Helmut Krausser - Eros

  • Titel: Eros
    Autor: Helmut Krausser
    Verlag: btb
    Erschienen: März 2008
    Seitenzahl: 318
    ISBN-10: 3442736757
    ISBN-13: 978-3442736751
    Preis: 9.00 EUR


    Worum geht es in diesem Buch?


    Alexander von Brücken, einer der reichsten Männer der Republik hat nicht mehr lange zu leben. Er bestellt sich einen Schriftsteller in sein schlossähnliches Anwesen, der aus seinem Leben einen Roman machen soll. Dieses Leben ist von einer einzigen bedingungslosen Obsession geprägt, der Liebe zu Sofie. Als Sofie Alexander abweist, benutzt der sein ganzes Geld und seine ganze Macht, um Sofies Leben zu beobachten, zu begleiten und zu manipulieren. Soweit der Klappentext, der durchaus neugierig auf dieses Buch macht.


    Ein paar Meinungen zu diesem Buch:


    Focus: „Ein großer deutscher Zeitroman. Das kühnste, ehrgeizigste und zugleich formal strengste Erzählprojekt dieses Bücherjahres.“


    Spiegel: „Ein starkes Buch!“


    Frankfurter Rundschau: „Viel mehr kann man von Literatur nicht erwarten.“




    Helmut Krausser wurde 1964 geboren und lebt in Berlin. Seine Romane „Der große Bagarozy“ und „Fette Welt“ wurden fürs Kino verfilmt.


    Hätte Krausser das Buch „Eros“ nicht geschrieben, der Welt hätte nicht das Mindeste gefehlt, allenfalls hätte es ein Ärgernis weniger gegeben. Zudem kann man sich kaum vorstellen, dass die Kritiker von Focus, Spiegel und Frankfurter Rundschau dieses Buch wirklich gelesen haben, denn sonst hätten sie diesen Unsinn nicht in ihren Zeitungen schreiben können.


    Krausser hatte sicher eine gute Idee, soll ja durchaus mal vorkommen, dass jemand eine gute Idee hat. Und er beginnt auch wirklich ganz ordentlich, aber sehr schnell verliert das Geschriebene an Niveau und Qualität. Mit fast schon unverschämter Lustlosigkeit schleppt sich die Geschichte, schleppt sich der Text dahin. Man würde dieses Buch dem Autor gern im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren hauen. Wenn er keine Lust zum Schreiben hat, dann soll er es gefälligst bleiben lassen, aber nicht seinen Leser ein derartiges Buch vorsetzen.


    Von wegen „großer deutscher Zeitroman“. Wenn damit allerdings gemeint ist, dass man dem Leser hier wertvolle Lebenszeit stiehlt, dann mag diese Titulierung stimmen.


    Krausser schmeißt alles was deutsche Zeitgeschichte ist in einen Topf, rührt kräftig um, schmeckt nicht ab, würzt nicht und packt das Ergebnis seiner Zusammenkocherei der Leserschaft unprobiert auf den Teller. Heraus kommt ein fast ungenießbares Mahl. Das die Story völlig unwahrscheinlich ist, mag zwar noch der schriftstellerischen Phantasie zugute gehalten werden, das es dann zudem noch völlig unglaubwürdig ist was da so beschrieben wird, das kann auch mit dem Mantel der Phantasie und der schriftstellerischen Freiheit nicht mehr zugedeckt werden. Alles wirkt lieblos zusammengewürfelt, man merkt dem Buch an, dass da offenbar jemand eine Auftragsarbeit abliefern musste, zu der er nun so gar keine Lust hatte – wenigstens kann man diesen Eindruck bei der Lektüre dieses Buches gewinnen.


    Dabei kann der Krausser es doch besser. Dieser Buch ist der „berühmte Griff ins.......“ und ich ärgere mich sehr über nutzlos ausgegebene 9 EURO und über wirklich vertane Zeit.


    Schwach, schwach, schwach – dieser Roman von Helmut Krausser.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • O, weh!


    Die Kritiken vor zwei Jahren waren vernichtend. in der NZ, z.B.


    Ich kann Dich nur bewundern, daß Du das Buch durchgelesen hast.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo Voltaire,


    erst jetzt lese ich Deine Rezension und muss an meine Leseerfahrung mit Kraussers "Schmerznovelle" denken. Das Feuilleton lobte damals ähnlich wie bei dem von Dir rezensierten Buch und ich erlebte sein Buch als Reinfall.
    Kritiken anderer Bücher des Autors habe ich dann zur Kenntnis genommen und beschlossen, es bei dem einen Buch bewenden zu lassen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Soweit der Klappentext, der durchaus neugierig auf dieses Buch macht.


    Das kann man wohl sagen!
    Danke, dass du mich auf diesen Autor aufmerksam gemacht hast.

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)