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'Die Nebel von Avalon' - Seiten 103 - 221
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Ein gewaltiger Abschnitt, es geht in großen Schritten weiter, wir erleben Morgaine 11 Jahre werden, ihre Ausbildung absolvieren, ihre Initiation als Priesterin und wie sie sich in Lancelot verliebt und schließlich wie dann Uther im Sterben liegt.
Die zweifelnde Igraine wird endlich Königin und Mutter von Arthur und schwört der "Zauberei" ab, die ja eigentlich den Hintergrund für ihre Verbindung zu Uther darstellt. Am Ende wird sie fromm geworden ins Kloster eintreten und es zugelassen haben, dass die christlichen Priester ihr die Schuld für ihre weitere Kinderlosigkeit aufgebürdet haben. So betrachtet finde ich das ziemlich gruselig, sie hätte ja auch, die nicht unerheblichen Kräfte in ihr und ihre Zugehörigkeit als Tochter Avalons in die Waagschale werfen können. Wirklich kapiert habe ich das nicht. Taliesin hat ja eine Erklärung dafür, dass Igraine von Avalon weg musste, als sie es am meisten brauchte und in ihrer Einsamkeit und Verzweiflung sich dem "einfacheren" Glauben zugewandt hat. *hm* Und dem frauenfeindlicheren, bigotteren, letzlich verachtenderen Glauben, war der christliche Glauben wirklich attraktiv für die keltischen Frauen?
ther will mit Avalon und Zauberei auch nichts mehr zu tun haben. Ursprünglich dachte ich ja irgendwie, dass er der christlichen Kirche eher mit Abstand gegenüber steht. Dann wiederum sorgt er aber auch dafür, dass Arthur in den keltischen Bräuchen unterwiesen wird. Und in den Bräuchen der noch älteren Stämme des Landes. Dass Arthur christlich erzogen werden soll, erklärt Uther nun ja nicht unbedingt mit seiner eigenen Gläubigkeit sondern mit der politischen Notwendigkeit ein christlicher König in einem christlichen Land zu werden.
Morgaine kommt nach Avalon und wird zur Priesterin ausgebildet. Hier in den Nebeln wird über diese Zeit nicht allzuviel berichtet. Wenn ich mir aber überlege, wie das mit Viviane gewesen war (Die Herrin von Avalon) finde ich es eigentlich sehr kurz gefasst. Auch die Vorhersage, Morgaine würde Viviane später auch hassen, wird mir persönlich auf dem Hintergrund der Ereignisse, die in der Herrin von Avalon geschildert werden, klarer. Ich merke doch, dass MZB viel Erfahrung im ausfüllen von Geschichten hat, schließlich ist sie in den Darkoverromanen auch so vorgegangen.
Dann kommt die Galahad/Lancelot Episode. *seufz* Irgendwie nervt der auch. (Ist schon seltsam, bisher habe ich mir solche Gedanken bei diesem Buch noch nicht gemacht).
Was meint Viviane eigentlich, dass sie ihn an die Insel gebunden hat? Wieso muss er jetzt immer unzufrieden sein? (Mal ganz davon abgesehen, dass er wahrlich in Situationen kommt, die einen alles andere als zufrieden machen)Ich verstehe seinen Standpunkt gegenüber den Druiden nicht so recht. Wie kommt er darauf, dass Druiden nur auf der Apfelinsel am Feuer hocken und Harfe spielen? Wobei das sicherlich auch an der bisherigen Darstellung des einzigen Druiden, der bisher in dem Roman vorkommt, liegen kann. Die Versionen, die ich sonst noch kenne (u.a. die von Bernhard Cornwell) weisen Druiden doch eine weit über das esoterische hinausgehende Bedeutung zu.
Vor allem verstehe ich nicht, wieso er so auf dieses blonde rosige Mädchen abfährt.
Und ich habe einen schönen Anachronismus gefunden:
Als Lancelot und Morgaine auf Gwenhwyfar treffen, versucht diese kleine Mädchen Morgaine zu bannen in dem sie das Kreuz schlägt. Was natürlich mißlingt. Sie
deutsche Ausgabe:
"Ihr könnt kein Dämon sein, denn ihr verschwindet nicht, wenn ich das Kreus schlage. Und die Schwerstern sage, vor dem Kreuz muss jeder Dämon weichen ... Aber ihr seid klein und hässlich wie die Feen.Lancelot fiehl ihr schnell ins Wort: "Nein natrürlich sind wir beide keine Außerirdischen. "
Außerirdische????
