Das Hexenmal – Deana Zinßmeister


  • Gerngeschehen, ich habe mich gefreut als ich es vorhin im Katalog entdeckt habe. Ich werde es mir nämlich kaufen damit du es in Leipzig mit signieren kannst :wave

  • @ SabineD und Leseratte87
    Vielen Dank für eure 'Werbung'! Kaffee geht auf mich :knuddel1 :-]
    Ein fester Termin, an dem ich in Leipzig am Goldmann Stand (C100) sein werde, ist Donerstag 14.oo Uhr.
    Bis denne!
    Deana

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Zitat

    Original von Deana
    @ SabineD und Leseratte87
    Vielen Dank für eure 'Werbung'! Kaffee geht auf mich :knuddel1 :-]
    Ein fester Termin, an dem ich in Leipzig am Goldmann Stand (C100) sein werde, ist Donerstag 14.oo Uhr.
    Bis denne!
    Deana


    Ich reise erst am Freitag an. Wir sehen uns dann höchstwahrscheinlich erst auf der Lesung.

  • Und wieder ein historischer Roman mehr in meinem Buchbestand, der nicht hält, was er verspricht.
    Dabei war der Anfang gar nicht so schlecht.
    Katharina ist die Tochter aus einer wohlhabenden Töpferfamilie, die ihren Lebenssinn nicht in Ehe- und Mutterpflichten sieht, sondern der Heiligen Elisabeth nacheifert.
    Auch den reichen Bauernsohn Johann und seine Liebe zur Magd Franziska, die der Hexerei bezichtigt wird, kann man als Romanfiguren ohne weiteres zulassen. Obwohl mich hierbei schon gestört hat, dass eine attraktive junge Frau, noch dazu grünäugig und rothaarig als Typus der Hexe gewählt wurde. In der Realität waren es fast immer ältere oder alte Frauen, zumeist alleinlebend und kinderlos. Ihnen wurde oftmals nachgesagt, dass sie ihren Nachbarn aus Mißgunst Übles antun wollten.
    Außerdem schien es mir übertrieben, zur Rettung einer einfachen Magd einen Geistlichen und einen Burgherrn zu bemühen. In Wirklichkeit hätte sich gewiß weder der eine noch der andere für eine mutmaßliche Hexe engagiert.
    Clemens kam mir mit seinem Schwager Wilhelm Münzbacher hingegen allzu sehr gestraft vor.
    Mir gefallen diese einseitig und klischeehaft dargestellten Bösewichte, bei denen niemals eine Gewissensregung zu erkennen ist, überhaupt nicht. Die menschliche Psyche so zu banalisieren mag zwar einfach sein, glaubhaft ist diese Charakterisierung jedenfalls nicht.
    Und auch der Franziskanermönch Burghard, mit seinem habgierigen Glaubensbruder Servatius auf die Reise geschickt, scheint mir eher eine Notlösung zu sein. Seine Aufgabe erschöpft sich in seiner Anwesenheit als Beichtvater bei Hexenprozessen. Dass er dabei in Gewissenskonflikte gerät, erschien mir nicht verwunderlich, dafür umso mehr die Idee, dass die Franziskaner einen so jungen und unerfahrenen Bruder mit dieser Arbeit betraut hätten.
    Weiters haben mir die häufigen Begegnungen in den dichten Wäldern des 17. Jahrhunderts gar nicht gefallen, in denen sich die handelnden Personen dauernd rein zufällig über den Weg laufen oder wichtige Gespräche belauschen. Ob das damals in den riesigen Waldgebieten so ohne weiteres möglich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.
    Jedenfalls waren sämtliche Protagonisten für mich keine glaubhaft geschilderten historischen Personen, die als Kinder ihrer Zeit dachten und handelten, sondern eher Schauspieler der Gegenwart, die in historischen Kostümen ihre Rolle spielen. Wirklich interessiert hat mich keiner der Charaktere.
    Mich hat aber auch die Sprache nicht fasziniert, sodaß die Lektüre eher schleppend voranschritt und aus meiner Sicht nach keiner Fortsetzung verlangt.
    Dass die Autorin für ihren Roman genau recherchiert hat, trifft gewiss zu, leider habe ich als Leser davon wenig profitiert.

