'Die Wälder von Albion' - Seiten 105 - 212

  • Ich muss gestehen, ich komme nicht so gut vorwärts mit dem Buch. Irgendwie zieht sich die Handlung.
    Früher habe ich schon einige Bücher von MZB gelesen und war begeistert. Aber bei diesem Roman ist (bisher) der Funke noch nicht übergesprungen. Ich weiß nicht so recht, wie ich es beschreiben soll, aber die meisten Romanfiguren kommen mir bisher etwas oberflächlich vor, kaum dass einmal Emotionen rüberkommen. Einzig und allein Gaius scheint wirklich sehr unter der Trennung von Eilan zu leiden. Klar, Eilan ist auch enttäuscht, dass ihr die Heirat mit Gaius verwehrt wurde, aber sehr ist es mir aufgefallen, als ihr Vater zum Haus ihrer Schwester gekommen ist und erzählte, dass bei einem Überfall das Haus niedergebrannt wurde und die Mutter und Eilans jüngste Schwester wahrscheinlich dabei umgekommen sind. Und Eilan machte sich nach dieser Nachricht ernsthaft Gedanken, dass ihr Vater ja sicher noch einmal heiraten könnte. Von Bestürzung, Tränen oder ähnlichen Gefühlsausbrüchen war keine Spur. Ich kann es mir nur so vorstellen, dass Eilan das ganze erstmal verdrängt hat.

  • Zitat

    Original von Klusi
    Ich muss gestehen, ich komme nicht so gut vorwärts mit dem Buch.


    Ich leider auch nicht. Das liegt jedoch nicht am Buch, sondern daran, daß meine Tochter krank ist und ich somit "Vorlesedienst" habe. Damit fällt viel von meiner eigenen Lesezeit weg. Möglicherweise komme ich erst am Wochenende richtig weiter.



    Zitat

    Original von Klusi
    (...) kaum dass einmal Emotionen rüberkommen.


    Ich versuche zumindest, auf einem gewissen emotionalen Abstand zu bleiben, weil das Buch kann ja nur in einer Katastrophe enden. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Ich leider auch nicht. Das liegt jedoch nicht am Buch, sondern daran, daß meine Tochter krank ist und ich somit "Vorlesedienst" habe.


    In diesem Genuß bin ich als Kind auch immer gekommen, wenn ich krank war (und nicht nur dann). Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen. Ein wertvolles "Geschenk", das du deiner Tochter da machst.


    Mit diesem Abschnitt bin ich jetzt fertig und es gefällt mir nach wie vor sehr gut und bisher habe ich mich kein einziges Mal gelangweilt.


    Allerdings sind mir die etwas feministisch angehauchten Züge dann doch etwas too much. Z.B. hier: "Du kannst sagen, was du willst, Frauen verstehen mehr vom Regieren als Männer, denn schließlich muss jede Frau Ordnung in ihrem Haus halten..." (S. 106).


    An Beltane offenbart Gaius Eilan seine wahre Herkunft und bittet - nach seiner Ankunft bei seinem Vater - in aller Form um ihre Hand. Aber wie sagt sein Vater so schön: "Öl verbindet sich nicht mit Wasser, Blei nicht mit Silber und ein Römer nicht mit einer Britonin." Ich denke, dass er Gaius gerade aufgrund seiner Liebe zu seiner verstorbenen Frau eigentlich sehr gut verstehen kann, aber ihn einfach schützen will. Auch Bendeigid spricht sich gegen diese Ehe aus und so nimmt das Schicksal seinen Lauf...


    So, nun werde ich mal meinen freien Tag nutzen und gleich weiterlesen :-)

  • Hmm... Gaius scheint trotz seiner lehrer nicht sehr gebildet zu sein... eigentlich müsste er wissen, dass auch römische götter waldheiligtümer hatten, etwa die Diana von Nemi, aber allgemein scheint Gaius einen eher untypischen werdegang sowohl als soldat wie auch als römer zu haben, und in der eigenen kultur eher ignorant zu sein...


