edition nove

  • Hallo Tom


    Ich kann Dir nur voll und ganz zustimmen.


    Vielleicht sollte man folgenden Punkt klarer herausstellen, den Du schön angeführt hast:


    Es wird hier der Anschein erweckt, als ob ein Buch bei einem DKZ-Verlag "verlegt" wird wie auch bei einem Verlag, der im Sinne der Verlagsbranche arbeitet. Das ist eben nicht der Fall. Das Buch wird lediglich gedruckt - das ist ein riesiger Unterschied!!! Insofern wird hier schon etwas versprochen, was nicht gehalten wird.
    Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das Wortklauberei ist und ob das seriös oder nicht ist. Meiner Meinung nach ist es mittlerweile in sehr vielen Bereichen, in denen Geld verdient wird, so: Von dem, was die Werbung verspricht, ist nur ein kleiner Teil wahr. Aber gelogen hat eigentlich keiner. Das kann man in der Tat als seriös bezeichnen, wenn man so will. Es machen schließlich alle, oder ;-)


    Dean

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    (...)
    Bedenken Sie, dass wir – nicht zuletzt wegen des Kostenzuschusses – die Möglichkeit haben, ein Buch über 10 Jahre lang zu bewerben und zu produzieren, und wir die Herstellung nicht sofort einstellen, sollte der gewünschte Erfolg nicht gleich erzielt werden. Oftmals braucht ein Buch eine längere Anlaufzeit, bis es ins Rollen kommt. (...)


    Und ich soll nun also glauben, dass ein Verlag, der diesen Namen auch verdient, nicht durchaus auch so handeln können würde, habe ich das richtig verstanden, und auch, dass das an diesem so genannten «Kostenzuschuss» liege?


    Wie schön, dass die Verlage, bei denen ich bisher veröffentlicht habe, die Sache mit der Lagerhaltung auch deutlich sportlicher nehmen, als Sie, novum Verlag, das vom seriösen Buchmarkt zu behaupten scheinen.


    *


    Klar. Jeder kann schreiben. Es kann auch jeder singen. Es ist nur nicht jeder ein Sänger. Auch wenn mal jemand für die Mama eine Platte aufgenommen hat und schließlich als drogenabhängiger, psychotischer Megastar endete.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Das Buch wird lediglich gedruckt


    Und zwar jedes. "Buch."


    YouTube könnte sich ja auch einfach "Filmverleih" oder "Kinoproduktion" nennen.


    Wobei. Scheißbeispiel. Kommen ja gleich wieder Leute angerannt, die vorrechnen, dass es fünf von fünf Millionen YouTube-Videos zu weltweitem Ruhm gebracht haben, nebst nennenswerter Reputation für die Her-/Darsteller. Und die anderen Videos werden auf Lager gehalten, weil manch eine tolle Filmproduktion einfach etwas länger braucht, um "ins Rollen" zu kommen. Allerdings kostenlos. ;-)


    Übrigens, als letzte Anmerkung zur wunderlichen Preiskalkulation: Bücher von sehr erfolgreichen Autoren werden zuweilen teurer angeboten als vergleichbar ausgestattete Bücher nicht so erfolgreicher Autoren, einfach weil das Publikum so oder so zuschlagen würde. Oder es werden Serien, die lange exorbitant erfolgreich als Taschenbuch liefen, plötzlich ins Hardcover-Programm genommen, zum Beispiel die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett. Weil die Spanne bei HC sehr viel größer ist - auch und vor allem für die Verlage!

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    Womit hier herumgeworfen wird, sind Vorwürfe und Vorurteile.


    Ich entdecke diese unsägliche, zeitraubende und sich im Kreise drehende Diskussion erst jetzt.


    Keines der Argumente, die hier von der neuen Novum-Tochter hervorgebracht wurden, konnte überzeugen, und das ist auch nicht verwunderlich, weil es eben Dinge gibt, die lassen sich gegenüber Experten weder schönreden noch verargumentieren.


    Zitat

    Dienstleistungsverlage sind keine Erscheinung der Neuzeit, sondern sie decken schon seit Jahrhunderten ein Bedürfnis von Schriftstellern. Auch Publikumsverlage greifen zuweilen auf die Möglichkeit des Kostenzuschusses zurück – der Buchmarkt ändert sich.


    Das sind auch solche Platitüden, die man immer wieder hört. Das gleiche Geblubber, ohne Sinn und Verstand und ohne jeden Beleg. Als nächstes wird Goethe herbeizitiert. :sleep Ebenso könnte man auf Van Gogh zurückgreifen und behaupten, sich Ohren abzuschneiden deckte schon vor Jahrhunderten das Bedürfnis von Malern, siehe Van Gogh, und seht, wie berühmt er geworden ist, also kann ja nichts Schlimmes daran sein.


    Wenn sich das Modell, dass Autoren für ihre Bücher zahlen, bewährt hätte, hätte es sich durchgesetzt. Dass das "seit Jahrhunderten" nicht der Fall ist - obwohl "sich der Buchmark ändert"(?) - spricht von ganz allein gegen dieses unsinnige Argument.


