'Die Schlafwandler' - Kapitel 06 - 11

  • Ich bin mal gespannt, wie es mit Ferdinand weitergeht, er scheint ein ernsthaftes Problem zu haben.


    Auf die Version eines KZs mit Vögeln muß man erst einmal kommen, finde ich sehr gut gemacht.


    Insgesamt komme ich in das Buch schwerer rein, als in die vorigen Bücher wie der Schädeltypograph ect.. Ich hatte erwartet, dass *Die Schlafwandler* ähnlich abgedreht ist und muß mich erst einmal umorientieren, da es doch ein ernsteres Thema ist, um welches es geht.
    Auch umorientieren muß ich mich, was den Handlungsort angeht, bis jetzt hat (fast) alles in Alzey gespielt, während die anderen Bücher in Mainz spielen.


    Wie gesagt, nicht schlecht, sondern einfach anders als die anderen Bücher.



    Mit dem Blog Rabenwelt hat der Roman nichts zu tun, oder?

  • Grundsätzlich: Diese Zwischeneinschübe aus der "Gegenwart", in der Lina alles aufschreibt, wirken bei mir total. Ich bin völlig gebannt von der Handlung der Vergangenheit, also von dem, was sie und Ferdinand erleben, fiebere mit, dass sich alles zum Guten wendet. Dann kommt plötzlich der Cut und :yikes stimmt, Lina kämpft "gerade" um ihr Überleben :cry Also nichts wie los, weiterlesen, der Drang ist unerbittlich - ich MUSS wissen, wie sie überhaupt dahinkam.....!

  • Um Ferdinand mache ich mir auch Sorgen... er hat sich so verändert. Und die Symptome, die er hat (Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Bauchschmerzen, Durchfall) lassen vermuten, dass er wirklich krank ist. Das erklärt allerdings nicht die plötzliche Abkehr von seinem Vater. Kein Wunder, dass Lina nichts versteht.


    Die beiden oder zumindest Lina wird jetzt also bedroht, zum einen von dem unsympathischen Krampfadern-Porchert und dann von einem mysteriösen Odin. Ob die beiden ein und dieselbe Person sind? Man darf gespannt sein!


    Diese Signierstunde ist ja ein einziger Albtraum, und das nicht nur, weil es Ferdinand so schlecht geht. Ich hoffe, dass du nicht so schlechte Erfahrungen mit furchtbaren Lesern gemacht hast @ Grosch :lache


    Ferdinand im Krankenhaus, was für furchtbare Szenen, ihn so zu "erleben" hat mich sehr berührt. Und ich kann mich nur wiederholen: Wer solche Eltern wie Lina hat, braucht keine Feinde mehr....
    Erleichterung, als Ferdinand wieder "aufwacht".
    Über eine Stelle bin ich allerdings gestolpert, nämlich auf S. 155 fragt Lina bei Dr. Rosen nach, ob Ferdinand tatsächlich gesund ist und Dr. Rosen antwortet: "Psychisch ja. Seelisch allerdings..." Die Verwendung der beiden Begriffe verwundert mich. Grosch : Ist die Unterscheidung hier beabsichtigt und wenn ja, warum? *neugier*


    Die nächtlichen Ereignisse in der Wohnung der beiden - meine Güte, ich glaube ich wäre vor Angst gestorben und ganz sicher hätte ich auf der Stelle meine Sachen gepackt!


    Ich muss zugeben, dass ich schon immer mal ins Auenland wollte - dank S. 131 weiß ich jetzt, wo ich dazu hinfahren muss! :grin

  • Während Lina in der "Rahmenhandlung" auf den Einsturz des Gebäudes über ihr wartet, erlebt man als Leser sehr viel näher ihre Erinnerungen mit. Ferdinand erlitt einen Nervenzusammenbruch! Was quält ihn so oder ist er gar psychisch krank? Als Dr. Rosen Lina nach Ferdinand befragt, deutet sie leise Zweifel an der bisher bestehenden Tatsache an, das er viele Jahre in England verbracht hat. Wo war er dann? Und was hat zur Entfremdung von seinem Vater geführt? Warum vertraut sich Lina nicht Franz an? Wer bedroht die beiden? Oder ist es doch Ferdinand?


    Zitat

    von Milla
    Wer solche Eltern wie Lina hat, braucht keine Feinde mehr....


