Wie zufrieden seid ihr mit eurem Beruf / eurem Werdegang?

  • Melanie,


    wie ich in Deinem Profil sehe, bist Du volljährig. Es ist Deine Entscheidung, Dein Leben. Klar möchte man auch seinen Eltern gefallen, aber letzten Endes ist das eine Entscheidung, die nur Du allein treffen kannst, niemand anders. Ich kenne genug Leute, die nach Jahren/Jahrzehnten noch bereuen, auf andere gehört und sich nicht durchgesetzt zu haben ...

  • Mein Vater unterstützt mich auch. Meine Eltern haben beide einen Hauptschulabschluss und ich glaube nicht, dass sie wissen wie hart mein Weg ist. Aber ich werde das machen, was ich auch will. Es gibt zwar viele Lehrer die vorher eine Ausbildung gemacht haben, aber das bringt ja nicht viel.

  • Ich bin zwar schon der Meinung, dass eine Ausbildung enorm viel bringt. Vom theoretischen Wissen ganz abgesehen bringt das den meisten Leuten vor allem etwas für die persönliche Entwicklung.


    Trotzdem würde ich jetzt nicht nach der 12. Klasse den Weg zum Abitur unterbrechen. Der Wiedereinstieg ist nach einer so langen Pause nicht ohne. Davon abgesehen, dass es fraglich ist, ob man sich danach nochmal dazu aufrafft.


    Du kannst ja ggf. auch zwischen Abitur und Studium noch eine Ausbildung machen. Wenn es wirklich irgendwie sinnvoll ist. Je nachdem wie sicher du dir bist, dass du wirklich Lehrerin werden willst.


    Gibt es (bis auf Lehrer von Berufschulen) wirklich viele Lehrer, die eine (berufliche) Ausbildung gemacht haben? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Also ich hatte glaube ich in meiner ganzen Schulzeit höchstens einen.


    Ansonsten solltest du so etwas wirklich für dich selbst entscheiden und dich nicht von der Meinung deiner Eltern abhängig machen. So schwer es ggf. auch sein mag dich immer wieder zu rechtfertigen. Aber es ist dein Leben und es gibt Schlimmeres für Eltern, als ein Kind das Lehrer wird. (Auch wenn ich natürlich Eltern kenne, die davon tatsächlich nicht begeistert wären und es lieber sehen würden, wenn das "Kind" etwas Anständiges lernt und so früh wie möglich arbeiten geht und selbstständig wird.)

  • Zitat

    Original von Melanie90
    Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Man muss allerdings die Hälfte wieder zurückzahlen.



    Stimmt das so? Ich habe auch schon das Schülerbafög bezogen, das war komplett rückzahlungsfrei! (im Gegensatz zum Studentenbafög)
    Ich weiß ja nicht, ob sich da seither was getan hat (bei mir wars bis 2004), aber eventuell wäre es interessant da nochmal genauer hinzuschauen.
    Und im übrigen: selbst das Studentenbafög muss man nur zurückzahlen, wenn man auch einen gewissen Mindestlohn übersteigt (und dann sollte es ja machbar sein)... also wenns dann mal keinen Job gibt, treiben dich die Schulden nicht in den Ruin, sondern würden theoretisch auf irgendwann verfallen.


    Und nochwas: Ich war sogar 3 Monate vor meinem Abi der festen Überzeugung, ich müsste aufhören, weils mir eh nichts bringt und mich einfach nur genervt hat. Studieren war für mich eh immer ein rotes Tuch und absolut unvorstellbar für mich. Was soll ich sagen, heute bin ich über Umwege doch noch zum Student geworden und bin froh, dass mir damals in den Allerwertesten getreten wurde, das noch irgendwie durchzuziehen, auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, das studieren nichts für mich ist. Aber was soll man tun, wenn man ein Ziel hat ;-).
    Fazit: ich würde es an deiner Stelle wohl versuchen durchzuziehen, wenn du die Möglichkeit hast, und sogar jetzt schon einen Weg siehst, wo es dir nützen könnte. Man weiß nie wie es am Ende mal kommt.

