Das Mädchen und der Schwarze Tod - Lena Falkenhagen

  • von wegen in die Länge ziehen!!!
    Also ich konnte nicht mit Lesen aufhören. Mann o mann war das spannend.
    Ein Histo-Krimi so ganz nach meinem Geschmack :-]


    Gestern Abend begonnen und gleich in einem Rutsch 266 Seiten verschlungen. Es ist eigentlich ein Histo-Krimi und bei jedem Kapitelanfang wird auf ca. 3-5 Seiten in kursiver Schrift erzählt, wie eine weitere Person aus dem Totentanz Gemälde ermordet wird. Auch wird sehr schön beschrieben, wie die Leichen auf Anzeichen eines Mordes untersucht werden, was ich ja bekanntlich sehr gerne lese :lache
    Es kam mir vor wie bei den "10 kleine Negerlein" ich habe immer schon auf den nächsten Mord gewartet :lache


    Manche haben es hier als "zu düster" beschrieben, aber genau das gefällt mir, denn es kein reiner Histo Roman, sondern eher ein historischer Krimi.
    Und als "zu düster" empfinde ich es sowieso nicht!!!! Die Handlung spielt in Lübeck, die Pest erscheint erst nach 200 Seiten.


    Ich kann Queedins Rezi voll :write


    Von mir gibt es satte 9 von 10 Punkten.
    Sehr empfehlenswert!

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Ich habe das Buch letzte Woche gelesen und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Und das obwohl ich schon relativ früh die Hintermänner in Verdacht hatte. Trotzdem fand ich die Handlung spannend und schlüssig beschrieben. Ziemlich beeindruckt war ich von einem der bekanntesten Totentänze, der in Füssen hängt und dem von Notke sehr zu ähneln scheint.


    Die Beschreibung der Pest als furchtbare Geißel der Menschheit und ihre fatalen Folgen für einige der Überlebenden fand ich sehr treffend beschrieben. Man beginnt nachzuvollziehen, warum Menschen nach jedem noch so aberwitzigen Strohhalm greifen, nur um sich und die Angehörigen zu schützen.


    Ich fand das Buch an keiner Stelle langatmig und zäh. :wave

  • Dieser historische Roman bietet wirklich alles: glaubhafte, komplexe Figuren, ein authentisches Setting, eine spannende Handlung und unzählige liebevolle Details, die das Gesamtbild der Geschichte und der gelungenen Kulisse wunderbar abrunden. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der "Lübecker Totentanz", ein Gemälde, das 1463 vermutlich von Bernt Notke gemalt wurde und Lena Falkenhagen zu diesem Roman inspiriert hat. Inmitten der Gefahren durch die Pest sieht sich die junge Kaufmannstochter Marike mit mysteriösen Unglücksfällen konfrontiert, die alle dem Totentanz zu folgen scheinen. Zusammen mit ihr macht sich der Leser auf die Suche nach den Hintergründen und kommt schon bald einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Doch die Autorin lässt es sich nicht nehmen, in guter alter Krimi-Tradition den ein oder anderen Schlenker einzubauen und ihre Leser zappeln und noch länger die bedrohliche Atmosphäre der von der Pest bedrohten Stadt Lübeck und ihrer im Standesdünken gefangenen Bewohner auf sich wirken zu lassen. Lena Falkenhagen bietet in ihrem ersten historischen Roman von allem etwas, aber von nichts zuviel, so dass eine in sich stimmige Geschichte entstanden ist, die manch spannende Lesestunden beschert.


    Von mir gibt es für dieses Highlight eine absolute Lese-Empfehlung und deshalb auch glatte 10 Punkte! :anbet

  • Ich habe es neulich auch gelesen und muss leider sagen, dass es mir nicht so gut gefallen hat.


    Das Motiv des Totentanzes war gut umgesetzt und ebenso die Pest und ihre Folgen, vor allem auf das Verhalten der Menschen.


    Doch mir war das Ganze zu Langatmig und wirklich zu düster. Etliche Personen werden hier umgebracht und irgendwann dachte ich, dass es nun doch endlich mal genug sein könnte.