    Hier habe ich allerdings schon das Gefühl, das der Vater versucht Lina die Hand zu reichen, aber auch nicht wirklich an seiner Frau vorbeikommt!


    Die Geschichte beunruhigt mich doch sehr und ich muss jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht!

  • Zitat

    Original von Joschi
    Hier habe ich allerdings schon das Gefühl, das der Vater versucht Lina die Hand zu reichen, aber auch nicht wirklich an seiner Frau vorbeikommt!


    Stimmt. Die Mutter kalt wie ne Hundeschnauze und der Vater traut sich nix zu sagen.

  • Ich werde immer misstrauischer. Mittlerweile mehren sich für mich die Anzeichen, dass wir die Geschichte leicht aus der Perspektive Linas verzerrt erzählt bekommen. Durch den Prolog zweifle ich aber ein wenig an ihrer Wahrnehmungsfähigkeit, zusätzlich auch durch die Art des Umganges mit den Stoffraben.


    Ferdinands Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Die Ärzte sind ratlos. Hier verdichten sich die Hinweise auf England. Was ist in dieser Zeit passiert und waren sie überhaupt in England.
    Allerdings hat sich für mich aus dem Zusammenhang immer ergeben, dass das dunkle Geheimnis Ferdinand selbst bekannt ist. Daher enden meine ganzen Spekualtionen dazu immer in Sackgassen.


    Der Zusammenbruch erfolgte direkt nach dem Gespräch über seine Mutter. Liegt darin vll. der Zusammenhang? Momentan schwer zu sagen.


    Die Szene rund um die Signierstunde war ebenfalls interessant. Der Vorwurf, dass sich in der Geschichte eine Stellungnahme zur Schuldfrage insofern enthalten sei, als die Juden am Holocaust selbst eine Mitschuld treffen würde. Immer wieder erstaunlich, was man wo zwanghaft hineinzuinterpretieren versucht.

  • Die Rolle von Franz wird nun auch hinterfragenswürdig. Der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, dass der zur Verlegung in die Fachklinik das Einverständnis der Verwandten benötigt und plötzlich war es nicht mehr notwendig, obwohl Dr. Schneider diese Diagnose später in Frage stellt. Daher liegt nahe, dass Franz hier im Hintergrund eine andere Entscheidung getroffen hat, dabei aber auch den Arzt für sich gewinnen konnte.


    Jetzt stellt sich die Frage, was weiß Franz, was wir nicht wissen. Bzw. hat er durch sein Einmischen etwas Wahres dem Arzt mitgeteilt, was diese Diagnose verlangt hat oder hat er ihm etwas vorgegaukelt, um etwas anderes zu vertuschen? Im Zusammenhang mit England mMn ganz klar zweiteres.


    Die Szene mit den Einbrüchen war sehr fesselnd. Einerseits weiß man als Leser auch nicht, ob man Ferdinand die Glasgeschichte glauben kann. Dann vor allem der Satz, dass jemand in ihrem Schlafzimmer war, ist ein sehr beunruhigende Szene und es zieht eine Gansalhaut auf.


    Etwas schade finde ich momentan die Entwicklung der Art der Aufklärung von Ferdinands Krankheit. Auf einmal wieder weg, keiner weiß warum. Hier habe ich aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das in weiterer Folge noch kommen wird.


    Und eine praktische Frage habe ich noch: Als Lina in Ferdinands Unterlagen stöbert, wischt sie danach wieder den Staub zurecht, damit ihre Nachforschungen verborgen bleiben. Ähm, wie geht das? Staub kann man wegwischen, aber so wieder hintrappieren, dass es aussieht als wäre der natürlich entstanden, ist mir ein Rätsel.

  • Zitat

    Und eine praktische Frage habe ich noch: Als Lina in Ferdinands Unterlagen stöbert, wischt sie danach wieder den Staub zurecht, damit ihre Nachforschungen verborgen bleiben. Ähm, wie geht das? Staub kann man wegwischen, aber so wieder hintrappieren, dass es aussieht als wäre der natürlich entstanden, ist mir ein Rätsel.


    Nach meiner Erfahrung merken Männer nicht, wenn man(Frau) Staub gewischt hat! :grin

  • So ich habs jetzt noch einmal nachgelesen und jetzt bin ich auf meinen Gedankenfehler draufgekommen. Aus mir einen heute unerfindlichen Grund hab ich das verwischte den Staub so interpretiert, als würde sie den Staub zurückwischen, was eben nicht geht, aber in Wirklichkeit wischt sie ihn ja ganz weg, was dann natürlich was anderes ist.


