'Die Herrin von Avalon' - Seiten 303 - 393

  • Hm, Karlheinz Deschner ist so ein Fall für sich. Ich habe noch nichts von ihm gelesen, und bin - ehrlich gesagt - auch nicht sehr willig, solches zu tun. Wenn man nämlich mit dieser Motivation:
    «Ich schreibe aus Feindschaft. Denn die Geschichte derer, die ich beschreibe, hat mich zu ihrem Feind gemacht».
    schreibt (Quelle: oben verlinkter Wikipedia-Artikel), ist mir das Ergebnis nicht objektiv genug, sondern wohl eher polemisch. Und mich interessiert weniger Polemik, sondern eine historische Darstellung, die sich an Fakten und Quellen orientiert und mir die Wertung überläßt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hab mein wissen über die entwicklung des katholischen geisteszustands aus einem lehrbuch für kirchengeschichte, das meiner mutter beginn der 60 er als schulbuch zugemutet wurde. Darin waren formulierungen wie:


    die schmähliche irrlehre des Pelagius ... die verdammenswerte lehre des Arius ... die lutherische ketzerei ... das gnostische sektierertum des Islam ...


    Als ich die beschlüsse der konzilien durchlas, erkannte ich: es ist jeweils eine idiotie grösser als die vorhergehende: wo ein ketzer eine vernünftige idee hatte, wurde diese abgeschmettert, und stattdessen für die 'reine lehre' der wahnwitz gewählt.


    Dann hab ich mir nochmal den katholischen katechismus zu gemüte geführt, weil ich es noch immer nicht ganz glauben konnte, aber habe schwarz auf weiss das ganze ausmass des konstrukts begriffen, und beschlossen, auszutreten.


    - erst dann, als ich schon ausgetreten war, habe ich Deschner gelesen... und musste ihm recht geben - nicht vollends aber zumindest kann ich diesen satz unterstreichen:


    «Ich schreibe aus Feindschaft. Denn die Geschichte derer, die ich beschreibe, hat mich zu ihrem Feind gemacht».


    Trifft vollends auf mich zu.


    Man kann statt Deschner auch das lesen, um zu wissen, wie der has im pfefferschrot lief:

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ach übrigens: beim verzweifelten suchen nach platz für meine heute gekauften bücher fand ich dieses hier, in meinem kasten und es hat jeweils ausführliche kapitel zu den einzelnen genannten, samt übersetzungen von hymnen, und ist im grossen und ganzen ganz nett gemacht, und durchaus lesenswert:


    Darin behandelte:


    INANNA - ISCHTAR - ERESCHKIGAL - APHRODITE
    DEMETER -KORE - PERSEPHONE (ziemlich kurz, für so eine wichtige mytologie)
    Ein langes kapitel über nordische Göttinnen FREYA, HEL ua Totenreichspersonifikationen
    ISIS - una, quae est omnia - Hauptgöttin des Buchs
    MAHADEVI ein kleiner exkurs nach Indien und andere Mahadevi-artigen im ferneren orient


    sie hat abgesehen von Demeter ihren blick eher auf die himmelsgöttinnen, und nicht auf die grossen alten titanischen erdgöttinnen gelenkt: Gaia und ihr schlangenkult, die Ephesische Artemis und Kybele/MagnaMater fehlen, was ein grosses Manko für so ein Buch ist...
    sagt zumindest die ganz materielle erdverhaftete MagMa

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Die oben fehlenden werden hier ausführlich behandelt...


    Ähh


    Nanu... MagMa vermisst ihr buch über die chtonischen Göttinnen :gruebel


    es wird nachgetragen, wenn's wieder auftaucht - einstweils ersatz:

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • und hierin geht es um die frage nach dem historischen Merlin...


    es war wesentlich informativer und als lektüre gewinnbringender, als das nebel-von-avalon-artige fantasy-cover und der autorenname vermuten lassen (er kann absolut nix dafür, der Tolstoy, an den wir denken, ist glatt sein ahnl): ich dachte ja zuerst, es wär ein roman, aber nein: genauso wie der mit seinem namen geplagte Lanzelot ( :rolleyes) Lengyel ( :rolleyesPrähistorische Kulturgruppe) detaillierte und auch durch breite sagen- und symbolkentnisse fundierte Regenbogenschüsselchen (keltische goldmünzen)-analysen machte, so hat auch dieses buch ganz überraschend hand und fuss bewiesen, was ihm bei einer niedrigen ausgangserwartungshaltung in meiner schlussbewertung wegen gelungener überraschung glatt 10 punkte einbringt: :-]