  • Hallo Sylli7!


    Es tut mir leid, dass Dir mein Buch nicht gefallen hat und es eher einen bitteren Nachgeschmack bei Dir hinterlassen hat.
    Zwar könnte ich einiges zu Deiner Kritik sagen, so z.B. was die Adligen und ‚nur eine einfache’ Magd betrifft, da ich darüber mit den Grafen von Wintzingerode gesprochen habe, auch, ob ein Kloster einen, in Deinen Augen, jungen und unerfahrenen Mönch mit solch einer Aufgabe betraut hätte, habe ich mit einem Franzsikanermönch ausgiebig diskutiert.
    Da dies jedoch Deine Rezension über mein Buch ist und keine Leserunde, werde ich nicht weiter darauf eingehen.
    Dass Du allerdings von meiner Recherche nicht ‚profitiert’ hast, finde ich sehr schade. Zumal ich mir bei dem Thema Hexenverfolgung bzw. Hexenverfolgungsgegner sehr viel Mühe angetan habe. Vieles in meinem Buch wurde nach den neusten Erkenntnissen geschrieben und von Fachleuten geprüft.


    Aber ich kenne das ebenfalls! Nicht jedes Buch gefällt einem und deshalb ist es auch für die Leser nur zum Vorteil, dass es so viele Autoren gibt, die alle einen anderen Schreibstil haben.


    Danke, dass Du Dir die Mühe angetan hast mein Buch zu lesen und zu beurteilen.
    Herzlichst
    Deana


    P.S. Catharina Staderman war weder alt, noch hässlich, als man sie verbrannte, außerdem Mutter einer kleinen Tochter. Anna Paumann war erst 11 Jahre alt gewesen, als man sie der Hexerei bezichtigte. Und ich könnte noch viele denunzierte Frauen aufzählen, die nicht in Dein Klischee der Hexe passen würden – auch ‚Hexen’, die sogar reich und gebildet gewesen sind.
    Noch etwas: die Wälder waren früher bedeutend karger bewaldet als heute!

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Hallo Deana!
    Ich habe ja gar nicht damit gerechnet, dass sich die Autorin zu meiner Rezension äußert. Dass Du Dir die Mühe gemacht hast, finde ich sehr nett.


    Voriges Jahr habe ich ein Buch von Lyndal Roper mit dem Titel "Hexenwahn" gelesen, dass meine Meinungsbildung zu diesem Thema sehr beeinflußt hat.
    Sie schreibt, dass der Großteil aller der Hexerei angeklagten und verurteilten Frauen alt und kinderlos war, da die Fruchtbarkeit bei diesem Thema eine große Rolle spielte. Außerdem lebten diese beklagenswerten Frauen oft alleine, ohne den Schutz einer Familie.
    Ausnahmen gab es gewiss. Schließlich wurden ja auch Männer und Kinder Opfer dieses Wahnsinns, aber ihr Anteil war prozentuell viel geringer.


    Meine Annahme, dass die Wälder des 17. Jahrhunderts viel größer und dichter waren als heute, stammt von einem Museumsbesuch, der allerdings schon etliche Jahre zurückliegt. Ich sehe noch heute die Karte vor mir, in der dies in einem Vergleich veranschaulicht wurde.


    Durch alle möglichen Informationen entsteht eben ein Bild einer bestimmten Zeit in meiner Vorstellung, und wenn ich dann einen Roman dazu lese, habe ich eine bestimmte Erwartungshaltung, die der Autor mit seiner Geschichte erfüllt oder auch nicht.


