'Die Nebel von Avalon' - Seiten 304 - 392

  • Die Tragödie nimmt also ihren Lauf und man weiß jetzt schon, dass es nicht gut ausgehen kann. Sogar die meisten Hauptfiguren haben das schon erkannt und das finde ich irgendwie depremierend.


    Igraine ist mir in diesem Abschnitt endlich wieder mal halbwegs vernünftig erschienen. Sie kann ihre Schwiegertochter wohl am Besten verstehen, weil sie sich auch mal in einer ähnlichen Situation befunden hat und unfreiwillig verheiratet wurde. Obwohl ihr Einwand, dass sie selber jünger war und einem um einiges älteren Mann gegeben wurde, auch nicht von der Hand zu weisen ist. Wirklich schade, dass Igraine und der Merlin die Hochzeit nicht doch noch verhindern konnten. Nicht nur weil Gwenhwyfar sowieso wen anderen liebt (und Artus eigentlich auch), sondern weil ich sie auch auf Anhieb nicht leiden konnte (dass sie Morgaine klein und hässlich nannte, das verzeih ich ihr nicht).


    Morgause war lange Zeit sympathisch und ich dachte schon, ich hätte mich geirrt in ihr. Dann aber hat sie doch ihr wahres Gesicht gezeigt und Morgaine ihren Sohn weggenommen. Morgaine hat es weiterhin nicht leicht, die Wiederbegegnung mit Gwenhwyfar und Lancelots Vernarrtheit in diese sind schon ein schwerer Schlag. Ich verstehe nicht, warum sie sich freiwillig in die Gefolgschaft der neuen Königin begibt und sich dieses Trauerspiel auch noch aus der Nähe ansehen will. Davon mal abgesehen, dass Artus sie sicher nicht schneller vergessen wird, wenn sie am Hof aufhält.


    Verrückt machen mich schön langsam diese fanatischen Christen. Jetzt ist schon wieder so ein Wahnsinniger in Gestalt des Bischof Patricius aufgetaucht. Artus scheint öffentlich für keine Seite Partei ergreifen zu wollen, aber dem Christentum doch eindeutig mehr verbunden zu sein. Dieses ständige Sich-Bekreuzigen ist auch nichts andere als Aberglaube, den die Christen doch so verteufeln.


    Wen ich noch gar nicht so richtig einordnen kann, das ist der Barde Kevin. Bin gespannt, ob der noch mal eine wichtige(re) Rolle spielen wird :gruebel

  • Aber wo hätte Morgaine den auch hingehen sollen? Avalon hat sie verlassen, zu Lot konnte/wollte sie auch nicht zurück...blieb ja eigentlich nur noch der Hof.


    Mich nervt Gwen jedenfalls immer mehr...immer diese Gedanken an Sünde und dann an Lancelot. Dieser innere Konflikt in ihr halt. Morgaine ist auch städnig in einem inneren Konflikt, aber ich finde da geht es um wichtige Dinge...ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Mehrmals wurde ja gesagt Gwen sei gebildet...sie selbst weiß aber, dass sie mehr schlecht wie recht lesen kann. Und dann würde ich echt gern mal wissen woher ihre ständige Angst kommt.


    Ich habe für mich festgestellt, ich finde die Passagen wo Morgaine direkt auftritt unheimlich spannend, aber nun ist sie seit einer ganzen Weile 'verschwunden', bin aus Seite 466, und es ist nicht ganz so packend. Genau wie vor 10 Jahren auch. Sie ist auf jeden Fall der Charakter mit dem ich mich am meisten identifizieren kann.

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Mich nervt Gwen jedenfalls immer mehr...immer diese Gedanken an Sünde und dann an Lancelot. Dieser innere Konflikt in ihr halt. Morgaine ist auch städnig in einem inneren Konflikt, aber ich finde da geht es um wichtige Dinge...ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Mehrmals wurde ja gesagt Gwen sei gebildet...sie selbst weiß aber, dass sie mehr schlecht wie recht lesen kann. Und dann würde ich echt gern mal wissen woher ihre ständige Angst kommt.


