William Shakespeare, Ein Sommernachtstraum

  • Ein Sommernachtstraum: Eines von Shakespeares besten Stücken!


    Wenn man sich so umhört und fragt, was einem von Shakespeare am besten gefällt, dann hört man als aller erstes immer "Romeo und Julia". Ich kann mir selbst nicht erklären, woran das liegt. Ich persönlich muss sagen, dass Shakespeare mit "Ein Sommernachtstraum" oder "Viel Lärmen um Nichts" noch weitaus größere und vor allem komplexere Stücke geschrieben hat, die weitaus verstrickter waren, als es zum Beispiel bei 'Romeo und Julia' der Fall gewesen war. Wenn man hier den Vergleich zieht: Montague und Capulet, zwei große, mächtige Familien, die verstritten waren. Deren einzige Kinder sehen sich, verlieben sich (hier wird von Shakespeare auch so schön die Liebe auf den ersten Blick beschrieben) und wollen sich heimlich verheiraten, weil ja die Eltern dagegen sind. Natürlich endet am Ende alles in einem Drama und beide (das Liebespärchen) sterben durch eigene Hand. Wenn man das aus diesem Blickwinkel betrachtet, dann ist die Geschichte nicht so verzwickt und die Romanfiguren nicht in solche Verwicklungen verstrickt, wie es zum Beispiel in "Ein Sommernachtstraum" der Fall ist. Zwei Männer und zwei Frauen, die jeweils wenn man das so nennen will "den Falschen" lieben, aber von demjenigen natürlich nicht "zurückgeliebt" werden, da dieser wiederum den anderen liebt. Shakespeare beschreibt hier auf wunderbare weise, wie diese vier jungen Menschen an Liebeskummer leiden. Und dann werden zwei davon mit einem Liebeszauber belegt (... ich möchte an dieser Stelle nicht so viel verraten, daher spreche ich hier auch bewusst in Rätseln). Daraus hat Shakespeare dann eine verstrickte Liebeskomödie gemacht, die am Ende aber im Gegensatz zu "Romeo und Julia" ein Happy End hat. So ähnlich war es dann auch bei "Viel Lärmen um nichts". Ich persönlich bin überzeugt davon, dass sich hier Shakespeare viel mehr hat einfallen lassen, um die Geschichte, nennen wir es mal an dieser Stelle "spannender" zu machen bzw. zu gestalten, ohne "Romeo und Julia" diesbezüglich zu "entwerten", denn diese Geschichte ist ja ebenfalls spannend, wenn auch in dieser Form vorhersehbar, und man fiebert trotzdem mit Romeo mit und hofft, er wird rechtzeitig darüber aufgeklärt, dass Julia nicht wirklich tot ist. Bei "Viel Lärmen um Nichts" beweist Shakespeare auch, wie einfach man jemanden "verliebt" machen kann. Und zwar ein Pärchen, das sich im ersten Teil nur neckt und zankt und nichts voneinander wissen will. Shakespeare fädelt hier jedoch geschickt durch einen Spaß der anderen ein "Liebesgerücht" ein, und zack', beide sind plötzlich verliebt ineinander, weil sie sich plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und davon ausgehen, der andere liebe einen. Hier beweißt er gekonnt, wie leicht es ist, einen Menschen verliebt zu machen. Ich denke, auf diese Art und Weise ist es durchaus sogar im wahren Leben möglich, wenn man solch einen "Trick" benutzt. Diejenigen, die diese wunderbare Story kennen, wissen genau, wen ich meine und wovon ich spreche.


    Aber um zum "Sommernachtstraum" zurückzukommen. Ich finde, mit Sommernachtstraum ist Shakespeare ein wahres Meisterwerk gelungen. Hoffe, ich erreiche das mit 'Mariposa' und 'Obsession, Sinnenrausch & Bella Donna' auch... Ich persönlich bewundere Shakespeare sehr, daher möchte ich ihm an dieser Stelle von Schriftstellerin zu Schriftsteller meinen Respekt erweisen, auch wenn er schon längst tot ist. Ich denke, das spielt an dieser Stelle überhaupt keine Rolle.