    Da Du aber als Autorin sehr flexibel bist, bin ich schon neugierig, wie mir Deine beiden vorhergehenden Bücher gefallen werden.
    Glücklicherweise ist die Literatur ja ein unerschöpfliches Gebiet, auf dem es auch immer wieder erfreuliche Überraschungen gibt.

  • Darf ich mich mal ganz kurz und ganz ungebeten einmischen? ;-)


    Zitat

    Original von Sylli7
    Voriges Jahr habe ich ein Buch von Lyndal Roper mit dem Titel "Hexenwahn" gelesen, dass meine Meinungsbildung zu diesem Thema sehr beeinflußt hat.
    Sie schreibt, dass der Großteil aller der Hexerei angeklagten und verurteilten Frauen alt und kinderlos war, da die Fruchtbarkeit bei diesem Thema eine große Rolle spielte. Außerdem lebten diese beklagenswerten Frauen oft alleine, ohne den Schutz einer Familie.


    Das trifft für den Beginn der Hexenverfolgungen durchaus zu. Zu der Zeit, die Deana beschreibt, betraf sie in einigen Gebieten aber mittlerweile fast alle Frauen. Es gibt Städte, die sich bis heute noch nicht von dieser Zeit erholt haben, da dort allein in zwei Jahren ein Drittel aller Frauen getötet wurde, auch die jungen, im fortpflanzungsfähigen Alter.


    Zitat

    Meine Annahme, dass die Wälder des 17. Jahrhunderts viel größer und dichter waren als heute, stammt von einem Museumsbesuch, der allerdings schon etliche Jahre zurückliegt. Ich sehe noch heute die Karte vor mir, in der dies in einem Vergleich veranschaulicht wurde.


    Auch da kommt es evtl. auf die Gegend an. Ich kenne es aus dem Gebiet, wo mein nächster Roman spielen wird, auch so, dass die Wälder zwar ein unwegsames Dickicht waren, dass die Bäume aber relativ klein blieben und der Wald durchaus in seinem Fortbestand bedroht war, weil man ihn nicht nur zum Bauen und zum Brennen schlug, sondern auch für Eisengießereien, Ziegel- und Glashütten usw. verwendete, so dass die Holzgewinnung damals schon stark eingeschränkt werden musste.

  • @sylli: Wenn Dich das Thema Hexenverfolgung interessiert, dann ist auch Die Seelen im Feuer zu empfehlen, die Leserunde dazu lief gerade.


    In Bamberg ist wohl die halbe Stadtbevölkerung dem Hexenwahn zum Opfer gefallen. Egal, ob jung oder alt. Angefangen hat es dort mit einem Jungen, der sich selbst bezichtigt hat.
    Ich denke es hatte wirklich nichts damit zu tun, ob jemand jung oder alt war, oft hat es schon gereicht, daß er von irgendjemanden beschuldigt wurde.

  • Hallo Mädels!
    Erst vor Kurzem habe ich mit einigen 'Waldfachleuten' wegen meines neuen Romans gesprochen und die wiesen mich erneut drauf hin, dass ich vorsichtig sein müsste mit der Beschreibung der Wälder.
    Genau wie Katharina (Hallo auch, liebe Uschi :wave ) richtig geschrieben hat, waren die Wälder durch Hausbau, Brennmaterial, Glashütten, Kokereien, Holzhandel für Schiffbau etc. ziemlich abgeholzt. Erst viel später – ich glaube es war Mitte des 18. Jahrhundert – hat man mit Aufforstung begonnen. Vielleicht könnt ihr euch an das Kapitel über Heiligenstadt in meinem Buch erinnern? Es war tatsächlich so, dass die Töpfereien eingeschränkt wurden, da die Wälder kahl waren - das konnte natürlich auch zum Wegschwemmen des Boden und kleineren Erdrutschen etc führen.