    Das kann ich nur :write


    Schön langsam glaube ich aber, dass wir unterschiedliche Abschnitte haben. Also bei mir beginnt dieser auf Seite 304 mit "Lots Reich lag hoch im Norden ..." (Beginn 2. Buch) und endet auf Seite 392 mit "... Woher kommt nur diese Trauer" (Hochzeitsnacht von Artus und Gwen). Da ist von einem inneren Konflikt von Gwenhwyfar noch nicht die Rede, auch wenn man ihre Vernarrtheit in Lancelot schon mitbekommt, bzw. ist Morgaine noch da und nicht verschwunden.

  • Ja bei mir auch....


    Ja ich merke ich werfe die Abschnitte durcheinander, wenn ich schreibe. Ich glaube ich sollte nach jedem gelesen Abschnitt sofort schreiben. Sorry. ;-(


    Mh..aber dass mit der Angst ist ja schon von der ersten Begegnung mit Gwen aktuell.


    Soll ich das mal alles in den richtigen Thread verschieben?

  • Igraine sieht jetzt im Alter langsam ein, was sie falsch gemacht hat und bereut es sehr, ihre Kinder weggegeben zu haben.
    Das Getue von Gwenhwyfar nervt mich gewaltig, daran kann ich mich erinnern, es hat mich schon damals beim ersten Lesen ziemlich aufgeregt. Sie hat ja schon fast vor jedem Grashalm Angst. Um sie abzuholen, war wirklich Igraine eine gute Wahl. Sie besteht darauf, die Reise zu Pferd fortzusetzen und nicht in der Sänfte bei zugezogenen Vorhängen. :pille
    Artus finde ich insgesamt sehr sympathisch, und man merkt immer wieder, wie sehr er an Morgaine hängt. Eigentlich wird auch Lancelot als netter, umgänglicher und dazu sehr gut aussehender Mann beschrieben, aber was er mit Morgaine macht, finde ich nicht sehr anständig von ihm. In Gedanken ist er immer nur bei Gwenhwyfar. In der Richtung ist er ja ziemlich "verblendet" ;-) Düster kann ich mich erinnern, wie das ganze weitergeht, aber viele Einzelheiten habe ich über die Jahre vergessen.
    Vielleicht war es doch ganz gut, dass Lancelot und Morgaine im Stall gestört wurden, denn ich denke, für Lancelot wäre eine Verbindung mit Morgaine nur ein Ersatz, und er wäre nie mit dem Herzen dabei. Und dafür ist Morgaine zu schade.

  • Also ich saß hier noch harfenspielend auf der hochzeit Arthurs und fragte mich ganz ehrlich... wenn Morgaine schon einen Partner für sich sucht, soll sie doch nicht das schoßhündchen Lance nehmen...


    Kevin neben ihr ist wesentlich klüger, hat den gleichen hintergrund und passt besser zu ihr als der ritter... sie sind ebenbürtige gesprächspartner. Na, er mag nicht fesch sein, na und? Sie wird in 20 jahren auch nicht mehr schön sein... :rolleyes
    Mit Lancelot hatte ich es schon nicht mhr, als er in einem der vorigen abschnitte sagte, was er von einer frau erwartet... einen tritt in den hintern hat er von mir zu erwarten, wenn er mit sowas kommt...


    Die ängstlichkeit und die innere selbstbezogenheit von Gwenhwyfar geht mit auch ziemlich auf die nerven... ich mochte sie schon nicht, als ichd as buch das erste mal gelesen hatte - dieser zustand erinnert mich irgendwie an die tintentrilogie... ich hab mir solche gedanken noch nie im leben gemacht... :pille

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    (...) - dieser zustand erinnert mich irgendwie an die tintentrilogie... (...)


    Das hättest Du jetzt nicht schreiben sollen. Ich habe doch ganz fest vor, das Buch in sehr absehbarer Zeit weiterzulesen. Aber Tintentrilogie. :yikes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Das hättest Du jetzt nicht schreiben sollen. Ich habe doch ganz fest vor, das Buch in sehr absehbarer Zeit weiterzulesen. Aber Tintentrilogie. :yikes


    Es ist ja nur Gwen, die in ihren gedankengängen so zäh ist...
    Morgaine ist doch lesbar ;-)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )