'Die Herrin von Avalon' - Seiten 203 - 302

  • Ich bin ja bisher ganz alleine auf weiter Flur. Privatleserunde sozusagen. ;-)


    Ich gebe es bald auf, die Unterschiede zwischen deutscher und englischer Ausgabe anzuführen; es sind deren zu viele. So gleich zu Abschnittsbeginn, wo wir im Original lesen können, daß Dierna es bisweilen nicht so gut findet, Ihre Ahnenreihe auf 7 Generationen (bis hin zu Lady Sianna) zurückführen zu können.


    Seite 219, da taucht er wieder auf, der uralte Name Adsartha. Deoris („Das Licht von Atlantis“) ist also wieder da. Ob Dierna dann Domaris ist? (Bisher - Seite 258 - habe ich noch keine Hinweise darauf gefunden.)


    Die „Ritualszene“ zum Ende des 10. Kapitels hat mir recht gut gefallen; ich muß nicht erwähnen, daß sich die im Original teilweise anders liest?


    Im übrigen bin ich gespannt, was es mit dem Römer, dem Dierna aus dem Sturm gerettet hat, auf sich hat und welche Rolle er noch spielen wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von _Salome_
    Hilfe... du bist ja schon im dritten Abschnitt :yikes


    Und habe ihn heute fertig gelesen. :grin Allerdings posten dazu werde ich erst morgen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Den Abschnitt habe ich durch, was soll ich jetzt schreiben? Ich könnte mich zum Beispiel wieder mal tierisch aufregen. Da wollte ich einen Satz zitieren, suche die entsprechende Stelle in der deutschen Ausgabe - und da gibt es diesen ganzen Absatz schlicht und einfach nicht. :fetch Also das fehlt:
    Seite 262 (deutsch) nach „war sie erleichtert:“
    But this was more than a pleasant trip so seaside. When some of the woman questioned why the High Priestess should want to bless a Romen fort, Dierna remindet them of the eagle that hat appeared at their Midsummer rite. „Once we were enemies, but our safety depends on the Romans now,“ she hat told them, and Teleri, remembering the Saxons, agreed with her.* (Seite 199 meiner engl. Ausgabe, Übersetzung s. u.)
    Tja, so ändern sich die Zeiten. Von Feinden zu Beschützern.


    Teleri wird verheiratet. Dierna sagt zwar, sie würde Teleri nicht zu einer Ehe zwingen, doch wie soll man ihr Verhalten sonst nennen?


    Die Diskussion mit dem Rat der Stadt erinnerte mich doch sehr an unsere heutige Zeit. Der Staat kassiert Unmengen von Steuern, in schon wucherhafter Höhe, und behauptet, er habe kein Geld für Straßenbau, weshalb die privat finanziert werden müßten, wofür dann Maut kassiert wird. Manche Dinge ändern sich nie. Ich frage mich wirklich, warum die Menschen sich das wieder und wieder gefallen lassen.


    Übrigens scheint mir, daß sich einige Handlungsmuster wiederholen. Gawen verläßt Avalon und kehrt verändert zurück.


    (Spoilert einen Handlungsstrang der „Nebel“)


    Teleri wird zu einer Ehe „um der Sache willen“ gezwungen. Das hat mich entfernt an die „Große Ehe mit dem Land“ zwischen Morgaine und Artus erinnert. Ob auch hier eine Katastrophe daraus entsteht?


    Schließlich festigt sich mehr und mehr mein Gefühl, daß es eigentlich nicht um die Personen, sondern um die Darstellung eines Geschicks, die Entwicklung von „Ideen“, des Schicksals durch die Jahrhunderte hindurch geht. In diesem Lichte sind die Menschen mehr oder weniger unwichtig, es geht nur um die Sache. Etwas, was mir sehr unsympathisch ist, wogegen mein tiefstes Inneres rebelliert. Darüber muß ich nochmals nachdenken; mal sehen, ob ich das am Ende des Buches auch noch so sehe.