    "Ein Sommernachtstraum" gehört zu meinen Lieblingsstücken. Erst danach kommt "Romeo und Julia". Doch jeder muss selbst für sich entscheiden, welches seiner Stücke ihn am meisten gefesselt hat. Das bekannteste ist, wie bereits erwähnt, Romeo und Julia, aber ich denke, das liegt eher daran, weil es schon vor Jahrzehnten verfilmt wurde.


    Ich kann nur sagen, ich bewundere diesen großartigen Mann, und kann jedem 'Ein Sommernachtstraum' nur empfehlen. Die Shakespeare Liebhaber werden mir zustimmen, und diejenigen, die noch nichts von ihm gelesen haben, werden es vielleicht am Ende dann genauso sehen. Schade finde ich nur, dass viele mit seiner "Sprache" nicht zurechtkommen und allein aus diesem Grund diese wunderbaren Werke einfach beiseite legen.


    Ich vermute auch, dass Shakespeare am Ende der Entstehung von "Romeo und Julia" sehr gelitten haben muss, denn kein Schriftsteller verliert gerne seine ihm so liebgewonnen Romanfiguren. Und ich spreche hier aus Erfahrung. (Vielleicht hat er aber gerade deshalb die anderen Romanfiguren in einer Komödie mitspielen lassen, um sie nicht wieder auf so tragische Art und Weise zu verlieren wie bei "Romeo und Julia". An dieser Stelle wäre es interessant zu erfahren, wann genau er 'Othello' geschrieben hat und ich meine hier nicht, wann es uraufgeführt wurde...) Ob Shakespeare jedoch dasselbe gefühlt hat wie ich, weiß ich natürlich nicht. Am Ende bleibt es nur eine reine Vermutung.


    Darja Behnsch
    Autorin
    :lesend

    Mein Name ist Darja Behnsch. Ich bin Autorin von "Diagnose: Schizophasie", "Mariposa" und "Obsession, Sinnenrausch & Bella Donna". Das Search Inside und Leseproben sind im Amazon eingerichtet.

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    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo Batcat,


    okay, mach' ich in Zukunft...


    Schönen Tag.


    Bonne journée...


    Darja


    P. S.: :-)

    Mein Name ist Darja Behnsch. Ich bin Autorin von "Diagnose: Schizophasie", "Mariposa" und "Obsession, Sinnenrausch & Bella Donna". Das Search Inside und Leseproben sind im Amazon eingerichtet.

  • ... okay... mach' ich.


    LG Darja


    P. S.: :-)

    Mein Name ist Darja Behnsch. Ich bin Autorin von "Diagnose: Schizophasie", "Mariposa" und "Obsession, Sinnenrausch & Bella Donna". Das Search Inside und Leseproben sind im Amazon eingerichtet.

  • also ich bin auch ein riesiger Shakespare-Fan und ich muss sagen, ich bin auch eine von denen die sagen dass Romeo und Julia eins meiner lieblingsstücke von ihm sind, aber nicht nur. dazu kommen auch "Viel Lärm um Nichts" (wo mir die vermilmung mit ema thomson ziemlich gut gefällt), "Hamlet" (eins meiner ersten stücke die ich von shakespere gelesen und im theater angeschaut habe) und auch "Der sommernachtstrum", denn wie du schon gesagt hast, diese stücke, aber nicht nur diese, denn ich finde alles was shakespeare geschrieben hat ist super, aber diese vier sind MEISTERWERKE!

  • Der Sommernachtstraum ist echt ne Wucht. verdammt schwer zu lesen, finde ich, aber ein echter Gewinn, wenn man sich der Mühe unterzieht. Die Story ist krude verwoben und eigentlich kompletter Nonsense, aber das macht den Reiz für mich aus. Es ist einfach eine wunderbare Abendunterhaltung, ein Traumgespinst, das ganz tief in den Zwischenwelten zwischen Traum und Wirklichkeit verwurzelt ist.
    Wers nicht lesen mag, dem sei es als Ballett oder als Schauspiel auf der Bühne angeraten. Das lohnt sehr. Hatte vor ein paar Monaten das Vergnügen, das Ballett in der Semperoper zu sehen, das war spitzenmäßig!
    Musikfreunde seien darüberhinaus noch an die wunderbare Schauspielmusik zum Sommernachtstraum von Mendelssohn erinnert, aus der der Hochzeitsmarsch ein wahrer Klassiker ist.