    Ich schrei: Britons übersetzt man meisst nicht mit Britonen, zumindest nicht in den büchern, die ich gelesen hab... es macht mich fertig, wenn ich hier Britonen lese... Stamm der Briten, Stamm der Britannier... der namensgebende insel-stamm eben...


    Warum glaub ich noch immer nicht, dass Druiden torques tragen? Ich stell mir Druiden immer mit langen haaren und vollbärten vor: das verheddert sich doch, und man sieht ihn ausserdem nicht... :-(

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Warum glaub ich noch immer nicht, dass Druiden torques tragen? Ich stell mir Druiden immer mit langen haaren und vollbärten vor: das verheddert sich doch, und man sieht ihn ausserdem nicht... :-(


    :rofl


    Falls es noch jemanden geben sollte, dem der Begriff 'Torques' genauso neu ist wie mir: http://de.wikipedia.org/wiki/Torques


    Bei Wikipedia wird der Begriff 'Britonen' übrigens auch recht häufig verwendet :-)

  • Zitat

    Original von _Salome_
    In diesem Genuß bin ich als Kind auch immer gekommen, wenn ich krank war (und nicht nur dann). Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen. Ein wertvolles "Geschenk", das du deiner Tochter da machst.


    Dann habe ich ja Chancen, daß es nicht ganz umsonst ist und meine Tochter später auch mal schöne Erinnerungen hat. ;-) :-)
    Das halten wir so, seit sie so ungefähr 4 Jahre alt war. Wenn sie krank ist und während der Ferien ist Vorlesezeit. Ich dachte zwar, das gäbe sich, doch so lange sie das wünscht, werde ich mit Sicherheit nicht "nein" sagen.


    Da ich mein "Vorlesesoll" heute schon erfüllt habe, komme ich nachher noch etwas zum Weiterlesen hier.


    Wegen der Torques und der Druiden befrage ich nochmals meine Bücher; da habe ich die letzten Tage irgendetwas drüber gelesen, das suche ich raus. Wenn ich was finde, poste ich dann morgen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von _Salome_


    In diesem Genuß bin ich als Kind auch immer gekommen, wenn ich krank war (und nicht nur dann). Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen. Ein wertvolles "Geschenk", das du deiner Tochter da machst.


    Wenn ich krank war, hat mir immer mein Opa vorgelesen, der hat mir auch immer Bücher geschenkt. *hachschwelginwunderbarenerinnerungen*
    Ich bin schon im dritten Teil, konnte allerdings gestern nicht posten, weil Mr. Leo den Computer komplett neu aufgebaut hat.
    Mir gefällt das Buch immer noch sehr gut und ich komme auch gut voran, aber ich denke das ist wiede mal ein Buch, für das man den richtigen Zeitpunkt braucht.
    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf´s weiterlesen. :lesend

  • Diesen Abschnitt habe ich in einem Rutsch durchgelesen.


    Lhiannon ist ganz schon zum „Spielball“ der Druiden geworden, hätte ich ursprünglich nicht erwartet. Auch Ardanos hat sich verändert, oder vielleicht auch eigentlich nicht.


    Seite 120.
    Denkt an den Kreislauf allen Lebens.
    Was ihr heute verliert, werdet ihr eines
    Tages wiederfinden. Was man euch genommen
    hat, wird euch wiedergegeben werden.
    Der Himmel nimmt denen, die zuviel haben,
    und gibt denen, die zuwenig haben.

    Diese Gedankengänge kommen mir irgendwie bekannt vor.


    Seite 154, das Erinnern flackert auf. So lautet der ursprüngliche Text:
    “Wir beiden, Frauen und Schwester, geloben uns dir,
    Mutter des Lebens -
    Frau - und mehr als Frau ...
    Schwester - und mehr als Schwester ...
    Hier, wo wir stehen in Dunkelheit ...
    Rufen wir dich an, o Mutter ...
    Bei deinem eigenen Leid, o Frau ...
    Bei dem Leben, das wir tragen ...
    Gemeinsam vor dir, o Mutter, o ewige Frau ...