    * * * * * * * * * * * * * * * * *


    * = sinngemäße Übersetzung:
    Doch dies war mehr als ein Vergnügungsausflug an die See. Als einige der Frauen sich fragten, warum die Hohe Priesterin ein römisches Fort segnen wolle, erinnerte sie Dierna an den Adler, der während der Mittsommerrituale aufgetaucht war. „Einst waren wir Frinede, doch unsere Sicherheit hängt nun von den Römern ab,“ hatte sie ihnen gesagt und Teleri, die sich an die Sachsen erinnerte, stimmte ihr zu.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • ich bin hier im deutschen buch, in der mitte des abschnitts und noch immer ziemlich verwirrt: ich weiss nicht, wer wer ist...
    Das mit den sieben generationen von Sianna wäre als erster satz im neuen buch sehr hilfreich, wenn nicht sogar wesentlich fürs verständnis gewesen, da wird immer nur von einer großmutter geredet, und ich hab vorsichtig angenommen, dass es Sianna ist... :rolleyes tja, das ist dann wohl eine weile her, dass Sianna großmutter wurde


    Hier landet man mitten in der geschichte, und kennt sich vorn und hinten nicht aus, in welchem jahr es spielen sollte...
    Meinereiner war dann doch etwas überrascht, als ich verwirt vorblätterte um hinweise zu finden und dort zu meiner überraschung einen mir alten aber nicht aus diesem buch bekannten, den Herrn Carausius gefunden hab, aber ich dachte, na gut Avalon ist entrückt worden, da vergeht die zeit vielleicht anders... :rolleyes


    mit SiColliers originalbuch-wissen klärt sich das alles auf.
    :gruebel wie kann es einem übersetzer gelingen, die für das verständnis des buchs wichtigesten sätze wegzulassen?


    EDIT: Ich hab's begriffen, warum es nicht drinnen steht: die übersetzer sind zwei männer, wenn ein mann nicht gerade genealoge und heraldiker ist, interessiert er sich nicht für familienverflechtungen... das merk ich jedesmal wieder, wenn ich ein fachbuch von einem mann lese, und hinten ist nicht einmal ein stammbaum drinnen, der so ziemlich trivialste teil eines historischen werks sein sollte, man muss ja wissen, wie jemand mit jemand anderem verwandt war, und warum sich daraus gewisse soziale und in folge politische konstellationen ergeben.


    Geschichte - vor allem mittelalterliche geschichte ist die geschichte von herrscherclans, und wenn man die nicht richtig miteinander zu verknüpfen weiss, weiss man nicht, warum und weshalb es gewisse traditionelle ererbte animositäten und interessen gab.


    Vor allem kuriose geographische fernbeziehungen zweier länder geben keinen sinn, wenn man nicht weiss, dass der fürst so undso mit einer fürstin soundso verheiratet war, die grossnichte von König soundso war... oder dass dieses land mit dem anderen nicht kann, weil der hiesige fürst seine frau umgebracht hat, um neu zu heiraten, die dummerweise die nichte von demunddem war, der ein vetter des königs von dort war, der sich bemüssigt fand, seine sippe zu rächen, was er duch das herbeiführen eines kriegs tat...


    Es gehört nicht hierher, aber ich hab mich etwa immer gefragt, warum Theoderich - der grosse, der in Ravenna, zuerst ein bündnis mit den burgundern gegen die franken eingeht, und dann plötzlich die franken in ihrem krieg gegen die burgunder unterstützt. Das ganze wurde erst klar, als ich eine ahnentafel erblickt hatte, die endlich einmal die frauen nicht ausliess: Einer der drei teilkönige von Burgund war mit der tochter theoderichs verheiratet, die im kindbett starb. Er heiratete erneut, und der neuen frau gefiel es nicht, dass nicht ihr sohn, sondern ihr stiefsohn die königswürde erben sollte: sie entledigte sich des jungen mannes, und der gatte sah dabei tatenlos zu, und unternahm auch keine sanktionen gegen seine frau, die seinen erstgeborenen getötet hatte.
    Theoderich war aber als grossvater zur blutrache verpflichtet, und da die franken grade gegen die burgunder kämpften, verbündete er sich - wider besseres wissen - mit den franken, die seine anderen verwandten im westgotenreich bedrohten... :rolleyes
    wenn man das nicht weiss, und nur die schlachtdaten in einer zeitliste sieht, hält man Theoderich für ein klares opfer des alterswahnsinns, der nicht mehr weiss, was er will...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von SiCollierSchließlich festigt sich mehr und mehr mein Gefühl, daß es eigentlich nicht um die Personen, sondern um die Darstellung eines Geschicks, die Entwicklung von „Ideen“, des Schicksals durch die Jahrhunderte hindurch geht. In diesem Lichte sind die Menschen mehr oder weniger unwichtig, es geht nur um die Sache. Etwas, was mir sehr unsympathisch ist, wogegen mein tiefstes Inneres rebelliert. Darüber muß ich nochmals nachdenken; mal sehen, ob ich das am Ende des Buches auch noch so sehe.


