Hilfreiche/nicht hilfreiche Bewertungen bei Amazon

nicht hilfreich/hilfreich beachte ich überhaupt nicht bei amazon. Als ich das hier las, musste ich erstmal nachdenken, worum es geht.

Irgendwie halte ich das ganze Rezensionswesen bei amazon eher für ein Unwesen.
Ich lese mir Amazon Rezis durch, wenn ich unsicher bin, ob ich ein Buch kaufen will, und gehe dabei sowieso immer davon aus, dass die einen ein Buch total in den Himmel heben und die anderen es verreißen, und solange ich nicht weiß, was die einen oder die anderen Rezensenten ansonsten lesen und denken, nehme ich das mal als einen Hinweis, mehr nicht.
Manchmal sind Verrisse dermaßen unfundiert, dass man sich fragt, ob derjenige das Buch überhaupt richtig gelesen hat.
Andere Rezensenten schlagen eine Sprache an, als ob sie sich für den Literaturpapst persönlich halten.
Eigentlich finde ich es nicht gut, wie das ganze dort aufgezogen ist. Und inzwischen schaue ich auch zuerst hier nach, wenn mich ein Buch interessiert, da die Kritiken hier ehrlicher ist.

Zitat

Original von Voltaire
Genaugenommen interessieren mich die Amazon-Rezensionen nicht. Oftmals erscheinen sie wie bestellte Gefälligkeitsrezensionen und sind insofern auch nicht ernst zu nehmen. In puncto Rezensionen durchsuche ich lieber diverse Bücherforen oder google halt den Buchtitel dessen Rezensionen mich interessieren. Da findet man eher seriöse Sachen als diesen Amazon-Schrott.

Oder sie sind so wie die eine Rezi zur aktuellen Tudor-Serie, in der sich jemand bei Amazon dafür bedankt, dass sie die Serie aus dem Englischen übersetzt haben...

Mir sind meistens die kürzen Rezensionen lieber als sehr ausführliche Texte, in denen oft viele Spoiler sind. In der letzten Zeit habe ich die Rezis sogar eher vermieden, nachdem ich zu zwei Büchern ungewollt lesen musste, wie die Geschichten enden. Ob hilfreich oder nicht hilfreich, das ist genauso subjektiv wie die Vergabe der Sterne. Es gibt Leser, die einiges kritisieren und trotzdem fünf Sterne vergeben.

Mache mir selbst nur noch selten die Mühe, etwas bei Amazon zu schreiben. Nur noch dann, wenn ein Buch besonders gut oder schlecht war und noch niemand etwas dazu geschrieben hat oder eine einzige andere Rezi mit einer ganz anderen Meinung existiert.

In erster Linie richte ich mich nach den Rezis, die hier eingestellt werden. Die Amazon Rezis sind da für mich eher zweitrangig. Wenn es mal so ist, dass es sonst keine Rezis dazu gibt lese ich sie schon mal, aber sonst...

Selber bewerten tue ich die Rezis auch nur sehr selten und hab mich auch schon manches mal gefragt nach welchen Kriterien denn "gute" von "schlechten" Rezis unterschieden werden.

Außerdem habe ich noch nie auf die Rezesenten dort bzw. die Ränge geachtet. - Wenn jemand langsamer liest, kann er halt weniger Rezis schreiben und das macht noch lange nicht die Qualität aus.

Ich nutze die Rezensionen auf amazon ehrlich gesagt gar nicht. Wenn ich ein Buch interessant finde, dann kaufe ich es und bilde mir meine eigene Meinung. Allerdings kaufe ich Bücher auch nach einem recht eigenwilligen Schema - nämlich nach dem Cover.

Wenn mir das Cover gefällt, ist das Buch so gut wie gekauft. Höchstens ein Klappentext, der mich nicht anspricht, kann den Kauf dann noch verhindern. Allerdings funktioniert das anders herum nicht. Ein guter Klappentext kann eigentlich keinen Kauf forcieren wenn mir das Cover nicht gefällt. Ergo: Uninteressantes / unschönes Cover = kein Kauf.

Ausnahme hier bei: Wenn ich ein Buch empfohlen bekomme, dann schaue ich schon mal über das Cover hinweg, wenn es mir nicht gefällt. Allerdings lese ich dann aber auch nicht den Klappentext.

Wenn ich tatsächlich nach einer Rezension zu einem bestimmten Buch suche, dann schaue ich in den Foren danach, die ich regelmäßig frequentiere oder google die Bücher.

Das einzige, was mich wirklich bei amazon interessiert und durchaus einen Kauf begünstigen kann, sind die Sterne, die ich auf den ersten Blick neben dem Cover sehe. Wenn die meine Hoffnungen auf ein gutes Buch bekräftigen ist alles ok. Wenn nicht, dann bleibt das Buch liegen.

Dementsprechend bewerte ich auch keine Rezensionen.

Zitat

Original von Bouquineur
Pauschal als Schrott würde ich sie nicht bezeichnen. Es gibt ja auch viele Eulen (inklusive mir), die ihre Rezis bei Amazon einstellen. Für mich fließen die Rezis dort zumindest mit in die Kaufentscheidung ein. Wichtig sind sie für mich, wenn ich hier keine Rezi zum entsprechenden Buch finde.
Unwichtig wäre für mich dabei aber, ob sie bei Amazon als hilfreich oder nicht hilfreich eingestuft ist. Da zählt bei mir doch eher der Inhalt.

genauso sehe ich das auch, Bouquineur!

Also ich achte eigentlich fast nie auf die Rezis bei amazon... ich schau da nur manchmal hin, wenn es zu einem Buch keine Kurzbeschreibung gibt, dann kann man in den Rezis ab und an mal was über den Inhalt eines Buches erfahren!
Und auf die Bewertungen der Rezis hab ich ehrlich gesagt noch nie geachtet...

Ich nutze die Rezis auch nicht. Wenn ich was wissen möchte schaue ich bei den Eulen in die Rezis, die Leute sind für mich real und ich kann sie direkt ansprechen wenn ich noch Fragen habe.

Edit: Fehlerteufel

Ich denke, dass es wirklich teilweise Gefälligkeitsrezensionen oder Eigenrezensionen der Autoren sind und unliebsame Rezensionen gerne mal für unzumutbar erklärt werden.
Deswegen überfliege ich sie höchstens, meine Auswahlkriterien sind aber andere.

Rezis hole ich mir hier bei den Eulen, sollte ich hier nicht fündig werden, so habe ich immer noch die Buchhändlerin meines Vertrauens. Die Bewertungen bei Amazon interessieren mich nicht, geschweige denn achte ich auf die Bewertungen.

Hallo ihr Lieben,

auch ich würde Amazon-Rezensionen nicht pauschal als unnütz oder gar Schrott bezeichnen. Wie immer findet sich in einem System, das einen offenen Zugriff erlaubt, auch viel Mist. Aber es wäre ungerecht gegenüber all den ernsthaften Rezensenten, die dort posten, Amazon-Rezensionen generell als 'Mist' abzukanzeln.

Zitat

Original von CorinaB
Ich habe die Rezensionen zu meinem Buch jedenfalls nicht bestellt.

Dito :-).

Zitat

Original von CorinaB
Die Rezensentin (...), schrieb mir daraufhin, dass ihr so etwas öfter passiert. Um den eigenen Rang in den Rezensionen zu heben, würde jemand systematisch ihre Rezensionen durchforsten und löschen!!!! Stellt euch das vor!

Das finde ich ja sehr befremdlich. Seltsam, woraus Leute so ihre Befriedigung ziehen. Man löscht also Fremdrezensionen, um den eigenen Rang zu steigern? Und dann? Kriegt man dann einen Keks, wenn man Top500 Rezensent bei Amazon ist?

Das Hilfreich/Nicht Hilfreich-System ... hm, nun ja, ich nehme mal an, die Idee dahinter ist eigentlich, dass auch Leute, die keine eigene Rezi verfassen wollen, die Möglichkeit haben, eine Bewertung des Buches abzugeben. So habe ich das immer interpretiert - also ein 'Ja, ich stimme dem Rezensenten zu' oder 'Nein, ich fand das Buch nicht so toll wie der Rezensent'.
Aber vielleicht wäre das besser gelöst über eine 'Gefallen'-Punkteskala für das Buch, nicht die dedizierte Rezension.