  • Hab das Stück im Englischleistungskurs gelesen....mh eigentlich mochte ich das Stück am Anfang nicht so, kannte davor nur die Verfilmung mit Kevin Kline und die find ich nicht so dolle. Und ich bin auch mehr für die Dramen...aber wenn man sich so intensiv mit dem Stück auseinandersetzen muss, wird es doch ziemlich interessant. Was sich alles aus der Mythologie dadrin versteckt bekommt man bei normalen lesen gar nicht so mit und auch die ein oder andere Andeutung an Monarchie gerichtet und an die Menschen die damals lebten.

  • Zitat

    Original von DarjaBehnsch



    Wenn man sich so umhört und fragt, was einem von Shakespeare am besten gefällt, dann hört man als aller erstes immer "Romeo und Julia".


    Das trifft auf mich garnicht zu. Mein Lieblingsstück ist Macbeth.

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • Ich habe den Sommernachtstraum in mehreren gänzlich unterschiedlichen Inszenierungen gesehen, und alle waren faszinierend.


    "Now, fair Hyppolyta, our nuptial hour draws on apace. Four happy days bring in another moon, but oh, methinks how slow this old moon wanes..." *schwelg*

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • "Sommernachtstraum" und "Was ihr wollt" sind definitiv meine Lieblinge unter Shakespeares Dramen, obwohl man dazu sagen muss, dass ich quasi befangen bin, weil ich in beiden mitgespielt habe in der Theater-AG an der Schule und es ist einfach etwas anderes, ein Drama zu lesen, als es gespielt zu sehen oder selbst zu spielen. Da wird einem vieles klarer, die Wucht mancher Passagen hätte man vielleicht durch bloße Lesen nicht erkannt, manche sprachlichen Kunststücke nicht bemerkt und außerdem ist das Spielen eines Dramas gleichzeitig Interpretation, man macht sich zwangsläufig mehr Gedanken über das Stück. Deswegen könnte es sein, dass es nur deswegen meine Lieblingsstücke sind...

  • „Der Sommernachtstraum“ von William Shakespeare ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Klassiker durchaus keine schwere Kost sein müssen! Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an die Sprache und Ausdrucksweise, und auch die Personen kann man sich sehr leicht einprägen. Die Handlung ist unterhaltsam und kurzweilig und überhaupt ist das ganze Stück weit weniger umfangreich, als ich dachte. Man hat es wirklich innerhalb kürzester Zeit gelesen und seinen Wissensschatz ohne Anstrengung um ein kleines Juwel der Allgemeinbildung bereichert.


    Sollte man auf jeden Fall mal gelesen haben!

  • Ein Theaterstück, das jede Menge zu bieten hat: verwickelte Liebesbeziehungen, Klamauk, Magie


    A liebt B, B liebt C, C liebt D und D liebt C. In Grunde genommen ist diese Konstellation tragisch, doch auf höchst amüsante Weise, unter Mithilfe von Magie, wird dafür gesorgt, dass nach einigen Verwicklungen schließlich B A liebt.


    Eine Gruppe von Laienschauspielern, herrlich naiv und unfähig, aber liebenswert, sorgt unfreiwillig für Klamauk. Selbst die magische Welt der Elfen wird darin hineingezogen, als sich die Elfenkönigin in einen Esel verliebt.


    Aber Hauptsache, am Ende sind alle glücklich und zufrieden. Ein wirklich heiteres und erheiterndes Theaterstück!


    Und dazu noch eine Sprache, bei der man immer wieder innehält und sich manche Formulierungen nochmal ganz langsam auf der Zunge zergehen lässt.