Original:
Lancelot said firmley, "No, of cource neither of us is demon"Ich sag da jetzt nix zu.
Auf meine Frage, wieso Igraine mit Gorlois verheiratet wurde, finden sich in diesem Abschnitt zwei Erklärungen, zum einen wurde Igraine verheiratet, weil die Göttin sie nicht gerufen hatte, wobei das immer noch nicht erklärt, warum es Gorlois sein musste. Zum anderen hat Viviane in einer ihrer selbstkritischen Momente den VErdacht, dass sie der Schwester die Schönheit neidete und sie deswegen so früh in eine Ehe getrieben hat.
Soweit, ich bin jedenfalls froh, die Igraine/Uther Episode hinter mich gebracht zu haben und auch beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Geschichte nimmt jetzt Fahrt auf.
Was mich beim Lesen etwas stört und das war vorher noch nie so. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich wirklich ein klares Bild des Lebens in dieser Zeit bekomme. Es ist alles, für meinen Geschmack, ein bisschen zu sauber, zu idealisiert und etwas zu esoterisch. In anderen Versionen der Arthurlegende habe ich einen deutlicheres Bild der Lebensverhältnisse der Menschen damals gewonnen. Auch dass die Römer viele Spuren hinterlassen haben, fehlt irgendwie. Schließlich müssen wir ja davon ausgehen, dass im 6. Jahrhundert noch Villen und Teile von Städten der Römer existierten, die vielleicht nicht mehr voll funktionsfähig waren aber dennoch, nach 500 Jahren Besetzung und Herrschaft präsenter sein sollte. Selbst wenn wir mal annehmen, das einige Historiker recht haben, dass das erstaunliche an den Inselkelten war, dass sie eben nicht so romanisiert waren, wie die Festlandkelten.
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In diesem Abschnitt ist ja einiges passiert, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll ...
Igraine & Uther:
ENDLICH (recht viel länger hätte ich nicht mehr durchgehalten) haben sie sich gekriegt und auch den großen Nachfolger gezeugt, zu ihrem Leidwesen halt wieder mal nur den einen. Igraine ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen, ständig dieses Getue "Ich bin seine (Gorlois) Gemahlin! Wie kann er es nur wagen, mich so zu behandeln und einzusperren." und dann wieder "Ich bin eine Tochter der Herrin vom See, ich verlange gefälligst Respekt". Schlussendlich hat sie meiner Meinung nach genauso Verrat geübt, wie sie es Gorlois angelastet hat und weswegen sie ihm auch den Tod wünschte. Dass Uther und Igraine nach der Erfüllung ihrer Wünsche sich plötzlich beide vom alten Glauben abwenden, der ja eigentlich vieles erst möglich gemacht hat, fand ich ein wenig seltsam. Auch mir kam es so vor, als würde Uther dem Christentum mehr als kritisch gegenüber stehen und Igraine war auch nicht sonderlich davon angetan bzw. wie die den Priester auf Tintagel behandelt hat, war nicht sonderlich respektvoll. Dass der danach auch an Uthers Hof zu finden war, ist mir sowieso ein Rätsel!Morgaine:
Warum soll eine feenhaft aussehende Frau hässlich sein? Mir spielt da meine Fantasie immer einen Streich, weil ich stelle mir Morgaine nach den Beschreibungen nach keineswegs als hässlich vor. Dauernd wird in diesem Buch das Ideal von der blonden, großen, schönen Frau so hochgelobt und alle anderen Frauen wollen anscheinend auch so ausschauen. Sie tat mir wirklich leid, als Lancelot sie von einer Sekunde auf die andere beim Anblick dieses kleinen Mädchens vergessen hat. Dass ihre Ausbildungszeit übersprungen wurde, fand ich ganz gut, das hatte ich in den vorhergehenden Büchern schon einige Male miterlebt.Lancelot:
Anfangs war er mir nicht unsympathisch und ich verstehe schon irgendwie, dass er seinen eigenen Weg außerhalb von Avalon finden will. Irgendwie hat er ja schon recht mit dem, was er da über die Macht der Frauen und die Fügsamkeit der Männer auf Avalon sagt .. "Zu lange habe ich in einer Welt gelebt, wo Männer nicht zu warten haben, bis ihnen eine Frau befiehlt, zu kommen und zu gehen." .. da musste ich wirklich lachen, stimmt ja irgendwie. Zum Schluss hat er sich als richtiger A.. entpuppt, als das kleine (blonde) Mädchen aus der anderen Welt auftaucht und er Morgaine nicht nur plötzlich komplett ignoriert sondern auch noch hinter ihrem Rücken über sie lästert bzw. als irgendeine Verwandte betitelt. Ich weiß auch nicht, was an dem Kind (!) so besonderes war, dass ein halbwegs erwachsener Mann es mit Verlangen (!) ansieht. Auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht was Morgaine an dem doch um einiges jüngeren Lancelot findet, weil einen 16jährigen hätte ich mit 20 wohl kein zweites Mal angeschaut.Viviane & Merlin:
Die werden schön langsam alt und bei Viviane kommt immer öfter ein schlechtes Gewissen sowie auch ein bisschen Selbsmitleid durch. Bin gespannt, wie lange sie noch durchhalten jaja, sich ständig in das Leben anderer einzumischen, das wird halt auf Dauer auch anstrengend! Wie Viviane Lancelot an Avalon gebunden hat, das würde mich auch interessieren. Er scheint es außerdem auch zu wissen, also dass sie irgendwas mit ihm angestellt hat. -
.. das Wichtigste hätte ich fast vergessen: Mir hat dieser Abschnitt schon viiieel besser gefallen als der erste
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Beim Weiterlesen ist mir jetzt noch was eingefallen, was ich nicht ganz verstehe. Am Ende dieses Abschnittes denkt Viviane über ihr Leben sowie die Vergangenheit nach und da heißt es unter anderem:
"Ihre Gedanken wanderten in die Vergangenheit, als sie die Göttin beim Ritual der Großen Ehe verkörperte ... es war für sie nie mehr als eine Pflicht gewesen ..."
"Plötzlich beneidete sie Igraine." und dann "Ich beneide sie um die Liebe, die sie erlebt hat ... ich habe nie geliebt, dachte sie. Ich habe nie erfahren, was es heißt, geliebt zu werden. Furcht, Ehrfurcht, Ehrerbietung ... das wurde mir entgegengebracht ... doch Liebe nie ... und es gibt Zeiten, in denen ich denke, ich würde alles hingeben für den Blick eines Menschen, für einen Blick, wie Uther ihn Igraine bei der Hochzeit geschenkt hat.
Aber was war denn bitte dann mit Vortimer? Ich hatte beim Lesen von "Der Herrin von Avalon" nicht das Gefühl, dass sie das Ritual mit ihm als Pflicht ansah und dass da schon Liebe im Spiel war (zumindest hat er sie geliebt).
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Da kann ich nicht mitreden...hab die Vorgänger nicht gelesen...man was einem da an Wissen fehlt.
Da ich wußte es geht mit dem Thema Uther+Igraine langsam dem Ende zu, waren sie nicht mehr ganz schlimm. Ich finde nur diese Wandlung von Igraine so hart. Später wird das ja noch deutlicher. Einmal ihre HInwendung an das Christentum.....wo man als Frau ja nun wirklich nix mehr zu sagen hat. Ich finde sie unterwirft sich da zweifach, einmal dem Christentum und irgendwie auch Uther.
Und dann dass sie ihre Kinder mehr oder weniger vergisst. Es wird so gar nichts über ihre Reaktion gesagt, als Artus und vor allem Morgaine den Hof verlassen. Im ersten Abschnitt hatte sie ja noch deutliche gemacht, dass sie Morgaine niemals in Avalon erziehen lassen würde.Morgaine stelle ich mir auch immer schön vor, hab ich damals schon und tue es heute immer noch. Und ich finde es so schrecklich, wie immer wieder gesagt wird, sie sei häßlich wie eine Fee. Weil irgendwie stell ich mir die auch nicht furchtbar vor. Vor allem hat sie durch ihre Bildung einen Vorteil, den Gwenhwyfar nicht hat und das hat man auch schon an dieser frühen Stelle gemerkt.