Ich persönlich lasse mich durchaus von den Amazon-Rezensionen beeinflussen, insbesondere wenn ich 'stöbere', also etwas kaufe, wo ich den Autor noch nicht kenne. Da ich abends eigentlich nie vor 8 Uhr aus dem Büro komme, tätige ich inzwischen einen Großteil meiner Buchkäufe über Amazon, und ab und zu mache ich da natürlich Experimente. Dann bin ich ganz froh, wenn schon mal jemand seine Meinung kundgetan hat - vor allem, wenn es ein Buch abseits des Mainstream ist, das vielleicht nicht so viele Leser und demzufolge auch nur wenig Rezensenten hat.

Und klar, bin ich auch schon reingefallen. Zwei tolle Rezis, der Klappentext liest sich auch gut, und dann legt man das Ding nach Seite 10 entnervt beiseite. Aber das ist mir auch im Buchhandel schon passiert... also eigentlich ganz normal.

Schöne Grüße,
Andrea

Ich kann mir zwar vorstellen, dass die amazons den "Hilfreich"-Button schufen, um nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität der Rezensionen bewerten zu können. Aber solange da willkürlich und unfundiert umeinandergeklickt wird ("Der Text ist mir zu lang" - "Der Rezensent teilt nicht meine Meinung" - "Igitt, der Text ist ja von meiner Exfrau!"), ist das nicht besonders aussagekräftig.

Mir sind die Amazonbewertungen schnuppe.
Sowieso kaufe ich keine Bücher bei amazon, es sei denn ich will ein ganz bestimmtes haben, was selbst über Antiquaria nicht mehr zu beziehen ist. Dann kämpfe ich ein paar Tage lang mit mir und je nachdem, wie unbedingt ich das Buch haben will, bestelle ich es dann halt.
Ansonsten mache ich um Amazon einen großen Bogen.

Zitat

Original von ottifanta
Oder sie sind so wie die eine Rezi zur aktuellen Tudor-Serie, in der sich jemand bei Amazon dafür bedankt, dass sie die Serie aus dem Englischen übersetzt haben...

Ich hoffe immer, dass das nicht ausgerechnet auch eine Eule ist, die ihre Begeisterung bei Amazon kund getan hat. Die Ärmste müsste dann hier lesen, wie unglücklich sie sich mit der Übersetzung ausgedrückt hat.

Mir kam der Gedanke, weil einige Eulen den gleichen Nick haben wie einige Amazon-Rezendenten.

Ich will daran nicht glauben, dass jemand tatsächlich denkt, Amazon würde irgendwas für die Kunden tun, damit sie mehr Spaß an den Produkten haben. Das würde ja heißen, die geschichtsinteressierte Dame, die sogar ein Foto in ihr Profil gestellt hatte, hätte überhaupt nix ...
Mir geht es besser, wenn ich denke, sie hat sich nur unglücklich ausgedrückt. Noch besser geht es mir, weil ich die Rezi nun wirklich nicht mehr lesen muss. Vermutlich fand sie jemand anderes auch "unzumutbar".

Zitat

Original von Seestern
Sowieso kaufe ich keine Bücher bei amazon, es sei denn ich will ein ganz bestimmtes haben, was selbst über Antiquaria nicht mehr zu beziehen ist. Dann kämpfe ich ein paar Tage lang mit mir und je nachdem, wie unbedingt ich das Buch haben will, bestelle ich es dann halt.
Ansonsten mache ich um Amazon einen großen Bogen.

ähm, was ist eigentlich das Problem mit Amazon? Ich verfolge gerade die Diskussion hier und stehe irgendwie auf dem Schlauch...

Zitat

Original von elwe

ähm, was ist eigentlich das Problem mit Amazon? Ich verfolge gerade die Diskussion hier und stehe irgendwie auf dem Schlauch...

Ich nehme mal an, dass Seestern als Buchhändlerin doch lieber selbst auch in einem echten Laden kauft (und evtl. auch ungern das große Konzern unterstützt). Aber gut, sie wird sich sicher noch melden

Zu dem hilfreich/nicht hilfreich nochmal: Ich find Quatsch, guck nicht drauf. Auf die Bewertungen guck ich schon. Früher sehr oft, da ich die Eulen gar nicht kannte. Sicher ist es aber hier besser, wenn man Rezis findet, zumal man vielleicht nach einer Zeit auch herausfindet, dass der eine oder andere die gleichen Bücher mag wie man selbst (oder eben ganz andersrum) und daran kann man sich auch gut orientieren.
Aber oft sind Bücher neu und hier steht noch nicht soviel und dann find ich es gut, dass man sich auch über z.B. Amazon orientieren kann.

Und für viele hier ist es ja nicht relevant, weil sie die Rezis hier lesen. Aber es gibt sicher auch sehr viele Leute, die nicht sooviel lesen, in keinem ähnlichen Forum sind und schon auch für die Amazon-Rezis (die ja nicht immer schlecht sind), dankbar sind. Daher würd ich sie auch nicht als Schrott bezeichnen

Zitat

Original von Gummibärchen
Ich nehme mal an, dass Seestern als Buchhändlerin doch lieber selbst auch in einem echten Laden kauft (und evtl. auch ungern das große Konzern unterstützt). Aber gut, sie wird sich sicher noch melden

Ja ok, das verstehe ich :-).

Viele Nutzer scheinen die Frage, ob Rezensionen hilfreich waren oder nicht, mit derjenigen zu verwechseln, ob sie die Meinung des Rezensenten teilen oder nicht. Das aber ist nicht damit gemeint.

Amazon hat sich mit vielen Neuerungen selbst Eier gelegt. Die Möglichkeit, "Rezension unzumutbar" zu wählen, wird von vielen Leuten missbraucht, die ihre eigenen Bücher mit Fake-Rezensionen pushen und positive Rezensionen bei vermeintlichen Konkurrenzprodukten entfernen lassen. Im vergangenen Jahr (und im laufenden immer noch) haben mehrere selbstverlegte Erotik-Anthologien interne Schlagzeilen bei Amazon gemacht, weil die Autoren gezielt das Rezensions- und Lieblingslistensystem benutzt haben, um diesen Krempel (erfolgreich!) in die Amazon-Bestenlisten zu katapultieren. Zuweilen gab es bei einigen dieser Titel mehrere hundert fast gleichlautende Rezensionen, zudem wurden tonnenweise Lieblingslisten angelegt, die jeweils Top-Titel aus diversen Kategorien enthielten (also bei diesen Titeln angezeigt wurden), aber mit dem zu pushenden eigenen Buch begannen. Darauf sind viele Kunden hereingefallen. Und auch das Kommentierungs- und Diskussionssystem führt lediglich dazu, dass Leute über Geschmäcker streiten oder total hirnrissige Kommentare bei Rezensionen hinterlassen. Während die Rezensionen selbst (wenigstens stichprobenartig) von der Amazon-Redaktion geprüft werden, findet das bei allen anderen Systematiken nicht statt. Es wird quasi von Tag zu Tag ärgerlicher, und auch ich (Top-100-Rezensent bei Amazon) muss mich gelegentlich mit diesem Zeug herumschlagen. Langsam macht's wirklich keinen Spaß mehr. Aber das liegt weniger an Amazon selbst als an diesen Idioten, die bei jedem neuen System nach Schwachstellen suchen, um es für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Wie gesagt, die Herausgeber von zwei Erotik-Titeln, die sich nirgendwo sonst überhaupt verkaufen ("Schokospalte" und "Nachts sind alle Katzen geil"), haben es erstens geschafft, diese Titel nachhaltig in die Bestenlisten zu katapultieren - und zweitens, Amazon mit einer Welle von Diskussionen und Kommentaren zu überschwemmen. Man kann fast keinen Titel mehr anwählen, ohne dass einem entweder eine Lieblingsliste angezeigt wird, die mit einem der beiden Bücher beginnt (und die Cover sind endscheußlich!), oder an dem eine Diskussion hängt, bei der es um diese Titel geht.