    (...)


    Möge die Frucht unserer Leiber gebunden sein
    An dich, o Mutter, o ewige Frau,
    Die du das innerste Leben jeder deiner Töchter
    Zwischen den Händen auf ihrem Herzen hältst


    (...)


    So sei denn mein von Ewigkeit zu Ewigkeit, solange die Zeit besteht ... solange Leben Leben erzeugt. Schwestern und mehr als Schwestern ... Frauen und mehr als Frauen ... erfahrt dies gemeinsam durch das Zeichen,das ich euch gebe ...“


    Auf diesen Weiheschwur (in „Das Licht von Atlantis“) von Domaris (Isarma = Caillean) und Deoris (= Adsartha = Eilan) bezieht sich die „Erinnerung“ Eilans.


    Seite 176, als Caillean ihre Geschichte erzählt, rundet das Bild von ihr (aus der "Hüterin") ab.


    Seite 191. Voll Freude verstand sie, daß es nicht das rituelle Gewand und die hoheitsvolle Erscheinung waren, die Ehrfurcht und Bewunderung bewirkten, sondern die Fähigkeit, auch in einer Notlage richtig zu handeln, Kummer zu mildern und Leben zu retten. - Das finde ich zum ersten Mal so ausgedrückt, davon war bisher nicht viel zu bemerken (auch in den vorherigen Büchern wurde das höchstens vorausgesetzt, nie jedoch angesprochen).


    Seite 196 ist mir noch eine Stelle aufgefallen. Die Götter sind uns ferner gerückt als je zuvor, und wir Priester müssen uns auf äußerliche Rituale beschränken, um das Volk zufriedenzustellen.



    Zitat

    MagnaMater
    und in der eigenen kultur eher ignorant zu sein...


    Nun ja, und so etwas gibt es ja heute aber überhaupt nicht mehr. :grin


    Zu den „Torques“ habe ich auf die Schnelle auch nicht viel mehr gefunden, als in dem schon verlinkten Wikipedia-Artikel, im Zusammenhang mit Druiden gar nichts. Ergänzend nur noch, daß Kelten die einzigen waren, die reich geschmückt in den Kampf zogen, darunter u. a. auch mit durchaus wertvollen Torques behängt. Dafür oft ohne Rüstung und mehr oder weniger unbekleidet (und nur bemalt). Da ich das in mehreren Büchern gefunden habe, scheint es zu stimmen.



    Zitat

    Klusi
    aber die meisten Romanfiguren kommen mir bisher etwas oberflächlich vor, kaum dass einmal Emotionen rüberkommen.


    :write Das empfinde ich ähnlich. Statt „oberflächlich“ würde ich vielleicht eher „distanziert“ sagen, so recht gelingt es mir nicht, eine „Beziehung“ zu ihnen aufzubauen. Aber vielleicht soll das so sein? In einer Erklärung zu Adalbert Stifters „Witiko“ habe ich mal gelesen, daß die Hauptfigur nicht ein Mensch, sondern das Volk sei (finde die Quelle dazu nicht mehr). So ähnlich erscheint es mir hier. Da ja - nach eigenen Aussagen von MZB - die gleichen Personen durch die Jahrhunderte bzw. Jahrtausende hindurch immer wieder in anderer Gestalt (hier z. B. Domaris - Deoris als Caillean - Eilan) auftauchen, könnte es möglicherweise um die Geschicke, um das Schicksal an sich gehen. Um eine Entwicklung durch die Zeiten hindurch. Die Beteiligten tauchen immer wieder auf, in verschiedenen Konstellationen, bis es am Ende als allerletzten Satz in den „Nebeln“ heißen wird: Her work was done. (Ihre Arbeit war getan. Fehlt in meiner deutschen Ausgabe!)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier



    Nun ja, und so etwas gibt es ja heute aber überhaupt nicht mehr. :grin


    Leider hast du da völlig wahr :grin ... Ich saß einmal in einer juristischen einführungs-vorlesung bei einem freund meines vaters, der als sehr witziger und geistreicher vorleser bekannt war, und der erwähnte an einer seiner abschweifungen vor studenten, die alle das gymnasium besucht hatten, und eine studienberechtigungsprüfung abgeschlossen hatten, und alle anwälte und richter werden wollen, die drei grossen monotheistischen religionen.
    Zeigt doch glatt wer auf und fragt: 'entschuldigung, herr professor was ist das und was ist da dabei?' :bonk
    Der freund meines vaters hat verblüfft inne gehalten, und gesagt: 'interessante frage der allgemeinbildung, das geht gleich als frage an ihre kollegen: Was ist monotheismus und was sind die drei grossen monotheistischen religionen?'
    300 leute im saal, und kein einziger mensch konnte das beantworten. Da war tatsächlich ratloses schulterzucken in meiner umgebung... das schweigen wurde länger und peinlicher, und ich hörte in meiner umgebung sogar geflüsterte diskussionen, ob Jesus und Maria götter sein, und ob das Christentum wirklich dazu gehört...
    Eine türkin hat aufgezeigt und gesagt, der Islam sei monotheistisch, weil es gäbe keinen Gott ausser Allah, aber als er fragte, was die anderen beiden sind, zuckte sie mit den schultern...
    Ich mag nicht gern vor so vielen leuten reden, aber musste mich einfach als hospitant der frage erbarmen... :rolleyes

    DC :lesend


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  • Zitat

    Original von SiCollier
    Zu den „Torques“ habe ich auf die Schnelle auch nicht viel mehr gefunden, als in dem schon verlinkten Wikipedia-Artikel, im Zusammenhang mit Druiden gar nichts. Ergänzend nur noch, daß Kelten die einzigen waren, die reich geschmückt in den Kampf zogen, darunter u. a. auch mit durchaus wertvollen Torques behängt. Dafür oft ohne Rüstung und mehr oder weniger unbekleidet (und nur bemalt). Da ich das in mehreren Büchern gefunden habe, scheint es zu stimmen.


    Stimmt, die Gallier haben meisst nackt gekämpft, bis auf den schmuck. Eine sitte, die einfach deswegen entstand, weil der schmuck - in der frühzeit meisst bronzeschmuck - einmal bekommen, meisst um das betreffende körperteil geschmiedet wurde, und danach nicht mehr abgelegt werden konnte. Obwohl es - seit der mode mit dem schweren schmuck zumindest bei frauenschmuck schaniere gibt, hat sich diese sitte beid en kriegern nicht verändert.
    Auch tut ständiges verbiegen beim auf und abnehmen dem guten goldenen stück nicht gut, und wem sein ganzes erspartes und sein rangzeichen anvertrauen? Seiner frau hinten am troß? :rolleyes Es ist wohl besser, man verteidigt es gleich selbst... :grin


    Ich habs gefunden: [URL=http://books.google.at/books?id=A0R2HCwM--oC&pg=PA118&lpg=PA118&dq=Latene+-+Ringschmuck&source=web&ots=jKwxKGzxPU&sig=CsZ22Q1PIURjeaz0YCovX5ezpuU&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=5&ct=result#PPA111,M1]da[/URL] ist auf seite 120 Frauentrachtbestandteile, (die anderen interessanten seiten fehlen hier in der vorschau und man kann auch diese seite nur dreimal hintereinander abrufen, also schaut sie euch gründlich an! :fetch) und da ist neben den normalen halsringen tatsächlich auch ein torques dabei...
    Jetzt muss ich nur noch rausfinden, warum ich bei keltischem frauenhalsschmuck immer automatisch an die scheibenhalsringe (im obigen link auf der abbildung des LT1c) denke, und die idee torques erst ganz am schluss kommt... ich muss mein weltbild wieder mal etwas umschieben *Magma hängt einer ihrer zehn geistigen paradekeltinnen den scheibenhalsring ab und legt ihr stattdessen einen torques um, denn sie ist ja lernfähig*
    Hier im dritten eintrag unter dem schlagwort besiedlungsgeschichte gibts eine interessante PDF wo der frauenringschmuck vorkommt, samt torques...

