Der Brief für den König - Tonke Dragt

  • Kurzbeschreibung


    Tiuri soll einen Brief mit einer geheimen Botschaft in das ferne Königreich Unauwen bringen - ein geheimnisvoller und gefährlicher Auftrag, von dem das Wohl eines Landes abhängt
    Tiuri verlässt in der Nacht, bevor er seinen Ritterschlag empfangen soll, seine Heimatstadt und nimmt einen gefährlichen Auftrag an: Er soll einen Brief mit einer geheimen Botschaft in das ferne Königreich Unauwen bringen. Ritter, Reiter und Spione verfolgen ihn, er muss Gefahren bestehen, wird gefangen genommen, aber es gelingt ihm zu flüchten. Doch er findet auch Freunde, die ihm bei seiner schwierigen Aufgabe helfen.

    Eine Amazon - Rezension


    Spannender Jugendroman, 23. März 2004
    Rezensentin/Rezensent: eva_schaefer (Mehr über mich) aus Reinheim Deutschland
    "Der Brief für den König" von Tonke Dragt wurde 1963 in Holland nicht umsonst als "Das beste Jugendbuch des Jahres" ausgezeichnet. Als Leserin, die sich nicht mehr unbedingt im "richtigen" Alter für dieses Buch befindet, bin ich trotzdem überaus beeindruckt von der spannenden und faszinierenden Reise des jungen Tiuri ins Königreich Unauwens. Die Geschichte ist wunderbar fließend, jedoch nicht wie ein gemächlicher Bach, sondern eher wie ein reißender Fluss mit vielen Stromschnellen.


    Ich kann das Buch jedem wärmstens ans Herz legen, der gerne eine spannende Geschichte von Rittern, Abenteuern und Freundschaft lesen möchte.
    Natürlich ist dies kein hochintellektuelles literarisches Werk, sondern "nur" ein spannder Jugendroman, doch für alle "großen Kinder" - wie mich - ist es ein Hochgenuß, dieses Buch zu lesen! Natürlich auch für die angesprochene Altersgruppe.
    Also, versteckt euch nicht nur hinter sogenannten "literarischen Meisterwerken". Ab und zu sollte man - egal wie alt - einfach nur mal ein richtig gutes Buch lesen.


    Über die Autorin


    Antonia Johanna (Tonke) Dragt wurde am 12. November 1930 geboren in Batavia, der Hauptstadt von Niederländisch Ostindien. Batavia heißt heute Jakarta und ist die Hauptstadt von Indonesien. Tonkes Vater arbeitete dort für die niederländische Regierung. Tonke ist die Älteste; sie hat zwei jüngere Schwestern, Corlien und Ada.


    Als die Japaner Niederländisch Ostindien besetzten, kam Tonkes Vater in Kriegsgefangenschaft. 1942 kamen Tonke, ihre Mutter und ihre Schwestern in ein japanisches Lager namens Tjideng, nahe bei Batavia.


    Weil sie dort überhaupt nichts tun konnte, begann Tonke sich Geschichten auszudenken, die sie ihren Freundinnen und Schwestern erzählte. Mit ihrer Freundin Tineke Straub machte sie ein kleines Buch. Tineke schrieb und Tonke machte die Zeichnungen. Sie mussten um Papier betteln und benutzten sogar Toilettenpapier. Das Buch hieß: De jacht op de Touwkleurige (Die Jagd nach den Seilfarbigen); sie beendeten es nach dem Krieg. Die Mädchen benutzten als Künstlernamen Tito Drastra.


    Nach dem Krieg kam die Familie Dragt wieder zusammen. 1946 gingen Tonke, ihre Mutter und ihre Geschwister in die Niederlande. Für Tonke und ihre Schwestern war das ein kaltes, unbekanntes Land, wo sie sich nicht wohl fühlten. Sie hatten die Möglichkeit, nochmals einige Zeit in Ostindien zu verbringen, aber nicht lange: 1948 ging die Familie zurück in die Niederlande und blieb dort. Tonkes Schwester Ada gründete die Juniorbibliotheek (Juniorbibliothek) der Verlagsfirma "Das Jüngere". Diejenigen, die Mitglied der Bibliothek werden wollten, mussten zuerst ein Buch schreiben. Tonke schrieb für die Bibliothek zusammen mit ihrer Schwester Corlien. Die Bibliothek wuchs stetig bis zum Beginn der 50er Jahre. Die Juniorbibliotheek beeinhaltete zum Beispiel folgende Titel: Anastasia! und In Bainoe steht ein Kreuz.


