Klappentext
Als die junge Autorin Coco den weit gehend unbekannten Künstler Tian Tian kennenlernt und spontan bei ihm einzieht, ahnt sie nicht, wie unbefriedigend ihre Beziehung trotz aller Zärtlichkeit für sie sein wird, und so bleibt ihr viel Zeit für ihre Schriftstellerei - und ein ungezwungenes Leben in Shanghais Künstlerkreisen, in denen Musik und Kunst eine ebenso große Rolle spielen wie Beziehungen und Sex.
Bei einer Vernissage begegnet Coco einem jungen Deutschen, Mark aus Berlin, und lässt sich mit ihm ein auf eine wilde Beziehung in dieser Stadt, in der alles möglich zu sein scheint. Doch auch in China bleiben Seitensprünge nicht lange verborgen.
Mit ihrem autobiographisch geprägten Roman löste die eigenwillige Wei Hui einen Skandal aus, der in China weite Kreise zog, und erfüllte damit selbst den großen Wunsch der jungen Coco aus ihrem Roman: „Eines Tages werde ich eine berühmte Frau sein. Ich werde einen schockierenden Roman schreiben, der die Welt erschüttern wird. Shanghai Baby führte in China nicht nur wochenlang die Spitze der Bestsellerliste an, sondern wurde schließlich von der Partei verboten.
Die Autorin
Wei Hui gehört zur jüngsten Schriftstellergeneration Chinas. Nach Abschluss ihres Literaturstudiums an der Fudan Universität 1995 hat sie zunächst in verschiedenen Berufen gearbeitet, unter anderem als Journalistin und Fernsehredakteurin. Nach einigen Erzählsammlungen und Romanen ist sie mit "Shanghai Baby" nun weit über die Grenzen Chinas hinaus berühmt geworden.
Eigene Meinung
Wenn ich jetzt behaupten würde, ich habe das Buch in einem Atemzug ausgelesen, wäre das zwar leicht übertrieben und hätte ich wahrscheinlich eine Mega-Hyperventilationsattacke bekommen, aber viel hat nicht gefehlt.
Ich habe schon lange nicht mehr mit der Protagonistin eines Romans so sehr mitgefiebert, wie eben mit dieser Coco, dem Citygirl aus dem modernen Shanghai, eine angehende Schriftstellerin, die fest davon überzeugt ist, mit ihrem Debütroman (still in progress) Furore zu machen.
Coco ist eine moderne selbstversicherte Frau, sie liebt Parties und das schnelle Leben der Großstadt, Sie ist eine typsiche Repräsentantin des jungen Chinas, beeinflusst von der westlichen vor allem amerikanischen Kultur.
Der Stil erinnert mich an die japanische Schriftstellerin Banana Yoshimoto.
Wei Huis Schreiben ist ebenso zwiespältig wie ihre Gefühle für einerseits den empfindlichen impotenten Künstler Tiantian, mit dem sie zusammenwohnt und dem deutschen Businessman Mark, mit dem sie eine wilde sexuelle Beziehung eingeht.
Auf der einen Seite knall hart und ohne Schminke und dann wiederum gefühlvoll poetisch. Dieses ewige Schwanken sind ungeheuerlich faszinierend.