Mutmaßungen über die Zukunft der Literatur – Siegfried Lenz

  • 3 Essays


    Verlag Hoffmann und Campe. 2001, 80 Seiten
    ISBN: 345504283X


    Rezension:
    Dieser schmale Band versammelt 3 Essays von Siegried Lenz. 2 sind von 1999, eins von 1979.


    Das erste Essay „Mutmaßungen über die Zukunft der Literatur – Das Ende des Gutenberg-Zeitalters„ beschreibt die Entwicklung der Literatur in einem von Lenz gewohnten leichten Stil von der rein mündlich überlieferten Form, über die gedruckte Form dank Gutenberg, Hörbücher (er gibt den Nachweis, dass Hörbücher die gedruckte Form bereichern und nicht als Konkurrenz das Buch bedrohen), Computer (Literatur im Netz und letztendlich Global creative writing. Dabei zeigt sich Lenz nie pessimistisch, eine gute Einschätzung, die ich teilen kann. Am Ende steht die Erkenntnis, dass „es immer nur eine Minorität sein wird, die die Literatur braucht, aber war es je anders?“


    Das Essay „Das Kunstwerk als Regierungserklärung – Etwas über Macht und Phantasie“ interessierte mich nicht so sehr, es war etwas langweilig.


    Der Höhepunkt war für mich „Aus der Nähe – über nordamerikanische Literatur“.
    Es sind 3 Autoren, die Lenz in den Mittelpunkt stellt: Ernest Hemingway, William Faulkner und Jon Dos Passos. Lenz schreibt voller Bewunderung und doch genau über deren Werk und insbesondere über die Wirkung auf ihn als Leser, die ich gut teilen kann.
    Er schränkt die Literatur aus den USA auch nicht auf diese 3 ein, sondern nennt viele andere noch, Jack Kerouc, Steinbeck, Truman Capote, John Updike, Norman Mailer u.a.


    Zusammenhänge zwischen den drei Essays gibt es nicht.


    Ein gutes Essayband, dass Lust auf Literatur und aufs Lesen macht.


    ASIN/ISBN: 345504283X