    Ja, da kam mir auch so vor, aber ich finde diese sichtweise sehr interessant. Es geht um die Geschichte von Avalon und seiner religion. Es ist die geschichte einer widergeburtsidee, und die besteht aus einem ewigen kreislauf, gleicher oder zumindest sehr ähnlicher begebenheiten. Und der gedanke des kreislaufs wird anhand der sommerkönige, die mit dem land/seiner regency-göttin vermählt werden, und ihr blut dafür hingeben, dargestellt. Die protagonisten, die Priesterinnen und Könige sind austauschbar, es geht um den begriff des ewigen kreislaufs von werden und vergehen. Sie wechseln ihre gesichter, aber nicht unbedingt ihre seele, und sie sind nicht wesentlich für die entwicklung von Avalon an sich. Es geht um den kreislauf, nicht um die personen, die ihn durchführen...
    In dieser beziehung ist der begriff person interessant: er bedeutet eigentlich 'Maske' und ist etwas, das einem vom leben aufgesetzt wird, aber nichts oder nur wenig mit der seelischen essenz zu tun hat. Der gedanke dass alles ein kreislauf ist, und dinge nur die form verändern aber sonst eigentlich in ihrer essenz gleich bleiben, ist durchaus antik, er war auch den römern nicht unbekannt.
    Die debatte dient genau demselben stilistischen mittel, das zeigen soll, dass sich nie etwas ändert, und die probleme immer die gleichen bleiben... das allzumenschliche der korruption, und das abzweigen von geldern...


    bin jetzt wirklich gespannt, wie sie das ende von ihrem neuen Sommerkönig Carausius für ihre geschichte hinbiegt... *MagMa geht weiterlesen*

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Carausius - das ist gut. Auf die Idee, nach dem zu suchen oder hinter den Entwicklungen reale Ereignisse zu vermuten, bin ich noch gar nicht gekommen. Dieser Teil spielt ja zwischen 285 - 293, dem Todesjahr von Carausius. Und Allectus gab es auch. Es wurden also in der Tat historische Ereignisse ins Buch integriert (bzw. das Buch um historische Ereignisse herum geschrieben).


    Zitat

    MagnaMater
    Die protagonisten, die Priesterinnen und Könige sind austauschbar, es geht um den begriff des ewigen kreislaufs von werden und vergehen. Sie wechseln ihre gesichter, aber nicht unbedingt ihre seele, und sie sind nicht wesentlich für die entwicklung von Avalon an sich. Es geht um den kreislauf, nicht um die personen, die ihn durchführen...


    Ja, genau in diese Richtung gehen meine Gedanken auch. Und ich beginne mich zu fragen, was in dieser Hinsicht gesehen der Mensch eigentlich für einen „Wert“ hat. Was mir in dieser Hinsicht bisher so in den Sinn kommt, ist nicht unbedingt etwas, was mir gefällt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Na ja, ich habe schon mal ein bißchen vorgelinst. Nicht nur für Carausius (zumindest im Buch) ... :chen

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Teleri wird verheiratet. Dierna sagt zwar, sie würde Teleri nicht zu einer Ehe zwingen, doch wie soll man ihr Verhalten sonst nennen?


    Teleri wird zu einer Ehe „um der Sache willen“ gezwungen. Das hat mich entfernt an die „Große Ehe mit dem Land“ zwischen Morgaine und Artus erinnert. Ob auch hier eine Katastrophe daraus entsteht?


    Schließlich festigt sich mehr und mehr mein Gefühl, daß es eigentlich nicht um die Personen, sondern um die Darstellung eines Geschicks, die Entwicklung von „Ideen“, des Schicksals durch die Jahrhunderte hindurch geht. In diesem Lichte sind die Menschen mehr oder weniger unwichtig, es geht nur um die Sache. Etwas, was mir sehr unsympathisch ist, wogegen mein tiefstes Inneres rebelliert. Darüber muß ich nochmals nachdenken; mal sehen, ob ich das am Ende des Buches auch noch so sehe.


