Jane Austen - Verführung (Überredung)

  • Ich habe extra noch einmal auf die Jane Austien Seite geschaut und muss Clare widersprechen.
    Das letzte vollständige Werk ist Kloster Northanger.


    Die Reihenfolge:


    Jugendwerke (1793)


    Lady Susan - ein Briefroman (1794)


    Verstand und Gefühl (1811)


    Stolz und Vorurteil (1813)


    Mansfield Park (1814)


    Emma (1816)


    Überredung (1818)


    Kloster Northanger (1818)


    Die unvollendeten Werke:
    Die Watsons (1804)


    Sanditon (1817)

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Auch bei mir war Anne Elliot ( oder Verführung oder Überredung ) das erste Jane Austen Buch, welches ich gelesen habe.


    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Wegen der etwas älteren und teilweise gestelzten Ausdrucksweise ( in der DTV-Ausgabe ) läßt es sich zwar nicht so schnell lesen, aber vielleicht auch gerade deshalb ist das Buch schon etwas besonderes.


    Die Beschreibung der einzelnen Charaktere erfolgt sehr genau und eventuell auch sehr überspitzt, so das ich ziemlich schnell zu den mitwirkenden Personen Sympathie oder Antipathie entwickelt habe.


    Bei der DTV Ausgabe hat mir auch sehr gut gefallen, das es neben dem Ende noch eine Fassung des ursprünglichen Endes gegeben hat. Dieses wurde wieder verworfen, weil es zu gestellt gewirkt hätte und da muss ich der Schriftstellerin Recht geben, mir hat das aktuelle Ende auch besser gefallen. Positiv zu erwähnen sind noch die Anmerkungen mit einzelnen Begriffserklärungen, das Nachwort von Dorothea Tetzeli mit einer genauen Romananalyse und Erläuterungen sowie eine Aufstellung mit Daten über das Leben und die Werke von Jane Austen.


    9 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Ein wunderschönes Buch der Jane Austen.
    Herrliche farbliche und unterschiedliche Charaktere machen dieses Buch zu was ganz besonderem. Das Denken zu dieser Zeit fasziniert mich immer wieder.
    Die Botschaft des Buches mit der abschliessenden Liebeserklärung zeit einem als Leser, was wirlich wichtig im Leben ist, höre auf Dich selbst, lass Dich nicht manipulieren.
    Ein Buch, welches einem in der heitigen, schnelllebigen Zeit enorm viel gibt!

  • Was für eine schöne Liebesgeschichte und garnicht kitschig!


    Die Charakteren wurden passend beschrieben, die Autorin hat vieles sehr übertrieben aber mit viel Humor dargestellt. Es ist ein schönes "Alles wird Gut" Ende, wo man noch bis kurz vor Schluss mitfiebert, ob Anne und Wentworth wieder zusammen finden.


    Ich habe die Reclam- Ausgabe gelesen und der einzige Manko ist, dass ich zwar keine Leseknicke habe, aber sich der Kleber vom Buchrücken gelöst hat.

  • Das erste Buch was ich von Jane Austen gelesen habe, war:
    Stolz und Vorurteil :lesend


    Ich liebe dieses Buch!


    Dann hat es mich gepackt und habe mir alle Bücher von ihr gekauft, ich war praktisch infiziert.


    Ich finde Anne Elliot (Verführung) einfach toll. Es ist eine tolle Geschichte, die auch ein wenig Verwegenheit hat. Das ein nicht erwünschtes Mädchen zu einer tollen Frau gewachsen ist.

    Lesen ist ein himmlisches Vernügen!

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  • Zitat

    Original von Clare
    Über die Autorin
    ...Überredung (Originaltitel Persuasion) ist der letzte vollständige Roman von Jane Austen. Er wurde zwischen August 1815 und August 1816 verfasst, allerdings erst 1818 veröffentlicht.


