Titel: Lieblose Legenden
Autor: Wolfgang Hildesheimer
Verlag: Bibliothek Suhrkamp
Erschienen: Mai 2005
Seitenzahl: 171
ISBN-10: 3518010840
ISBN-13: 978-3518010846
Preis: 12.80 EUR
Wolfgang Hildesheimer wurde 1916 in Hamburg geborgen und starb 1991 in Graubünden in der Schweiz. Er war der Sohn jüdischer Eltern und wuchs in Palästina auf, wohin seine Eltern emigriert waren. Wolfgang Hildesheimer erhielt folgende Auszeichnungen: Hörspielpreis der Kriegsblinden (1955), Büchnerpreis (1966), Bremer Literaturpreis (1966).
Es ist doch eigentlich erstaunlich, dass immer wieder literarische Kostbarkeiten entdeckt, von deren Vorhandensein man keine Ahnung hatte und das man dadurch eben auch Schriftsteller neu kennen lernt, von denen man vorher vielleicht allenfalls den Namen kannte.
Wolfgang Hildesheimers „Lieblose Legenden“ sind voller Ironie, manchmal ist diese Ironie schon sehr beißend, sie sind teilweise grotesk, aber auch das satirische Element fehlt nicht. Und seit ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1952 haben sie nichts von ihrem ganz besonderen Esprit verloren. Hildesheimer formuliert kühl, seine Sprache ist sehr fließend und er schafft es, seine Sätze mit einem leichten Grinsen zu unterlegen, auch wenn diesem Grinsen so manches Mal eine diabolische Freude an der augenscheinlichen Spiegelfechterei anhaftet.
Wer das Nichtalltägliche mag, der wird sicher durchaus sein Gefallen an diesem Buch finden.