    Auf des Rätsels Lösung bin ich sehr spät gekommen, was mir allerdings gefallen hat. Doch warum der Mörder so gehandelt hat, fand ich ein wenig an den Haaren herbeigezogen, da ich diese Person anders eingeschätzt hatte.


    Das Ende war mal etwas anders, als ich erwartet habe, auch das gibt einen Pluspunkt.


    Von mir gibt es 7 Punkte.

  • Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen.


    Es war so schön geschrieben das es mich richtig in die Geschichte reingezogen hat.


    Ich fand es auch gar nicht langweilig oder so.


    Das Ende von dem Buch fand ich auch super.Hatte zwar schon gegen ende mal daran gedacht wer dahinter stecken könnte wollte es aber nicht so richtig wahrhaben.


    Es ist auch heftig wie dort beschrieben wird wieviele an der Pest sterben und wie man in der Stadt dagegen kämpft.Das muß eine wirklich schlimme Zeit gewesen sein.


    Nachdem ich das Buch zu ende gelesen habe mußte ich erstmal googeln :chen


    Das originale Bild "Der Totentanz" wurde leider im 2 Weltkrieg zerstört.Ich hätte es gernemal gesehen.


    Sehr zu empfehlen das Buch

  • Mit dem Thema Pest stehe ich zwar in historischen Romanen irgendwie immer auf Kriegsfuß, oft sind mir diese Bücher immer etwas zu düster. Liegt aber defintiv nicht an den Autoren/Autorinnen, so wie bei das Haus Gottes von Charlotte Lyne.
    Da ich mich für eine Leserunde von Lena Falkenhagens Lichtermagd angemeldet habe und ich auch das Haus Gottes von Charlotte Lyne dennoch mochte, werde ich das Mädchen und der schwarze Tod dennoch auf meine Wunschliste setzen. :write

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Das Buch:


    Lübeck 1466: Die Pest wartet auf die ersten Opfer, die Tore der Hansestadt werden geschlossen, der Handel kommt zum Erliegen. Der Tod wütet längst schon in Lübeck. Mysteriöse Unglücksfälle lassen die junge Kaufmannstochter Marike aufschrecken. Ist es Zufall, dass der Maler Bernt Notke in seinem grausigen Totentanzgemälde ein Opfer nach dem nächsten verewigt? Die mutige Frau traut ihm nichts Böses zu und sucht vor der Kulisse des pestgeschüttelten Lübecks nach dem wahren Schwarzen Tod.


    Die Autorin:


    Lena Falkenhagen, geboren 1973 in Celle, arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik und Anglistik als Übersetzerin, Lektorin und Autorin für Fantasy-Rollenspiele. Als Redakteurin Aventuriens gestaltet sie die größte phantastische Rollenspielwelt Deutschlands mit. Nach "Das Mädchen und der Schwarze Tod" ist "Die Lichtermagd" ihr zweiter historischer Roman. Die Autorin lebt in Hannover, wo sie an ihrem dritten Roman arbeitet.


    Mein Fazit:


    Bald bin ich mit dem Buch durch - noch ein paar Seiten. Ich mach dann 3 Kreuze, wenn ich das Buch aus der Hand legen kann. Was lief da falsch...


    falscher Zeitpunkt, nicht mehr mein Genre? Der Klappentext hat mich auch getäuscht - ich bin immer davon ausgegangen, dass die Pest eine Hauptrolle in der Geschichte spielt und es dadurch dramatisch wird...


    Ich fand die Geschichte so zäh. Hab mich allerdings wie ein Terrier festgebissen. Ich bin halt kein Buchabrecher-Typ. Die Personen blieben irgendwie farblos, sonst habe ich ein schönes Kopfkino und stelle mir vor, wie die und die Figuren aussehen. Hier blieben sie konturenlos...


    Schwierig fand ich auch die ellenlangen Kapitel, kaum Absätze.... ich mag gern die kurzen Brüche, um vielleicht Luft zu holen.... hier war ich kurz vor der Schnappatmung.