    Und dass auch "Publikumsverlage zuweilen auf die Möglichkeit des Kostenzuschusses zurückgreifen" ist eine glatte Lüge, die durch stetiges Wiederholen nicht wahrer wird.


    Es gibt wohl kaum jemand, der mit Publikumsverlagen so gut vernetzt ist, wie wir Autoren, die wir seit vielen Jahren in vielen Publikumsverlagen veröffentlichen. Und keiner dieser Publikumsverlage beteiligt den Autor an Kosten!


    Zitat

    Die Frage bleibt nach wie vor: Was ist an einem transparenten Angebot verkehrt? Wir haben viele zufriedene Autoren, die von unserem Angebot an Leistungen begeistert sind. Sie haben für sich die richtige Entscheidung getroffen – und ich denke, diese Entscheidung obliegt jedem selbst.


    Zu einem "Angebot" gehört zunächst einmal neben einer Kostenaufschlüsselung eine ausdrücklich aufgeschlüsselte und nachprüfbare und vergleichbare Leistung. Gäbe es sie und ließe sie sich vergleichen mit regulären Verlagen, die keine Kostenbeteiligung fordern, und würde ein Autor dann in Kenntnis der Kosten und vergleichbar geringeren Leistung dennoch darauf bestehen, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, dann wäre das in der Tat sein eigenes Bier.


    Aber weder findet diese Aufklärung pro-aktiv statt, noch sind die Informationen vollständig und die Argumente (wie man hier im Forum sieht) sinnvoll und korrekt. Hier findet also eine Täuschung statt, die unerfahrenen Autoren suggeriert, diese Art der Dienstleistung sei etabliert, traditionell, üblich, zunehmend, logisch und erfolgversprechend. Und nichts davon ist der Fall. Das ist daran verkehrt.


    Und, lieber Novum-Verlag, tun Sie doch bitte nicht so, als wüssten Sie das alles nicht. Sie stehlen uns und sich selbst die Zeit und erreichen am Ende gar nichts.
    Nur: Während Sie um Kunden - und Einkünfte - kämpfen, brauchen wir nur aufzuklären. Wir sind viel mehr als Sie, und uns kostet es wenig.
    Sie könnten so viel mehr im Leben erreichen, wenn Sie täten, was Richtig und Gut ist, statt dagegen zu kämpfen, dass man Ihnen Ihr Fehlverhalten vorwirft.


    Vermutlich haben Sie bemerkt, dass die Luft in den letzten Monaten dünner und dünner für Zuschussverlage geworden ist. Das ist jedenfalls eine Änderung des Buchmarktes, die ich beobachtet habe, und ich plaudere sicher kein Geheimnis aus, wenn ich voraussage, dass sich das noch deutlich verstärken wird ...


    Gruß,


    Andreas Wilhelm


    PS: Wer mehr wissen möchte, der informiere sich beim FAIRLAG Aktionsbündnis für Faire Verlage
    Über 40 Autorenverbände und Literaturinstitutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - der größte bisher dagewesene Zusammenschluss von Schriftstellerverbänden überhaupt! - klären auf:

    http://autorenforum.montsegur.…bb/YaBB.pl?num=1208520054
    http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/web/

  • Und dass auch "Publikumsverlage zuweilen auf die Möglichkeit des Kostenzuschusses zurückgreifen" ist eine glatte Lüge, die durch stetiges Wiederholen nicht wahrer wird.


    Bestimmte Publikumsverlage greifen zeitweise auf einen Zuschuss zurück oder beteiligen den Autor nicht am Honorar, bis nicht eine bestimmte Anzahl an Büchern verkauft wird. Zuschüsse sind ein gängiges Verfahren in der Buchbranche.



    Zu einem "Angebot" gehört zunächst einmal neben einer Kostenaufschlüsselung eine ausdrücklich aufgeschlüsselte und nachprüfbare und vergleichbare Leistung. Gäbe es sie und ließe sie sich vergleichen mit regulären Verlagen, die keine Kostenbeteiligung fordern, und würde ein Autor dann in Kenntnis der Kosten und vergleichbar geringeren Leistung dennoch darauf bestehen, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, dann wäre das in der Tat sein eigenes Bier.


    Ich kann nicht für Dienstleistungsverlage im Allgemeinen sprechen, sondern nur für uns, den novum Verlag. Unser Angebot ist leicht verständlich und ausführlich strukturiert – und natürlich weiß der Autor daher auch um die Kosten. Ihre Behauptungen treffen, was uns betrifft, in keiner Weise zu.



    Vermutlich haben Sie bemerkt, dass die Luft in den letzten Monaten dünner und dünner für Zuschussverlage geworden ist. Das ist jedenfalls eine Änderung des Buchmarktes, die ich beobachtet habe, und ich plaudere sicher kein Geheimnis aus, wenn ich voraussage, dass sich das noch deutlich verstärken wird ...


