Flieh, wenn du kannst – Joy Fielding

  • Verlag: Goldmann
    Gebundene Ausgabe 1995
    412 Seiten


    Aus dem Amerikanischen von Mechtild Sandberg-Ciletti


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Ein neuer Psychothriller der erfolgreichen amerikanischen Autorin. Ein Anruf ist es, der das Leben der Lehrerin Bonnie Wheeler aus dem Gleichgewicht bringt: "Du bist in Gefahr. Und deine kleine Tochter auch!" Anruferin ist Joan, die ehemalige Ehefrau von Rod, der inzwischen mit Bonnie verheiratet ist. Und dann wird Joan ermordet aufgefunden, und Bonnie gilt als Hauptverdächtige. Auf eigene Faust versucht sie, Licht in die mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Die Ergebnisse ihrer Recherchen lassen sie an allem zweifeln, was ihr Leben bisher ausmachte: an Ehemann, Freunden, an der eigenen Vergangenheit.


    Über die Autorin
    http://de.wikipedia.org/wiki/Joy_Fielding



    Meine Rezension:
    Der Originaltitel Don´t cry now ist der bessere Titel und sagt genau das Gegenteil vom deutschen Titel aus.
    Eine Frau wird ermordet. Die Protagonistin Bonnie, Mutter einer kleinen Tochter ist bedroht und muss sich mit dieser anspannenden Situation auseinandersetzen.
    Damit hat Joy Fielding wieder ihr Thema, an das sie mit Besessenheit schreibt. Eine Frau, die unter großen psychologischen Druck gerät, wie immer ist die Familie im Blickpunkt. Sie muss sich überwinden (don´t cry now) und auch mit den Problemen der Vergangenheit fertig werden. Nebenbei wird großartig der amerikanische Alltag mit Problemen in Familie und Gesellschaft verdeutlicht.


    Bonnie ist eine gelungene Hauptfigur, aber leider sind viele Nebenfiguren, wie zum Beispiel ihr häufig abwesender, möglicherweise untreuer Ehemann Rod, nicht sehr gut ausgebildet.
    Der Mordfall wird nicht sehr intensiv betrachtet. Es steht immer nur Bonnies seelische Verfassung im Vordergrund. Das ist etwas wenig, um den Roman über die gesamte Länge zu tragen. Zudem gibt es im Handlungsablauf auch die eine oder andere Nachlässigkeit, die Geschichte um Bonnies straffälligen Bruder Nick empfand ich als sehr unglaubwürdig und der Geschichte nur plakativ aufgesetzt.
    Das Finale ist dramatisch gelungen. Die Auflösung im letzten Kapitel hat mir nicht so gut gefallen, da ich plötzlichen Irrsinn bei einer bisher normalen Figur nicht glaubwürdig finde, aber das ist persönlicher Geschmack und soll dem Roman in objektiver Wertung nicht angelastet werden. Die Morde waren für mich letztlich nicht so wichtig wie das Portrait einer amerikanischen Familie.


    Ansonsten lässt sich der Roman, wie bei Joy Fielding gewohnt, flüssig und gut lesen und auch dieser Roman hat seinen Platz in ihrem Gesamtwerk verdient.

  • Ich habe das Buch auch in der Leserunde gelesen. Es liest sich gut und spannend und ich mag es, wenn Fielding aus Sicht der Protagonistin erzählt. Auch einige Szenen, wie z.B. das "Versteckspiel" beim Psychologen, finde ich besonders gut gelungen.


    Schade, dass die Auflösung nicht so glaubwürdig war. Außerdem fand ich, dass es diesmal besonders viel Morde und Mordversuche gab. In den ersten Romanen von Fielding (so mein Eindruck) standen die gesellschaftlichen Aspekte stärker im Vordergrund. Die Anzahl der Mordopfer scheint zuzunehmen.


    Fazit: Es ist nicht mein Lieblingsbuch von Fielding, aber gut geschrieben und durchaus lesenswert.

  • Also ich fand das Buch sehr gut. Ich habe es auch bei dieser LR gelesen (naja, nicht ganz, da ich zu langsam war. :grin).


    Das Ende ist halt meistens sehr überraschend bei Joy Fielding. Ich wäre aber trotzdem nicht auf die Lösung gekommen. Ich finde nicht, dass es sehr viel Mord war. Vllt. verglichen mit anderen Joy Fielding-Romanen schon, aber insgesamt gings, meiner Meinung nach.


    Von mir 9 Punkte.

  • Ich gebe diesem Buch 1 Punkt.


    Mir gefiel dieses Buch nicht, weil mir die Spannung einfach fehlte. Ich konnte mich nicht hineinleben, sondern es kam mir vor wie ein Film der vorbei lief, ohne jeglicher Beteiligung meinerseits. Spannend wurde es erst auf den letzten 10 Seiten, und das ist mir eindeutig zu wenig. :-( Ich werde es irgendwann mal mit einem anderen Buch probieren, und schauen ob es einmalig war, oder ich einfach generell den Schreibstil von Joy Fielding nicht mag.

    lg Leila :wave


    Vergiss Deine Fehler, die Du nicht ändern kannst.
    Aber vergiss niemals, dass Du daraus gelernt hast!


