Das Mädchen und der Schwarze Tod - Lena Falkenhagen

  • Das Mädchen und der Schwarze Tod
    Lena Falkenhagen
    ISBN: 9783453405622
    Verlag: Heyne, 528 Seiten


    Über die Autorin (aus dem Buch entnommen):
    Lena Falkenhagen, geboren 1973 in Celle, arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik und Anglistik als Übersetzerin, Lektorin und Autorin. Als Redakteurin von Aventurien gestaltet sie die größte phantastische Rollenspielwelt Deutschlands mit. Das Mädchen und der Schwarze Tod ist ihr erster historischer Roman. Die Autorin lebt in Hamburg, wo sie an zwei weiteren Romanen arbeitet.


    Klappentext:
    Die Pest kennt kein Erbarmen
    Lübeck 1465: Die Pest wartet auf die ersten Opfer. Die Tore der Stadt werden geschlossen. Der Tod wütet jedoch längst in der Stadt. Mysteriöse Unglücksfälle lassen die junge Kaufmannstochter Marike aufschrecken. Ist es Zufall, dass der Maler Notke in seinem grausigen Totentanzgemälde ein Opfer nach dem nächsten verewigt? Die mutige Frau kann nicht glauben, dass es etwas mit den Unfällen zu tun hat und sucht den wahren Schwarzen Tod. Doch der lässt sich nur tief im dunklen, pestgeschüttelten Herz der Hansestadt finden.


    Meine Rezension:
    Lübeck, 1465: Marike, die 17jährige Kaufmannstochter lebt in einer behüteten Welt: nach dem frühen Pesttod ihrer Mutter ist sie der Sonnenschein ihres inzwischen auch schon alten und kranken Vaters, des reichen Kaufmanns und angesehenen Ratmitglieds Pertzeval. Doch vor den Toren der Stadt wütet bereits die Pest und so ist das Ende des behüteten Lebens der Marike absehbar – am Ende des Sommers 1465 wird nichts mehr so sein wie es war.
    Auf der Bürgerversammlung auf dem Markt belauscht Marike zusammen mit ihrer Freundin Lyseke den Schmidt Lynow. Dieser hat bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten, was Marikes Vater wieder einmal abgelehnt hat. Ganz glücklich ist sie nicht darüber denn bisher war nie ein Mann gut genug für Marike. Lynow ist über diese Abfuhr sehr ungehalten und beschimpft und bedroht den alten Ratsherren. Marike und Lyseke beschließen, auf dem Gauklerfest in den dunklen Gassen des ärmeren Teils von Lübeck mehr über Lynows Pläne herauszufinden. Damit geraten sie in einen Strudel von Ereignissen um, einen Geheimbund, der auch vor Mord nicht halt macht.
    Gleichzeitig fertigt der Maler Berndt Notke in der Marienkirche den „Totentanz“ an - ein Gemälde, welches die Stände vom Papst bis zum Bettler Hand in Hand mit dem Tod in einem Tanz zeigt. Marike freundet sich mit dem Maler an, muss aber bald feststellen, dass die gemalten Figuren tatsächlich Bürger der Stadt darstellen, die alle in letzter Zeit eines unnatürlichen Todes gestorben sind. Was hat der Maler damit zu tun und wie stehen die Morde im Zusammenhang zu Lynow?


    Der Autorin ist es in ihrem ersten historischen Roman wunderbar gelungen, historische Tatsachen und Fiktion mit einander zu verbinden. Das Gemälde hat es wirklich gegeben und es ist zur Zeit der Pest in Lübeck entstanden. Viele Figuren, so der Maler Berndt Notke und der Bürgermeister Calven haben in Lübeck gelebt. Das Buch ist das reinste Kopfkino, die Gassen der Stadt Lübeck und deren Bewohner wurden für mich richtig lebendig. Die Atmosphäre im Buch war die ganze Zeit über enorm angespannt, durch die Bedrohung der Pest düster und bedrückend und durch die geheimnisvollen Morde sehr mystisch, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Jedes Kapitel beginnt mit dem Mord einer Figur aus dem „Totentanz“ – jeweils geschrieben aus der Sicht der Figur, bevor es mit der eigentlichen Handlung aus der Sicht von Marike weiter geht. Dadurch wirkt das Buch abwechslungsreich und die Spannung erhöht sich mit jedem Kapitel.
    Zum besseren Verständnis enthält das Buch auf den ersten Seiten einen alten Stadtplan von Lübeck und im Nachwort erklärt die Autorin, wie sie Geschichte und Fiktion mit einander verwoben hat und wo sie die Historie leicht verändert hat – vorbildlich!


    Insgesamt ein toller, spannender historischer Roman, von einer Autorin, die ich garantiert auf meinem Radar lasse, damit mir weitere Romane von ihr nicht entgehen! Lediglich der Schluss hat mir persönlich nicht so ganz gefallen – aber das ist schon mehr Geschmackssache. Daher: hervorragende 8 Punkte!


    edit: ergänzt und Wikipedia-Link zum Gemälde

  • Ich habe es neulich in der Buchhandlung in der Hand gehabt, aber wieder weggelegt, weil mich der Klappentext mal wieder nicht so vom Hocker gerissen hat. Da kannte ich auch diese neugierig machende Rezi noch nicht. :gruebel

  • Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider muss ich mich der Meinung von Tanzmaus anschließen.
    Nach gut 300 Seiten warte ich immer noch darauf, dass Spannung aufkommt. Es passiert zwar ein Mord nach dem anderen, aber es gibt keine vernünftige Ermittlertätigkeit und die Handlung plätschert so vor sich hin. Es gibt nur endloses Gerede vom Tod und nicht einmal die Pest (der im Titel "versprochene" Schwarze Tod) wird mitreißend dargestellt (wie etwa bei "World without end").
    Die Handlung zieht sich wie Kaugummi, die Protagonisten bleiben als Persönlichkeiten blass.....ich gebe es auf.
    Schade, das war kein Buch nach meinem Geschmack! ;-(

  • Zitat

    Original von €nigma
    Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider muss ich mich der Meinung von Tanzmaus anschließen.
    Nach gut 300 Seiten warte ich immer noch darauf, dass Spannung aufkommt. Es passiert zwar ein Mord nach dem anderen, aber es gibt keine vernünftige Ermittlertätigkeit und die Handlung plätschert so vor sich hin. Es gibt nur endloses Gerede vom Tod und nicht einmal die Pest (der im Titel "versprochene" Schwarze Tod) wird mitreißend dargestellt (wie etwa bei "World without end").
    Die Handlung zieht sich wie Kaugummi, die Protagonisten bleiben als Persönlichkeiten blass.....ich gebe es auf.
    Schade, das war kein Buch nach meinem Geschmack! ;-(



    Ich hatte mich auch zu Beginn auf das Buch gefreut, aber nachdem die Handlung einfach nicht recht vorwärts kam und ständig von Tod die Rede war, habe ich es dann abgebrochen. Es war mir einfach zu düster und zu langatmig. Schade. Derzeit bin ich daher der Überzeugung, dass ich es nicht mehr zu Ende lesen werde.