    Ich will es nicht schlecht machen, wie in diesem Thread zu lesen gehen halt die Meinungen auseinander. Doch ich kann nur 5 Punkte geben.


    Die Lichtermagd steht noch im Regal - daran werde ich mich ranwagen. Vielleicht klappt es dann besser. Aber ich muss pausieren.

  • Na hier scheinen die Meinungen ja ganz schön auseinander zu gehen.


    Ich habe bei der LR Lichtermagd mitgemacht und das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, jetzt habe ich diesen Thread entdeckt und dachte mir, super noch ein Buch der Autorin.


    Jetzt kommen mir allerdings Zweifel :gruebel
    Vielleicht sollte ich mal bei TT oder Arvelle schauen

  • Endlich habe ich das Buch ausgelesen. Es war sehr schwierig dran zu bleiben: So was von unspannend.
    Erst als eine dramatische, wenn auch von mir geahnte, Wendung auf den letzten 80 Seiten passierte, konnte ich dran bleiben.
    Im Ergebnis hat es sich für mich nicht gelohnt, es auszulesen. Schade.


    Schade auch wegen eines interessanten Stilmittels:
    Vor jedem Kapitel wird der Tod eines Menschen aus einer bestimmten Gesellschaftsschicht sehr nüchtern beschrieben. Ich musste dabei immer an einen Minnesänger denken, der mit seiner Minne Volksweisheiten erzählt.


    Das war's dann aber auch schon.


    LG Spreequell70

  • Dieses Buch hat mich nun ein halbes Jahr „begleitet“, wenn man so will. Ich habe es angefangen, wieder weggelegt, von Zeit zu Zeit wieder weitergelesen. Und ich muss sagen, egal wie lang die Pause war, ich war stets sofort wieder mittendrin in der Geschichte und Marikes Ermittlungen (sofern man das so nennen kann) in Lübeck.


    Der Titel des Buches verspricht, dass sich vieles um die Pest, also den „Schwarzen Tod“, dreht. Davon bin ich zumindest ausgegangen, als ich zu lesen begonnen habe. Dem ist jedoch nicht so. Vielmehr handelt die Geschichte vordergründig von einer Mordserie, die analog zur Entstehung des Lübecker Totentanzes (ein Wandgemälde) geschieht. Die Morde entsprechen der in diesem Gemälde dargestellten Reihenfolge. Die Idee dahinter hat mir sehr gut gefallen, auch die abwechselnde Schilderung des jeweiligen Mordfalles mit dem nächsten Kapitel ist gut gelungen. Natürlich ist auch die Pest gegenwärtig in Lübeck, bezogen auf die Geschehnisse trat diese jedoch in den Hintergrund und war für mich kaum greifbar bzw. wirkte wenig bedrohlich. Wer ein Buch lesen möchte, dass sich explizit mit der Pest auseinandersetzt, wird enttäuscht sein. Ich bin letztlich zu dem Schluss gekommen, dass die Phrase „Der Schwarze Tod“ in diesem Fall nicht nur das übliche Synonym für die Pest ist, sondern auch den für Marike lange Zeit nicht greifbaren Zusammenhang der einzelnen Todesfälle erfasst.


    Das Buch lässt sich wunderbar wegschmökern, es ist leicht zu lesen. Marike ist als Hauptfigur sympathisch und agiert besonnen, nicht zu selbstbewusst, sondern schon der Zeit, in der sie sich bewegt, angemessen. Man fiebert mit, ob sie es schafft, den/die Mörder zu entlarven und die Zusammenhänge zu erkennen. Letztlich läuft alles auf ein Ende hin, dass zum Teil dann doch noch überraschend ist, auch wenn man als Leser schon recht früh merkt, wie alles miteinander verknüpft ist. Für mich war es so, wie die Geschichte ausgeht, genau richtig.


    Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, auch wenn ich mir mit der Lektüre wirklich Zeit gelassen habe. Es ist kein Pageturner, sondern ein ruhiges Buch zum „Zwischendurch-" oder "Immer-mal-wieder-Lesen“. 7 von 10 Punkten.