'Die Priesterin von Avalon' - Seite 333 - 417

  • So langwierig sich der Anfang dieses Abschnitts gezogen hat, so dramatisch ging der vorletzte Teil des Buches zu Ende.
    Anfangs kam mir Helenas Sohn Konstantin sehr sachlich und tolerant vor, man hatte das Gefühl, er steht mit beiden Beinen fest auf der Erde, auch sorgt er ja quasi für Religionsfreiheit. Aber was er dann mit seinem eigenen ältesten Sohn abgezogen hat, ist schon der Hammer. Ich war neugierig, was an der Geschichte historisch belegt ist und habe bei Wikipedia nachgeforscht. Konstantin hat wirklich Crispus, seinen Sohn aus erster Ehe, umbringen lassen. Auch die Geschichte mit Fausta ist überliefert, dass sie falsche Anschuldigungen gegenüber Crispus gemacht hätte, mit dem wahren Beweggrund, die Interessen ihrer leiblichen Kinder zu wahren. Abschließend wird mir auch eine Bemerkung Helenas klar, als sie bei der ersten Niederkunft Faustas meinte, so nahe war sie sonst nie daran, Fausta zu lieben. Faustas Schicksal war dann wiederum sehr grausam, und es ist bisher nicht klar, ob Konstantin an diesem zweiten Mord auch beteiligt bzw. befehlsgebend war. Sehr zu denken gab mir der Umstand, dass Konstantin sich zum christlichen Glauben bekannt hat, und ich frage mich, wie er als Christ zwei Morde in der eigenen Familie rechtfertigen möchte.
    Jetzt werde ich mich sehr gespannt dem letzten Teil des Romans widmen.

  • Seine Erfolge haben Konstantins Größenwahn ja lange Zeit gerechtfertigt, aber jetzt ist er endgültig wahnsinnig geworden. Sein christlicher Glaube steht ihm beim Morden nicht im Wege, er beruft sich ja auf Abraham und behauptet, dass ihm Gott aufgetragen hätte, Crispus zu opfern. Großartig fand ich Helenas Aussage "Vielleicht kann der christliche Gott dir vergeben - ER hat seinen eigenen Sohn sterben lassen!" als sie Konstantin fertig machte! In diesem Buch sehnen sich aber sowieso alle Christen nach dem Tod, so kommt es mir zumindest vor. Ständig will einer/eine von denen als Märtyrer sterben, dieser Fanatismus nervt ein bisschen.


    Helena scheint sich nun nach dieser Tragödie wieder auf ihre Herkunft und ihren tatsächlichen Glauben zu besinnen. Ich war ja schon etwas überrascht, dass sie den so leicht aufgab und zum Christentum konvertierte. Auf der anderen Seite warum nicht, wenn wie auf Avalon gelehrt alle Götter in Wirklichkeit eine alles umfassende Wahrheit sind (oder so ähnlich).


    Ich fand den Abschnitt auf jeden Fall sehr gut und bin schon gespannt, wie es nun ausgehen wird.