'Die Schlafwandler' - Prolog - Kapitel 05

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ihre Eltern empfinde ich als fleischgewordenen Alptraum: "Isst ES denn Fleisch?" "Kann man ES nicht annullieren?"


    Solche Eltern wären für mich ein Grund, mit dem Elternhaus zu brechen.


    Von jemanden, der anwesend ist, in der dritten Person zu sprechen ist ja schon ein Unding, denjenigen dann aber auch noch als ES zu bezeichnen ist unter aller Kanone. Wie muss sich Ferdinand dabei gefühlt haben?

  • Sooo, ich bin nun mit dem ersten Abschnitt durch. Einige Passagen blieben mir dabei aber völlig unverständlich, bei allem Engagement und aller Begeisterung kann ich nicht verstehen, wie zwei doch halbwegs erwachsene Menschen so einen Hype um Stoffraben machen, sie streicheln, mit ihnen reden (bei Kindern mag das noch angehen, bei Erwachsenen, selbst bei jungen Erwachsenen finde ich das in höchstem Maße irritierend!). Völlig unverständlich, daß Ferdinand dafür auch noch sein eigenes Leben aufs Spiel setzt.


    Die Szene als Lina auf dem Platz spricht und die Menschen, als es unbequem wird, einfach gehen - als wäre die Veranstaltung zu Ende, finde ich sehr befremdend. In so einer Situation rechnet man doch eher mit Buhrufen und fliegenden Tomaten als mit einer derartigen Ignoranz. Ich fürchte aber, dieses Verhalten ist bezeichnend für das Alzey des Romans.


    Daß der Mini in Flammen aufgeht, hat mich nicht weiter verwundert. Feige Aktionen sind doch sooooo einfach. Bibi und Plipli (oder so) fand ich unerträglich nervig. Mal sehen, ob wir noch von ihnen hören werden. Ich rechne ja fest damit.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Die Szene als Lina auf dem Platz spricht und die Menschen, als es unbequem wird, einfach gehen - als wäre die Veranstaltung zu Ende, finde ich sehr befremdend. In so einer Situation rechnet man doch eher mit Buhrufen und fliegenden Tomaten als mit einer derartigen Ignoranz. Ich fürchte aber, dieses Verhalten ist bezeichnend für das Alzey des Romans.


    Buhrufe und fliegende Tomaten wären ja eine Form der Stellungnahme bzw. Reaktion - aber Ignoranz trifft es ganz gut finde ich!

  • Ich mische mich dann auch mal unangemeldet in die Leserunde ein. :grin


    Ich darf dieses Buch als Wanderbuch lesen. Und das freut mich. Eigentlich passt nämlich dieses Buch nicht in mein Leseschema. Halte mich normalerweise von Büchern fern, die die NS-Thematik beinhalten. Aber bei den vielen positiven Stimmen wollte ich mal in das Buch hineinschnuppern. Beim Schnuppern blieb es allerdings nicht. Ich fing an zu lesen und war sofort "Gefangen". Es liest sich flüssig - die Seiten fliegen nur so dahin. Die Geschichte ist sehr interessant. Vor allen Dingen die "Rabengeschichte" finde ich toll.


    Raben zählen auch zu meinen Lieblingstieren. Durch diese Leserunde (und den Erläuterungen zu den Raben in Mythen und Sagen) bekomme ich ein andere Sicht auf Raben. Ich mag sie jetzt noch mehr. :-]


    Der Prolog macht neugierig. Wird es Lina schaffen aus dem Keller heraus zu kommen. Warum ist sie dort überhaupt? Fragen über Fragen. Bin schon ganz hibbelig, weil ich endlich Antworten will. :-]
    Lina ist in meinen Augen eine Person, die erst im Laufe der Geschichte an Form und Farbe gewinnt. Anfangs ist sie blass. Typisch Aussenseiterin. Das couragierte Eingreifen, als Ferdinand geschlagen worden ist, kam für mich überraschend. Ich fand es toll. Auch Ferdinand ist eher ein Außenseiter. Sie scheinen perfekt zusammen zu passen. Leider sind sie ja eine lange Zeit getrennt von einander. Ich hatte den Eindruck, das bei Lina das Leben still gestanden hat und erst durch das Wiederkommen von Ferdinand weiter geht.


    Die "Elterngeschöpfe"(übrigens tolle Wortschöpfung, gefällt mir) von Lina sind grausig. Wer solche Eltern hat, braucht wirklich keine Feinde mehr. Aber warum sind sie so? Das ist doch nicht normal. Ich hoffe auch auf diese Frage im Laufe des Buches eine Antwort zu bekommen.


    Die Veröffentlichung des Raben-Comics ist der Durchbruch von Lina und Ferdinand. Zwei die sich gesucht und gefunden haben und durch ihr Zusammensein Erfolg haben. Allerdings macht mir das Verhalten von Ferdinand ein wenig Kopfzerbrechen. Was verheimlicht er vor Lina? Was ist in England (falls er in England war) passiert? Warum sieht er so jungenhaft aus?


    Und was verheimlichen die Alzeyer Bürger wirklich? Und vor allen Dingen warum?


    Ich werde jetzt weiter lesen gehen. Ich brauche dringend Antworten. :-]

  • Zitat

    Original von milla


    Sie benutzen das "es" so selbstverständlich, dass ich mich zuerst gefragt habe, ob es vielleicht regionale Gründe gibt, es aus einem Dialekt heraus zu verstehen ist. Sowas soll es ja geben, dass in manchen Regionen Mädchen und Frauen als "es" bezeichnet werden ("es Luise") :grin Aber das scheint mir hier nicht der Fall zu sein...


    Ich habe gestern noch die ersten Seiten gelesen und dieses "es" als etwas ganz Furchtbares empfunden.
    Zuerst hatte ich ähnliche Gedanken wie milla, aber bald war ja klar, die sind so: unglaublich verletzend und ja, menschenverachtend.
    Ich glaube, ich wäre aufgestanden und gegangen.

  • Ich bin jetzt auf Seite 114 und ich werde das Buch nun abbrechen.
    Schon wieder jemand, der sich keine Namen merken kann. :rolleyes


    Das nervt mich bei der Mutter schon ungemein. Es erscheint mir sowas von überzogen...


    Überhaupt wirken alle Menschen in diesem Buch auf mich wie Karikaturen. :-(


    Nein, ich komme mit dem Schreibstil nicht klar und deshalb werde ich nicht weiterlesen.