    :lesend Michael Peinkofer- Am Ufer des Styx

  • Dieses Buch habe ich auch in der Leserunde gelesen, dabei fiel mir auf, dass mir einiges sehr bekannt vorkam und ich mich an vieles erinnern konnte - ich hatte das Buch wohl schon vor Jahren ausgeliehen und gelesen. Daher war es für mich nicht so spannend, da ich schon bald eine Idee hatte, worauf es hinausläuft und wie die Auflösung ist.


    Sehr typisch für die Autorin ist, dass man gerne in der Geschichte verweilt und schnell weiter lesen will. Das Ende ist für mich richtig typisch, es kommt anders, als man dachte und ist erstaunt über die Zusammenhänge und Hinweise, die man die ganze Zeit vor der Nase hatte, aber nicht näher beachtet hat.


    Für mich ist dieser Roman oberes Mittelfeld von Joy Fielding - nichts schlechtes, aber auch nicht das beste von ihr. Von mir gibt es 8 Punkte.

  • "Flieh, wenn du kannst" war mein zweiter Roman von Joy Fielding. Und während ich den ersten ("Nur wenn du mich liebst") gut fand, bin ich von diesem Buch ziemlich enttäuscht. Meiner Meinung nach war nur das Ende richtig interessant; der Anfang war sehr schwach und der Mittelteil enervierend.
    Allerdings muss ich zugeben, dass das Buch nach ungefähr 150 Seiten eine Sogwirkung entwickelte, was zu einem schnellen Lesen meinerseits führte. Größtenteils hat mir jedoch das, was ich gelesen habe, nicht gefallen.
    Dies lag vor allem an der Protagonisten Bonnie Wheeler. Ich mag keine Hauptcharaktere, die die ganze Zeit heulen und eigentlich immer nur dasselbe tun.


    Auch von ihrer ach so großen Stärke habe ich nichts bemerkt. Sie hat eigentlich nur geheult und sich - besonders zu Anfang - eher dümmlich verhalten.


    Doch auch anderes hat mir absolut nicht zugesagt. Die Nebencharaktere waren größtenteils farblos, es hatte einfach den Anschein, als wären sie nur da, damit Bonnie wieder jemanden zum Reden/Nerven/Vollheulen/Trösten hatte. Und dieses Gefühl will ich beim Lesen nicht haben.


    Insgesamt muss ich sagen, dass Fielding ihren Roman ruhig hätte kürzen können - so um 150 bis 200 Seiten. So bekommt er von mir 7,5 von 10 Punkten, wobei dies zum einen an der Sogwirkung liegt, die wohl aus dem Schreibstil resuliert, und zum anderen an der guten Idee sowie an der doch unterschwellig vorhandenen Spannung.

    "Erfahrungen vererben sich nicht-jeder muss sie allein machen."
    - Kurt Tucholsky

    :lesend J.K. Rowling: Harry Potter and the Goblet of Fire
    :lesend Jennifer Benkau: Es war einmal Aleppo

  • An sich fand ich das Buch nicht schlecht. Allerdings muss ich mich meinen Vorposter anschließen: So richtig spannend wurde es erst am Schluss.
    Das Ende fand ich auch etwas unglaubwürdig.
    Positiv ist aber festzuhalten, dass sich das Buch super gut lesen lässt. der Schreibstil ist sehr flüssig.
    Ich vergebe deswegen 6 von 10 Punkten.

  • Ich habe gestern dieses Buch fertig gelesen, letzte Woche habe ich von ihr "Ich will Ihren Mann" von ihr gelesen.
    Mir ist jetzt aufgefallen, als ich das zweite Buch gelesen habe, dass es sich schon sehr ähnelt irgendwie. Immer ist die Frau irgendwie ein bisschen naiv, dümmlich und vergöttert ihren Mann. Die Männer gehen fremd, sind nie da, kümmern sich nicht richtig um die Frau.
    Das hat mich irgendwie gestört.
    Ich finde "Flieh, wenn du kannst" besser als "Ich will Ihren Mann" und ich muss sagen, es war wirklich spannend. Mir gefällt der Schreibstil und auf mich hatte es auch so eine Art Sogwirkung. Ich musste einfach gestern Abend zu Ende lesen (bis 1 Uhr :grin). Das Ende fand ich gut gelungen! Vor allem, weil man selbst nicht drauf gekommen wäre.


    Ich würde 8 von 10 Punkten vergeben. Es hätte etwas kürzer sein können und mir gefällt das einfach nicht, dass die Frau so dargestellt wird. Da hätte man mehr draus machen können.

  • Nachdem ich am Anfang enttäuscht war und keinerlei Spnnung aufkam, hatte es mich ab der Mitte so richtig gepackt. Was mit Bonnie los war, habe ich mir schon lnge gedacht und insgesamt war der Rest in einem Rutsch flüssig zu lesen. Leider war meine Hoffnung auf den Mörder nicht die Richtige, aber irgendeinen Dreh soll eam Ende wohl geben.
    Mein Favorit ist von Fielding bisher "Zähl nicht die Stunden." Aber dieses hier reiht sich dahinter ein. Ich werde weiterhin etws von ihrlesen.