Fragen an Kirsten Schützhofer

  • Komisch- die obligatorische Frage nach dem jetzt laufenden Projekt hat noch niemand gestellt ?(


    Auch warum so viel Zeit zwischen den beiden Büchern liegt würde mich interesieren...

  • Zitat

    Original von beowulf
    Komisch- die obligatorische Frage nach dem jetzt laufenden Projekt hat noch niemand gestellt ?(


    Auch warum so viel Zeit zwischen den beiden Büchern liegt würde mich interesieren...


    Ich weiß nicht genau, warum es so lange gedauert hat. Möglicherweise waren Programmplätze besetzt. Außerdem wechselte meine Lektorin. Fertiggestellt war das Buch 2007.


    Mein neues Projekt findet sich in den Eulen-Neuerscheinungen für dieses Jahr. Ich habe es mit mir herumgetragen, seit ich in der "Zeit" einen Artikel über die sogenannten Beutetürken las. Letztes Jahr hat es dann geklappt. Heute muss ich dringend wieder ran.


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Ich glaube, da wären viele von uns gerne dabei (ich auch)! Ich freue mich schon auf "Die Kalligraphin". Der Titel spricht mich zwar gar nicht an, aber ich weiß ja, daß man sich von Kirsten beruhigt geistig überall hinschicken lassen kann...


    Das Cover finde ich schon sehr gelungen!

  • Nudel-Limone-Chili?
    REZEPT HER! BITTE! Habe zu JEDEM Spiel Fussballbesuch und mir faellt bald nix mehr ein, was ich (schnell, zur Massenfuetterung geeignet, bezahlbar, einfach und umwerfend ...) machen koennte.


    Ich waere natuerlich auch wieder dabei bei der Kalligraphin, auch wenn ich ja nie viel beizutragen habe bei Kirstens Buechern - von meiner Begeisterung abgesehen.


    Eigentlich soll man ja Autoren immer sagen: Lass Dir Zeit, mach in Ruhe, lass Dich nicht hetzen.
    Bei Kirsten moecht ich aber am liebsten sagen: Bitte schreib ganz ganz schnell, ich will lesen.


    Freu' mich schon jetzt auf das neue Buch.
    UND auf eine von Pelicans wundervollen Rezensionen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    auch wenn ich ja nie viel beizutragen habe bei Kirstens Buechern - von meiner Begeisterung abgesehen.


    Warten wir's ab.
    Begeisterung ist außerdem unglaublich wichtig.


    Und ja, Pelicans Rezensionen sind wunderbar. Ich habe schon einige Bücher gekauft und manches auf die Liste gesetzt. Sogar Fantasy würde ich lesen, wenn sie's rezensiert (und sie hat ...)


    Ihr müsst euer Licht aber auch nicht unter den Scheffel stellen.


    Ich stelle das Rezept in den Rezeptethread.


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Wie läuft eigentlich die Recherche zu so einem historischen Roman ab?
    Die historisch relevanten Tatsachen kann man ja sicher an vielerlei Stellen nachschauen, aber was die "Kapelle der Glasmaler" so interessant macht, ist für mich die Glaubwürdigkeit des Alltags. Wie recherchiert man die Frage, wie eine ganz normale Straße im 13. Jahrhundert aussieht? Oder wie ein Mensch der damaligen Zeit die Welt wahrnimmt?

  • Vielen, vielen Dank, das freut mich doch sehr, wenn Ihr meine Rezis mögt (hoffentlich sieht keiner, daß ich jetzt mit rotem Kopf auf der Terrasse sitze)


    Allerdings gibt es hier durchaus einige, denen ich aus meiner Sicht nicht das Wasser reichen kann.


    Und Bouqineur, Kirstens Satz mit dem Licht und dem Scheffel kann ich nur unterschreiben. Solche Sätze


    Zitat

    Original von Bouquineur
    Wenn die letzen Worte dieses wundervollen Buches verklungen sind, das wie Musik die Seele hat vibrieren lassen und ein Hauch von Sehnsucht und Schmerz zurückbleibt, dann fällt es schwer, wieder in die eigene Zeit zurückzukehren.


    lassen mich vor Neid erblassen (dann sieht wenigstens keiner die Röte von vorhin :grin)

  • Zitat

    Original von Charlie
    Eigentlich soll man ja Autoren immer sagen: Lass Dir Zeit, mach in Ruhe, lass Dich nicht hetzen.
    Bei Kirsten moecht ich aber am liebsten sagen: Bitte schreib ganz ganz schnell, ich will lesen.


    Freu' mich schon jetzt auf das neue Buch.


    Das geht mir auch so. Und Du wirfst damit eine interessante Frage auf.


    Wie ist das, unter Zeitdruck zu schreiben? Ändert sich dadurch der Arbeitsstil bzw. -ablauf bei der Entstehung eines Romans?