    Da hab ich wieder einmal extra kompliziert gedacht.

  • Die Geschichte mit Ferdinand wird immer seltsamer. Erst dachte ich an eine schleichende Vergiftung, dann stellte es sich aber heraus, das er psychisch doch sehr am Ende ist.
    Bei Lisa verstehe ich nicht, daß sie sich von ihm immer auf die lange Bank schieben lässt. Er verheimlicht doch etwas, und ich hätte da schon lange gesucht, was das sein könnte...

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Das erklär ich mir mit ihrer Glasglocke. Sie will ihre kleine Insel der Seeligen so lange als möglich erhalten und daher nicht selbst aktiv dazu beitragen, dass ihr Traum zerbricht. Daher nimmt sie alles hin, wird zwar manchmal kurz aktiv, lässt dann aber wieder alle Aktivitäten zur Nachforschung im Sande verlaufen.

  • Zitat

    Original von Joschi
    Als Dr. Rosen Lina nach Ferdinand befragt, deutet sie leise Zweifel an der bisher bestehenden Tatsache an, das er viele Jahre in England verbracht hat. Wo war er dann? Und was hat zur Entfremdung von seinem Vater geführt? Warum vertraut sich Lina nicht Franz an? Wer bedroht die beiden? Oder ist es doch Ferdinand?


    Ich frage mich immer mehr, ob die wirklich in England gewesen sind. Oder gab es solche Ausfälle von Ferdinand schon damals und er war irgendwo in Behandlung? Andererseits hat er ihr ja Briefe geschrieben. Wenn die nicht aus England gekommen wäre, wäre das ja aufgefallen.


    Interessant finde ich, dass Ferdinand von jetzt auf gleich aus dieser geistigen Umnachtung zurückkehrt. Was mag wohl der Auslöser gewesen sein? Erinnert mich an das plötzliche Aufwachen von Komapatienten.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Der Zusammenbruch erfolgte direkt nach dem Gespräch über seine Mutter. Liegt darin vll. der Zusammenhang? Momentan schwer zu sagen.


    Ich vermute, das Mädchen ohne Flügel, von dem er in seinen umnachteten Momenten spricht, ist seine Mutter. Nicht Lina. Möglicherweise hat er bei seinen Nachforschungen irgendeinen Bericht über sie gefunden.

  • Das Buch ist wirklich sehr spannend geschrieben und verursacht mir sogar manchmal eine Gänsehaut.


    Zitat

    Bouquineur :


    Ich frage mich immer mehr, ob die wirklich in England gewesen sind. Oder gab es solche Ausfälle von Ferdinand schon damals und er war irgendwo in Behandlung? Andererseits hat er ihr ja Briefe geschrieben. Wenn die nicht aus England gekommen wäre, wäre das ja aufgefallen.


    Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass Ferdinand schon früher mal einen Aussetzer hatte. Ist er nicht damals etwas überstürzt nach England gezogen ? :gruebel Vielleicht musste er sich in irgendeiner Klinik behandeln lassen und um dies zu vertuschen, wurde halt gesagt, dass er nach England zieht.


    Zitat

    taciturus :
    Die Rolle von Franz wird nun auch hinterfragenswürdig. Der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, dass der zur Verlegung in die Fachklinik das Einverständnis der Verwandten benötigt und plötzlich war es nicht mehr notwendig, obwohl Dr. Schneider diese Diagnose später in Frage stellt. Daher liegt nahe, dass Franz hier im Hintergrund eine andere Entscheidung getroffen hat, dabei aber auch den Arzt für sich gewinnen konnte.


    Irgendwie hat mich das auch stuzig gemacht. :gruebel Und warum will Ferdinand plötzlich nichts mehr mit Franz zu tun haben ? Irgendwas muss da ja vorgefallen sein. Warum weiht Franz Lina nicht ein ?


    Bei der Verwüstung im Haus gehe ich sehr stark davon aus, dass Ferdinand der Übeltäter ist.


    So, schnell noch etwas weiter lesen.

  • Ich finde diesen Abschnitt auch sehr rätselhaft: Die fürchterbare Signierstunde und Ferdinands anschließenden Zusammenbruch... die dubiose Abmachung, die Ferdinand mit seinem Vater geschlossen hat und überhaupt das rätselhafte Verhalten: Welche Rolle spielt Noack? Er taucht immer wieder auf, spielt aber (noch?) keine wirklich tragende Rolle. Steckt er etwa hinter einem der Pseudonyme?