    @ Clare


    Nicht du direkt, aber das von irgendwoher kopierte "über die Autorin" behauptet das. :grin


    Sorry, wenn ich mich jetzt irgendwie eingemischt haben sollte

    Jeder Mensch ist nur so glücklich, wie er sich zu sein entschließt. (Irisches Sprichwort)



  • Wie bei Macska ist auch bei mir "Überredung" der erste Roman von Jane Austen, den ich lese!


    Ich erinnere mich auch, dass Macska am selben Abend wie ich diesen August den Film "Sinn und Sinnlichkeit" im Fernsehen gesehen hat! ;-)


    Diesen Film hab ich aus dem Grund überhaupt erst angeschaut, weil eine Freundin mir gegenüber so sehr von Jane Austen geschwärmt hat. Und nach diesem Film war ich selber auch total begeistert und bekam daraufhin auch Lust, Jane Austen zu lesen. Ich hab dann im Thread der Jane-Austen-Klassiker-LR gepostet, ob aktuell etwas gelesen wird, und daraus ist diese LR entstanden! Das freut mich total :kiss


    Eine ganz tolle "Fügung des Schicksals" möchte ich es fast schon nennen, war dann, dass ausgerechnet auf den 31.08.2011 eine Sammel-Edition, gebunden, im Schuber herausgekommen ist! Und dann hatte ich auch noch einen Büchergutschein - also da hat alles zusammengepasst!! :-)




    Nun aber zum Buch selbst:


    So ein Buch zu lesen, ist eine wahre Wohltat! Ich muss übrigens sagen, dass mir die Übersetzung dieser Ausgabe des Anaconda-Verlags sehr, sehr gut gefallen hat! (Übersetzerin: Gisela Reichel). Im Vorfeld bin ich teilweise vor dieser Übersetzung gewarnt worden, aber sie gefällt mir mit Abstand am besten, ich habe extra ein paar verglichen.


    Die dtv-Ausgabe habe ich auch da (aus der Bibliothek), und wie Macska schon geschrieben hat, ist da die Ausdrucksweise schon etwas gestelzt und meiner Meinung nach nicht so schön, und auch nicht so flüssig zu lesen.


    Aber das ursprüngliche Ende ist in dieser Ausgabe abgedruckt, was ich interessant fand. Ich kann aber nur voll und ganz zustimmen, dass das akutelle Ende viiiiiiiiiiiiel schöner ist. Es unterscheidet sich eigentlich nur dadurch, dass die Situation, als Anne und Frederick endlich wieder zusammen finden, eine andere ist - und zwar wesentlich romantischer und gefühlvoller als in der ursprünglichen Fassung! Da hat Jane Austen recht gehabt, dass sie mit Bauchweh nach dem Ende ins Bett gegangen ist und es gleich am nächsten Tag umgeschrieben hat!!


    Sehr gut fand ich das Nachwort in der dtv-Ausgabe, wo man viel über Jane Austen und die Literatur dieser Zeit erfährt.


    Aber auch das Nachwort der Anaconda-Ausgabe ist sehr toll, da geht es um Jane Austens Leben.


    Zum Inhalt des Romans mus sich sagen, ich bin begeistert!!!


    Die Atmosphäre dieser Zeit kommt so toll zum Ausdruck, als wäre man in diese Zeit zurückversetzt! Die sprachliche Ausdrucksweise ist so gewandt, zart und feinfühlig, wie man wohl nur zu der damaligen Zeit schreiben konnte. Alles drehte sich um Standesdünkel, um sehen und gesehen werden, um Gefälligkeiten, Besuche, Anstandsfragen... das täte heutzutage manchmal auch ganz gut! Es kommt ganz toll zur Geltung, dass eigentlich niemals etwas direkt ausgesprochen wurde, sondern immer alles zwischen den Zeilen, anhand von Andeutungen oder Beobachtungen festgestellt wurde...


    Und dann ist der Roman aber auch wieder so erschreckend zeitgemäß! Manche Situationen, gerade was Eifersucht und falschen Stolz betrifft, hab ich erst neulich ganz ähnlich selber erlebt! Da sieht man mal wieder, dass das eben doch das älteste Thema der Welt ist!