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von SiCollier


    :write Das empfinde ich ähnlich. Statt „oberflächlich“ würde ich vielleicht eher „distanziert“ sagen, so recht gelingt es mir nicht, eine „Beziehung“ zu ihnen aufzubauen. Aber vielleicht soll das so sein? In einer Erklärung zu Adalbert Stifters „Witiko“ habe ich mal gelesen, daß die Hauptfigur nicht ein Mensch, sondern das Volk sei (finde die Quelle dazu nicht mehr). So ähnlich erscheint es mir hier.


    :gruebelStimmt, das hab ich mir auch gedacht, ich wurde in dem ganzen buch mit keiner einzigen der handelnden personen wirklich richtig warm - nichtmal mit Caillean, die eigentlich noch meine favouritin hier ist...


    Die vorstellung mit der wiedergeburt und dem ewig gleichen beziehungsgeflechten hat hier für mich fast etwas klaustrophobisches. Ewig dasselbe tun klingt in dem fall fast wie hölle, auch wenn es Bodhisattva-ähnlich gedacht ist.

    DC :lesend


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  • Seite 196 ist mir noch eine Stelle aufgefallen. Die Götter sind uns ferner gerückt als je zuvor, und wir Priester müssen uns auf äußerliche Rituale beschränken, um das Volk zufriedenzustellen.


    das fiel mir auch - unterhaltsam - auf... :grin


    früher fand ich die beschreibung der rituale und gebete einmal interessant, aber jetzt lähmen sie bei mir etwas den lesefluss, ich find zumindest die deutsche übersetzung unerträglich schwülstig... und sie verursachten bei mir sogar - später, als einmal über vier seiten hin das lange ritual geschildert wird - wütende ungeduld...
    :gruebelaber schwülstig und unerträglich sind ja diese anrufungen, gebete und rituellen formeln immer, gleich in welcher religion... ich hab dafür inzwischen anscheinend jegliches einfühlungsvermögen und sogar jegliche toleranz verloren.
    Oh, du salbungsvolles Salbeiblatt, hochgerühmter Sauerampfer...
    Sinnfreies gequassel...

    DC :lesend


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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Oh, du salbungsvolles Salbeiblatt, hochgerühmter Sauerampfer...
    Sinnfreies gequassel...


    :lacht Mit solchem Gefasel tue ich mich auch schwer.

  • @ MagnaMater
    Die Beschreibung über diese Einführungsvorlesung. :yikes Das hält man ja nicht für möglich. Gut, ich stutze auch immer bei den „5 Weltreligionen“, weil ich noch nicht so ganz bei den Unterschieden Buddhismus - Hinduismus durchsteige. Aber nach dem „Stutzen“ kriege ich die hin, die drei monotheistischen Religionen sowieso. Ich dachte, sowas sei Allgemeinbildung. (Aber was hat Juristerei schon mit Bildung zu tun? :grin)



    Zitat

    MagnaMater
    Die vorstellung mit der wiedergeburt und dem ewig gleichen beziehungsgeflechten hat hier für mich fast etwas klaustrophobisches. Ewig dasselbe tun klingt in dem fall fast wie hölle, auch wenn es Bodhisattva-ähnlich gedacht ist.


