Ein Sommernachtstraum: Eines von Shakespeares besten Stücken!
Wenn man sich so umhört und fragt, was einem von Shakespeare am besten gefällt, dann hört man als aller erstes immer "Romeo und Julia". Ich kann mir selbst nicht erklären, woran das liegt. Ich persönlich muss sagen, dass Shakespeare mit "Ein Sommernachtstraum" oder "Viel Lärmen um Nichts" noch weitaus größere und vor allem komplexere Stücke geschrieben hat, die weitaus verstrickter waren, als es zum Beispiel bei 'Romeo und Julia' der Fall gewesen war. Wenn man hier den Vergleich zieht: Montague und Capulet, zwei große, mächtige Familien, die verstritten waren. Deren einzige Kinder sehen sich, verlieben sich (hier wird von Shakespeare auch so schön die Liebe auf den ersten Blick beschrieben) und wollen sich heimlich verheiraten, weil ja die Eltern dagegen sind. Natürlich endet am Ende alles in einem Drama und beide (das Liebespärchen) sterben durch eigene Hand. Wenn man das aus diesem Blickwinkel betrachtet, dann ist die Geschichte nicht so verzwickt und die Romanfiguren nicht in solche Verwicklungen verstrickt, wie es zum Beispiel in "Ein Sommernachtstraum" der Fall ist. Zwei Männer und zwei Frauen, die jeweils wenn man das so nennen will "den Falschen" lieben, aber von demjenigen natürlich nicht "zurückgeliebt" werden, da dieser wiederum den anderen liebt. Shakespeare beschreibt hier auf wunderbare weise, wie diese vier jungen Menschen an Liebeskummer leiden. Und dann werden zwei davon mit einem Liebeszauber belegt (... ich möchte an dieser Stelle nicht so viel verraten, daher spreche ich hier auch bewusst in Rätseln). Daraus hat Shakespeare dann eine verstrickte Liebeskomödie gemacht, die am Ende aber im Gegensatz zu "Romeo und Julia" ein Happy End hat. So ähnlich war es dann auch bei "Viel Lärmen um nichts". Ich persönlich bin überzeugt davon, dass sich hier Shakespeare viel mehr hat einfallen lassen, um die Geschichte, nennen wir es mal an dieser Stelle "spannender" zu machen bzw. zu gestalten, ohne "Romeo und Julia" diesbezüglich zu "entwerten", denn diese Geschichte ist ja ebenfalls spannend, wenn auch in dieser Form vorhersehbar, und man fiebert trotzdem mit Romeo mit und hofft, er wird rechtzeitig darüber aufgeklärt, dass Julia nicht wirklich tot ist. Bei "Viel Lärmen um Nichts" beweist Shakespeare auch, wie einfach man jemanden "verliebt" machen kann. Und zwar ein Pärchen, das sich im ersten Teil nur neckt und zankt und nichts voneinander wissen will. Shakespeare fädelt hier jedoch geschickt durch einen Spaß der anderen ein "Liebesgerücht" ein, und zack', beide sind plötzlich verliebt ineinander, weil sie sich plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und davon ausgehen, der andere liebe einen. Hier beweißt er gekonnt, wie leicht es ist, einen Menschen verliebt zu machen. Ich denke, auf diese Art und Weise ist es durchaus sogar im wahren Leben möglich, wenn man solch einen "Trick" benutzt. Diejenigen, die diese wunderbare Story kennen, wissen genau, wen ich meine und wovon ich spreche.
Aber um zum "Sommernachtstraum" zurückzukommen. Ich finde, mit Sommernachtstraum ist Shakespeare ein wahres Meisterwerk gelungen. Hoffe, ich erreiche das mit 'Mariposa' und 'Obsession, Sinnenrausch & Bella Donna' auch... Ich persönlich bewundere Shakespeare sehr, daher möchte ich ihm an dieser Stelle von Schriftstellerin zu Schriftsteller meinen Respekt erweisen, auch wenn er schon längst tot ist. Ich denke, das spielt an dieser Stelle überhaupt keine Rolle.
"Ein Sommernachtstraum" gehört zu meinen Lieblingsstücken. Erst danach kommt "Romeo und Julia". Doch jeder muss selbst für sich entscheiden, welches seiner Stücke ihn am meisten gefesselt hat. Das bekannteste ist, wie bereits erwähnt, Romeo und Julia, aber ich denke, das liegt eher daran, weil es schon vor Jahrzehnten verfilmt wurde.
Ich kann nur sagen, ich bewundere diesen großartigen Mann, und kann jedem 'Ein Sommernachtstraum' nur empfehlen. Die Shakespeare Liebhaber werden mir zustimmen, und diejenigen, die noch nichts von ihm gelesen haben, werden es vielleicht am Ende dann genauso sehen. Schade finde ich nur, dass viele mit seiner "Sprache" nicht zurechtkommen und allein aus diesem Grund diese wunderbaren Werke einfach beiseite legen.
Ich vermute auch, dass Shakespeare am Ende der Entstehung von "Romeo und Julia" sehr gelitten haben muss, denn kein Schriftsteller verliert gerne seine ihm so liebgewonnen Romanfiguren. Und ich spreche hier aus Erfahrung. (Vielleicht hat er aber gerade deshalb die anderen Romanfiguren in einer Komödie mitspielen lassen, um sie nicht wieder auf so tragische Art und Weise zu verlieren wie bei "Romeo und Julia". An dieser Stelle wäre es interessant zu erfahren, wann genau er 'Othello' geschrieben hat und ich meine hier nicht, wann es uraufgeführt wurde...) Ob Shakespeare jedoch dasselbe gefühlt hat wie ich, weiß ich natürlich nicht. Am Ende bleibt es nur eine reine Vermutung.
Darja Behnsch
Autorin