    Unserer Erfahrung nach sind die Leistungen und das Engagement für den Autor, die wir anbieten, gefragt und das Bedürfnis nach diesen ist mehr und mehr im Kommen.


    Aber weder findet diese Aufklärung pro-aktiv statt, noch sind die Informationen vollständig und die Argumente (wie man hier im Forum sieht) sinnvoll und korrekt. Hier findet also eine Täuschung statt, die unerfahrenen Autoren suggeriert, diese Art der Dienstleistung sei etabliert, traditionell, üblich, zunehmend, logisch und erfolgversprechend. Und nichts davon ist der Fall. Das ist daran verkehrt.


    Dienstleistungsverlage sind auf dem Markt etabliert, es gibt sie bzw. Vorformen seit Jahrhunderten, das ist eine unbestrittene Tatsache, ebenso wie das Faktum, dass sie im Wachstum sind. Was den Erfolg betrifft: Hier kann ich natürlich auch nur für uns sprechen. Der novum Verlag verspricht keinen Bestseller, sondern die Chance, ein Werk zu publizieren und auf dem Markt zu platzieren. Und das setzen wir auch um. Über den Erfolg können wir keine Auskunft geben und tun es daher auch nicht.


    Mein Statement sollte lauten: Es wird immer wieder Gegner wie auch Befürworter von Dienstleistungsverlagen geben. Meinungsaustausch ist eine wichtige Sache für Autoren, sollte allerdings nicht in falschen Aussagen gipfeln, da wir unsere Vertragsbestandteile erfüllen und unseren Autoren zur Seite stehen, auch, was Lesungen betrifft. Nur ein Beispiel: Unser Verlag ist auf den deutschsprachigen Buchmessen vertreten, wo auch Lesungen gehalten werden.

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    Nur ein Beispiel: Unser Verlag ist auf den deutschsprachigen Buchmessen vertreten, wo auch Lesungen gehalten werden.




    Ich finde diese Diskussion ja höchst interessant.


    Da habe ich gleich noch eine Frage.


    Es stimmt, dass der Novum Verlag auf deutschsprachigen Buchmessen vertreten ist.
    Allerdings habe ich durch ein Angebot seitens des Novum Verlages (respektive seiner Tochter) per Mail erfahren, dass ich, je nach dem, auf welcher Buchmesse, einen hohen Preis in mindestens dreistelliger Höhe hätte bezahlen müssen, um eine Lesung zu halten oder damit überhaupt das Buch dort wenigstens ausgelegt würde.


    Und das hat mich dann endgültig nachdenklich gestimmt.


    Wie gehen andere Verlage damit um? Ist diese Art und Weise üblich?


    LG,


    Christiane

  • Zitat

    Original von Chrissi


    Es stimmt, dass der Novum Verlag auf deutschsprachigen Buchmessen vertreten ist.
    Allerdings habe ich durch ein Angebot seitens des Novum Verlages (respektive seiner Tochter) per Mail erfahren, dass ich, je nach dem, auf welcher Buchmesse, einen hohen Preis in mindestens dreistelliger Höhe hätte bezahlen müssen, um eine Lesung zu halten oder damit überhaupt das Buch dort wenigstens ausgelegt würde.


    Nee, oder?! :yikes

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Hallo Chrissi,


    nein natürlich ist das nicht üblich. Autoren bekommen Geld dafür, dass sie lesen. Wäre ja sogar noch schöner, wenn man dafür zahlen müsste! Drollig.


    Abgesehen davon - solange man nicht als Stargast auf einer großen Bühnen, im Zelt, auf dem Blauen Sofa oder dergleichen liest, ist es auch herzlich wenig effektiv. Die Frankfurter Buchmesse ist eine Industriemesse für Rechte und Lizenzen. Selbst Bestsellerautoren lesen dort an den Ständen nur zum Schmuck, damit die Presse mal vorbeikommt. Da dort nichts gekauft werden kann, ist die Verkaufswirksamkeit einer dortigen Lesung gleich Null.


    Und was Leipzig angeht: Random House, immerhin die größte Verlagsgruppe mit über 30 Verlagen, veranstaltet dort mit sämtlichen seiner Verlage überhaupt nichts. Man präsentiert sich der Form halber auf einem Sammelstand, aber darüber hinaus lohnt es sich nicht, dort irgendetwas zu veranstalten. Denn das Geschäft wird mit Lizenzen in Frankfurt und mit den Büchern im Buchhandel gemacht.


    Und man kann Random House vielleicht einiges vorwerfen, aber sicher nicht, dass sie nicht ihr Geschäft verstehen würden.


