Die Kelten - Alexander Demandt

  • 128 Seiten, 13 Abbildungen, 1 Landkarte, Register, Literaturverzeichnis; kartoniert
    Verlag: C. H. Beck, München, 6. Auflage 2007
    Reihe: Beck’sche Reihe Wissen
    ISBN-10:3-406-44798-8
    ISBN-13: 978-3-406-44798-3



    Kurzinhalt / Klappentext
    In dieser Einführung findet sich (fast) alles, was man über die Welt der wissen sollte. Alexander Demandt vermittelt anschaulich und allgemeinverständlich die Grundkenntnisse über Herkunft, Gesellschaft, Staatsform, Kultur, Religion und Mythologie eines der bedeutendsten Völker der europäischen Geschichte. Es ist nicht spurlos verschwunden.



    Über den Autor
    Prof. Dr. Alexander Demandt, geb. 1937 in Marburg, lehrte von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2005 Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin. Er gilt als einer der profiliertesten Kenner der Spätantike.


    Informationen im Internet
    - < Klick > Artikel vom 17. Dezember 2005 auf der Webseite der FU Berlin zur Emeritierung
    - < Klick > Artikel vom 06. Juni 2007 zum 70. Geburtstag Demandts in der WELT
    - < Klick > Die Autorenseite beim C. H. Beck Verlag
    - < Klick > der „obligatorische“ Link zu Wikipedia



    Meine Meinung


    Die große Stärke dieses Buches ist gleichzeitig auch seine Schwäche: rund 120 Seiten für die rund tausendjährige Geschichte eines Volkes, mit Ausblick bis in unsere Gegenwart, sind einfach nicht genug. So geht es quasi im ICE-Tempo durch Jahrhunderte und Länder, von Spanien über die britischen Inseln bis hin nach Anatolien. Denn soweit erstreckte sich das Siedlungsgebiet der Kelten. Auf den Mangel des fehlenden Platzes und der dadurch gerafften Darstellung weist der Autor übrigens ehrlicherweise im Vorwort selbst hin, so daß man von vornherein weiß, worauf man sich einläßt.


    Andererseits handelt es sich hier um eine „Kurzeinführung“, und als solche hat sie ihren Zweck für mich erfüllt. Angeregt durch einige Romane, die ich in der letzten Zeit gelesen habe und die bei den (britischen) Kelten spielten, wollte ich nun sachliche Informationen und habe mit diesem Buch begonnen, eben weil es so kurz ist und sich darob schnell „weglesen“ läßt. Sicher ist so eine Kurzdarstellung zwangsweise etwas trocken, bedingt aber durch die Kürze, nicht durch mangelnde Fähigkeit des Autors, seinen Stoff zu präsentieren. Denn als zum ersten Mal das Wort „Asterix“ fiel, mußte ich (ob der gelungenen Formulierung) laut auflachen.


    Im Buch wird deutlich, daß der Autor ein immens großes Fachwissen hat, was er auch in (für Laien wie mich) verständlicher Form darstellen und präsentieren kann. So erhält man in geraffter Form einen Überblick über Herkunft, Geschichte, Verbreitung, Religion und Kultur sowie Verbleib der Kelten, des ältesten Volkes nördlich der Alpen, das namentlich bekannt ist.


    Für mich mit das verblüffendste, weil - ich gebe es zu - unerwartet, war zu lernen, wie viele Wörter und Bezeichnungen aus dem keltischen noch heute in Gebrauch sind. Als Beispiele seien der „Main“ (Fluß) etwa, oder die „urdeutschen“ Wörter „Amt, „Vasall“, „Reich“, „Eid“ oder „Geisel“ genannt.


    Interessant für mich auch die Ausführungen über die Religion sowie die Christianisierung, die von den Kelten mit der gleichen Konsequenz betrieben wurde die deren eigene (heidnische) Religion. Wäre die Mission durch andere Mönche geschehen, gäbe es vielleicht die harte frühchristliche Bußpraxis (und die Folgen) nicht in dieser Form. (Das ist eine Spekulation von mir. Beispiele erspare ich mir lieber. Ich kann nur sagen: :yikes .)


    Zum Schluß geht er auch auf die Nachwirkungen der Kelten bei uns heute ein. Ein paar Kelten gehören auch heute noch zu den berühmtesten Gestalten unserer Tage. Na? Richtig geraten? Asterix und Co sind gemeint. Das „typisch keltische“ daran erstaunt mich immer mehr, je mehr ich darüber lerne.


    Nicht zu vergessen natürlich die großen Werke. Marion Zimmer Bradleys „Die Nebel von Avalon“ sowie J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ sind gemeint. Und vielleicht ist es gar kein so großer Zufall, daß zu beiden Werken im August in relativ großer zeitlicher Nähe Leserunden stattfinden.



    Kurzfassung:


    Gut lesbar, ob des nicht vorhandenen Platzes zwangsweise etwas trocken, vermittelt das Buch Grundkenntnisse über Geschichte und Kultur der Kelten. Als Einleitung, quasi zum „Pflöcke-Einstecken“, ins Thema gut geeignet.


    Edit. Schreibfehler berichtigt.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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