man aber so einiges. Jene Verhaltensweisen, die Charlie anführt, also sich selbst Rezensionen schreiben und mal das eigene Buch bei amazon bestellen, damit der Verkaufsrang besser wird - also wenn ich mal ganz ehrlich bin: diese Ideen kamen mir auch manchmal. Ich habe es aber nicht getan (und bitte jetzt alle, mir zu glauben, obwohl ich zur mittlerweile als suspekt geltenden Berufsgruppe der Autoren gehöre :-]) Der Grund war in erster Linie, dass ich es peinlich fand. Ich dachte, sowas machen verzweifelte BoD-Autoren aber keine Profis, die haben das nicht nötig. Und jetzt lese ich hier, dass eine bereits bekannte, durchaus erfolgreiche Autorin auf ganzer Linie gemogelt hat. :lache


    Mir hat "Das gestohlene Lied" sehr gefallen, denn ich mag diese Umsetzung von Sagen aus weiblicher Perspektive. Die Sarah-Lark-Bücher sprachen mich nicht so an. Und wenn ich jetzt lese, dass sie auf dem Reißbrett gemacht wurden, habe ich erst recht keine Lust mehr, sie zu lesen. Das schreckt mich noch mehr ab als das Verhalten der Autorin.


    Sarahs Rechtfertigung klingt ziemlich zynisch. Als reiner Leser käme ich mir auch reichlich verarscht vor. Traurig finde ich aber auch den Umstand, dass da ein Verlag nicht nur ein Pseudonym wünschte, was mir noch einleuchten würde, sondern eine fiktive Identität für den Autor entwarf, damit das alles viel glaubwürdiger klingt. Schreib über einen Ort, den du kaum kennst, macht ja nichts, du sagst einfach, du hast dort jahrelang gelebt. Das ist doch ganz bewusste Leserverarsche, die aber offenbar gut funktioniert hat.


    Tja, als ich als Teenager davon träumte, Autorin zu werden, habe ich mir die Verlagswelt etwas anders vorgestellt. Ich hoffe aber immer noch, dass dieser Fall eine Ausnahme ist, die vielleicht ein wenig abschreckt, denn wenn es rauskommt,ist es doch reichlich peinlich.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zur Geschichte mit Sarah/Chris:
    seitdem in meinem anderen Forum eine sehr beliebte Userin ihren eigenen Krankenhausaufhalt (sie hatte erzählt, dass sie übel zugerichtet und ausgeraubt wurde und schwere Verletzungen hat) erfunden hat, und so getan hat, als wäre sie ihr Freund, der an ihrer Stelle schreibt und allen erzählt wie es ihr so geht...und als dann sogar noch ein (teures!) Paket für sie gesammelt und verschickt wurde...und die Sache natürlich irgendwann aufflog...


    ...seitdem wundert mich gar nichts mehr.
    Genau so schockiert mich die Sarah Lark-Geschichte auch nicht sonderlich. Peinlich und bescheuert sind solche Aktionen, und die die es nötig haben...aber letztendlich weiß man im Internet nie wer mit welcher Intention was schreibt.


    Ich werde das dritte Buch von Sarah Lark kaufen, und freue mich schon darauf. Es unterhält, das ist das, was ich mir vorrangig von einem Buch erhoffe. Ich glaube, wenn ich zu genau hinschauen würde, würde ich echt wenige Bücher lesen. Es gibt nun mal auch bestimmt unsympathische und komische Autoren, genau so wie auch Leser unsympathisch und komisch sein können.
    Vielleicht ist Herr X (bitte Bestsellerautor einsetzen) ein total doofer Typ, der total selbstverliebt ist. Macht das seine Bücher schlechter?


    Und hey, also wenn das mal nicht Publicity ist, was hier ablief, dann weiß ich auch nicht...ich finde, die ganze Sache riecht nach Inszenierung: die Autorin hat das ja in diversen Foren praktiziert und dann erscheint darüber ein Artikel wo alles "auffliegt"... Gelungen, muss ich sagen!!!

  • Publicity? :wow


    Naja... ich seh´s nicht so.


    Ich habe den Thread hier zum Schluss nur noch grob überflogen, insofern kann ich jetzt nicht sagen, ob Chris/ Sarah sich hier zu Wort gemeldet hat.


    Christiane Gohl = Sarah Lark = Ricarda Jordan


    :gruebel Nunja, so weit so gut und voll okay.


    Aber, Frau Gohl: ich bin, was die Pferde betrifft, mit Ihren Büchern "groß geworden".
    Ich habe sie gerne gelesen, wirklich!


    Und heute muss ich feststellen, dass eine von mir sehr geschätzte Autorin aus mindestens 3 Persönlichkeiten besteht, die sich öffentlich miteinander über ihre jeweiligen Bücher unterhalten?
    Zu Werbezwecken? :pille


    Ich fühle mich für dumm verkauft.
    Und ich möchter gerne Bücher von Leuten mit Charakter lesen.