    Gruß,


    Andreas

  • Nochmal für Fußgänger, auch für die österreichischen: Ein Verlag, der diesem Begriff - auch seiner etymologischen Herleitung - gerecht wird, kauft einem Autor die Veröffentlichungsrechte für ein Werk ab. Hierfür wird ein Vorschuss geleistet, im Anschluss fließen - abhängig von den Verkaufszahlen - Tantiemen, also Anteile (prozentual bezogen auf den Ladenpreis) vom Buchverkauf. Selbst wenn diese Tantiemen insgesamt (weil das Buch floppt) niedriger ausfallen als der Vorschuss, muss dieser nicht zurückgezahlt werden. Gleichzeitig tut der Verlag alles dafür, um das Buch zu einem Erfolg zu machen: Es wird lektoriert, ausgestattet, beworben, es werden Presseexemplare verschickt, der Autor wird auf Messen präsentiert und es werden Lesungen organisiert. All dies geschieht tutti complitti zu Lasten des Verlags. Der Autor zahlt nie. Ganz im Gegenteil bekommt er Geld. Auch z.B. Honorare für Lesungen. Wenn er zu Messeterminen geladen wird, zahlt der Verlag mindestens die Reisekosten. Undsoweiter undsoweiter.


    Alles andere fällt genaugenommen nicht unter den Oberbegriff "Verlag", auch wenn sich manch eine Unternehmung so nennt. Es wäre wünschenswert, wenn sich Dachverbände wie z.B. der Börsenverein des Buchhandels oder ähnliche darum bemühen würden, den Branchenbegriff "Verlag" endlich zu schützen, um damit gleichzeitig Schutz für jene zu installieren, die darauf hereinfallen, dass sich irgendwelche Buden "Verlag" nennen, aber eine völlig branchenunübliche Leistung anbieten - zu Lasten der Autoren.


    Die hier vorgetragenen Argumente zeigen deutlich, wie intensiv gerade die "Dienstleistungsverlage" darum bemüht sind, ihren Kunden (und das sind nur die Autoren!) zu suggerieren, tatsächlich Bestandteil des Buchmarktes zu sein. Sie sind es nicht! Sondern bestenfalls das, was Karaokebars im Vergleich mit Musikproduktionsstudios sind. All das Gerede um eine "Veränderung des Buchmarktes" und "große Verlage, die auch mit Zuschussmodellen arbeiten" ist Wischiwaschi und ohne Substanz. Der einzige Bereich, in dem Risikobeteiligungen oder Kostenvorschüsse etwas mit der Realität des Buchmarktes zu tun haben, ist der wissenschaftliche. Belletristik mit Zuschuss ist Literaturkaraoke.

  • Vielen Dank, Tom.


    Zitat

    Bestimmte Publikumsverlage greifen zeitweise auf einen Zuschuss zurück oder beteiligen den Autor nicht am Honorar, bis nicht eine bestimmte Anzahl an Büchern verkauft wird.


    Lieber Novum-Verlag, getretener Quark wird breit, nicht stark. Konkrete Belege für diese Behauptung fehlen nach wie vor. Nennen Sie doch bitte einmal eine statistisch relevante Anzahl von Namen in diesem Zusammenhang.


    Zitat

    Zuschüsse sind ein gängiges Verfahren in der Buchbranche.


    Nein, das ist definitiv nicht der Fall, wie ich bereits ausgeführt habe. Zuschüsse sind nicht Teil des regulären Verlagswesens, und schon gar nicht sind sie gängig. Wenn Sie natürlich nur die Teilmenge der Druckkostenzuschussfirmen betrachten, dann stimmt das logischerweise, ist aber ein Zirkelschluss. Und von wissenschaftlichen Verlagen, bei denen es um Kleinstauflagen für Kleinstzielgruppen geht, reden wir auch nicht, wie Tom Liehr schon betont hat.


    Übrigens: Auch wenn Sie sich den Normvertrag ansehen, den der Verband Deutscher Schriftsteller mit dem Börsenverein ausgearbeitet hat, dann werden Sie Optionen jedweder Beteiligung des Autors vergeblich suchen:
    http://vs.verdi.de/urheberrecht/mustervertraege


    Zitat

    Ich kann nicht für Dienstleistungsverlage im Allgemeinen sprechen, sondern nur für uns, den novum Verlag. Unser Angebot ist leicht verständlich und ausführlich strukturiert – und natürlich weiß der Autor daher auch um die Kosten. Ihre Behauptungen treffen, was uns betrifft, in keiner Weise zu.


    Auf die ausführliche Aufstellung Ihres Angebotes, der Kosten und der dafür angebotenen Leistungen wäre ich sehr gespannt. Dann ließe es sich ja wunderbar mit anderen Verlagen vergleichen. Also her damit, dann vergleichen wir hier alle mal gemeinsam. Nur: Selbst wenn Ihre Leistungen identisch mit dem Durchschnitt wären - was ich mir vorbehalte zu bezweifeln - bleibt immer ein gewaltiger Unterschied: Anderswo ist es kostenlos. Und so gehört es sich auch. Weil ein Verlag vorlegt.


    Zitat

    Unserer Erfahrung nach sind die Leistungen und das Engagement für den Autor, die wir anbieten, gefragt und das Bedürfnis nach diesen ist mehr und mehr im Kommen.