  • Ich musste mein Schülerbafög auch nicht zurückzahlen, allerdings war das 1999 - 2001, also noch vor redator, aber ich würde auch sagen, dass Du nochmal ganz genau prüfen solltest, ob man es wirklich neuerdings zurückzahlen muss.
    Wenn nicht, dann hast du gar nichts zu verlieren und so einfach, wie die Chance nun vor dir liegt, wird es sie nie wieder geben. Das Abi in der Abendschule irgendwann nachzuholen ist sehr anstrengend. ich habe 3 Jahre ein berufsbegleitendes Studium gemacht, das ging zwar, aber ich hätte das auch leichter haben können (wenn ich nach dem Abi bzw. nach der Ausbildung noch richtig an die Uni gegangen wäre).

  • Also ich habe gehört, dass man das Bafög fürs Studium teilweise zurückzahlen muss. Das haben meine Lehrer auch gesagt. Also in der Berufsschule gab es schon einige, die erst eine Ausbildung gemacht haben. Eine Lehrerin von mir hat sogar ca. 17 Jahre in dem Beruf gearbeitet und ist dann Lehrerin geworden. Eigentlich wollte ich ja das Abi in einem Jahr nachholen aber man braucht in Mathe, Deutsch und Englisch einen Schnitt von 2,0 und ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Leider wußte ich das nicht vorher, sonst wäre ich nach dem ersten Jahr Fachabi auf diese Schule gewechselt.

  • Also ich war bis zur Geburt sehr zufrieden mit meinem Werdegang. Das Studium hat mir richtig viel Spaß gemacht. Jetzt ist die Kleine dazwischen gekommen.
    Jetzt studiert erstmal ihr Papa und dann mach ich weiter.
    Ich muss dan leider was anderes studieren, da ich das was ich vorher studiert habe nicht so hier studieren kann. Und wieder die 500km zurück, so weit weg von der family will ich auch nicht.

  • Zitat

    Original von Melanie90
    Also ich habe gehört, dass man das Bafög fürs Studium teilweise zurückzahlen muss.


    Das ist auch so. Aber es gibt eben - wie hier schon erwähnt wurde - einen Unterschied zwischen Bafög für Schüler (wenn man z. B. das Abitur nachholt) und dem Bafög für Studenten. Bei Schülern spielt (zumindest war das zu meiner Schulzeit in Bayern so) das Einkommen der Eltern auch keine Rolle. Da geht es nur darum ob du schon Geld besitzt. (Vorsicht mit irgendwelchen Konten, die z. B. Großeltern mal für einen angelegt haben etc. und von denen man vielleicht nichts weiß. Da gab es schon böse Überraschungen, wenn die nicht angegeben wurden. Vor allem mit der Lehrerlaufbahn wird es dann u. U. so schnell nichts mehr.)


    Das Studentenbafög muss teilweise zurückgezahlt und jedes Semester neu beantragt werden. Da spielt immer auch das Einkommen der Eltern (auch der letzten Jahre - falls jemand bereits Renter sein sollte) eine Rolle.



    Zitat

    Also in der Berufsschule gab es schon einige, die erst eine Ausbildung gemacht haben. Eine Lehrerin von mir hat sogar ca. 17 Jahre in dem Beruf gearbeitet und ist dann Lehrerin geworden.


    Sag ich doch. In Berufschulen ist das üblich. (Zumindest bei den berufsbildenden Fächern.) Nicht aber in Allgemeinbildenden Schulen. Hast du denn schon eine Idee, wo du gerne unterrichten würdest?