    Gut, oft weiß ich nicht, wer oder welche Geschichte so alles hinter einem Autor steckt.
    Aber wenn ich WEISS, dass ich ver*** werde, dann ist das für mich ein guter Grund, die Finger in Zukunft von Ihren Büchern zu lassen, sehr geehrte Frau Gohl.


    Das Tragische daran ist, dass Sie es WIRKLICH nicht nötig hätten!


    Pfui Teufel! :nono

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Ich werde das dritte Buch von Sarah Lark kaufen, und freue mich schon darauf. Es unterhält, das ist das, was ich mir vorrangig von einem Buch erhoffe. Ich glaube, wenn ich zu genau hinschauen würde, würde ich echt wenige Bücher lesen. Es gibt nun mal auch bestimmt unsympathische und komische Autoren, genau so wie auch Leser unsympathisch und komisch sein können.
    Vielleicht ist Herr X (bitte Bestsellerautor einsetzen) ein total doofer Typ, der total selbstverliebt ist. Macht das seine Bücher schlechter?


    Und hey, also wenn das mal nicht Publicity ist, was hier ablief, dann weiß ich auch nicht...ich finde, die ganze Sache riecht nach Inszenierung: die Autorin hat das ja in diversen Foren praktiziert und dann erscheint darüber ein Artikel wo alles "auffliegt"... Gelungen, muss ich sagen!!!


    :write :write :write :write :write :write

  • Zitat

    Und ich möchter gerne Bücher von Leuten mit Charakter lesen.


    Das ist sicher ein netter Nebeneffekt und spricht häufig auch für eine gewissen Qualität der Werke.


    Allerdings halte ich das Werk an sich für das maßgebliche Argument, um eine Kaufentscheidung zu treffen.
    Das erinnert mich immer ein bisschen an die Scientology-Diskussion bei Tom Cruise-Filmen.


    Die Kernfrage ist immer: Soll etwas - unabhängig von seinem eigenen Inhalt und Aussagen - nur aufgrund einer Lebenshaltung und Verhaltensweise seines kreativen Schöpfers, Produzenten oder sonstwie Beteiligten boykottiert werden?


    Persönlich finde ich die Einstellung, sich aus solchen Gründen von einem Buch, Film etc. fern zu halten, etwas albern und vor allem darauf ausgerichtet, die eigene Korrektheit herauszustreichen.


    Wo ich definitiv eine Ausnahme mache, sind kreative Absonderungen von Personen, die nicht aufgrund ihrer schöpferischen Arbeit eine gewissen Bekanntheit erlangt haben, sondern z.B. aufgrund einer fraglichen Medienpräsenz und - berühmtheit im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen und von dieser Warte aus etwas publizieren etc.
    Ich denke dabei ganz speziell an Leute wie Charles Manson, dessen Gemälde und musikalischen Ergüsse sich zu Höchspreisen verkaufen, weil er vor 40 Jahren am bestialischen Tod von mehreren Menschen beteiligt war.


    So etwas halte ich definitiv für skandalös und nicht tragbar.
    Die Werbebemühungen von Frau Lark sind dagegen wirklich vollkommen harmlos und belächelnswert. Vermutlich ist sie sich selbst dabei noch dümmer vorgekommen als diejenigen, die darauf "hereingefallen" sind...

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Die Kernfrage ist immer: Soll etwas - unabhängig von seinem eigenen Inhalt und Aussagen - nur aufgrund einer Lebenshaltung und Verhaltensweise seines kreativen Schöpfers, Produzenten oder sonstwie Beteiligten boykottiert werden?


    Da gibt es von mir ein ganz klares Nein!

  • Zitat

    Original von Leonae


    Da gibt es von mir ein ganz klares Nein!


    ..und in Israel wird Wagner immer noch nicht gespielt und Arno Breker findet sich in Museen nicht wieder. Eine Ausstellung der Gemälde eines Kunstmalers namens Adolf Hitler gab es in Florenz- in Deutschland unmöglich- nicht gerechnet die Kirchenaustritte wegen der Aüsserungen von Herrn Williamson...

  • Zitat


    Die Kernfrage ist immer: Soll etwas - unabhängig von seinem eigenen Inhalt und Aussagen - nur aufgrund einer Lebenshaltung und Verhaltensweise seines kreativen Schöpfers, Produzenten oder sonstwie Beteiligten boykottiert werden?



    Es gibt sicher eine Schmerzgrenze. Wenn ich die Verhaltensweise oder Lebenseinstellung gar nicht akzeptieren kann, dann kann ich auch nicht damit leben, ihm die Taschen durch den Kauf seiner Werke füllen zu helfen. Und in diesen Fällen ist mir das völlig egal, wie das interpretiert wird. Wenn das jemand albern oder wenig nachvollziehbar findet, stört mich das nicht.