    Was passiert im Haus von Lina und Ferdinand? WAS sich hier abspielt, ahnte ich allerdings schon, nachdem es hieß, die Haustüre wäre von ihnen abgesperrt gewesen.


    Ich finde beide Protags sehr eigenartig: Ferdinand, der viele Geheimnisse zu hüten scheint und auch zahlreiche Aktivitäten vor Lina sorgfältig verbirgt.


    Lina, die die Augen vor der Wirklichkeit verbirgt und mitten im Chaos versucht, die Außenwelt auszuklammern und ihre kleine Insel der Seligen zu bewahren - ein meiner Meinung nach völlig falscher Ansatz. Es nützt ihr auch nicht das Geringste, wie sich zeigen wird...


    Bei Linas Vater hatte ich auch das Gefühl, daß er ihr gerne näher wäre, aber nicht gegen seine Frau (kalt wie eine Hundeschnauze passt wirklich gut auf sie!) ankommt. Welche Verbindung hat eigentlich seine Frau zu Noack? :gruebel Nun, wenn es eine gibt, werden wir das sicher noch erfahren.


    Die Einschübe aus der Gegenwart finde ich geschickt plaziert... und ichbin natürlich auch gespannt, wie die Geschichte letztendlich endet...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Diesen Abschnitt habe ich gestern Nacht noch beendet. Ich kann dieses Buch wirklich kaum aus der Hand legen.


    Bisher habe ich auf meine Fragen noch keine Antworten gehalten. Im Gegenteil ich habe immer mehr Fragen.


    Ferdinand geht es immer schlechter. Er erleidet einen Nervenzusammenbruch. Warum? Was nimmt ihn so mit? Was setzt ihn so zu? Studiert er wirklich? Oder wo geht er hin? Nach was sucht er? Oder hat er schon gefunden?
    Ist es wirklich möglich, dass er 3 Monate im Krankenhaus liegt, ohne das jemand zu ihm durch dringt? Nur Medikamente, sonst nichts? Das verstehe ich nicht so recht. Die Angst von Ferdinand wieder in so eine Lage zu kommen kann ich gut verstehen. Wenn der Auslöser tatsächlich unbekannt ist, kann es ja jederzeit wieder passieren. Und solange die Ursache nicht bekannt ist, wird es keine Sicherheit geben.


    Die "Einbrüche" im Haus fand ich auch sehr seltsam. Ich glaube nicht daran, dass es ein Fremder war. Irgendwie habe ich das Gefühl, das es Ferdinand ist. Nur was bezweckt er damit? Kann er sich wirklich nicht daran erinnern, zb. das Saftglas auf den Schrank gestellt zu haben? Ich könnte mich am anderen Tag an solche Kleinigkeiten nicht mehr erinnern. Gut ich achte auch nicht darauf. Aber wer achtet schon drauf, wo er sein Glas hinstellt?


    Das Verhältnis zu Franz finde ich auch sehr merkwürdig. Ich dachte anfangs, Vater und Sohn hätten ein gutes Verhältnis. Warum also bricht er den Kontakt mit seinem Vater ab? Was weiß der Vater bzw. weiß er nicht?


    Der Anruf von Linas Vater fand ich ein wenig traurig. Irgendwie wollte er mit seiner Tochter Kontakt aufnehmen und ihr vielleicht so ein wenig von seiner Zuneigung zeigen. Aber auch er kann wohl nicht aus seiner Haut und beugt sich den Willen bzw. der Ignoranz seiner Frau. So eine Situation kenne ich am eigenen Leib. Sehr traurig. Hat mich auch persönlich getroffen.
    Verstehen kann ich es allerdings nicht wirklich. Wie kann man sich von einer Person (Mutter/Ehefrau) so gängeln lassen? Welche Art von Geheimnis oder Abhängigkeit verbergen die Eltern bzw. der Vater?


    Und wer verbirgt sich hinter den Emails? Es muss eine Person sein, die die Geheimnisse von Ferdinand kennt. Vielleicht Franz? Aber er könnte ja offen mit Lina reden. :gruebel


    Die Geschichte gefällt mir wirklich richtig gut. Hätte ich nicht mit gerechnet.
    Werde nun weiterlesen in der Hoffnung so langsam Antworten zu bekommen. :-]