Sternkinder - Clara Asscher-Pinkhof (ca. 12 J.)

  • Originaltitel: Sterrekinderen


    Ab 12 Jahren.


    Deutscher Jugendliteraturpreis


    Dieses Buch muß ich Euch jetzt mal vorstellen, weil es meiner Meinung nach zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten ist ....


    Inhalt (geklaut) :
    "Sternkinder" nannte Clara Asscher-Pinkhof jene jüdischen Kinder, die sie in den Niederlanden betreute. Die meisten von ihnen sind von den Nationalsozialisten ermordet worden.
    Die Autorin schildert die vielen Stationen auf dem Leidensweg dieser holländischen Kinder: die Stigmatisierung durch den gelben Stern, den Ausschluß aus Kindergärten und Schulen, das Leben im Ghetto, die Deportation in die Vernichtungslager.
    Die Erwachsenen kennen oder ahnen die tödliche Gefahr, doch sie bemühen sich darum, den Kindern so lange wie möglich ihre "kleine Welt" zu erhalten.
    Trotz der zunehmenden Einschränkungen und Verschlechterungen der Lebensbedingungen finden die Kinder immer neue Möglichkeiten, ihre Interessen und Phantasien auszuleben, zu spielen und fröhlich zu sein.


    "Und dann geschah das Unbegreifliche: Sie durfte nicht mehr in die Schule gehen. Ihr Zeugnis vor den großen Ferien zeigte so großartige Noten, daß alle Mädchen es von oben bis unten studierten, doch ganz ohne Neid, weil sie z u gute Kameradinnen waren. Der Direktor hatte sie so gelobt, daß sie über und über errötete; aber nun gilt das alles nicht mehr, denn sie ist Jüdin."


    In den vier Kapiteln Sternstadt, Sternhaus, Sternwüste, Sternhölle erzählt die Autorin einzelne Episoden aus dem Leben dieser Kinder und zeigt durch die Überschriften, wie sich die Gefahr langsam steigert. Jedes Kapitel kann für sich gelesen werden, ohne an Bedeutung zu verlieren.


    Fazit:
    Absolut lesenswert, flüssig zu lesen. Kann man fast auf eine Stufe mit Anne Franks Tagebuch stellen.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Fritzi ()

  • So, jetzt grab ich mal eben uralte Threads wieder heraus ;-)


    Dieses Buch habe ich schon mit acht Jahren gelesen und fand es schon damals beeindruckend und erschreckend. In diesem Alter wusste ich noch nichts über den Holocaust und trotzdem fand ich dieses Buch sehr prägend. Es war meine erste Erfahrung mit Büchern, die einem nicht nur das Blaue vom Himmel lügen und das schockierte. Ich saß auch oft weinend über diesem Buch, und als meine Mutter das einmal bemerkt hat wollte sie es mir fast wegnehmen (was ich aber erfolgreich verhindert hab).


    Habe es mittlerweile wieder und wieder gelesen, mit mehr Hintergrundwissen natürlich und kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der wenigstens ein bisschen älter und reifer ist als ich damals.


    liebe Grüße
    Trew

  • Danke für die schönes Rezi Fritzi :wave
    Ich habe es es im Regal stehen. Ich habe es schon vor einiger Zeit geschenkt bekommen, durfte es aber nicht lesen, weil ich damals angeblich noch zu klein für war. Und jetzt ist es irgendwie in Vergessenheit geraten. Vielleicht sollte ich es doch nochmal lesen :gruebel...

  • Ja, das Buch ist wirklich empfehlenswert. Ich selbst habe es vor zig jahren aus der Bücherei geholt. Ich fand es geht noch näher als Anne Frank.
    Vom Stil her fast mit Gertrud von LeFort zu vergleichen.