Titel: Pie Rats of the Caribbean. Fluch der Rosinen
Autor: Eike F. Seegel
Verlag: Wagner-Verlag
Erschienen: Januar 2008
Seitenzahl: 249
ISBN-10: 3866832540
ISBN-13: 978-3866832541
Preis: 13.90 EUR
Der Klappentext dieses Buches sei für eine kurze Inhaltsangabe herangezogen:
„Ende des siebzehnten Jahrhunderts, irgendwo in der Karibik, ca. elf Uhr neunundvierzige und zweiunddreißig Sekunden: Captain Hans Sperling hat mal wieder nichts zu tun. Trotzdem schafft er es innerhalb kürzester Zeit, alle möglichen Leute gegen sich aufzubringen. Den finsteren Sparkorsar zum Beispiel, einem ebenso verfluchten wie naschhaften Piratenkapitän, der die resolute Elizardeth in seine Gewalt bringt. Plötzlich befindet sich Hans gemeinsam mit dem untalentierten Jungspund Wilhelm Burner auf einer Befreiungsmission wider Willen. Schließlich schalten sich auch noch der narzisstische Governor Swan und der vom Pech verfolgte Commodore Borington in das allgemeine Chaos ein“.
Die Art des Klappentextes spiegelt auch den Schreibstil dieses Buches wider. Da wird krampfhaft versucht etwas Humorvolles zu schreiben.
In diesem Buch gibt es zwei bemerkenswerte Stellen. Im Vorwort heißt es: „Mit diesem Buch möchte ich nicht den Literaturnobelpreis gewinnen, sondern nur witzig sein.“ Und am Schluss dieses Buch, im Hinweis für alle männlichen Leser ist folgender Satz zu lesen: „Ich hoffe, Sie sind nun zufrieden. Warum sind Sie denn immer noch hier? Legen Sie das nutzlose Buch weg und machen Sie etwas Vernünftiges“.
Wenn der Autor denn witzig sein wollte, dann drängt sich die Frage auf: Warum ist er denn nicht witzig? Denn witzig ist dieses Buch ganz gewiss nicht. Es gibt einige Stellen die den Leser ein klein wenig schmunzeln lassen, aber unter witzig versteht man sicher etwas anderes. Alles wirkt aufgesetzt und das Bemühen des Autors um eine amüsante Erzählweise wirkt verkrampft. Er will einfach zu viel und geht dabei ziemlich baden. Schnell ist man als Leser von diesem Buch genervt und man ist froh endlich das letzte Mal eine Seite umgeschlagen zu haben.
Vielleicht hätte man dieses Buch wirklich schon vor seinem Ende weglegen sollen. Und wenn der Autor es selbst als „nutzlos“ bezeichnet, so muss man ihm in diesem Punkt nicht unbedingt widersprechen.
Hier eine Kostprobe des Humors des Autors. Hinter der Abkürzung S.P.r.e.N.g.s.t.o.f.F. verbirgt sich folgendes: Supertolle Piraten reisen einschließlich Nitroglyzerin gedankenlos saufend trotz oftmals finsterer Fahrrouten. Natürlich gibt es unterschiedliche darüber was denn nun Humor ist. Jeder wird dazu wohl eine andere Auffassung haben.
Meine Gesamteindruck von diesem Buch ist eher negativ. Zu aufgesetzt und zu verkrampft erzählt der Autor. Wer gehofft hatte hier herzhaft lachen zu können, der wurde enttäuscht. Mit zunehmender gelesener Seitenzahl wurde ich immer genervter und die Versuchung das Buch einfach mittendrin abzubrechen wurde immer größer. Es fehlt diesem Buch die Leichtigkeit, die erzählender Humor einfach braucht um beim Leser anzukommen.
Weder bietet das Buch die lustigsten Seeräuber der sieben Weltmeere, noch gibt es eine volle Breitseite zündender Gags, wie uns der Klappentext glauben machen will. Das Buch kann unter der Rubrik „Enttäuschung“ abgebucht werden.