    Sicher streitet niemand ab, dass immer mehr Menschen publiziert werden möchten. Auch nicht, dass dabei zwangläufig auch immer mehr Menschen zu finden sind, die sogar bereit wären, dafür zu zahlen. Wenn allein dies aber als Argumentation geeignet wäre, jedwedes Handeln zu legitimieren, denn würden nirgendwo auf der Welt Drogendealer in Gefängnissen sitzen.


    Zitat

    Der novum Verlag verspricht keinen Bestseller, sondern die Chance, ein Werk zu publizieren und auf dem Markt zu platzieren. Und das setzen wir auch um. Über den Erfolg können wir keine Auskunft geben und tun es daher auch nicht.


    Bestseller hat noch niemand versprochen. Aber schon allein dieses "auf dem Markt platzieren" funktioniert ja nicht einmal, wie Sie selbst wissen. Publizieren, indem ein Buch im Verzeichnis Lieferbarer Bücher oder bei KNV gelistet ist, bei Amazon oder auf der eigenen Homepage zu bestellen ist, das ist etwas, das auch jeder Kleinverlag leistet - und zwar natürlich ohne Kosten. Und zur Buchmesse, herrjeh, dazu kommen wir gleich.


    Wissen Ihre Kunden eigentlich, dass ihre Bücher niemals in Buchhandlungen ausliegen werden, dort, wo der weitaus größte Teil des Umsatzes gemacht wird? (Siehe Umsatzzahlen des Branchenmonitors BUCH des Börsenvereins: http://www.boersenverein.de/de…6/Branchen_Monitor/158296 ) Und dass sie mit einer (auch nur anteilig) selbst bezahlten Publikation im professionellen Teil der Branche belächelt werden? Das ist alles impliziter Teil Ihres Angebotes und müsste also entsprechend von Ihnen erläutert werden.


    Zitat

    Unser Verlag ist auf den deutschsprachigen Buchmessen vertreten, wo auch Lesungen gehalten werden.


    Das ist ja ganz schön. Aber am Verlagsstand eine Lesung abzuhalten ist so wenig schwer zu organisieren, wie es nützlich ist. Es kann ja nicht einmal etwas gekauft werden auf der Messe.
    Es ist Augenwischerei Ihren Kunden gegenüber, wenn Sie das als verkaufsfördernde Vertriebsleistung anpreisen. Gerade unerfahrene Autoren haben ja gar keine Vorstellung davon, wofür die Buchmessen gedacht sind - lediglich Leipzig richtet sich an Endkunden -, und welchen Effekt (nämlich keinen) eine solche Lesung dort hat, oder dass die Bücher dort liegen. Das schmeichelt der Eitelkeit des Autors, mehr aber nicht.
    Ebenso habe ich schon gehört - und Gerhard Ruiss, der Geschäftsführer des österreichischen Autorenverbandes IG Autorinnen Autoren hat es auf einer Podiumsdiskussion während der Frankfurter Buchmesse ebenfalls aufgebracht (hier nachzuvollziehen:
    http://autorenforum.montsegur.…bb/YaBB.pl?num=1224099405
    und hier
    http://archiv.literadio.org/get.php?id=766pr1094 ) - dass man den Kunden verspräche, sie zum Literatur-Nobelpreis anzumelden. Auch hier gilt: Nun, anmelden ist ja auch erstmal keine Kunst, und gelogen ist es nicht. Aber ist es sinnvoll? Sicher nicht. So verkauft man jedenfalls keine Bücher.


    Es ist doch auffallend, wenn nur ständig Werbung dafür gemacht wird: "Autoren gesucht!", "Wir drucken Ihr Manuskript", "Wir prüfen Ihr Manuskript kostenlos!" (Ja, hallo? Selbstverständlich kostenlos! Was denn sonst?). Ist das etwa die Vertriebsleistung, die Werbeleistung, in die die Gelder einfließen, die die Autoren zahlen? Solche Anzeigen und der Stand auf der Buchmesse? Na gut, ich habe den Webshop vergessen.


    Vielleicht ist es augenöffnend, vielleicht auch banal, trotzdem zur Erinnerung: Der Vertrieb ist üblicherweise damit beschäftigt, das Produkt zu bewerben und zu verkaufen. Das Produkt eines Verlages, das, womit er Geld verdienen möchte, sind aber Bücher. Und nicht die eigene Dienstleistung.


    Bitte, bitte, lieber Novum-Verlag, bemühen Sie sich nicht länger. Tatsächliche Branchenexperten und erfahrene Autoren werden Sie jederzeit widerlegen, und ich meine, es ist auch schon alles gesagt worden, was es dazu zu sagen gibt.


    Gruß,


    Andreas Wilhelm


    Na gut, zum Abschluss habe ich noch eines: Das Plakat des Fairlag Aktionsbündnisses. Es fasst es schlicht zusammen, genehmigt vom Landgericht Stuttgart


  • Das entspricht definitiv nicht der Wahrheit!
    Buchmessen sind im Produktionskostenzuschuss enthalten. Welche Information haben Sie genau von uns über Buchmessen erhalten?


