Katzenzungen - Tony Strong

  • 400 Seiten
    Rowohlt, Juni 2007


    Englischer Originaltitel: The Poison Tree
    1. Teil der Terry-Williams-Reihe
    Folgeroman: Der Taubenturm


    Kurzbeschreibung
    Terry Williams, Dozentin für Kriminalliteratur, tritt eine Stelle an der ehrwürdigen Universität Oxford an. Das Haus, in das sie zieht, birgt ein dunkles Geheimnis: Ein Student wurde dort kürzlich ermordet. Die Polizei glaubt den Täter zu kennen. Doch dann entdeckt Terry hinter der Tapete äußerst kompromittierende Briefe, die ein neues Licht auf den Fall werfen. Sie zieht die falschen Schlüsse und wird plötzlich selbst zur Zielscheibe des Mörders ...


    Über den Autor
    Tony Strong, geboren 1962 in Uganda, studierte in Oxford und arbeitet heute als Cheftexter in einer der größten Werbeagenturen Englands. Er ist verheiratet und hat drei Kinder und verbringt seine Zeit abwechselnd in London und Oxfordshire.


    Meine Meinung
    Dieser Thriller ist einer der wenigen, die ich innerhalb zweier Tagen ausgelesen habe. Es ist eins der Bücher, bei denen man 50 oder mehr Seiten liest und dann mit Erstaunen die Seitenzahl betrachtet und bemerkt, wie viel man wieder gelesen hat.
    Es ist eine interessante Geschichte, in der ich versunken bin und nicht mehr auftauchen wollte.


    Terry Williams zieht nach Oxford, wo sie studiert hat, zurück, um nach ihrer gescheiterten Ehe ihre endlich ihre Dissertation über Kriminalromane zu beenden. Sie zieht in das Haus, in dem erst vor kurzen ein Student ermordet wurde. Nachdem sie selbst bedroht wird und fängt eine Affäre mit einem der Ermittler an, wodurch sie an mehr Informationen über den Toten, die Verdächtigen und die Fortschritte der Ermittlungen erfährt. Sie glaubt schnell, den Mörder zu kennen und auf der Spur zu sein.


    Terry wird gut beschrieben und kam mir dadurch sehr nahe.
    Die Auflösung war nicht ganz überraschend, ich bin damit aber zufrieden. Es ist sehr logisch und passend, so fragt man sich, warum man nicht schon früher darauf gekommen ist.
    Da Terry Dozentin ist und somit Seminare und Vorlesungen abhält, werden zwei Vorlesungen von ihr geschildert. Es geht über den Kriminalroman in England und seine Entstehung. Dies fand ich nicht langweilig sondern informativ und interessant. Da der Autor englische Literatur studiert ist es fundiert, wenn es nicht interessiert kann es überlesen.


    Es gibt zwar eine Liebesgeschichte, diese ist jedoch nicht das Hauptthema des Romanes und diese wird eher am Rande erzählt.
    Jedoch hier noch eine Warnung, da es ein Tony-Strong-Thriller ist:
    Dieses Buch kann man auch als Erotik-Thriller bezeichnen, was ja nicht für jeden etwas ist. Daher meine Erklärung:
    Die im Klappentext erwähnten kompromittierende Briefe sind Leserbriefe an ein Herrenmagazine, in denen aus ein Frau über Sex phantasiert und dabei sehr in die Details geht. Da diese Briefe kursiv dargestellt sind, kann man sie überspringen, wenn man sie nicht lesen möchte. Sie sind jedoch für die Aufklärung des Falles wichtig, da Terry vermutet, dass sie der Mörder geschrieben hat. Auch sind ihre Interpretationen sehr interessant, da diese auch viel über sie selbst, ihre Ansichten und ihr Verhalten aussagen.
    Desweiteren sind schriftliche Aussagen abgedruckt, welche als Alibi für die Tatzeit dienen, in denen ein Mord geschah. Dabei beschreiben die Aussagenden detailliert, wer wann mit wem Sex hatte. Für die Geschichte sind diese Informationen nur bedingt wichtig, also kann man diese Stellen auch überspringen, wenn man sie nicht lesen möchte.
    Abschließend möchte ich noch deutlich machen, das in diesem Buch nicht mehr über Sex erzählt bzw. dieser beschrieben wird wie in Thrillern, in denen eine Liebesgeschichte vorkommt.
    Aber wie gesagt, bis auf diese Passagen, die man auch gut „überlesen“ kann, ist es ein recht normaler Thriller, auch wenn ich mich manchmal gefragt habe, wer jetzt mit wem Sex hatte. :grin


    Fazit: Ich bin gut unterhalten worden und konnte den Roman so „runterlesen“. Weitere Bücher des Autors werde ich noch lesen, da er sehr gut schreibt.
    Von mir gibt es 9 Punkte.