    Die Personen wurden ganz toll charakterisiert und auch die Frische und die Komik waren eine tolle Überraschung für mich!


    Da dies mein erster "Jane Austen" war, kann ich nichts Vergleichendes zu den anderen ihrer Bücher sagen, aber ich vermute stark, dass dies mein Lieblingswerk bleiben wird, weil das ja oft so ist, dass man zu dem ersten Roman, den man von einem Schriftsteller liest, einen besonderen Bezug hat, wenn einem dieser gefallen hat!


    Ich freu mich jedenfalls ganz arg, dass ich zu Jane Austen gefunden habe, dass ich diese Leserunde anregen konnte, dass ich mir die tolle schöne gebundene Edition gekauft habe und freu mich schon auf die nächsten Romane von ihr!!!! :-) :-) :-)


    Ach ja - überflüssig zu erwähnen, aber: 10 von 10 Punkten! :-]


  • Nachwort der Übersetzerin in der dtv-Ausgabe:


    Auf den Tag genau ein Jahr vor ihrem Tode, am 18. Juli 1816, setzte Jane Austen das Wort "Finis" unter das Manuskript ihres letzten vollendeten Romans "Persuasion". Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade einmal 41 Jahre alt - 42, als sie starb.


    Nachwort der Übersetzerin der Anaconda-Ausgabe:


    Das Manuskript von "Persuasion" wurde am 8. August 1815 begonnen und am 6. August 1816 beendet, und der roman spielt in der Zeit vom Sommer 1814 bis Ende Februar oder Anfang März 1815.

  • Ich habe das Buch nun beenden können. Für mich war es das erste Buch von Jane Austen und ich hatte anfangs ganz schön zu kämpfen. Aber ich habe durchgehalten und letztlich habe ich es auch nicht bereut. Es war wirklich ein schönes Buch, wenn auch schwierig zu lesen.
    Allerdings hatte ich keine Schwierigkeiten nach einer Lesepause wieder in das Buch zu finden.
    Mir war das Personal in dieser Firma teils zu viel und manchmal wusste ich gar nicht mehr von wem die Rede ist und wer zu wem gehört. Aber dann habe ich den Abschnitt eben nochmals gelesen.


    Ich vergeb für das Buch 7 von 10 Punkten.

  • Ich habe alle Jane Austen Romane gelesen und finde die erstaunten Blicke, die ich (als Mann) häufig dafür ernte, wirklich lächerlich.
    Natürlich sind die Liebesgeschichten anziehend, aber es geht doch viel mehr noch um die pointierte und herrlich sarkastische Art, mit der die Autorin die Absurditäten ihrer Gesellschaft auseinandernimmt. Persuasion oder Überredung ist mein Lieblingsroman von ihr. Er besticht durch seine Reife genauso wie durch die melancholische Sensibilität der Protagonistin. Hatte aber trotzdem den Eindruck, dass die Erzählerfigur doch mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die allgemeine Darstellung Annes als alte und quasi gesellschaftsunfähige Jungfer blickt.


    Zitat

    Original von amoeba
    Northanger Abbey ist doch ein Frühwerk, was erst spät veröffentlich wurde... sagt zumindest auch Wikipedia so und ich erinnere mich auch, dass es so im Vorwort stand.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Abtei_von_Northanger


    Ohne den Wikipedia-Eintrag gelesen zu haben: Das ergibt doch auch mehr Sinn, meine mich nämlich daran zu erinnern, dass es sich vor allem um eine Satire der damals beliebten englischen Schauerliteratur handelt.

  • Inhalt:

    Anne Elliot ist die mittlere der drei Töchter von Sir Walter Elliot. Ihre Mutter ist schon früh gestorben und so ist sie unter anderem von Lady Russel aufgezogen, die ihr bald eine mütterliche Freundin wird und so auch großen Einfluss auf sie ausübt. So hat sie es auch geschafft, dass Anne acht Jahre vor Beginn der Handlung die Verlobung mit Frederick Wentworth aufgelöst hat, da diese nicht standesgemäß war. Nun trifft Anne aufgrund von verschiedenen Zufällen ebendiesen Frederick Wentworth wieder uns muss sich nun ihrer Gefühle klar werden.


