'Die Wälder von Albion' - Seiten 105 - 212

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Stimmt schon, der widergeburtsgedanke war vorhanden. Sie haben wahrscheinlich geglaubt, dass tote innerhalb ihrer familie wiedergeboren werden, allein aus den betrachtungen der innerfamiliären ähnlichkeiten ist das nicht von der hand zu weisen.


    Weil die demnach nicht an die sterblichkeit, sondern nur an ein durchgehen und vorübergehendes rasten im totenreich gedacht haben, sind all diese menschenopfer und traurigen selbstopfer nicht allzu krass zu sehen.


    Beinhaltete die damalige Vorstellung von Wiedergeburt denn gar keine Form der Weiterentwicklung? Denn dann wäre das ja wirklich fast eine "Hölle"... :yikes

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ich hab ja schonmal mit den Nebeln angefangen und das wegen der ganzen komischen Priesterinnen und so abgebrochen! Ich werde diesmal versuchen nicht ab zu brechen, aber ich werde weiterhin sehr langsam voran kommen... aber da nächsten Monat meine Klausurphase anfängt, ist es gar nicht verkehrt, wenn meine aktuelle Lektüre mich langweilt, dann werd ich zumindest nicht vom Lernen abgelenkt! :grin


    Die Ritualszenen überfliege ich immer nur, weil das auch nichts für mich ist ;-) Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit.

  • Ich fürchte, mehr als ein kreislauf war nicht eingeplant, hin und wieder verbündeten sich aber auch vorstellung von wegen: nach dem tod inkorporiert sich die seele gelegentlich auch in ein tier.
    Aber den gedanken hatten sogar die römer... wo war das noch mal... :gruebel ich denk es war in der Verkürbissung... wurde beschrieben, wie die unterweltsgötter - ich denk die seele Neros in schwanenform umschmieden, denn der vogel passte zu ihm, der ein leidlicher sänger war. :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Dany-Maus1986
    Ständig die Götter und die Feste für die Götter und das ganze Buch ist eigentlich nicht so mein Ding...


    Na ja, die hatten nunmal diese Götter und lebten nicht (wie wir heute) in einer säkularen Gesellschaft, die stolz darauf ist, alles, was irgendwie nach „religiös“ oder „unwissenschaftlich“ auch nur riecht, zu verdammen und aus dem täglichen Leben auszuschließen. < Klick > da geht es zu einer Seite von Wikipedia über den keltischen Jahreskreis, und < HIER > zur Seite über keltische Mythologie. Bezieht sich zwar teilweise eher auf das Neuheidentum, doch die Namen (und ungefähren Daten) sollten aus dem Buch bekannt sein. Außerdem kommt im Buch nicht immer gut zum Ausdruck, wenn und wie viel Zeit verstrichen ist. So entsteht bisweilen der Eindruck, ein Fest reihe sich an das nächste, obwohl einige Wochen oder Monate dazwischen liegen.


    Scheint, wir haben da einen verschiedenen Geschmack. Mich hat das Buch begeistert. :-]



    Thema „Wiedergeburt“. Ich habe in meinem aktuellen Zweitbuch kurz in das Kapitel hineingelesen. Es gab bei den Kelten wohl wirklich einen Wiedergeburtsglauben. Er zitiert Gaius (also nicht "unseren" Gaius, sondern den Gaius Iulius Caesar :grin): „Der Kernpunkt ihrer Lehre ist, dass die Seele nach dem Tod nicht untergehe, sondern von einem Körper in den anderen wandere. Da so die Angst vor dem Tod bedeutungslos wird, spornt das ihrer Meinung nach die Tapferkeit ganz besonders an.“ (Seite 171) Kurz gesagt war man wohl der Meinung, daß es eine Seelenwanderung und Wiedergeburt gibt und der Tod jeweils nur eine kurze Zwischenstation ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von _Salome_