    Zu den Buchhandlungen: Unsere Bücher liegen in Buchhandlungen auf, aber niemals in jeder. Wir haben einen erfahrenen Vertreter, der unsere Bücher den Buchhandlungen präsentiert und Bestellungen entgegennimmt. Aber es kann nie und nimmer jede Neuerscheinung tatsächlich in jeder Buchhandlung präsent sein, immerhin gibt es etwa 100 000 Novitäten im Jahr im deutschsprachigen Raum.

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    Bestimmte Publikumsverlage greifen zeitweise auf einen Zuschuss zurück oder beteiligen den Autor nicht am Honorar, bis nicht eine bestimmte Anzahl an Büchern verkauft wird. Zuschüsse sind ein gängiges Verfahren in der Buchbranche.


    Sie vergleichen Äpfel mit Kartoffeln!


    Zuschüsse kommen traditionell im Bereich bestimmter wissenschaftlicher Publikationen vor, bei Abschlussarbeiten, die vom Autor veröffentlicht werden müssen wie z.B. Dissertationen. Das liegt schlicht an den Vorgaben der Prüfungsordnungen und daran, dass hier auch die öffentliche Hand bzw. Stipendien ggf. die Kosten für den Verfasser vorstreckt oder trägt. Begründet werden die Zuschussforderungen mit den eingeschränkten Möglichkeiten zur Vermarktung solcher Schriftwerke, deren Käufer sich weitgehend auf Staats-, Universitäts- und Spezialbibliotheken beschränken.
    Wissenschaftliches Publizieren unterliegt zusätzlichen Vorgaben und Regelungen. Eine Betrachtung der Nachfrage ist hier weitgehend irrelevant.



    Im Bereich von fiktionaler und nicht-fiktionaler Literatur ist es vereinzelt üblich, keine Vorschüsse auf das zu erwartende anteilige Honorar zu zahlen. Selbst namhafte Verlage haben tw. so agiert, meist wenn es sich um kleine Auflagen handelte. Und dann kann es passieren, dass ein solches anteiligesHonorar bei miserablem Verkauf gegen Null tendiert.


    Anteilige Honorare am Endprodukt Buch stehen dem Autor schlichtweg zu!


    Der Verlag hat die Aufgabe, aus einem Manuskript ein fertiges Buch zu machen und dieses angemessen zu vermarkten. Verlage beschäftigen Lektoren, die unter dem inzwischen riesigen Angebot von Manuskripten oder Exposés solche auswählen, die sich für ein Projekt eigenen, das zum Verlagsprofil passt und wirtschaftlich interessant ist. Die Kriterien dazu sind vielfältig; neben der Originalität der Idee, der Qualität des Manuskripts (bzw. der bisherigen Arbeit des Autors), des Namens des Autors u.v.m.


    Die Dienstleistung eines Verlages dient mitnichten den Autoren, sondern denjenigen, die Bücher weiterverkaufen, mithin den Buchhandlungen. Die Buchhandlungen benötigen adäquate Produkte, um ihre Kunden zu bedienen, nämlich die Leser, die aus den unterschiedlichsten Beweggründen (Unterhaltung, Bildung, Information usw.) Bücher kaufen.


    "Dienstleistungsverlage" verdrehen diese Situation: Das ist, als würden z.B. Möbelhersteller auf Kosten der Schreiner Möbel auf Halde produzieren, ohne die makroökonomische Situation des Herstellers zu beachten. "Dienstleistungsverlage" tun im Grunde so, als gäbe es keinen Handel.


    In Wirklichkeit bekommt z.B. der Schreiner vom Möbelhersteller Geld für seine Leistung -- ebenso wie der Verfasser eines Manuskriptes vom Verlag ein Honorar für die erbrachte Leistung erhält. Und der Möbelhersteller produziert Autos für "den Markt", d.h. für Möbelhändler als Konsumgut, das diese an Endverbraucher verkaufen -- ebenso wie der Verlag Bücher für "den Markt", vor allem für den Buchhandel als "Zwischenstation", produziert.
    Das Geld kommt also nicht aus den Taschen der Zulieferer bzw. Autoren, sondern wird durch den Verkauf der Produkte an den Handel und von da aus an die Sofakäufer :grin bzw. Leser erwirtschaftet.


    "Dienstleistungsverlage" sind eine schlaue Geschäftsidee, aber gesamtökonomisch absurd und wenig sinnvoll, weil ökonomische Grundlagen schlicht auf den Kopf gestellt werden.


    Dass sich damit ordentlich Geld machen kann, weil die wenigsten Leute wissen, wie Wirtschaft funktioniert und ihnen daher leicht ein X für ein U verkauft werden kann, bleibt unbestritten.

  • Eine Anmerkung:


    hier werden immer wieder fachwissenschaftliche Veröffentlichungen angeführt als Beispiel dafür, daß AutorInnen für die Publikation bezahlen müssen.


    Das ist allein in einem eng begrenzten Bereich der wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Fall. In der Regel geht es um die erste Abschlußarbeit resp. um Dissertationen.


    Zudem gibt es Fälle, in denen man für eine Veröffentlichung kein Honorar bekommt. Aber bezahlen für eine Veröffentlichung, z.B. in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gleich welcher Richtung, muß man nicht.


