'Die einsamen Schrecken der Liebe' - Seiten 248 - 355

  • Nun, eigentlich wollte ich das Buch ruhen lassen, aber ich konnte nicht. Es ist zu fesselnd. Und es beschäftigt mich zu sehr.


    Meine Vorbehalte gegenüber Samarin haben sich bestätigt - er ist der Mohikaner, im Weißen Lager war allerdings nur seine Jugendfreundin, wie hieß das doch... "zur persönlichen Verfügung" des Fürsten.


    Trotz dieser Enthüllungen fällt es mir total schwer, über Samarin zu urteilen, weil man nichts über seine Beweggründe kennt. Weil man nichts weiß und er anscheinend auch andere Seiten hat ... Er scheint politisch motiviert laut dem Telegramm, dazu die Bankraube, sehr mysteriös. Eigentlich fand ich ihn als Antihelden bisher einigermaßen sympathisch. :gruebel Aber so?!


    Dass, was Matula jetzt gegen Mutz in Gang gesetzt hat, dass er die Tatsachen umkehrt und Mutz als denjenigen hinstellt, der die Männer nicht nach Hause lassen will, finde ich unerhört. Historisch vermutlich korrekt, schlägt mir dieser latente Antisemitismus oder zumindest die vorurteilsbehaftete Sichtweise auf den Magen, irgendwie wird Mutz so einfacher zum Sündenbock. Ich frage mich, ob das ein gutes Ende nehmen wird.


    Spannend fand ich die Szenen mit den heranrückenden "Roten", vor allem die Gefangenschaft Mutzens (wie hieß der andere? Die russischen/tschechischen Namen kann ich mir überhaupt nicht merken :rolleyes) und das Bangen um das Telegramm. Das hat ein wenig Schwung reingebracht, nachdem mir einige Teile bisher zwar bedrückend, aber ereignislos schienen.


    Geht es eigentlich nur mir so oder bedrückt euch die Atmosphäre des Buches auch so. Ich komme zwar gut voran, aber ich fühle mich irgendwie niedergeschlagen, das Buch nimmt mich ziemlich mit (was zwar nicht unbedingt schön ist, aber für das Buch spricht).


    Ich habe gerade entdeckt (hab mich bei der englischen wiki über den Autor informiert), dass ein Film mit Johnny Depp geplant ist - ich kann und will mir eine Verfilmung dieses Stoffes, glaube ich, gar nicht vorstellen. :yikes


    So, den Rest schaffe ich auch noch...

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Geht es eigentlich nur mir so oder bedrückt euch die Atmosphäre des Buches auch so. Ich komme zwar gut voran, aber ich fühle mich irgendwie niedergeschlagen, das Buch nimmt mich ziemlich mit (was zwar nicht unbedingt schön ist, aber für das Buch spricht).


    Ja, das ging mir ähnlich beim Lesen. Das führte auch dazu, dass ich häufig nicht mehr als zwei Kapitel hintereinander lesen konnte.


    Das mit dem geplanten Film wundert mich auch nicht, da ich Meeks Sprache das ganze Buch durch sehr schön beschreibend fand und ich mir viele Szenen schon immer beim Lesen als einen Film vorgestellt habe. Auch wenn ich wahrscheinlich bei einigen Szenen nicht wirklich hinschauen könnte ... :help

  • Ich habe sehr mit Mutz mitgefiebert, mittlerweile ist er mir sehr sympathisch und aber auch Samarin finde ich nicht komplett abstoßen, was mich wundert, bei dem was ergetan hat.


    Ich bin sau gespannt auf das Ende, aber gut kann das ja nicht ausgehen, oda doch?

  • Zitat

    Original von bartimaeus



    Spannend fand ich die Szenen mit den heranrückenden "Roten", vor allem die Gefangenschaft Mutzens (wie hieß der andere? Die russischen/tschechischen Namen kann ich mir überhaupt nicht merken :rolleyes) und das Bangen um das Telegramm. Das hat ein wenig Schwung reingebracht, nachdem mir einige Teile bisher zwar bedrückend, aber ereignislos schienen.


