Bücher sammeln
von: Klaus Walther
dtv; Kleine Philosophie der Passionen
ISBN: 978-3423341424; 8,00€
Zum Inhalt (amazon.de)
Eine vergnügliche Reise durch die Welt der Bibliophilie
Warum sammelt man Bücher? Die Motive sind vielfältig, Hingabe aber ist immer dabei. Oft steht der passionierte Leser am Anfang, der seine Fundstücke um sich haben will. Auch das Vergnügen am schönen Buch, am alten Buch, an der Rarität, verführt zum Sammeln.
Klaus Walther erzählt von der lebenslangen Passion, Bücher zu lesen und zu besitzen, von Antiquaren und Auktionen, von großen Sammlern und ihren Schätzen, von der Jagd nach Büchern, von der Sehnsucht nach einer unerhörten Entdeckung. Und von der ewigen Frage des Liebhabers: Wo finde ich noch einen Platz für meine Bücher?
Zum Autor (amazon.de)
Klaus Walther , geboren 1937 und promovierter Literaturwissenschaftler, war bis 2001 Leiter des Buchprogramms der Freien Presse Chemnitz. Heute arbeitet er als Berater, Autor und Kritiker. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt, u.a. zu Hermann Hesse und Charles Sealsfield.
Meine Meinung
Ich schaue immer gerne in alle möglichen Bücher, die sich mit der Leidenschaft des Lesens und des Bücherbesitzens beschäftigen. Und alleine schon die Behandlung des Themas Lesen führt dazu, dass sie mir gefallen.
In diesem Buch geht es nun um das Büchersammeln, aber nicht das Sammeln irgendwelcher Bücher, sondern um diejenigen, die es mehr oder minder auf hohem Niveau betreiben. Es wird von unsagbar teuren Ausgaben, Unikaten, dem Besitz einer Buchreihe in unzähligen verschiedenen Editionen geschwärmt. Also nichts, was direkt hilfreich für den Otto-Normalleser und SuB-Anhäufer wäre.
Ich hatte mir etwas mehr Anregungen für denjenigen gewünscht, der nicht auf professionelle Bücherjagd geht und nicht bereitwillig Preise über der 500-Euro-Grenze ausgibt.
Dennoch beschwört das Buch, das aus anekdotenhaften Essais besteht, ein Bild herauf, dass jeden Büchernarren erfreut: das Stöbern in alten Antiquariaten, monumentale Bibliotheken, kauzige Bibliophile oder die Freude, ein ersehntes Buch, sei es ein Buch, das man in seiner Jugend heiß und innig geliebt hat, oder hier eher eine Erstausgabe von Goethe, in den Händen zu halten.
So ist das Buch zwar nicht praktisch hilfreich und auch der Stil ist meines Achtens nicht herausragend (man erwartet von einem Büchersammler da seltsamerweise mehr als plauderndes Anekdotenerzählen), aber die Leidenschaft Walthers für seine Bücher wird deutlich.
Um ehrlich zu sein, die Lektüre hat mir wenig gebracht, außer dass ich mich aufgrund der Bücherthematik wohlgefühlt habe. Da hätte ich mich aber auch in meinen Schaukelsessel, der meinen Bücherregalen gegenübersteht, setzen können.
Fazit
Nicht direkt hilfreich, stilistisch nicht perfekt, aber man spürt die Leidenschaft für Bücher
6/10 Punkten
bartimaeus