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Um mit dem letzten anzufangen: „Auf der Suche nach Merlin“ habe ich vor, drei oder vier Jahren gelesen. Ich war auch überrascht. Da war so viel Faktenwissen versammelt, daß ich mich fast erschlagen gefühlt habe. Wollte ich schon lange nochmals wieder in Ruhe lesen.


    Die anderen Bücher werde ich mal „im Auge behalten“, sind ja nur noch antiquarisch zu bekommen, wobei für die „Göttinnen großer Kulturen“ Phantasiepreise verlangt werden.


    * * *


    Ich habe mir vor einigen Jahren zum Thema diese beiden Bücher gekauft (aber immer noch nicht gelesen :rolleyes):


    Jan de Vries "Keltische Religion"


    Allerdings habe ich die Auflage von 1961 aus dem Kohlhammer Verlag.


    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)
    Dieses Buch macht es deutlich: Die keltische Kultur ist nicht völlig untergegangen. Sei es in Landschaftsnamen oder an christlichen Kultstätten, oft sind ältere Spuren der Keltenzeit vorhanden. Jan de Vries (1890-1964) ist einer der grossen Altertumsforscher der europäischen Kulturgeschichte. Er hat zu Mythen, Märchen und Epen genauso publiziert wie zur germanischen und keltischen Mythologie. Schon bald nach dem Erscheinen von "Keltische Religion" galt das Buch als Standardwerk. Auch heute noch bietet es einen guten Überblick zum Thema keltische Mythologie, und lädt dazu ein, sich mit der Gesellschaft und der Religion der Kelten auseinander zu setzen. Als seriöser Forscher war er auch bereit, grosse Themenbereiche zu besprechen. So zum Beispiel das Druidentum, das sakrale Königtum, Spuren einer Göttinkultur in der Mythologie oder mutterrechtliche Relikte. Besonders faszinierend ist seine klare Sprache und sein Abwägen, was denn keltisch bedeutet. Dabei führt er die Lesenden zu überraschenden Einsichten, dass vieles im Keltentum aus der vorkeltischen Hochkultur Europas stammt.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Und das ist das zweite:


    Bernhard Maier: Die Religion der Kelten


    Götter - Mythen - Weltbild


    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)
    Die Religion der Kelten Kult, Riten und Mythologie der Kelten von der vorrömischen Eisenzeit bis zur Christianisierung im Frühmittelalter bilden die Themen dieses faszinierenden Werkes über die Religion eines der ältesten Kulturvölker Mitteleuropas. Bernhard Maier legt eine allgemeinverständliche und ausführliche Darstellung der Religion der Kelten vor, die den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema dokumentiert. Er geht aus von den Nachrichten der antiken Autoren, den Hinweisen in den irischen und walisischen Literaturen des Mittelalters und den archäologischen Zeugnissen und untersucht als Vergleichender Religionswissenschaftler die Kulte, Riten und Mythen der Keltisch sprechenden Bevölkerung Mittel- und Westeuropas. Der Untersuchungszeitraum reicht vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zur Christianisierung Irlands im 5./6. Jahrhundert n. Chr. Der Band bietet einen Überblick über die Geschichte der Forschung und die Quellen, ferner über das religiöse Weltbild, die Mythologie, den Götterhimmel, Wesen und Formen des Opfers, Methoden und Inhalte von Weissagungen, Kultstätten, die Rolle der Druiden, sakrale Herrschaftsformen und Jenseitsvorstellungen der Kelten. Dabei werden die antiken und mittelalterlichen Texte im Rahmen ihres kulturellen Kontextes vorgestellt, kritisch analysiert und sowohl miteinander als auch mit den Ergebnissen der neueren archäologischen Forschung verglichen. Dieses Buch ist unentbehrlich für jede ernsthafte Auseinandersetzung mit einem der ältesten Kulturvölker Europas und seiner Religion.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")