    Beinhaltete die damalige Vorstellung von Wiedergeburt denn gar keine Form der Weiterentwicklung? Denn dann wäre das ja wirklich fast eine "Hölle"... :yikes


    nö, denk nicht, der keltische jenseits- und wiedergeburtsgedanke wird meiner ansicht besonders humorvoll in Wee Free Men ausgeführt, die Nac Mac Feegle sind winzige, piktisch-blaue Pixies: reinkarnierte Totengeister, die aus dem jenseits geworfen wurden, aber wenn sie sterben, kommen sie dann doch wieder dorthin, und werden wegen schlechten betragens von der bösen andersweltkönigin umgehend wieder rausgeworfen, und erneut wiedergeboren...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Also, dass da zwischen den Ritualen immer ein paar Wochen liegen oder so, das ist mir schon bewusst, auch wenn es im Buch manchmal wirklich nicht so erscheint!
    Ich lese aber tapfer weiter und die ganzen Szenen überlese ich auch teilweise, weils mich zu sehr langweilt!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Insgesamt komme ich auch nicht so richtig in das Buch rein und werde auch nicht mit den Charakteren warm! Am liebsten mag ich eigentlich Gaius, aber selbst bei ihm hab ich meine Schwierigkeiten!
    Die ganze Thematik des Buches ist auch mal wieder nichts für mich... das ist mir irgendwie alles zu... ich weiss auch nicht welches Wort passen würde!


    Ich habe viel über das Buch nachgedacht. Das Problem dürfte sein, daß es sich in keine Schublade, in kein Genre, einordnen läßt.


    Für einen Fantasy-Roman fehlen die Fantasy-Elemente (die paar Göttinnenerscheinungen zählen ja fast nicht).
    Für einen historischen Roman ist es nicht historisch genug.
    Für Belletristik enthält es wieder zu viele historische Elemente.


    Damit ist enttäuscht, wer einen historischen Roman erwartet, enttäuscht, wer einen Fantasy-Roman erwartet, und wer „einfache“ Belletristik sucht, findet die hier auch nicht.


    Eben diese „Herausgehobenheit“ aus allen Genres und Gattungen hat es mir bisher unmöglich gemacht, eine Punktebewertung abzugeben. Für mich ist das ähnlich wie „Die Nebel von Avalon“. Das Buch kommt zwar bei weitem an diese nicht heran, ist jedoch eine „Sonderkategorie außerhalb jeglicher Wertung und Vergleich“.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Also, dass da zwischen den Ritualen immer ein paar Wochen liegen oder so, das ist mir schon bewusst, auch wenn es im Buch manchmal wirklich nicht so erscheint!
    Ich lese aber tapfer weiter und die ganzen Szenen überlese ich auch teilweise, weils mich zu sehr langweilt!


    Vielleicht ist das Buch doch nichts für dich. Ich meine, wenn du dich nur durchquälen musst, macht es doch gar keinen Spaß. :wow

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Eben diese „Herausgehobenheit“ aus allen Genres und Gattungen hat es mir bisher unmöglich gemacht, eine Punktebewertung abzugeben. Für mich ist das ähnlich wie „Die Nebel von Avalon“. Das Buch kommt zwar bei weitem an diese nicht heran, ist jedoch eine „Sonderkategorie außerhalb jeglicher Wertung und Vergleich“.


    Welches Buch kommt jetzt an welches nicht ran. :rolleyes

  • Ich habe den zweiten Abschnitt soeben beendet und ich muss sagen, dass mir das Buch immer besser gefällt.


    Grundsätzlich bin ich auch kein Fan von langatmigen Schilderungen, aber auf den ersten 212 Seiten wäre mir nichts dergleichen untergekommen und ich hatte auch noch nicht das Bedürfnis, irgendwas zu überblättern. Langeweile ist bei mir also noch keine aufgekommen und ich finde es bis jetzt auch nicht zäh zu lesen, ganz im Gegenteil.


