Klapptext
Ein Mann auf dem Weg zum Rendezvous mit seiner Geliebten in einem abgelegenen Motel in der Wüste...
Ein Mörder, der in der Nacht umherstreift, um ein neues Opfer zu finden... Ein Haus an den stürmischen Klippen der See, das ein seltsames Eigenleben zu führen scheint...
Ein Kleinkind, das sich alles andere als seinem Alter entsprechend verhält ...
Ein Kartenspieler, der schlauer ist, als gut für ihn ist ...
Dies sind nur einige der vielen Schauplätze und Charaktere, von denen die spannenden Kurzgeschichten erzählen. Auf geschickte Weise wiegen sie den Leser in Sicherheit, wähnen ihn auf scheinbar bekannten und sicheren Pfaden, um ihn dann letztendlich, einer Berg- und Talfahrt gleich, mit unerwarteten Wendungen immer wieder aufs Neue zu überraschen. Der sanfte Grusel und der eisige Thrill halten den Adrenalingehalt im Blut des Lesers stets auf höchstem Niveau...
Inhaltsverzeichnis: Der Chauffeur, Der Lastwagen, Rendezvouse, Happy End, Ansichtssache, Die Fratze, Die Begenung, Ein ganz gerissener Plan, Das Spukhaus, Joyce, Mörderische Visionen
Der Autor
Michael Gick wurde im Dezember 1969 in Dortmund geboren. Über Fantasy-Rollenspiele kam er früh zum Schreiben von Kurzgeschichten, die bislang in verschiedenen Internet-Foren veröffentlicht wurden.
Michael Gick versteht es, mit dem Leser zu spielen, ihn unbewusst auf eine falsche Fährte zu locken, um ihn letztendlich mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Dabei zeigt er eine erstaunlich tiefe Einsicht in die Abgründe der menschlichen Psyche, ohne sich dabei in komplizierten Fachtopoi zu verirren. Seine Sprache ist klar formuliert und auf den Punkt gebracht.
Er hat bereits eine Anthologie mit bösen Kurzgeschichten unter dem Titel "Schwarz wie die Nacht" veröffentlicht, die in Kürze auch in den Vereinigten Staaten erscheinen wird. Sein schwarzhumoriger Schreibstil ist eine Homage an den unvergesslichen Roald Dahl, dem Mitbegründer der modernen Short-Story.
Mit dem Thriller "Das Johannes-Manuskript" gibt Michael Gick nun sein Debüt als Roman-Autor.
Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Lünen am nördlichen Rand des Ruhrgebiets und arbeitet Hauptberuflich als Industriekaufmann. Zurzeit schreibt er an einem weiteren Mystery-Thriller mit dem Arbeitstitel "Odem - Atem der Götter".
Meine Meinung
Normalerweise bin ich hart im Nehmen, wenn es um Horror in der Literatur geht, doch einige von Michael Gicks Kurzgeschichten haben mir wirklich Angst gemacht. So intensiv, wie der Autor seine Stories in Szene setzt, braucht man sich nicht zu wundern. Auch wenn ein paar der Geschichten keinen Überraschungseffekt bei mir hervorruften, hat es sich wirklich gelohnt jede einzelne zu lesen. Der Schreibstil ist so fesselnd, so bildlich, die Charaktere so zum Greifen nah, dass die Realität förmlich von dem Buch aufgesaugt wird und man mit den 'Opfern' einfach Mitleid haben muss, wo man doch eigentlich wissen müsste, dass dies nur Geschichten sind.
Obwohl nicht die Beste in dem Büchlein, so doch für meine Begriffe die Eindringlichste, hat besonders 'Joyce' bei mir den größten Effekt hinterlassen. Mir geht das Bild, wie sie vor dem Bett steht, einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Die letzte Geschichte und sogleich die längste mit 37 Seiten bildet einen krönenden Abschluss und hätte ich nicht vor kurzem einen bestimmten Film gesehen, hätte ich mich zu Tode erschrocken und wäre wahrscheinlich richtig überrascht gewesen. Dennoch so wunderbar geschrieben, dass man nicht das Gefühl von vergeudeter Zeit bekommt.
Wichtig bei Kurzgeschichten ist mir aber vor allem auch, dass sie Platz zum Weitergrübeln lassen, was Michael Gick ausnahmslos geschafft hat.
10 von 10 möglichen Punkten.