Ich denke aber diese beiden Frauen müssen so gegensätzlich sein, weil sie die denkweise der Alten darstellt und die denkweise dieser Zeit in der sie leben. Gwen hatte nie was selbstbewußtes und später finde ich sie auch nicht selbstbewußt, sie hat nur den Vorteol Königin zu sein, wo jeder auf sie hören muss.Lancelot finde ich irgendwie, wie eigentlich alle Männer in dem Buch, eher blass. Ich finde sie spiegeln hat die damalige Zeit wieder, aber ich finde darunter nicht wirklich starke Charaktere. Weil Lancelot sagt zwar, er komme aus einer Welt wo er sich von Frauen nix sagen lassen muss, aber letztlich ist auch er abhängig von einer Frau die sein ganzes Sein bestimmt.
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Ein gutes Drittel bin ich in diesen Abschnitt vorgedrungen (würde ich auf deutsch lesen, hätte ich ihn vermutlich gestern auch beendet). Ich stelle fest, daß ich doch eine Menge Details und Handlungsstränge vergessen hatte. Man sollte gute Bücher eben doch immer wieder lesen.
So richtig auf Eure Posts eingehen kann ich erst, wenn ich den ganzen Abschnitt durch habe (die wesentlichen Teile kommen offensichtlich noch). Was mir aber immer wieder und immer mehr auffällt, ist die starke Verschränkung mit den früheren Büchern (wobei mir die lesemäßig fehlende „Priesterin“ bisher auch noch nicht gefehlt hat). Ich war bisher immer der Meinung, daß die „Nebel“ ein völlig alleinstehendes Werk sind. Pustekuchen, gar nicht. Es fügt sich wie ein Zahnrad ins andere in die Gesamtgeschichte ein. Ich gebe zu, das habe ich denn doch nicht so erwartet. Ich fürchte, wenn ich alle Bücher durch habe, werde ich die unter diesem neuen Gesichtspunkt ... nochmals lesen müssen.
Inhaltlich wurde mir Igraine etwas sympathischer. Zumindest eine zeitlang. Aber was diese plötzliche (und absolute) Hinwendung zum Christentum sollte, habe ich nicht so ganz verstanden. Gut, sie hatte wohl ein schlechtes Gewissen wegen Gorlois. Zwischen jemandem den Tod wünschen und den dann tot vor sich sehen, ist halt doch ein Unterschied. Dennoch ist diese Reaktion, hm, überzogen und für mich unverständlich und bei ihrer Vorgeschichte nicht nachvollziehbar.
Was mich ferner interessieren würde ist, ob diese fanatischen Meinungen und Reden seitens des Paters (bzw. der Christen) damals wirklich so waren, oder ob hier das Wunschdenken der Autorin die Oberhand hat. Das zu klären, werde ich demnächst wieder mal in eines meiner kirchen- bzw. religionsgeschichtlichen Sachbücher schauen. Wenn ich denn vor lauter Leserunden die Zeit dazu finde.
I have heard that the Christian priests have driven all such serpents from our isles... (Seite 104)
Ich habe gehört, daß die christlichen Priester die Schlangen von unseren Inseln vertrieben haben... (Seite 105 in meiner dt. Ausgabe)Da fällt mit ein, von sowas schon gehört zu haben. Und zwar hängt im Marienmünster Mittelzell auf der Insel Reichenau/Bodensee vorne links ein Gemälde, in dem der Heilige Pirmin auf die Insel Reichenau kommt und die „Schlangen vertreibt“. Leider habe ich keine Abbildung dieses Gemäldes im Netz gefunden. < Hier > auf dieser Seite findet man einiges an Text zu dieser Kirche, und < hier > die Klostergeschichte, bis zum Kapitel „Gründungssage“ scrollen, da ist die erwähnte Begebenheit beschrieben.
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Zitat
Original von antonia68
Vor allem verstehe ich nicht, wieso er so auf dieses blonde rosige Mädchen abfährt.Und ich habe einen schönen Anachronismus gefunden:
Als Lancelot und Morgaine auf Gwenhwyfar treffen, versucht diese kleine Mädchen Morgaine zu bannen in dem sie das Kreuz schlägt. Was natürlich mißlingt. Sie
deutsche Ausgabe:
"Ihr könnt kein Dämon sein, denn ihr verschwindet nicht, wenn ich das Kreus schlage. Und die Schwerstern sage, vor dem Kreuz muss jeder Dämon weichen ... Aber ihr seid klein und hässlich wie die Feen.Lancelot fiehl ihr schnell ins Wort: "Nein natrürlich sind wir beide keine Außerirdischen. "
Außerirdische????