  • Wenn ich das fachgebundene Abitur mache, dann kann ich wohl nur an Berufsschulen unterrichten. Aber wenn ich zwei Jahre auf diese Schule gehe werde ich das allgemeine machen. Irgendwie schwanke ich noch zwischen Realschule und Berufsschule. Auf ein Gymnasium möchte ich eigentlich nicht. Ich bin auf einer kaufmännischen Schule und mir macht BWL und vor allem Rechnungswesen sehr viel Spaß. Darum tendiere ich momentan eher in die Richtung Berufsschule.

  • Zitat

    Original von Nachtelfe
    Also ich war bis zur Geburt sehr zufrieden mit meinem Werdegang.


    :rofl Entschuldige, ich musste jetzt doch lachen. Es hat ein klein wenig gedauert, bis ich geschnallt habe, dass du nicht deine eigene Geburt meintest.

  • Das ging mir genauso. Ich dachte noch, kaum is' man auf der Welt, geht der Ärger schon los. Wie in dem Lied "Von nun an ging's bergab" von Hildegard Knef:


    Zitat

    Ich kam im tiefsten Winter zur Welt,
    hab' dreimal geniest, mich müde gestellt,
    der Vater war wütend, er wollt' einen Sohn,
    ich sah mich so um und wusste auch schon:
    von nun an geht's bergab.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Idgie


    :rofl Entschuldige, ich musste jetzt doch lachen. Es hat ein klein wenig gedauert, bis ich geschnallt habe, dass du nicht deine eigene Geburt meintest.


    :rofl Das ist gut. Aber das würde zu meinem Mann passen dem ewigen Nörgler.
    Ich meinte natürlich die Geburt meiner Tochter :chen

  • Zitat

    Original von SoryuAsuka
    Ich muss gestehen, mein kompletter bisheriger Werdegang beruht auf Zufällen.


    Erst habe ich meinen Realschulabschluss gemacht und mein Klassenlehrer meinte, ich solle unbedingt Abi machen.


    Bis zu diesem Punkt gleichen sich unsere Lebensläufe.
    SoryuAsuka hat das Abitur gemacht, ich lehnte den Vorschlag der Lehrerin rüde ab. :pille
    Eine Idee, welchen Beruf ich erlernen sollte, hatte ich auch nicht.
    Eine Freundin wollte eine Arzthelferinnenschule besuchen und meinte: "Mach das doch auch!".
    Habe ich gemacht. Es hat mir nicht schlecht gefallen. :-)


    Dann hatte mein Mann die Idee, eine Firma zu gründen.
    Er schlug mir vor, sein Büro zu übernehmen.
    Habe ich gemacht. Es war interessant und hat mir gut gefallen. :-]


    Dann kamen die Kinder. Ich reduzierte die Mitarbeit in der Firma und wurde Erzieher, Koch und Krankenpfleger der Familie.
    Auch das hat mir gut gefallen. :-]


    Dann wurden die Kinder größer und es gab mehr Freizeit.
    Ich hätte jetzt wieder verstärkt die Arbeit in der Firma aufnehmen können, aber das Stück Freiheit wollte ich nicht mehr aufgeben.


    Durch einen Zufall kam ich vor acht Jahren mit Ton in Berührung.
    Das war es! :licht
    Ich hatte endlich gefunden, was ich wirklich machen wollte und auch gut konnte. Da konnte ich mich endlich auswüten.
    Über das Modellieren kam ich zum Malen.
    Ich habe inzwischen eine eigene Werkstatt und erfreue mich reger Nachfrage.


    Es tut mir zwar heute manchmal leid, das Abitur nicht gemacht und dann studiert zu haben, aber wäre mein Entschluss damals anders ausgefallen, hätte ich ja meine Kinder nicht. Jedenfalls nicht genau diese beiden. :grin


    Was mir noch vorschweben würde: Bilder für ein Kinderbuch zu malen.