    Auch in der wissenschaftlichen Welt gilt der Grundsatz, daß die Arbeit von Autorin/Autor honoriert werden sollte.
    Wissenschaftliche Verlage heißen zurecht Verlage.


    Aufgrund der anders gearteten Ausrichtung und der sehr kleinen Zielgruppen ist die Finanzierung anders organisiert. Es gibt oft Druckkostenzuschüsse, z.B. von Universitäten, von bestimmnten wissenschaftlichen Organisationen, etwa der DFG (ganz wichtig), von Stiftungen. Aber niemals wird von den AutorInnen Geld dafür verlangt.


    Und selbstverständlich werden wissenschaftliche Autorinnen und Autoren z.B. für Monographien, sei es über die Zusammensetzung des Marsgesteins, die Fortpflanzung der Schmetterlinge der Karibik oder die jüngste Bismarck-Biographie bezahlt. Sie schließen Autorenverträge, keine Verträge über den Druck ihres Manuskripts gegen Rechnung.


    Organisationen und Stiftungen übernehmen in den letzten ca. zehn Jahren auch vermehrt die Finanzierung von Dissertationen.


    Darüber hinaus bieten mehr und mehr Unternehmen, deren Spezialgebiet Dissertationendruck ist, Finanzierungsmodelle an, bei denen die Promovierten Gewinn machen können. Es sind am Unterhaltungsbuchmarkt gemessen Mini-Gewinne von wenigen hundert Euro max., aber es sind Gewinne.
    Weil eben auch hier grundsätzlich die Vorstellung regiert, daß Autorinnen und Autoren für ihre Publikationen eigentlich nicht selbst bezahlen, sondern im Gegenteil Geld erhalten sollen. Das Prinzip wird als vollgültig angesehen.


    Ein Zwangsabnahme einer bestimmten Zahl von Exemplaren gibt es auch bei wissenschaftlichen Verlagen nicht. Eine bestimmte Zahl von Freiexemplaren - kostenlos - ist selbstverständlich, sogar bei Zeitschriften- oder Lexikonartikeln, die nicht honoriert wurden.


    Ebenso selbstverständlich werden WissenschaftlerInnen für Vorträge bezahlt, treten sie wegen besonderer Veröffentlichungen auf Buchmessen auf, bezahlt das natürlich der (Wissenschafts)Verlag, der auch Lektorat, Werbung etc. übernommen hat.


    Das nur zur Verdeutlichung, daß auch dieser Teil des Buchmarkts grundsätzlich den anerkannten Prinzipien folgt.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    (...) da wir unsere Vertragsbestandteile erfüllen und unseren Autoren zur Seite stehen, auch, was Lesungen betrifft. Nur ein Beispiel: Unser Verlag ist auf den deutschsprachigen Buchmessen vertreten, wo auch Lesungen gehalten werden.


    Aber ja.


    Und wer einmal auf einer "deutschsprachigen Buchmesse" gewesen ist, weiß auch, wie so etwas in der Regle abläuft - in der Regel, nota bene, den novum Verlag habe ich auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt nicht bewusst wahrgenommen -:


    Ein paar Stühle werden aufgebaut - so die Standfläche groß genug ist oder das ordnende Personal nicht einschreitet, wenn man sich ein bisschen wildernd in die Gänge ausdehnt, es gibt ein Lesepult mit Mikro und schon geht es los. An manchen Ständen sogar mit einem schönen, liebevoll gestalteten Plakat, das die jeweiligen AutorInnEn nennt und ihre Lesezeiten. Daneben lassen sich die hoffnungsfrohen AutorInnEn auch stolzglänzenden Auges gerne ablichten.
    Aber, psst, es beginnt ja schon.
    Mehr oder weniger talentiert liest das Talent aus seinem wirklich, wirklich tollen Buch. Und abgesehen vom familiären Begleitpersonal, so verhanden, verweilt mehr oder weniger interessiert der oder die Messebesuchende am Stand, versteht ob des großen Grundlärmens in den Hallen wenig und geht auch bald weiter.
    Ja, super.


    Werbeeffekt? Sehr lustige Idee, in solch einem Zusammenhang danach auch noch fragen zu wollen.


    Toll. Ja, echt toll.


    Am Nachbarstand gibt es gerade eine professionelle Demonstration von irgendwas, oder es wird etwas verlost, ich krieg Schweizer Schoggi oder österreichischen Topfenstrudel, es gibt Campari oder Käffchen, der Querverlag hat seinen traditionellen Sektempfang. Vielleicht lässt sich sogar eine "richtige" Autorin blicken oder wenigstens Dieter Bohlen.


    Und was krieg ich hier? Nix. Außer dem Gefühl, dass sich ein weiteres hoffnungsfrohes Jungtalent mit glänzendem Auge entweder schon ein bisschen verarscht vorkommt - oder sogar auch noch glaubt, es nun wirklich geschafft zu haben. Dream on, baby. But don't quit the day job. Und nun mach mal Platz, das nächste hoffnungsfrohe Talent ist nämlich dran mit seiner Lesung. Aber ha! wenigstens hat der Kerl drei Zuhörer weniger.


