Frustecke oder wie bekommt mein Buch einen Verlag?

  • Danke für eure gut gemeinten Ratschläge. Aufgeben werde ich bestimmt nicht. Falls es dieses Mal nicht klappt, dann vielleicht beim nächsten Mal. Ich kann aber zum Glück sagen, dass ich weder auf DKZ noch auf BOD reingefallen bin. Ich sehe es nicht ein, für eine Veröffentlichung zu zahlen.


    Viele Grüße
    Triny :wave

  • Hallo Triny,


    bei BoD zahlst du 39,- Euro einmalig, da ist dann die ISBN dabei sowie die Anmeldung bei unzähligen Onlineshops. Und dan noch fünf Jahre lang 1,99 Euro pro Monat. Insgesamt also 158,40 Euro, und du hast dafür ein "richtiges" Buch, das - im Gegensatz zu den meisten DZV auch wirklich im Buchhandel verfügbar ist. Man kann beides also schwer vergleichen. DKZ sehe ich auch als "reingefallen", BoD eher als "Einzelentscheidung".


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Für einen jungen Autoren ist Normalität, anfangs abgelehnt zu werden. Nur wer in der Lage ist, diese Durststrecke zu überwinden und sich gleichzeitig zu verbessern, hat eine Chance, bei einem Verlag unterzukommen. Dabei wandert auch so manches mit Herzblut geschriebene Manuskript in die Schublade, weil es entweder noch nicht gut genug geschrieben ist oder einfach keinen Lektor findet, der es ernsthaft prüft.


    Auch wir haben mehrere Versuche unternommen, bis es endlich geklappt hat. Von Agatha Christie heißt es, sie hätte erst ihren siebten geschriebenen Roman angebracht. Auch Joanne K. Rowling soll bereits ein oder zwei Manuskripte ad acta gelegt haben, bis es ihr nach langem Suchen und etlichen Ablehnungen gelang, endlich einen Verlag für Harry Potter zu finden.


    Der Weg zum eigenen Buch ist daher nur selten mit Rosen gepflastert, doch wenn man es dann in der Hand hält, wiegt dies allem Frust auf, der einem bis dahin begleitet hat.


    Bequemer ist es natürlich, DKZV und PoD zu bemühen, nur spielt man da als Amateur in der C-Klasse, während die Autoren in normalen Verlagen Profis sind.


    Gheron :wave

  • Für mich kommt weder DKZ noch BoD in Frage, weil ich die Bestätigung haben möchte, dass ein Verlag meine Geschichte so gut findet, dass er sie veröffentlicht, ohne dass ich dafür was bezahlen soll. Wie soll ich voll überzeugt mein Buch vor den Lesern vertreten, wenn immer der Zweifel im Hintergund ist, kein Verlag fand mein Buch gut genug. Nein, da übe ich lieber weiter, bis ich irgendwann gut genug bin. Es muss ja nicht sofort einer der ganz großen Verlage sein, über einen kleinen würde ich mich auch freuen :knuddel1


    Liebe Grüße
    Triny

  • Wenn du Adressen suchst, egal ob Verlage oder Agenturen:


    Deutsches Jahrbuch für Autoren und Autorinnen-


    Es erscheint alle zwei Jahre neu. ISBN: 978-3-86671-025-2


    Nicht ganz billig (so um 40 €) aber sehr umfangreich.


    LG
    Susanne :wave

    Liebe Grüße aus Andalusien
    Susanne :wave


    Das Leben ist kurz -aber ein Lächeln ist nur die Mühe einer Sekunde
    (Kubanisches Sprichwort)


    :lesend

  • Hallo Triny,


    ich habe bei www.romansuche.de einen Verlag fuer mein Manuskript gefunden. Das ist eine Webseite, in der Autoren ihre Manuskripte vorstellen koennen, die dann dort von Verlagen entdeckt werden sollen.


    Das ist nicht jedermanns Sache, denn man muss das Expose veroeffentlichen. Das moechten viele Autoren nicht, weil sie Angst vor Ideenklau haben. Ausserdem sollte einem klar sein, dass grosse Verlage dort bestimmt nicht reingucken. Die kriegen jeden Tag solche Berge von Manuskripten, dass sie nicht noch nach weiteren suchen muessen.


    Die Romansuche-Lektoren veroeffentlichen nicht alle Texte, die sie erhalten. Nur, was ihnen gut und marktfaehig erscheint. Ausserdem muss das Expose stimmen. Meine Leseprobe wurde z.B. zuerst abgelehnt, weil das Expose nur so eine Art Klappentext war. Nachdem ich es ueberarbeitet hatte, nahmen sie die Leseprobe an.


    Nach nur wenigen Tagen meldete sich ein kleiner Verlag, fragte nach dem Manuskript und das war's dann. Es ging also sehr schnell, allerdings war das auch der einzige Verlag, der Interesse an dem Manuskript zeigte. Es ist also keine Wunderwebseite, die Autoren garantiert einen Verlag verschafft, sondern nur eine von vielen Moeglichkeiten, mit dem eigenen Manuskript Aufmerksamkeit zu erregen.


    Noch ein Buchtipp: Da die Lektoren zunaechst nur die ersten paar Manuskriptseiten lesen, kann ich dir Hans Peter Roentgens Buch "Vier Seiten fuer ein Hallelujah" waermstens ans Herz legen.