  • ich bin eigentlich voll unglücklich, denn: *Kein Ausbildungsplatz bekomm*


    da will man von sich aus ne Ausbildung machen, im Bereich: Büro/Verwaltung oder als Rechtsanwaltsfachangestellte, und was bekommt man ? Absagen über Absagen. :fetch :fetch :fetch
    Ich würd ja sogar für nur 200 € im Monat ne Ausbildung machen, aber nix bekommt man bei uns momentan. :fetch :fetch :fetch


    Naja, es bleibt mir wohl nix anderes übrig, als das ich lieber dann für 2 Jahre auf die Sprachenschule bei uns geh. Da bin ich wohl besser aufgehoben und lern was, was mir dann auch Spaß macht.
    Und es wär dann auch ne abgeschlossene Ausbildung als Sprachkorrespondentin !Danach kann ich dann evt. bei uns an die Fh. Aber mal sehn.
    Noch wart ich meine Bewerbungen ab, die ich per E-mail an Firmadressen geschickt hab. *hoffe noch, auf was Positives*


  • Hast du die Bewerbung von jemandem gegenlesen lassen? Ich korrigiere des Öfteren die Bewerbungen der SchülerInnen einer Realschule hier in der Nähe und oft hat es daran gelegen.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Ich hoffe einfach, dass ich für 2010/2011 einen Platz auf der Berufsfachschule für Logopädie bei uns bekomme. Leider gibts da nur 16 Ausbildungsplätze und ich mach mir Sorgen, dass die mich dort nicht nehmen, weil ich mich bis jetzt nirgends sozial engagiert habe und mich auch nicht mit autogenem Training oder Yoga auskenne. Aber das ist eigentlich der einzige Beruf den ich mir vorstellen kann, der mich mein Leben lang glücklich machen kann. Naja, wenns wirklich nicht klappen sollte, werde ich auf die FOS gehen, die müssen mich ja nehmen. Außerdem werde ich mich in einer Kinderarztpraxis als medizinische Fachangestellte bewerben.


    lg j_book_j

  • Ich dachte ich habe einen schönen Beruf und er passt auch zu mir. Aber ganz glücklich machen, dass ist leider nicht so.


    ich würde gerne Buchhändlerin werden, aber nun habe ich schon eine fertige Ausbildung und bekomme deswegen nur Absagen, sie nehmen alt lieber nur "Junge", obwohl ich auch erst 23 bin.......

  • Hallo zusammen!


    Ich bin sehr glücklich mit meinem Werdegang. :-]


    Ich war auf dem Gymnasium und hab Abi gemacht. Im letzten Schuljahr war ich mir nicht so sicher, was ich machen sollte. Eigentlich wollte ich Medizin studieren, aber die Aussichten waren damals nicht ganz so rosig. Es gab zuviele Ärzte. Also habe ich überlegt, ob ich Verlagskauffrau, Fremdsprachenkorrespondentin oder Dolmetscherin werden sollte. Doch mehr oder minder während des Abis habe ich gemerkt, dass ich einfach nichts anderes machen will, als Medizin zu studieren und beschlossen, dass ich das jetzt durchziehe. Zunächst habe ich allerdings ein Jahr so eine Art Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und hauptsächlich im Rettungsdienst gearbeitet, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.
    Mittlerweile habe ich mein Studium abgeschlossen, habe ich mich für die Anästhesie entschieden und arbeite seit 15 Monaten. Mir macht mein Beruf sehr, sehr viel Spaß und ich gehe eigentlich jeden Tag wirklich gerne in die Klinik. Natürlich wünsche ich mir manchmal, nicht am WE arbeiten zu müssen oder würde nachts lieber schlafen, als auf der Intensivstation zu sitzen, aber diese Wünsche sind eher selten und trüben die Freude an meinem Beruf eigentlich gar nicht. :-)


    Lieben Gruß
    Larna

  • Ich bin im Moment auf meinem "Ich hab das völlig falsche Fach studiert"-Trip, aber was solls... :rolleyes

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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