  • Zitat

    Original von Bernard
    Wie läuft eigentlich die Recherche zu so einem historischen Roman ab?
    Die historisch relevanten Tatsachen kann man ja sicher an vielerlei Stellen nachschauen, aber was die "Kapelle der Glasmaler" so interessant macht, ist für mich die Glaubwürdigkeit des Alltags. Wie recherchiert man die Frage, wie eine ganz normale Straße im 13. Jahrhundert aussieht? Oder wie ein Mensch der damaligen Zeit die Welt wahrnimmt?


    Zum Alltagsgeschehen gibt es ja einige Berichte, die man sich hier und da zusammensuchen kann. Leider findet sich nie alles an einer Stelle, sodass ich jetzt vier Ordner mit einem Chaos an Informationen habe. Ich habe mich aber auch an der heutigen Welt orientiert, an Straßen in anderen Ländern, an ungepflasterten Gegenden und solchen, wo es keine Kehrwoche gibt. Was die Wahrnehmung der Welt angeht, so kann ich zumindest ein konkretes Beispiel nennen: Ich habe während der Recherche einen Film über koptische Christen gesehen, die, meinem Eindruck nach, einen viel unmittelbaren, weniger theoretischen Zugang zu Gott hatten. Gott bestimmte ihr Leben ganz direkt. Als ich das gesehen habe, hatte ich den Eindruck, ja, so könnte das ein Mensch erleben, dessen Leben noch viel direkter von der Natur abhängt. Außerdem habe ich noch eine Reise in die Picardie unternommen und mir dort verschiedene große Kathedralen angesehen. Ich habe mich in diesen Gebäuden ganz klein gefühlt, nicht bedrückt aber klein, eher wie ein Teil des Ganzen, und das Ganze war eben viel größer als ich. Außerdem sind Kirchen einfach wunderschön, und wenn man nun sagt, Gott ist Schönheit, dann gibt es für mich kaum ein passenderes Beispiel. Auch das habe ich in meine Darstellung der Wahrnehmung der Welt aufgenommen.


    Es ist etwas anderes, unter Zeitdruck zu schreiben. Der Arbeitsstil hat sich bis jetzt bei jedem Roman etwas geändert, dieses Mal muss ich aber auch ökonomischer mit der Zeit umgehen. Ansonsten kann ich sagen, dass ich zwar tatsächlich relativ schnell schreiben kann, aber lange fremdele, was die Figuren angeht. Ich verbringe gerne viel Zeit mit ihnen, will sie kennenlernen und entdecken. Außerdem hatte es das dreckige 17. Jahrhundert erst einmal ziemlich schwer dem 13. seinen Glorienschein abzunehmen. Allerdings ging es mir beim Wechsel vom 18. ins 13. Jahrhundert ähnlich. :grin


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Während des Lesens sind mir auch ein paar Fragen gekommen.
    Zum einen würde mich interessieren, wie lange du an dem Gesamtkonzept gearbeitet hast, und: geht dir das eher leicht von der Hand oder ist das eine schwierige Aufgabe für dich?
    Wenn du mit dem Schreiben anfängst, passiert es dir da, dass die Figuren übernehmen wollen, und die Geschichte für dich weiterschreiben möchten? Sprich, musst du dich beim Schreiben eher bremsen, oder hältst du dich streng an dein Konzept?
    Wenn du unterschiedliche Handlungsstränge planst - wie schreibst du sie dann später? Chronologisch, also so, wie man sie als Leser später zu sehen bekommt, oder beendest du jeden einzelnen Handlungsstrang erst, bevor du den nächsten schreibst?
    Vielen Dank !!

  • Zitat

    Original von kamelin
    Zum einen würde mich interessieren, wie lange du an dem Gesamtkonzept gearbeitet hast, und: geht dir das eher leicht von der Hand oder ist das eine schwierige Aufgabe für dich?


    Bisher habe ich das Gesamtkonzept meist in den ersten paar Wochen des Schreibens entwickelt. Das kann natürlich bedeuten, dass man Einiges schreibt, was später keine Verwendung findet. Außerdem braucht man genügend Zeit für diese Arbeitweise. Ganz leicht geht mir das Ganze nicht von der Hand, aber ein bisschen Kampf mit der eigenen Phantasie ist sicher von Vorteil.


    Zitat

    Original von kamelin
    Wenn du mit dem Schreiben anfängst, passiert es dir da, dass die Figuren übernehmen wollen, und die Geschichte für dich weiterschreiben möchten? Sprich, musst du dich beim Schreiben eher bremsen, oder hältst du dich streng an dein Konzept?


    Ja, die Figuren machen manchmal Dinge, die ich so nicht von ihnen erwartet habe. Bremsen muss ich mich aber nicht, und ein strenges Konzept habe ich auch nicht.


    Zitat

    Original von kamelin
    Wenn du unterschiedliche Handlungsstränge planst - wie schreibst du sie dann später? Chronologisch, also so, wie man sie als Leser später zu sehen bekommt, oder beendest du jeden einzelnen Handlungsstrang erst, bevor du den nächsten schreibst?


    Ich schreibe meistens chronologisch. Nur die Abschnitte mit der Glasmalerin habe ich nicht chronologisch geschrieben.


    Liebe Grüße


    Kirsten