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    ich finde, die ganze Sache riecht nach Inszenierung: die Autorin hat das ja in diversen Foren praktiziert und dann erscheint darüber ein Artikel wo alles "auffliegt"... Gelungen, muss ich sagen!!!


    Na, ich weiß nicht ... Sich hinterher nirgendwo mehr blicken lassen zu können, wär ein arg hoher Preis für x verkaufte Exemplare mehr. Zumal sich bei DEN Auflagen der Effekt ja höchstens im messbaren Bereich bewegt.


    Du kaufst dir das dritte Buch. Machen sicher viele. Aber hätten sie auch das erste gekauft?

  • Wo man die Grenzen zieht, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.


    Dabei hilft es aber sicher, Abstufungen vorzunehmen und die Fälle in Relation zueinander zu betrachten, um nicht Gefahr zu laufen, aus Mücken Elefanten zu machen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



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  • Stimmt. Ich würde da auch kein in Stein gemeißeltes Prinzip draus machen, sondern von Fall zu Fall entscheiden. Bei Büchern fällt mir das umso leichter, als es ohnehin mehr gute Bücher gibt, als ich Lebenslesezeit habe.

  • Zitat

    Die Kernfrage ist immer: Soll etwas - unabhängig von seinem eigenen Inhalt und Aussagen - nur aufgrund einer Lebenshaltung und Verhaltensweise seines kreativen Schöpfers, Produzenten oder sonstwie Beteiligten boykottiert werden?


    Nein, sicher nicht nur - aber es ist eventuell ein fader Beigeschmack, der störend sein kann.


    Um mal auf das Beispiel von Tom Cruise zurückzukommen:
    Ich persönlich habe "es" immer im Hinterkopf, wenn ich einen Film von ihm sehe.
    Das heisst ja noch lange nicht, dass ich deswegen einen Film nicht sehen kann, "nur" weil Tom Cruise mitspielt ;-)

  • Zitat

    Original von SabineW


    Na, ich weiß nicht ... Sich hinterher nirgendwo mehr blicken lassen zu können, wär ein arg hoher Preis für x verkaufte Exemplare mehr. Zumal sich bei DEN Auflagen der Effekt ja höchstens im messbaren Bereich bewegt.


    Genau. Denn was Sarah / Chris hier abgezogen hat, haben ganz sicher auch sämtliche Leute gelesen, mit denen sie sonst so zu tun hat, also Autoren, Verlagsmenschen, usw. Ob die alle sagen "hast du toll gemacht" und sie dafür noch loben, wage ich zu bezweifeln. Denn Werbe-Effekt hin oder her, sie hat sich als Person wohl für sämtliche Foren disqualifiziert. Noch dazu waren ihre Aussagen über andere Autoren (sie sei ja nicht die einzige, die das mache, das würden ja viele so machen) ziemlich unfair.

  • Und auf ein Neues!
    Muss man diesen Fred denn nun wiederkäuen? Das Thema ist doch längst tot und niemanden nutzt es, wenn es hier exhumiert wird.


    Es war doch weiland genug Zeit da seine Empörung öffentlich zu machen.


    Warum sollen die Bücher dieser Autorin denn nicht lesenswert sein, nur weil sie eventuelle charakterliche Mängel hat, was übrigens hier wohl kaum einer wirklich beurteilen kann. Da muss man ganz einfach mal trennen. Die Bücher von Günter Grass beispielsweise finde ich großartig - der Typ selbst ist mir zutiefst unsympathisch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Na, kann man hier dann nicht den Meldebutton benutzen oder das per PN klären? Hö? Muß man das in disem Fred ansprechen und ihn damit wieder nach oben schubsen? :grin :chen

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Na, kann man hier dann nicht den Meldebutton benutzen oder das per PN klären? Hö? Muß man das in disem Fred ansprechen und ihn damit wieder nach oben schubsen? :grin :chen


    Habe ich jetzt nicht so ganz verstanden.
    Der ursprünglich letzte Beitrag in diesem Fred datierte vom 18.07.2008. Dann aber wurde er am 15.03.2009 um 13.16 Uhr wieder aus dem Sumpf gezogen...... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Warum sollen die Bücher dieser Autorin denn nicht lesenswert sein, nur weil sie eventuelle charakterliche Mängel hat, was übrigens hier wohl kaum einer wirklich beurteilen kann. Da muss man ganz einfach mal trennen. Die Bücher von Günter Grass beispielsweise finde ich großartig - der Typ selbst ist mir zutiefst unsympathisch.


    dito.


    Geht mir bei einigen anderen Autoren genauso, z.B. Honoré de Balzac. Und sicher gibt es auch den umgekehrten Fall: Bücher schlecht/dürftig u.a., aber Verfasser ein Ausbund an Charakter und Charme.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



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