Original:
Lancelot said firmley, "No, of cource neither of us is demon"Ich sag da jetzt nix zu.
Tja, diese Übersetzung finde ich auch ganz und gar nicht gelungen.
Es ist für mich interessant, das Buch nach so vielen Jahren wieder zu lesen. Es tauchen immer wieder Sachen auf, die ich schlicht vergessen hatte. Zum Beispiel war ich überrascht, dass Lancelot ja Vivianes Sohn ist, das war mir völlig entfallen. Wie er Morgaine behandelt, nachdem sie auf Gwenhwyfar trafen, fand ich schon fies. Plötzlich ist sie nur noch irgendeine entfernte Verwandte für ihn. Ich kann Morgaine sehr gut verstehen, dass sie einen gewaltigen Hass entwickelt.
Was Lancelot an dem Mädchen findet, kann ich auch nicht nachvollziehen. Sie wird in dem Moment ja noch eher als Kind beschrieben, und ich finde seine "verlangenden Blicke" völlig unpassend.
Ich stelle mir Morgaine auch als schöne Frau vor, aber irgendwie scheint das damalige Schönheitsideal blond gewesen zu sein.
Wenn ich denke, dass ich das Buch damals, als ich es neu gekauft hatte, innerhalb weniger Tage durchgeackert hatte, hat sich mein Leseverhalten diesmal ziemlich geändert. Ich lese das Buch jetzt sehr viel bewußter, denke ich, und auf jeden Fall lese ich diesmal langsamer und mit größeren Pausen. -
Hm, mir ist jetzt was aufgefallen... im vorigen buch wurde Viviane doch von Talisien/Merlin nach Avalon gebracht...
Hier spricht sie davon, dass sie eine alte frau nach Avalon brachte...
bin nur ich allein verwirrt? -
Zitat
Original von SiCollier
I have heard that the Christian priests have driven all such serpents from our isles... (Seite 104)
Ich habe gehört, daß die christlichen Priester die Schlangen von unseren Inseln vertrieben haben... (Seite 105 in meiner dt. Ausgabe)Da fällt mit ein, von sowas schon gehört zu haben. Und zwar hängt im Marienmünster Mittelzell auf der Insel Reichenau/Bodensee vorne links ein Gemälde, in dem der Heilige Pirmin auf die Insel Reichenau kommt und die „Schlangen vertreibt“. Leider habe ich keine Abbildung dieses Gemäldes im Netz gefunden. < Hier > auf dieser Seite findet man einiges an Text zu dieser Kirche, und < hier > die Klostergeschichte, bis zum Kapitel „Gründungssage“ scrollen, da ist die erwähnte Begebenheit beschrieben.
Das ist interessant, denn der heilige im Orta-see, ich denke, er heisst Guillaume oder so ähnlich, hat das auch getan: schlangen von den inseln vertreiben...
Aber da wir ja schon andernorts über symbole und mythen gesprochen haben:
Schlangen gehören zu einer noch älteren, bronzezeitlichen, eventuell sogar neolithischen religionsschicht, Erdgöttinnen und ihre kultschlangen stehen schon seit den griechen im gegensatz zu den himmels- und lichtgöttern:
In Delphi hat Apollon die heilige Schlange Python der Gaia erschlagen, und sich ihr Heiligtum angeeignet...
Dem babylonischen mythos nach tötet Marduk die weltschlange/den chaos-drachen Tiamat, und erschafft aus ihrem Leib die welt - die neuerschaffung der welt durch den Kreigsgott Marduk ist in der genesis stellenweise wörtlich davon abgeschrieben. -
Zitat
Original von antonia68
Was mich beim Lesen etwas stört und das war vorher noch nie so. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich wirklich ein klares Bild des Lebens in dieser Zeit bekomme. Es ist alles, für meinen Geschmack, ein bisschen zu sauber, zu idealisiert und etwas zu esoterisch. In anderen Versionen der Arthurlegende habe ich einen deutlicheres Bild der Lebensverhältnisse der Menschen damals gewonnen. Auch dass die Römer viele Spuren hinterlassen haben, fehlt irgendwie. Schließlich müssen wir ja davon ausgehen, dass im 6. Jahrhundert noch Villen und Teile von Städten der Römer existierten, die vielleicht nicht mehr voll funktionsfähig waren aber dennoch, nach 500 Jahren Besetzung und Herrschaft präsenter sein sollte. Selbst wenn wir mal annehmen, das einige Historiker recht haben, dass das erstaunliche an den Inselkelten war, dass sie eben nicht so romanisiert waren, wie die Festlandkelten.Das rückbesinnen der europäer auf die römische-reichs-idee ist - ausserhalb der romanischen länder eher ein neuerer zug, der in den 70ern noch nicht so ausgeprägt war, als man die Römer gern im gegensatz zu den anderen europäischen 'natur'völkern, und als die vorläufer der technokratisierung und christianisierung sah.