    Was das Hexenthema betrifft:
    Da ich einen anerkannten Historiker zur Seite hatte/habe, weiß ich, dass ich mich auf der sicheren Seite befinde. Er hat über Hexen/Hexenverfolgungsgegner/ Hexenverfolgungen promoviert und wird auf der ganzen Welt befragt und gehört. Alle Bücher, die ich für meine Recherche zu ‚Das Hexenmal’ benutzt habe, hat er mir empfohlen!
    Und das ist ein ganz wichtiger Punkt: die Bücher, die ich zuerst zur Hilfe genommen hatte, weil ich wusste, dass Kollegen/innen sie für ihre Romane benutzt haben, waren zu 100% veraltet! Sogar wissenschaftliche Bücher stimmten nicht mehr!
    Da habe ich gelernt, dass speziell für die Recherche, man nicht genug hinterfragen kann.


    @ Sylli7
    Warum sollte ich zu Deiner Rezi nichts sagen wollen? Ich melde mich ja auch bei den Lesern, die mein Buch klasse finden :-]


    Liebe Grüße
    Deana

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Schon wieder ich!
    Super Fachbuch über Hexen:


    'Hexen und Magie'
    Camus Verlag
    Dr. Johannes Dillinger


    Liebe Grüße
    Deana

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Deutschland kurz vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges:
    Auf dem Sterbebett sind Silvias letzte Worte, dass ihre sechs Jahre jüngere Schwester Katharina nun an ihre Stelle treten soll. Für Katharina bedeutet das, ihren Schwager Otto zu heiraten und Silvias drei kleinen Kindern die Mutter zu ersetzen.
    Doch Katharina widerstrebt diese Pflicht, besonders, da sie Otto auf gar keinen Fall heiraten will, denn er ist kaltherzig und grob, will ihr sogar verbieten, im Armenhaus zu helfen. Auch die Versorgung ihrer kleinen Neffen bringt die Siebzehnjährige nah an ihre Grenzen.


    Franziska ist Magd bei einem reichen Bauern und liebt dessen Sohn Johann. Doch der Vater ist gegen die Verbindung, als Johann ihm sagt, dass er Franziska heiraten möchte, verprügelt er den Jungen. Außerdem lässt er Franziska als Hexe anklagen.
    Lambrecht, der Pfarrer des Dorfes und Johanns Onkel, versucht zu helfen und bringt Franziska bei einem alten Freund von sich unter.


    Nach dem völlig überraschenden Tod ihrer Eltern hat Anna sehr schnell Wilhelm geheiratet, dies aber rasch bereut, denn Wilhelm ist so gar nicht der Mann, der er anfangs zu sein vorgab. Annas Bruder Clemens gerät ebenfalls immer wieder mit Wilhelm aneinander und befindet sich bald in Lebensgefahr, denn der skrupellose Wilhelm möchte auch ihn aus dem Weg räumen.


    Burghard, ein junger Franziskaner-Mönch, leidet unter den Schikanen seines älteren Mitbruders Servatius. Als sich ihnen auf ihrer Wanderschaft der Volksmagier und Hexenkenner Barnabas anschließt, glaubt er zuerst, in dem geheimnisvollen Mann eine Hilfe gefunden zu haben, doch rasch erkennt er, dass er niemandem trauen kann.


    Die Zeiten sind gefährlich, besonders für Frauen ist es leicht, als Hexe angeklagt zu werden. Und der Dreißigjährige Krieg steht kurz bevor.


    Deana Zinßmeister schafft es, die unterschiedlichen Handlungsstränge geschickt zu verweben und die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet.
    Besonders gefallen hat mir aber der Schreibstil; beim Lesen hatte ich das Gefühl, jemand erzählt mir diese Geschichte und ich muss nur zuhören. Die Seiten blätterten sich so fast von selbst um.
    Ein wunderbarer historischer Roman, der mich von den ersten Seiten an gefesselt hat.


    10 von 10 Punkten

  • Hallo Leserättin!
    Vielen Dank für Deine wundervolle Beurteilung! :-]
    Herzlichst
    Deana

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006