    Echt? Ich fand das mit dem Telegramm genau so langweilig wie die meisten Stellen des Buches. Ich glaube, Babyjane hat den Ausdruck gebraucht: Schmierentheater (oder so ähnlich). Genau so kam es rüber.

  • Hm....
    Ok nun weiß ich also Samarin war der Böse....
    (Hab den Teil hier noch nicht komplett durch)
    Aber wer hat denn dann den anderen Soldaten umgebracht? Da war Samarin ja noch im Knast......hm....kommt dazu noch ne Erklärung?
    Hoffe doch.....


    Mir erscheint das ganze Buch so arrangiert und gestellt und außerdem laß ich mich als Leser ungern hinters Licht führen, was trotz der wirklich sehr guten und bildhaften Sprache zu totalem Unmut bei mir führt.
    Teilweise bin ich sogar genervt..... :gruebel


    Hm....aus den Beweggründen des Albinos werd ich noch nicht ganz schlau..... mal abwarten... :gruebel

  • Das Buch löst eigentlich fast alle Fragen auch. Das finde ich sehr gut gemacht eigentlich. Ich mag solche Bücher.


    Aber warum am Anfang der Soldat aus dem Zug gefallen ist, bzw. wer ihn gestoßen hat, bleibt mir auch jetzt noch ein Rätsel.

  • Es gefällt mir nun etwas besser. Wobei ich nicht gedacht hätte, dass Samarin der Mohikaner ist. Es wird spannender aber mir ist es einfach zuviel gemorde, jeder jeden und warum? Ich habe dieses Buch gekauft, weil es als Russische Liebesgeschichte bezeichnet wurde auf dem Klappentext haha weit davon entfernt. Doch wenn ich ein Buch anfange lese ich es auch durch, egal was da komme. Außerdem habe ich ja nur 10 Cent dafür ausgegeben. Dies ist aber ein Buch, von dem ich weiß, dass ich es sicher kein zweites mal lesen würde und darum schenke ich es später her.


    Schnuckerle

  • Zitat

    Original von Schnuckerle
    Ich habe dieses Buch gekauft, weil es als Russische Liebesgeschichte bezeichnet wurde auf dem Klappentext haha weit davon entfernt.


    Bei dem ganzen Gemorde und Kannibalismus ist das vielleicht wirklich nicht grade die richtige Beschreibung für das Buch. ;-)


    Irgendwo hatte ich gelesen, das Meek ein Buch in der Tradition der großen russichen Romane schreiben wollte. Leider habe ich zu wenig (bzw. gar keine) Erfahrung mit russischer Literatur, um einzuschätzen ob ihm das wirklich auch gelungen ist.

  • Hm....die Liebesgeschichte fehlt mir auch.
    Wie so oft war der Klappentext also total irreführend, macht aber nichts, denn das Buch ist, wenn man sich einmal drauf eingelassen hat grandios, finde ich.


    Auch schreibt er schon ähnlich wie Tolstoi und Konsorten, würde ich behaupten, etwas weniger schwülstig und leichter, aber ähnlich.
    Mich hat es fasziniert und mir neue Einblicke gewährt, mir fehlen aber noch die letzten Seiten..

  • Wieder einige Antworten, Samarin ist der Mohikaner, aber unendlich viele neue Fragen! Was macht Samarin dort? Ist er wirklich zufällig in Jasyk gelandet? Welches Geheimnis verbirgt Balaschow noch vor seiner Gemeinde? Gelingt es Mutz Matula an die Roten auszuliefern?


    Ich fürchte, würden mich die Antworten nicht interessieren, ich weiß nicht, ob ich es zu Ende lesen würde.
    Irgendwie hatte ich auch auf eine russische Liebesgeschichte gehofft und durfte bisher nur in menschliche Abgründe blicken!