    Meinung:

    Mich hat dieser Roman Jane Austens wieder sehr gut unterhalten. Insbesondere die Gesellschaftskritik, die die Autorin so meisterlich einzubauen vermag ist wieder sehr unterhaltsam geraten. So werden Annes Vater und ihre ältere Schwester als ziemlich snobistisch und narzistisch dargestellt. Für sie zählt im Prinzip nur der Stand und insbesondere das Aussehen der Menschen. Wie ihr Charakter ist, oder was ihre Beweggründe sein könnten, ist ihnen herzlich egal, solange die Menschen in ihrer Umgebung entsprechend gut aussehen. So interessieren sie sich auch beide nicht wirklich für die Gefühle anderer Menschen und man bekommt das Gefühl, sie hören den anderen nur aus Höflichkeit zu, um danach direkt wieder über ihre Probleme und Anliegen sprechen zu können.


    Anne hat mir in diesem Elternhaus wirklich leid getan, denn nach ihren Wünschen wird sie nie gefragt. Es geht immer nur um Elizabeth und ihren Vater. Selbst als sie bei ihrer jüngeren Schwester Mary zu Besuch ist, die bereits verheiratet ist und zwei Söhne hat, scheint sich keiner wirklich um Anne zu kümmern. Es macht eher den Eindruck, dass Mary froh ist, endlich jemanden zu haben, den sie den ganzen Tag voll jammern kann und der sich um ihre Jungs kümmert. Denn sie scheint damit absolut überfordert zu sein.


    Ein Fels in der Brandung scheint hingegen Lady Russel zu sein, die für sie zunächst eine Art Mutterersatz war und mittlerweile eine gute Freundin Annes ist. Doch auch diese hat Anne beeinflusst, sodass diese ihre erste große Liebe aufgegeben hat. Nichtsdestotrotz bleibt die Freundschaft der beiden bestehen und so hat Anne zumindest in ihr jemanden, der sich wirklich auch einmal für sie interessiert.


    Alles in allem hat mir die Hauptperson der Anne wirklich sehr gut gefallen. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie schon älter ist, als die bisherigen Protagonistinnen in Jane Austens Romanen. Sie hat schon eine gewisse Reife gezeigt und hebt sich so auch sehr von den anderen Protagonistinnen ab.

    Auch der männliche Part der Geschichte in Form von Kapitän Frederick Wentworth ist wieder sehr gekonnt geschildert. Bei ihm war ich mir nicht von Anfang an sicher, wie es weitergeht, das hat mir sehr gut gefallen.


    Ich finde es auch eine sehr große Stärke der Autorin, dass die Nebenfiguren so lebhaft geschildert werden. Sie alle bekommen irgendwie eine Geschichte und wirken dadurch sehr lebensnah. Sie sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern tragen zum Teil wirklich erheblich zur Entwicklung der Geschichte bei.


    Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen, Jane Austens Gesellschaftskritik und Sarkasmus haben hier wieder sehr viel Spaß gemacht, wobei natürlich auch die Liebesgeschichte mit ihrem wunderbaren Schluss nicht zu kurz gekommen ist.


    Ausgabe:

    Damit auch noch ein paar kurze Worte zu meiner Ausgabe: Am Ende der Ausgabe ist noch das geänderte Kapitel, welches ursprünglich anstelle der Kapitel 22 und 23 angedacht war, abgedruckt. Es ist interessant, welche Teile der Geschichte die Autorin hier verändert hat, und welche nahezu wortwörtlich übernommen wurden. Zudem gibt es wieder diverse Anmerkungen und noch ein ausführliches Nachwort des Übersetzers Christian Grawe.

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    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)