    Tja, so ähnlich habe ich das auch empfunden. Die Verbindung, welche ich zu den Personen in den vorherigen Kapiteln aufgebaut hatte, ich abgerissen, und zu den neuen Personen kann ich beim besten Willen keinen Zugang finden. Die Persönlichkeiten bleiben alle sehr oberflächlich und unnahbar. Klar, das Buch umfaßt so einen großen Zeitraum, dass anscheinend wirklich nicht die einzelnen Schicksale auschlaggebend sind, aber mir persönlich gefällt das auch ganz und gar nicht. Manche Stellen sind seitenweise abgehandelt, bis ins kleinste Detail, dann vergehen schnell mal fast 200 Jahre, in denen anscheinend gar nichts passiert ist, und man hat Mühe, den Anschluss zu finden und eine Verbindung zwischen den Generationen herzustellen.
    Naja, die "Zwangsverheiratung" ist auch nicht dazu angetan, meine Sympathie Dierna gegenüber zu steigern. :gruebel

  • Zitat

    Original von Klusi
    Manche Stellen sind seitenweise abgehandelt, bis ins kleinste Detail, dann vergehen schnell mal fast 200 Jahre, in denen anscheinend gar nichts passiert ist, und man hat Mühe, den Anschluss zu finden und eine Verbindung zwischen den Generationen herzustellen.


    das ist in der deutschen ausgabe sehr heftig, in der englischen steht zumindest drinnen, dass die 'grossmutter' darin niemand ist, den wir kennen... :rolleyes

    DC :lesend


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  • Nun ja, genau genommen beinhaltet das Buch drei einzelne Geschichten, die in drei verschiedenen Jahrhunderten spielen. Auch in der deutschen Ausgabe stehen vor jedem Teil die Jahreszahlen; in der englischen ist es allerdings wesentlich besser gestaltet.


    Es tauchen immer wieder Bezüge zu den früheren Teilen auf (durch Erzählungen, Legenden, Verwandtschaftsverhältnisse), die jedoch in der deutschen Ausgabe nicht immer enthalten sind. Daher ist der Zusammenhang im amerikanischen Original besser ersichtlich als in der deutschen Ausgabe. Erinnert mich übrigens vom Prinzip her etwas an "Die Ahnen" von Gustav Freytag, ein Romanzyklus, der im 4. Jahrhundert beginnt und im frühen 19. Jahrhundert endet. Der Zusammenhalt ist, daß die Geschichte eines Geschlechtes durch den Lauf der Zeiten hindurch erzählt wird, obwohl die einzelnen Teile in sehr verschiedenen Jahrhunderten spielen. Ähnlich ist es hier.


    Da die Geschichten sehr "rund" erzählt und abgeschlossen sind, habe ich mit den Zeitsprüngen keine Probleme.


    PS.
    Nochmals Entschuldigung, daß ich bei der Einteilung die "Nachworte" jeweils zum neuen Teil genommen habe. Doch ich wollte nicht zu genau hineinlesen, da habe ich das nicht bemerkt. Erst beim eigenen Lesen. Bisweilen ist es halt doch praktisch, ein Buch zu kennen, wenn man es in Abschnitte einteilt.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • machtnix, wir haben es schon gemerkt, dass das jeweils noch zum vorigen abschnitt gehört...
    SiCollier, wir sind authark intelligent und im lesen und posten flexibel denk ich mal... :chen

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Na, da bin ich beruhigt. ;-) (Übrigens habe ich die Einteilung von "Die Priesterin von Avalon" anhand der inzwischen vorliegenden amerikanischen Ausgabe nochmals überprüft; da scheint alles zu passen.)

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  • So, habe gestern in einer kleinen Nachtschicht diesen Abschnitt gelesen.


    Der Einstieg war total verwirrend, ich habe hin und her geblättert um einordnen zu können, wer nun wessen Großmutter ist und wie viele Generationen wir nun übersprungen haben - und dies haben wir, wie ich dann hier erfahren habe, mal wieder unserem "unschlagbar guten" Übersetzer zu verdanken :schlaeger


    Teleri hat sich mit ihrer "Zwangs"verheiratung dann doch überraschend gut abgefunden. Und in Allectus hat sie zumindest jd, mit dem sie sich ab und an austauschen kann.


