Inhalt: Zwei junge Frauen wurden ermordet, und ihr Blut klebt an Charlies Sachen. Er wollte sie retten, doch Cyris kam ihm zuvor. Oder gibt es ihn garnicht? Jo glaubt, ihr Exmann sei verrückt geworden, vor allem, als er sie entführt, um sie vor Cyris zu schützen. Dann ist da noch Landry, der Cop mit der kurzen Lebenserwartung. Er will Charlie erwischen, um in Frieden abtreten zu können. Ausserdem treten auf: Tote Frauen, Angst, Dunkelheit, Wahnsinn - und Cyris! (falls es ihn gibt)
Zuerst das Gute: Vieles in diesem Roman ist wirklich gelungen. Cleave erzählt die Geschichte aus der Sicht der verschiedenen Personen, und mit jedem Wechsel der Erzählperspektive passt er den Schreibstil der Person an, die im Mittelpunkt der Handlung steht. Immer wieder blitzt auch der schwarze Humor auf, welcher "Der siebte Tod" so wunderbar böse gemacht hat. Auch die Geschichte ist insgesammt toll ausgedacht!
Doch leider schafft es Cleave nicht, sie gut und spannend zu erzählen. Alle Personen bleiben irgendwie blass, ohne Konturen, es sind Egal-Figuren die auf einem weissen Spielbrett ohne Markierungen hin - und hergeschoben werden. Der Showdown wird künstlich so in die Länge gezogen, das es plötzlich unwichtig ist, wer gewinnt, wenn es nur irgendwie vorbei ist. Der ganze Roman ist voll von banalen Szenen, die das Buch zwar dicker, aber auch langweiliger machen. Ich hatte den Eindruck, als versuche hier jemand "Die Anstalt" mit ein bisschen Ketchum und Laymon zu einem wohlschmeckenden Cocktail zu mixen, doch leider bleibt nur der Nachgeschmack von einem verwässerten billigen Schnaps. Prost!