Jane Austen - Verführung (Überredung)

  • Ich muss jetzt mal ne Frage stelle: Emma gilt als Janes Reifstes Werk, aber die Überredungslkunst ist ihr letzter vollendeter Roman. Kann man nicht sagen das daher Überredungskunst, nicht die selbe Stellung hat wie Emma, denn immerhin sind sie beide kurz nacheinader geschrieben worden.

  • Zitat

    Original von Novemberkind


    Ich muss jetzt mal ne Frage stelle: Emma gilt als Janes Reifstes Werk, aber die Überredungslkunst ist ihr letzter vollendeter Roman. Kann man nicht sagen das daher Überredungskunst, nicht die selbe Stellung hat wie Emma, denn immerhin sind sie beide kurz nacheinader geschrieben worden.


    Ich persönlich muss sagen das ich Überredungskunst wesentlich reifer als Emma fand und es auch für Austens besten Roman halte.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • @ Novemberkind
    Genau, das Buch ist im Vergleich zu den anderen Austen Romanen ganz anders. Kein junges Mädchen trifft Mann und verliebt sich erst nach langem steinigen Weg in ihn. Überredungskunst ist eben deshalb so außergewöhnlich, weil Anne von Anfang an nur Augen für Captain Wentworth hat und man richtig mit ihr leidet. *ineinTaschentuchschneuz*

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • @ Novemberkind
    Danke.


    Hat jemand von euch schon eine der BBC-Verfilmungen gesehen?
    Welche ist die bessere?

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  • Hm, eine davon werde ich mir zu Weihnachten wünschen, die Frage ist nur welche. :gruebel
    Ich seh mir mal Ausschnitte davon bei YouTube an und entscheide dann welche mir mehr zusagt.


    **************Mein tausendster Beitrag**************** :korken

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  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Hm, eine davon werde ich mir zu Weihnachten wünschen, die Frage ist nur welche. :gruebel


    Ehrlich gesagt ... ich habe mir die BBC-Version bestellt, allein schon wegen einem total umwerfenden Ciarán Hinds. Allerdings habe ich Amanda Root als Anne Elliot als eine totale Fehlbesetzung empfunden. Sie ist zweifellos eine gute Schauspielerin, doch mit ihrem eher bäurischen Gesicht war sie Lichtjahre von meiner Anne-Vorstellung entfernt. Ausserdem hat mich an dieser Version gestört, dass sie eine muffige 80er Jahre Bildsprache hatte - obwohl der Film 95 gedreht wurde.


    Den anderen Film fand ich allerdings viel schlimmer. Zum einen spielt da kein Ciarán Hinds mit ( ;-) ) zum anderen ist Sally Hawkins meiner Ansicht nach nicht nur der totale Fehlgriff, sondern auch eine schlechte Schauspielerin. Anderseits war Rupert Penry-Jones ein sensibler Frederick Wentworth ...


    Das ist jetzt Geschmackssache. Wie gesagt, ich habe die BBC Verfilmung aus 1995 vorgezogen, die ist in Ordnung.

  • Rupert fand ich einen tollen Wentworth! Der war genauso wie ich mir den Captain immer vorgestellt hab. Sally Hawkins ist nun ja... ich will nicht sagen schlecht aber sie kam mir bei ihrer Interpetation Annes irgendwie etwas komisch vor. Sie wirkte irgendwie so... gewollt naiv. Anne kam mir so unecht vor. Ich meine im Roman spricht man trotz alledem ja von einer starken Person, die sich immer wieder selbst ermahnt, sich auch selbst erziehen kann. Sally war mir zu... selbstaufgebend

  • Zitat

    Original von Novemberkind
    Rupert fand ich einen tollen Wentworth! Der war genauso wie ich mir den Captain immer vorgestellt hab.


    Meine Idee von Wentworth ging mehr in Richtung Ciarán Hinds, der war wettergegerbter und wirkte insgesamt kompetenter und auch kerniger als Rupert.
    Rupert Penry-Jones ist meiner Ansicht nach ein klasse Schauspieler, aber in der Rolle habe ich ihn nicht so sehr mit einem klassischen Captain zusammengebracht. Mit seiner sensitiven Art hätte eine guten Dichter abgegeben - einmal bildlich ausgedrückt.