    Vielen Dank übrigens für die interessanten links zu Carausius und Allectus :blume

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Ja, da kam mir auch so vor, aber ich finde diese sichtweise sehr interessant. Es geht um die Geschichte von Avalon und seiner religion. Es ist die geschichte einer widergeburtsidee, und die besteht aus einem ewigen kreislauf, gleicher oder zumindest sehr ähnlicher begebenheiten. Und der gedanke des kreislaufs wird anhand der sommerkönige, die mit dem land/seiner regency-göttin vermählt werden, und ihr blut dafür hingeben, dargestellt. Die protagonisten, die Priesterinnen und Könige sind austauschbar, es geht um den begriff des ewigen kreislaufs von werden und vergehen. Sie wechseln ihre gesichter, aber nicht unbedingt ihre seele, und sie sind nicht wesentlich für die entwicklung von Avalon an sich. Es geht um den kreislauf, nicht um die personen, die ihn durchführen...
    In dieser beziehung ist der begriff person interessant: er bedeutet eigentlich 'Maske' und ist etwas, das einem vom leben aufgesetzt wird, aber nichts oder nur wenig mit der seelischen essenz zu tun hat. Der gedanke dass alles ein kreislauf ist, und dinge nur die form verändern aber sonst eigentlich in ihrer essenz gleich bleiben, ist durchaus antik, er war auch den römern nicht unbekannt.
    Die debatte dient genau demselben stilistischen mittel, das zeigen soll, dass sich nie etwas ändert, und die probleme immer die gleichen bleiben... das allzumenschliche der korruption, und das abzweigen von geldern...


    Sehr interessanter Beitrag.
    Ich muss gestehen, wenn ich das Buch alleine gelesen hätte, hätte ich wohl nicht so weit gedacht.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    ... wo wir im Original lesen können, daß Dierna es bisweilen nicht so gut findet, Ihre Ahnenreihe auf 7 Generationen (bis hin zu Lady Sianna) zurückführen zu können.


    Ich dachte mir schon, dass Dierna von Sianna (und somit wohl auch von Gawen) abstammt.


    Zitat

    Original von MagnaMater
    Das mit den sieben generationen von Sianna wäre als erster satz im neuen buch sehr hilfreich, wenn nicht sogar wesentlich fürs verständnis gewesen, da wird immer nur von einer großmutter geredet, und ich hab vorsichtig angenommen, dass es Sianna ist... :rolleyes tja, das ist dann wohl eine weile her, dass Sianna großmutter wurde


    Eine kleine Erklärung, wer die Großmutter war, hätte ich auch gerne gehabt. Dass es jedoch nicht Sianna sein konnte, das war mir aber aufgrund der Zeitangaben klar. Cailleans Erzählungen endetet ja 118 und die Geschichte rund um Dierna fing 285 an, da passen ein paar Generationen dazwischen.


    Dierna ist mir seltsamerweise trotz allem sympathisch, also obwohl sie Teleri definitiv zur Heirat gezwungen hat (wie soll man das denn sonst bitte nennen?). Irgendwie habe ich jedoch das Gefühl, dass die Konstellation der Pärchen sich im Laufe der Geschichte noch ändern wird.


    Adsartha taucht wieder auf ... sehe ich das jetzt richtig, dass Teleri somit die wiedergeborene Eilan aus den Wäldern ist???


    Dierna hat wieder den giftigen Pilztrank getrunken, um sich in Trance zu begeben. Eigentlich dachte ich ja oder zumindest habe ich das so verstanden, dass Caillean das abgeschafft hat und auch ohne den Trank auskam. Da scheine ich was nicht kapiert zu haben :gruebel

  • Zitat

    Original von Bibra
    Adsartha taucht wieder auf ... sehe ich das jetzt richtig, dass Teleri somit die wiedergeborene Eilan aus den Wäldern ist???


    Ja, das siehst du richtig.


    Wegen dem Pilztrank: die Rezeptur wurde meine ich verändert, und wenn ich es recht entsinne, ist im Laufe der Jahre viel Wissen verlorengegangen. Weswegen letztlich doch wieder solche Hilfsmittel nötig wurden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")