Jetzt, dreissig jahre später, wo die EU den römischen ein-reich-gedanken sam der pax romana wieder als politisches fundament entdeckt, ist man sich der römsichen wurzeln unserer zivilisation wieder etwas bewusster, als zu der zeit der blumenkinder, und neue bücher tragen dem rechnung.Und es stimmt, irgendwie hat das buch auch von mich in den jahren seit meienr letzten lektüre dann doch etwas an attraktion verloren. Damals war der gedanke an freuenbefreiung und sexuelle revolution und neuheidentum noch revolutionär; dass die figuren in dem buch etwas zu aprupt und nicht ganz nachvollziehbar ihre religion wechseln, fiel mir damals nicht so ins auge.
Das ganze war ein schleichender prozeß; ich stell mir vor, dass die auf- und vor allem abgeklärten politischen und philosophischen 'heiden', für die ihre kultfeiern lange zeit nur noch öffentliche rituale ohne inneren sinn waren, den religiösen eifer der esoterischen geheimkulte um Demeter&Kore, Mithras, Isis oder Christus schlicht und ergreifend unterschätzt haben.
Der Staatskult um Roma und Augustus, dem jeder staatsbeamte dienen musste, war nie besonders religiös beglückend für die ausübenden kultisten; es ging dabei eher um postenschacher der senatoren; er wurde vermutlich schon vor dem aussterben der julisch-claudischen dynastie das erste mal von vielen leuten hinterfragt, obwohl die frühen fanatischen Christen die einzigen waren, die sich offen weigerten, für das wohlergehen des kaisers und des staates die vorgeschriebenen opfer darzubringen, und für dieses politische hochverrats-ähnliche verbrechen auch hingerichtet wurden.
Irgendwie erinnert mich diese situation - obwohl sie nicht deckungsgleich ist - etwas an die momentane diskussion darüber, dass viele muslime den rechtstaat nicht als oberste autorität anerkennen, und sich anmassen auch im westen, - in unserem kulturkreis, der 200 jahre lang zäh und blutig mit gottesgnadenkönigen und kirchen um die menschenrechte und bürgerlichen gesetze gefeilscht hat und jetzt diese gesetze für sich als bindend erachtet - gegen diese unsere regeln und gesetze zu verstossen, indem ein primitiveres, religiöses recht schleichend vor unseren nasen eingeführt wird: Frauen und kinder die dem mann wieder untertan sind, oppression durch religiöse institutionen, und einschränkung der allgemeinen bürgerlichen freiheiten. Es ist leicht besorgniserregend. -
Zitat
Original von MagnaMater
Hm, mir ist jetzt was aufgefallen... im vorigen buch wurde Viviane doch von Talisien/Merlin nach Avalon gebracht...
Hier spricht sie davon, dass sie eine alte frau nach Avalon brachte...
bin nur ich allein verwirrt?Nein, da sind wir schon zwei Verwirrte
Da stimmen aber meiner Meinung nach einige Dinge nicht überein. -
Die Ausserirdischen sind mit heute morgen auch etwas sauer aufgestoßen, müsste zumindest Andersweltler heissen... Irgendwie kommt mir überhaupt vor, als wäre das buch nicht das buch, das ich vor 20 jahren gelesen habe...
beim Herrn der Ringe erkenne ich jeden satz, jede formulierung wie einen alten freund wieder - naja, vielleicht habe ich ihn wesentlich öfter gelesen, aber hier? - nil!
Gabs irgendwann eine andere übersetzung? Ich hatte früher mal das hardcover