    Gaius und sein Vater kommen mir bis jetzt noch am natürlichsten, sprich menschlichsten, vor. Ich fand Gaius nur etwas dumm und naiv, als er tatsächlich glaubte oder zumindest hoffte, dass die Familien ihm und Eilan ihren Segen geben würden. Jetzt glaubt der Arme auch nocht, dass die Liebe seines Lebens samt Familie gestorben sei. Wobei ich vermute, dass zumindest Senara den Angriff auch noch überlebt hat und nur verschleppt wurde :gruebel


    Alle anderen sind irgendwie auf die eine oder andere Art und Weise abgehoben und ihre Darstellung bleibt bis jetzt sehr oberflächlich (hat vorher schon mal wer geschrieben, das triffts meiner Meinung nach am Besten). Bendeigid und Dieda scheinen mir in ihrem Hass auf die Römer etwas fanatisch. Ardanos finde weiterhin recht interessant, ziemlich manipulativ der Alte. Lhiannon ist tatsächlich nicht mehr als eine Marionette und scheint das nicht mal zu kapieren, aber vielleicht trügt der Eindruck ja auch.


    Über den hier soviel dikutierten Halsschmuck hab ich mir eigentlich keine wirklich großen Gedanken gemacht. Muss ehrlich gesagt zu meiner Schande gestehen, dass ich erst mal nachschauen musste, was Torques bedeutet.


    Als Fantasybuch hätte ich es bis jetzt auch noch nicht eingestuft, sondern eher in die Ecke der historischen Romane gestellt.


    Werd dann noch ein bisschen weiterlesen :-)

  • glaub, er meint die wälder kommen nicht an die nebel heran^^


    Zitat

    Original von SiCollier
    Na ja, genau gesagt, ist die christliche Vorstellung des Himmels für mich die Hölle. Ewig ein Fest feiern. :yikes Grauenhaft; das wäre ein Grund, ewig leben zu wollen, nur um diesem Fest zu entgehen. Ich hasse Festivitäten jeglicher Art und gehe dem aus dem Weg, wo immer es möglich ist.


    meine beste freundin und ich waren heute nicht mal bei unserem eigenen abistreich, weil wir keine lust hatten.. wir hatten zwar ein schlechtes gewissen, aber unser jahrgang ist das ja schon gewohnt von uns..nur meine schwester war sauer auf mich :gruebel :lache

    ~ Dico tibi verum libertas optima rerum nunquam servili sub nexu vivito fili ~

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  • @ Leonae
    Wie Fuchur sagte: ich meinte, "Die Wälder von Albion" kommen nicht an die um Längen besseren "Nebel von Avalon" heran. Jetzt klar? :wave



    Zitat

    Bibra
    Als Fantasybuch hätte ich es bis jetzt auch noch nicht eingestuft, sondern eher in die Ecke der historischen Romane gestellt.


    Das Buch macht meiner Meinung nach überhaupt Probleme mit der Einordnung, weil es nirgends "glatt" hinein paßt. Weder zu historischen Romanen, noch zu Fantasy, noch zur "normalen" Belletristik.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So ich habe diesen Abschnitt dann auch endlich mal beendet.


    Mir gefällt das Buch immer noch sehr gut. Bislang fand ich es noch nicht langweilig und ich musste auch noch nicht die ein oder andere Szene überblättern.


    Zitat

    Wobei ich vermute, dass zumindest Senara den Angriff auch noch überlebt hat und nur verschleppt wurde

    Das gefühl habe ich auch. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es für sie nicht besser wäre, wenn die Bande sie getötet hätte.

  • Ich habe den zweiten Teil in einem Rutsch durchgelesen und muss mich jetzt zwingen erstmal aufzuhören. Ich finde es sehr spannend. Das jetzt mit den Wilden plötzlich ein neuer Feind auftaucht und so die Römer und die Alten Stämme zwingt zusammenzuarbeiten ist sehr überraschend. Das Buch ist voll mit tragischen Liebesgeschichten: Lhiannon und Ardanos, Dieda und Cynrik, Eilan und Gawen sie alle sind unglücklich verliebt. Marini und ihr Vater haben bereits ihre Partner verloren. Das Geschichte ist wirklich sehr tragisch aber auch schön. Eigentlich ein Buch das mehr in die dunkle Jahreszeit gehört als jetzt in den Sommer.