    Na ja, nach allem, was ich bisher über die Kelten gelesen habe, war das damals wirklich deren religiöse Vorstellung. Der Gedanke tauchte nicht nur in Sachbüchern, sondern auch in ernsthaften historischen Romanen auf. Im letzten Abschnitt gehe ich auf das Thema nochmals näher ein. *siehtsichumdaßchurchillundlichtnichtzuhören* Na ja, genau gesagt, ist die christliche Vorstellung des Himmels für mich die Hölle. Ewig ein Fest feiern. :yikes Grauenhaft; das wäre ein Grund, ewig leben zu wollen, nur um diesem Fest zu entgehen. Ich hasse Festivitäten jeglicher Art und gehe dem aus dem Weg, wo immer es möglich ist. An der Wiedergeburtsidee stört mich eigentlich nur: dann wäre ich ja wieder jung - ich mag nicht mehr; so schön wars auch nicht. Und so, wie die Welt sich heute verändert, habe ich schlicht und einfach die Nase voll von ihr und absolut kein Bedürfnis, da wieder hin zu kommen. Aber wir werden wohl nicht gefragt. :rolleyes



    Zitat

    MagnaMater
    Die Götter sind uns ferner gerückt als je zuvor, und wir Priester müssen uns auf äußerliche Rituale beschränken, um das Volk zufriedenzustellen.


    Sagen wir mal so, ich habe darauf verzichtet, diese Stelle zu zitieren und zu kommentieren. :grin



    Mit den Ritualen tue ich mich nicht so schwer. Solange ich sie nur lesen und nicht mitmachen muß. Da habe ich schon mit denen im richtigen Leben meine Probleme, weil ich mit Symboliken und so sehr wenig anfangen kann. Aber darüber Lesen geht schon.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Stimmt schon, der widergeburtsgedanke war vorhanden. Sie haben wahrscheinlich geglaubt, dass tote innerhalb ihrer familie wiedergeboren werden, allein aus den betrachtungen der innerfamiliären ähnlichkeiten ist das nicht von der hand zu weisen.


    Weil die demnach nicht an die sterblichkeit, sondern nur an ein durchgehen und vorübergehendes rasten im totenreich gedacht haben, sind all diese menschenopfer und traurigen selbstopfer nicht allzu krass zu sehen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Jetzt schreib ich auch mal endlich was zum zweiten Abschnitt...


    Ich fand es sehr mutig von Gaius sich Eilan an zu vertrauen und ihr zu sagen, dass er Römer ist... und sie behält es tatsächlich für sich, aber leider müssen die beiden sich erstmal trennen! Es war ja eigentlich klar, dass die Väter der beiden keine Hochzeit erlauben würden, aber dass Benedeigid Eilan gleich umbringen würde, wenn sie mit dem Römer was unerlaubtes tun würde :grin, fand ich schon ganz schön heftig!


    Insgesamt komme ich auch nicht so richtig in das Buch rein und werde auch nicht mit den Charakteren warm! Am liebsten mag ich eigentlich Gaius, aber selbst bei ihm hab ich meine Schwierigkeiten!
    Die ganze Thematik des Buches ist auch mal wieder nichts für mich... das ist mir irgendwie alles zu... ich weiss auch nicht welches Wort passen würde! Ständig die Götter und die Feste für die Götter und das ganze Buch ist eigentlich nicht so mein Ding... aber ich werde durch halten, auch wenn ich nur sehr langsam voran komme!!!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ständig die Götter und die Feste für die Götter und das ganze Buch ist eigentlich nicht so mein Ding...


    Genau aus dem Grund, habe ich das Buch beim ersten Versuch abgebrochen.

  • Ich hab ja schonmal mit den Nebeln angefangen und das wegen der ganzen komischen Priesterinnen und so abgebrochen! Ich werde diesmal versuchen nicht ab zu brechen, aber ich werde weiterhin sehr langsam voran kommen... aber da nächsten Monat meine Klausurphase anfängt, ist es gar nicht verkehrt, wenn meine aktuelle Lektüre mich langweilt, dann werd ich zumindest nicht vom Lernen abgelenkt! :grin

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit