Esma ist erst 19 Jahre alt, als sie durch eine arrangierte Ehe Ende der 1970er Jahre von Tunesien nach Deutschland kommt. Ihr Ehemann ist ein klassischer Tyrann, der sie missachtet und schlägt.
Esma kann weder lesen noch schreiben, geschweige denn die Sprache ihrer neuen Heimat. Kurz hintereinander bekommt sie drei Kinder und erst durch sie lernt sie langsam die deutsche Sprache, bekommt Kontakt zu anderen Frauen und fasst immer mehr Selbstvertrauen. Als ihr Mann die Kinder nach Tunesien entführt, ist sie bereit, um das Sorgerecht zu kämpfen.
„Die Löwenmutter“ war eigentlich ein kurzer autobiografischer Beitrag, den Esma Abdelhamid bei einem Literaturwettbewerb einreichte. Zusammen mit der Preisrichterin Marianne Moesle erweiterte sie die Story zu einem ebenso emotionalen wie authentischen Roman. Mit großer Offenheit erzählt sie darin ihre berührende Geschichte, die sich erst einmal unfassbar anhört. Aber gegen alle Demütigungen, die sie während ihrer Ehe erleiden muss, blitzt immer stärker der Lebenswille der jungen Frau auf, so dass der Erzählung schon bald die beklemmende Schwere genommen wird.
Ein mitreißendes Buch, das Hoffnung macht und von einer tapferen und starken Frau spannend erzählt wird. Sehr lesenswert.