    Zitat

    Original von Novemberkind
    Sally Hawkins ist nun ja... ich will nicht sagen schlecht aber sie kam mir bei ihrer Interpetation Annes irgendwie etwas komisch vor. Sie wirkte irgendwie so... gewollt naiv. Anne kam mir so unecht vor. Ich meine im Roman spricht man trotz alledem ja von einer starken Person, die sich immer wieder selbst ermahnt, sich auch selbst erziehen kann. Sally war mir zu... selbstaufgebend


    Ich fand, dass sie eine extrem schwache Leinwandpräsenz hatte. Ausserdem machte sie auf mich einen geradezu klobigen Eindruck, wie ein grober Klotz. Das soll die gebildete Anne Elliot sein? Nicht für mich. Nebenbei habe ich mich gefragt, ob die Produktion eine blinde Kostümbildnerin engagiert hat. Was die Sally Hawkins angezogen haben, ist ein Fall von Geschmacklosigkeit im Endstadium. Verstehen kann ich das nicht. Nur weil sie unscheinbar ist, heisst das doch nicht, dass sie aussehen muss wie ein verkleideter Kartoffelsack.


    Meine Traumbesetzung für die Rolle der Anne Elliot wäre für mich Frances O'Connor, die Fanny Price in der Jane Austen Verfilmung Mansfield Park gespielt hat. Der Film hat zwar mit dem Buch nicht viel gemeinsam, aber die Schauspieler fand ich klasse.

  • Francis O `Connor fand ich als Fanny Price ganz toll! Ich hab mir den Film auch sofort gefkauft. Meiner Meinung nach sind sie und Jonny Lee Miller die bessere Besetzung als die zwei Dasteller der neuen Auflage. Als ich die gesehen hab, hab ich mich irgendwie in einem Plüschladen gefühlt. Und der Dasteller Alessandro Nivola war ein wesentlich besserer Crawford. Wobei mir bei diesem Film das Set zu spartanisch vorkam. Da fehlte dieses Feeling aus der Zeit Jane Austens. Die Biedermeiermöbel und der Nippesschnickschnack, der das ganze Rund macht. Und die Hunde.
    Da war die Produktion des letzten Jahres besser Optisch aufgemacht. ABer die Dasteller gefielen mir überhaupt nicht und die Dialoge waren weis Gott nicht so schlagfertig und gekonnt wie bei der Verfilmung 1999. Und so diese erotische Austrahlun der beiden Crwafords fehlte mir total. Mary benahm sich manchmal so, wie als wäre sie käufliche Dame. Und Edmund kam mir mehr wie ein tapsiger Welpe vor als denn ein gebildeter junger Mann.


    Ciarán Hinds habe ich nur in einem Film über das römische Imperium gesehen. Da gefiel er mir gut. Als Wentworth muss ich sagen fand ich ihn zu grobschlächtig im Gesicht. Denn nachdem Roman fand ich Wentworth sollte irgendwie ein wenig sensible Züge habe.


    Sally Hawkins und Amada Root waren ebide irgendwie nicht so wie man sich Anne vorstellte. Anne wird ja trozdem mit Feinen Zügen und vornehmen Gebahren beschrieben. Immer von wegen "verblüht", weil sie ihr "jugendliches Aussehen" verloren hat, da muss man nicht gleich Leute nehmen, die herbere Züge haben. Amanda Root gefiel mir sehr gut als Miss Temple in Jane Eyre aus 1993 mit Charlotte Gainsbourg und William Hurt. Das passte zu ihr. aber nicht Anne Elliot

  • Zitat

    Original von WaterPixie


    Den Film habe ich vor ein paar Monaten von meiner Schwester geschenkt bekommen; großartig gespielt ... aber wer wartet heutzutage noch 8 Jahre?
    Aber was ich überhaupt sagen wollte; dieser Spielfilm basiert auf den Originalfilm aus Korea: Il Mare; Das Haus Am Meer. Dieser Film hat auch ein anderes Ende...


    Ich schau mir gerade diesen Film an und da kommt sogar das Buch vor und sie reden auch darüber, das finde ich super!

  • Ich liebe den Film, die Verfilmung mit Hinds, allein dieser Film hat mich überhaupt auf Jane Austen aufmerksam gemacht.
    Das buch ist auch sehr schön und fein, es fehlt ein wenig der Dialog (im Gegensatz zu Emma, da war es mir zu viel des Guten an Dialogen :rolleyes). Die Geschichte an sich, ist ein wunderschöner Liebesroman, traumhaft dargestellt in der damaligen Zeit.