  • Zitat

    Original von LauraJane
    Das Buch ist voll mit tragischen Liebesgeschichten: Lhiannon und Ardanos, Dieda und Cynrik, Eilan und Gawen sie alle sind unglücklich verliebt. Marini und ihr Vater haben bereits ihre Partner verloren.


    Du hast Marcellius und Moruad vergessen, wobei die beiden zwar zusammengekommen sind, aber keine glückliche Beziehung führten. ;-) :wave


    Ich fand den Abschnitt auch sehr spannend. Vor allem frage ich mich, wer Eilan eigentlich ist. Sie scheint ja schon eine mächtige Person zu sein, dass sie trotz ihrer Unerfahrenheit bzw. als ungeweihte Priesterin Caillean so zum Reden gebracht hat. :gruebel


    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Dieda sehr schnell hinter die Machenschaften der Druiden geblickt hat und wie sie Lhiannon beeinflussen. Im ersten Abschnitt konnte man Ardanos ja schon bei der Einflussnahme an Beltane beobachten. Während alle anderen Priesterinnen schweigen, macht Dieda den Mund auf. Ich finde das gut, obwohl ich mir nicht bin, wohin es sie führen wird.


    Interessant fand ich, was man über Marcellius erfahren hat. So einfach schwarz und weiß gibt es in diesem Buch auf jeden Fall nicht. Marcellius, der seine große Liebe Moruad zwar geheiratet hat, aber am Ende einen hohen Preis zahlen musste, weil der schöne Sonnenschein für Moruad zu einem Albtraum wurde.


    Zitat

    Original von LauraJane
    Eigentlich ein Buch das mehr in die dunkle Jahreszeit gehört als jetzt in den Sommer.


    Naja, bei uns ist immer sehr wechselhaft und nicht wirklich sommerlich. Daher passt das Buch in diesem Jahr auch etwas in den "Sommer". ;-)

  • Zitat

    Original von chiara
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Dieda sehr schnell hinter die Machenschaften der Druiden geblickt hat und wie sie Lhiannon beeinflussen. Im ersten Abschnitt konnte man Ardanos ja schon bei der Einflussnahme an Beltane beobachten. Während alle anderen Priesterinnen schweigen, macht Dieda den Mund auf. Ich finde das gut, obwohl ich mir nicht bin, wohin es sie führen wird.


    Nicht Alle schweigen, Caillean sagt auch immer was sie denkt. Deswegen darf sie ja auch nicht Lhiannons Nachfolgerin werden obwohl diese sie dafür ausgesucht hat. :-)

  • Zitat

    Original von LauraJane


    Nicht Alle schweigen, Caillean sagt auch immer was sie denkt. Deswegen darf sie ja auch nicht Lhiannons Nachfolgerin werden obwohl diese sie dafür ausgesucht hat. :-)


    Stimmt. Wobei ich aber bei Caillean den Eindruck habe, dass sie bei ihren Äußerungen Rücksicht auf ihr Umfeld nimmt bzw. darauf dass Lhiannon nicht so schlecht wegkommt. Aber Caillean hat auch eine andere Beziehung zu Lhiannon als Dieda.

  • Zitat

    Original von chiara


    Stimmt. Wobei ich aber bei Caillean den Eindruck habe, dass sie bei ihren Äußerungen Rücksicht auf ihr Umfeld nimmt bzw. darauf dass Lhiannon nicht so schlecht wegkommt. Aber Caillean hat auch eine andere Beziehung zu Lhiannon als Dieda.


    Ich glaube Caillean sagt nichts wenn Lhiannon sie hören kann weil sie sie nicht verletzen will. Die beiden haben eine ganz besondere Beziehung, sie sind wie Mutter und Tochter.