Kurzbeschreibung
Büchermenschen und Leseratten wissen, wie wichtig der Raum ist, in dem sie ihre Schätze aufbewahren: private Bibliotheken sind oft diejenigen Wohnbereiche, in denen man am meisten über Einstellungen und Leben der Menschen erfahren kann. Umso interessanter ist es, wie führende Köpfe aus Politik und Kultur mit Büchern umgehen. In diesem Band geben 15 berühmte Persönlichkeiten Auskunft darüber, welche Lektüre sie in ihrem Leben begleitete, wohin sie sich zum Nachdenken zurückziehen, wie sie ihre Gedanken ordnen und welche Bücher sie zurzeit besonders beschäftigen. Ein Buch, das zu Vergleichen mit dem eigenen Umgang mit Büchern auffordert, das Anregungen zu neuen Leseerlebnissen gibt und uns mit seinen exklusiv entstandenen Fotografien am Leben berühmter Zeitgenossen in intimen Momenten teilnehmen lässt.
Porträtierte: Marianne Birthler, Karl Kardinal Lehmann, Rüdiger Safranski, Christina Weiss, HannsZischler, Volker Schlöndorff, Thea Dorn, Claus Peymann, Florian Henckel von Donnersma
rck, Gabriel Garcia Marquez, Walter Kempowski, Barbara Mika, Eric-Emmanuel Schmitt, Julie Zeh, Bastian Sick
Meine Meinung:
Ein richtiger Bildband ist "Von Bücherlust und Leseglück" zwar nicht, dafür fehlt es eindeutig an Bildmaterial.
Pro "klugem Kopf" findet man nur etwa 2-3 Fotos, eines natürlich auch von der Person selbst. Anfangs war ich darüber enttäuscht, hatte ich doch zahlreiche Bilder der Privatbibliotheken erwartet.
Inhaltlich hat dieses Buch meine Enttäuschung allerdings wieder wett gemacht, denn die Porträts sind zugleich informativ und unterhaltsam, kritisch-distanziert, ohne respektlos zu sein.
Vorangestellt ist jeweils eine Kurzvita, die sich allein schon durch das Layout vom übrigen Text abhebt und prägnante Stationen im Leben der porträtierten Person nennt.
Danach folgen die Beschreibungen der Privatbibliotheken bis hin zum Einzelzustand bestimmter Bücher. Bei Thea Dorn beispielweise, die beinahe überall liest, selbst auf dem Fahrrad, finden sich Titel, die durch die Lektüre in der Badewanne auf doppelten Umfang aufgequollen sind.
Natürlich darf die Erwähnung prägender Werke auf die eigene Tätigkeit als Autor oder das Leben allgemein nicht fehlen.
Zuletzt sind diese Werke als Lesetipps nochmals gesondert aufgeführt.
Wenn man von dem kleinen Manko der spärlichen Fotos absieht, bietet "Von Bücherlust und Leseglück" einen interessanten, kurzweiligen Einblick in die Literaturvorlieben, den literarischen Werdegang und nicht zuletzt in die Bücherregale der porträtierten Personen.
Und es regt dazu an, die eigene Lektüre mal wieder bewusst zu hinterfragen.
8 Punkte.