Titel: Marks Welt
Autor: Florian Höltgen
Verlag: Books on Demand GmbH Norderstedt
Erschienen: Mai 2008
Seitenzahl: 108
ISBN-10: 3837041476
ISBN-13: 978-3837041477
Preis: 7.90 EUR
Nein, Begeisterungsstürme hat dieses Buch bei mir nicht entfacht. Dazu gibt es ganz einfach doch zu viel zu bemängeln. Florian Höltgen erzählt die Geschichte der drei Freunde Mark, Dominik und Ramona und des Dealers Dirk. Unbekannte Substanzen sorgen dafür das Mark halluziniert. Anstatt ihn ins Krankenhaus zu schaffen versuchen Ramona und Dominik ihn allein von seinem Horrortrip herunterzuholen, immer Dirk im Nacken, der sie sogar davor warnt Mark ins Krankenhaus zu bringen, würde das doch für sie alle im Gefängnis enden. Ohne das der Leser eigentlich so recht weiß warum, endet das Buch dann letztendlich in einer Orgie aus Gewalt. Es ist dann Dominik dem es vorbehalten bleibt, den Leser über das Geschehen aufzuklären. Dazu muss man wissen, dass diese Geschichte aus drei Perspektiven her erzählt wird. Mark, Ramona und Dirk erzählen jeweils aus ihrer Sicht, wobei Marks Erzählung eher wie ein schlechter Fantasyroman klingt.
Vieles in diesem Buch kommt über gängige Klischees nicht hinaus, zudem wirken viele Sätze eher wie Ballast- oder Fühlmaterial, sie sind schlichtweg überflüssig. Die Charaktere der handelnden Personen sind genaugenommen fast völlig ohne Konturen. Man erfährt lediglich, das Dominik offensichtlich ein sehr schöner Mensch ist.
Sucht man in diesem Buch eine emotionale Tiefe, die man bei diesem Thema durchaus hätte vermuten können, so sucht man vergeblich. Es wird lediglich eine Gefühlstiefe suggeriert, die nicht da ist. Auch der Erzählstil lässt zu wünschen übrig. Manches wirkt einfach nur gewollt aber nicht gekonnt. Da holpert es doch das eine oder andere Mal ganz ordentlich. Dieses Buch hätte sicher eine sehr intensive Überarbeitung durchaus vertragen können. Ein Schnellschuss, der aber leider sein Ziel verfehlt. Sicher ist dem Autor der gute Wille nicht abzusprechen, aber guter Wille allein genügt nicht und manchmal reicht eben auch die Freude am Schreiben nicht. Die Liebe zum Schreiben ersetzt nun einmal nicht das Schreibenkönnen.
Auf dem Buchrücken ist dann noch folgender Satz zu lesen: „Ein unglaublich fesselnder Jugendroman über eine reale Bedrohung.“ Dieser Satz stammt von einem gewissen Alex Seinfriend, seines Zeichens verantwortlich für die Umschlaggestaltung. Diese allerdings kann durchaus als gelungen bezeichnet werden.
„Marks Welt“ baut die Vorurteile, die vielerorts gegen BoD-Bücher bestehen nicht ab, vielmehr werden sie um kleines Stück erweitert. Dieses Buch hat mich offen gesagt sehr enttäuscht, weiterempfehlen kann ich es leider nicht.