    Liebe Gruesse, :-)


    Bettina

  • Zitat

    Original von Dichterdämon
    Mein Tip ist, sich erstmal in Anthologien und Magazinen einzubringen, Lesungen zu halten, im Intenet veröffentlichen.
    Auf diese Weise schafft man sich schon mal einen gewissen Bekanntheitsgrad, die Verlage werden dann etwas offener und sind eher bereit, das Manuskript wenigstens erstmal zu lesen


    Schwachsinn. Anthologieveröffentlichungen interessieren keinen Verlag. Die sind ganz nett, um einen zu motivieren, aber mehr auch nicht.

  • Zitat

    Original von Leserättin


    Schwachsinn. Anthologieveröffentlichungen interessieren keinen Verlag. Die sind ganz nett, um einen zu motivieren, aber mehr auch nicht.



    Hallo Leserättin,


    ich sehe es genauso wie Du. Kurzgeschichten und Anthologiebeiträge sind sicher ganz nett und was für die Selbst-Motivation, aber jeder richtige Verlag sieht sich das eingereichte Manuskript an (oder auch nicht) und entscheidet nach eigenen Kriterien, wie immer die auch aussehen mögen. Übrigens gab es zu diesem Thema vor einiger Zeit bei Montségur eine ausführliche Diskussion.


    Liebe Grüße,


    Dieter.

  • Zitat

    Anthologieveröffentlichungen interessieren keinen Verlag.


    Das ist in dieser Ausschließlichkeit nicht ganz richtig. Anthologieveröffentlichungen machen sich dann gut in der Vita, wenn diese Anthologien namhafte Herausgeber hatten und/oder bei größeren Verlagen erschienen sind.

  • Zitat

    Original von Dichterdämon


    Eben. In den meisten Fällen nicht (Ich glaube, hier hat schon mal jemand was von über 99% geschrieben). Deshalb ist es ein Vorteil, wenn man sich schon vorher einen Namen machen kann. Die Verlage sind dann einfach offener


    Wie viele große Verlage machen denn Anthologien mit unbekannten Autoren? :grin
    Merkst Du nicht, dass Du Dir schon wieder selbst widersprichst?


    Einen Namen machen funktioniert ganz sicher nicht mit einer handvoll Anthologien aus Kleinverlagen.


    Manuskripte werden übrigens durchaus angesehen, wenn man sie in vernünftiger Form (Leseprobe, Exposee, Anschreiben) einreicht.

  • Leserättin hat insofern recht, dass Antho-Veröffentlichungen bei Kleinst- und Initiativverlagen eher belächelt werden, schlimmstenfalls sogar zur Abwertung führen, weshalb man gut darüber nachdenken sollte, ob man derlei in der Vita erwähnt. Tatsächlich aber ist es möglich, als eher unbekannter Autor z.B. in Ferienreadern unterzukommen, wie sie von einigen Verlagen sommers wie winters herausgegeben werden, aber dafür muss man entweder gute Kontakte haben und/oder über einen Agenten verfügen, sonst funzt das nicht. Wer exzellente SF-Storys schreibt, hat auch die Chance, im umfangreichen Heyne-Sortiment unterzukommen, wobei vorherige Veröffentlichungen z.B. in der Computerzeitschrift "c't", die als einzige regelmäßig Short Storys publiziert, den Einstieg erleichtern (gerade für SF-Autoren ist das ohnehin ein empfehlenswerter Weg, und der Heise-Verlag pflegt einen bemerkenswert achtsamen Umgang auch mit No-Names - viele der in der c't erscheinenden Geschichten werden übrigens für SF-Preise nominiert).


    Wirklich gut machen sich in der Vita allerdings nur nennenswerte Literaturpreise, Stipendien und natürlich Romanveröffentlichungen bei bekannte(re)n Verlagen. Alles andere wird kein ausschlaggebender Faktor für den Manuskriptankauf sein.


    Viel wichtiger als die Vita, und da gebe ich Leserättin wieder recht, sind das Begleitschreiben (es kursiert das immer wieder bestätigte Gerücht, dass > 80 Prozent der Zusendungen bereits auf Basis des Begleitschreibens abgelehnt werden), ein knackiges Expo und eine wirklich aussagefähige Leseprobe, alles unprätentiös und professionell vorbereitet und gestaltet. Wenn man das schafft, besteht schon eine gute Chance, dass der Lektor die Leseprobe überhaupt zur Kenntnis nimmt. Und alles andere entscheidet dann der wichtigste Faktor, nämlich das Ms selbst (bzw. der zugesandte Auszug).

  • Zitat

    Original von Tom


    Das ist in dieser Ausschließlichkeit nicht ganz richtig. Anthologieveröffentlichungen machen sich dann gut in der Vita, wenn diese Anthologien namhafte Herausgeber hatten und/oder bei größeren Verlagen erschienen sind.


    Hallo Tom,


    da muss ich Dir natürlich Recht geben. Nur sind diese Anthologien nach meinem Wissen recht selten und als NoName kommt man da auch _fast_ nicht hinein. Im SF-Sektor kenne ich zwar einige wenige Ausnahmen, aber sonst kaum.


    Liebe Grüße,


    Dieter.