  • Ich habe auch die Reclam-Ausgabe.
    Sie gefällt mir ganz gut, weil sie einen Anhang hat, in dem Begriffe der damaligen Zeit und zeitgeschichtliche Zusammenhänge erklärt werden. Das hilft dem Verständnis.
    Und es hat ein ausführliches Nachwort, in dem die Handlung und die Hauptpersonen noch mal näher erläutert werden und auch mit anderen Jane-Austen-Figuren verglichen.


    Ich finde, dass Anne keineswegs eine blasse Figur ist. Sie ist eben anders als die anderen Protagonistinnen in Jane Austens Romanen. Älter, zurückhaltender und stiller.

  • Ich halte "Persuation" für Austens besten Roman. Er ist prägnanter, weniger langatmig bzw. sperrig und präsentiert interessantere Figuren als "Stolz, Vorurteil & Co.".


    Ist natürlich Geschmackssache.


    Die Verfilmung von 1995 ist in jedem Fall sehenswert, schon allein wegen der schönen Bildsprache. Es ist kein lauter, koketter Film wie etwa "Emma" mit Gwyneth Paltrow, sondern eine sehr feinsinnige Umsetzung der Buchvorlage.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Verführung - Jane Austen


    Reclam Verlag Leipzig (September 2007)
    Taschenbuch
    348 Seiten
    ISBN-10: 3150200547
    ISBN-13: 978-3150200544


    Klappentext
    Acht Jahre ist es her, dass sich Anne Elliot von ihrem Vater überreden ließ, den Heiratsantrag Frederick Wentworths zurückzuweisen. Fortan hat Anne freudlos auf dem Herrensitz ihres Vater gelebt, während aus Wentworth ein wohlhabender und weltgewandter Marineoffizier geworden ist. Als sich beide eines Tages wieder begegnen, beginnt eine zaghafte Annäherung, die in einer der originellsten Liebeserklärungen der Weltliteratur ihren Höhepunkt findet.


    Über die Autorin
    Jane Austen wurde 1775 in Steventon (Hampshire) als Tochter eines Landpfarrers geboren. Sie ist die Schöpferin bedeutender klassischer Werke der englischen Literatur. Nach Meinung ihres Bruders führte sie "ein ereignisloses Leben". Sie starb 41-jährig, unverheiratet und kinderlos, an Tuberkulose. Ihre literarische Welt war die des englischen Landadels, deren wohl kaschierte Abgründe sie mit feiner Ironie und Satire entlarvte. Psychologisches Feingefühl und eine lebendige Sprache machen ihre scheinbar konventionellen Liebesgeschichten zu einer spannenden Lektüre.
    Überredung (Originaltitel Persuasion) ist der letzte vollständige Roman von Jane Austen. Er wurde zwischen August 1815 und August 1816 verfasst, allerdings erst 1818 veröffentlicht.


    Zum Buch


    "Überredung" ist der erste Roman von Jane Austen, den ich gelesen habe. Daher kann ich auch keine Vergleiche mit ihren anderen Romanen anstellen.
    Was ich allerdings zu diesem Buch sagen kann, ist dass es mir (einer sonst eher Nicht-Liebesroman-Leserin, aber Klassiker-Liebhaberin) wirklich unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Sämtliche Personen bis in die Nebenrollen sind interessant und gut charakterisiert, manchmal auch etwas überspitzt beschrieben.
    Die Geschichte ist an sich nichts Besonderes. Eine durch gegensätzliche Wünsche des Vaters in die Brüche gegangene Verlobung, ein Wiedersehen nach 8 Jahren und nach einigen Wirrungen und Missverständnissen die Erkenntnis, dass sich an den starken Gefühlen nichts geändert hat. Aber das Mitwirken aller Personen, seien sie nun sympathisch oder unsympathisch, macht dieses Buch sehr lebendig und hält die Geschichte in ständiger, angenehmer Bewegung. Besonders gut unterhalten war ich von Annes unleidlicher, eingebildeter Schwester Mary.
    Der Roman endet mit einer zauberhaften Liebeserklärung, die Wentworth seiner Anne in einem hastig hingeschriebenen Brief macht. Schon allein die zu lesen, hätte das Buch lesenswert gemacht.


    Ein kurzweiliges Buch und ein unterhaltsamer Klassiker, der auf mich im Alltagsstress trotz seiner Spritzigkeit eine entschleunigende Wirkung hatte!


    Von mir 9 Punkte