Kurzbeschreibung (laut Homepage des Blitz-Verlages):
November 1911: Alexander Berger, der Kartograph Hansen und eine Hand voll Norweger segeln ans Ende der Welt. Inmitten zerklüfteter Gletscher und arktischer Temperaturen sterben die Teilnehmer an Erfrierungen, stürzen in Gletscherspalten oder verschwinden nachts unter mysteriösen Umständen im Blizzard.
Kurz vor Abbruch der Expedition entdecken die Überlebenden einen nicht von Menschenhand geschaffenen Schacht, der senkrecht und scheinbar endlos tief in die Erde führt. Sie wollen das Rätsel des Bauwerks lösen, das jedem physikalischen Gesetz widerspricht und gar nicht existieren dürfte. Der gefährliche Abstieg in die Dunkelheit beginnt, wo Tod und Wahnsinn lauern.
Über den Autor:
siehe Bio- und Bibliographie auf Phantastik-Couch
eigene Meinung:
Ich lese äußerst selten Bücher außerhalb der bekannten, großen Verlage. In diesem Fall habe ich aus mehreren Gründen eine Ausnahme gemacht:
zum einen bin ich schon seit langem fasziniert von den frühen Entdeckungsreisen zum Nord- und Südpol; zum anderen mag ich die Geschichten von Edgar Allen Poe und Jules Verne. Wenn jetzt ein Buch daher kommt, in dem es um eine Reise nach Spitzbergen zu Beginn des 19. Jahrhunderts geht und es der Autor auch noch als eine Art Hommage an o.g. Autoren versteht- dann muß ich einfach zugreifen. Und was gibt es schöneres als sich bei 30 Grad Außentemperatur gedanklich den eisigen Wind der Arktis um die Nase wehen zu lassen?
Das Buch wird vom Verlag als phantastischer Abenteuerroman geführt. Ähnlich wie in Poes "Arthur Gordon Pym" (zu dem übrigens auch der Rezensent auf der Phantastik-Couch Parallelen entdeckt hat), beginnt auch "Das Eulentor" als möglichst realistischer Expeditionsbericht, der sich durchaus mit dem deckt, was ich bereits in Büchern über Shackleton oder Scott gelesen habe. Erst mit dem Fund des Schachtes schleicht sich peu-a-peu eine phantastische Komponente mit ein und das Ganze endet mit einem überraschenden Finale.
Die Geschichte ist spannend erzählt und der Schreibstil flüssig, sodaß ich es an einem heißen Nachmittag komplett weggelesen habe. Die aufgebaute Atmosphäre braucht den Vergleich zu den bereits genannten Autoren nicht scheuen. Für deren Leser könnte dies also sicherlich eine Neuentdeckung sein. Ich würde dem Buch eine größere Leserschaft wünschen.
Edit: Rezi ergänzt