    So sieht die Realität doch aus. Jahaaa, natürlich nicht für alle. Bei Cornelia Goethen (genau. Die, die deren Hiwis regelmäßig von den Ordnungskräften wieder zurückgepfiffen werden mussten, weil sie ihre Kundenfängerei bereits in den Nachbarständen begannen) beispielsweise, da saßen tatsächlich auch mal zwanzig. Aber das lag vielleicht auch daran, dass der Empfang beim Liechtensteiner Lesezeichen direkt nebenan sich doch etwas hinzog und es sich bei einem Tellerchen mit Malbuner Schinken auch recht gemütlich bei "Goethens" abwarten ließ, bis wieder ein Durchkommen war. Die "Lesungen" störten da nicht weiter.


    Vermutlich wird beim novum Verlag alles gaaaanz gaaaanz anders gewesen sein. Vermutlich. Aber wo, bitte, war der noch bei der Frankfurter Buchmesse 2008? Ich hab ihn wirklich nicht wahrgenommen.
    Und wenn wir schon dabei sind: Welche AutorInnEn haben denn aus welchen Werken wann dort gelesen? Tät mich jetzt wirklich interessieren.


    Danke. Ganz lieb.



    *


    (edit: Typos)

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von blaustrumpf ()

  • Ach ja, damit ich nicht vergess:


    Für Lesungen gibt es normalerweise ein Honorar.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Kann dir hier nur zustimmen. Finde deine Beschreibung von Lesungen auf der Buchmesse sehr gut und zutreffend. Habe dieselben Erfahrungen hinter mir. Man könnte eine Satire daraus machen. Welcher Verlag würde die wohl veröffentlichen...?


    Herzliche Grüße: Heidrun :schlaeger

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    Bestimmte Publikumsverlage greifen zeitweise auf einen Zuschuss zurück oder beteiligen den Autor nicht am Honorar, bis nicht eine bestimmte Anzahl an Büchern verkauft wird. Zuschüsse sind ein gängiges Verfahren in der Buchbranche.


    Das muss man sich mal bildlich vorstellen.


    "Sehr geehrte/r Frau/Herr Soundso,


    mit Interesse haben wir Ihr Manuskript gelesen. Es passt zwar absolut nicht in unser Programm und ist so unsäglich schlecht, dass wir unser eigenes Geld nicht dafür ausgeben wollen (außerdem haben wir gerade unser ganzes Geld für den nächsten Harry Potter-Klon ausgegeben und können uns nicht leisten, Ihren Mist zu bezahlen), aber wenn Sie so scharf darauf sind, veröffentlicht zu werden, drücken wir mal ein Auge zu. Für die bescheidene Summe von nur wenigen tausend Euro werden wir Ihre Geschichte drucken und in den Handel bringen. Da unser seriöses Verlagslogo auf dem Umschlag zu sehen ist, werden die Käufer schon darauf hereinfallen und glauben, wir ständen voll dahinter, haha.


    Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit Ihr Geld!


    Mit freundlichen Grüßen


    Wichtiger Verlag"



    Nee, oder?

  • Zitat

    Original von novum Verlag
    Der novum Verlag war in der Halle 4.1. vertreten, mit großem Zuspruch von Autoren und Interessenten. Lesungen fanden am 16. 10 sowie am 17. 10. statt. Näheres ist auf unserer Homepage verzeichnet.


    Echt jetzt?
    Ach, so, das war das!
    Ich hielt mich am 16. und 17. Oktober insgesamt etwa acht Stunden in der Halle 4.1 auf und nutzte diesen Stand recht gerne als querende Abkürzung: Dort ließ es sich prima überholen, weil da so selten ein Gedränge war. Na, so eine Überraschung!


    Danke auch für den Hinweis auf die Homepage - ich dachte ja bisher, dass professionelle Unternehmen eine Website hätten und eine Homepage mehr die Amateurvariante darstellte, aber das ist ja Krümelpicken. Dort lese ich:
    "Die Hausautorinnen Katrin Fischer, Maria Grandegger, Margarita Friedrichs alias Pearl M. Frederick und Deborah Fields präsentierten ihre Werke im Rahmen von Lesungen und genossen diese Gelegenheit, Leser für ihre Bücher zu begeistern, sichtlich."


    Ah ja. Im Rahmen von Lesungen. Wer? Wann? Wie lange? Wurde ein Lesehonorar vereinbar und gezahlt? Welche Medien wurden informiert, welche Medienvertreter gesondert eingeladen? An welche Medien wurden vor- oder nachbereitend Rezensionsexemplare abgegeben? Ach, Geschäftsgeheimnis? Entspricht nicht dem branchenüblichen Vorgehen? Was jetzt, das so zu machen oder es bekannt zu geben? Und welche Branche? Die des Dienstleistungsgewerbes?


    Inge Lütt

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

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