    Nach Beendigung der H.B.S.(ehemalige Schule für die Altersklasse der 12-18jährigen) in Dordrecht, besuchte Tonke die Akademie der schönen Künste in Den Haag. 1955 studierte sie im Hauptfach Zeichnen. Dann begann sie zu unterrichten, zuerst an einer Grundschule, später an einer weiterführenden Schule in Rijswijk.


    Neben dem Lehren erzählte sie manchmal Geschichten im Klassensaal, wenn es zu Laut wurde oder wenn sie keine Ordnung in die Klasse bekam. Auf diese Art und Weise begann sie zu schreiben. 1958 machte sie ihr Debüt in der Zeitschrift Kris Kras. Als sie der Meinung war, dass ihre Geschichten erfolgreich waren, wagte sie mit der Schriftstellerin Miep Diekmann zu sprechen. Miep Diekmann stellte sie dem Verleger Leopold vor. Tonkes erstes Buch erschien im Jahre 1961.


    Zu dieser Zeit lebte Tonke Dragt in Den Haag in einem Haus voll mit Puppenhäusern, Dosen mit Teilen für Collagen und Ideen für Bücher, die sie noch zu schreiben hat.

  • Hallo Pelican,


    ja, wir lieben den Schreibstil von Tonke Dragt auch.


    Habt ihr denn noch andere von ihr außer den drei von mir hier vorgestellten? Und wenn ja, wie sind die denn?


    :wave
    Baumbart

  • Hallo Baumbart,


    ich habe meinem Neffen letztens "Die Türme des Februar" geschenkt. Er hat gemeint, es wäre ganz anders als die anderen von Tonke Dragt, es wäre auch gut, aber die anderen würden seine Lieblinge bleiben.


    Ich selbst habe es noch nicht gelesen.


    Viele Grüße
    Pelican :wave

  • Ich finde, es ist eines der besten 'jugend'bücher überhaupt. Ich hätte seine existenz um ein haar selbst verschlafen, hätte es nicht meine damals 60jährige tante für eine zugfahrt gekauft, und es mir gegeben, nachdem sie es ausgelesen hat. Leute, unbedingt lesen. Das geht auch als gute fantasy durch, obwohl orks, elfen und zwerge fehlen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich fand es auch SEHR SEHR gut!

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • Ich hab das Buch vor einigen Jahren gelesen und war begeistert....
    Da es aber aus einer winzigkleinen Bücherei war die leider zugemacht hat hab ich's mir gleich auf die wunschliste gesetzt....

    Zur Zeit in Arbeit:


    Smorrebrod in Napoli - Sebastian Schnoy
    A Star called Henry - Roddy Doyle

  • Ich habe das Buch als 10 oder 12 jährige gelesen und fand es damals sehr spannend. Ich kann mich allerdings nicht mehr an den Inhalt erinnern. Vielleicht sollte ich mein Praktikum ausnutzen und mir dieses Buch ausleihen und es noch mal lesen. :grin

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ich habe es letztes Jahr gelesen und es hat mir wirklich gut gefallen :-)
    Schönes Buch, toll geschrieben... gehört auf jeden Fall noch zu meinen Favouriten unter den Fantasy-Büchern (wenn man das als Fantasy bezeichnen kann^^ Aber ich denke schon *g*)

    »Dies möge die Stunde sein, da wir gemeinsam Schwerter ziehen!«
    (Théoden)


    :lesend Ich lese gerade "Wenn ich bleibe" von Gayle Forman :lesend

  • Das ist einer der besten Abenteuerromane, die ich kenne!
    Der Brief für den König war das erste Buch, das ich von Tonke Dragt gelesen habe, seitdem liebe ich ihre Bücher.


    Dieses ist eines der ganz wenigen Bücher, die ich dreimal direkt hinter einander lesen könnte, ohne mich zu langweilen.
    Die Reise von Tiuri ist spannend erzählt und er begegnet so vielen interessanten Menschen, die ihm helfen, aber auch solchen, die verhindern wollen, dass er die wichtige Nachricht überbringt.
    Ich werde jedesmal glücklich, wenn ich das Buch auch nur ansehe, weil es so wunderschön ist. Leider kennen es noch viel zu wenige.

  • Das war sehr lange eines meiner Lieblingsbücher, dicht gefolgt von der Fortsetzung "Der wilde Wald".


    Ich freue mich schon auf den Film. :-) Im WDR kam ein kurzer Bericht zu den Dreharbeiten. Ein Teil des Films wurde im Bergischen Land gedreht.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Sagt mal gibt es den Film schon auf DVD, denn wenn ja... muss diese berg-eule glatt eine flachlandeule für sie einkaufen schicken... bis die DVD nämlich hierzuland zu haben sein wird, ist vorher St. Nimmerleins-Tag :wow :rolleyes

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Die DVD ist raus und über Weihnachten lief der Film auch irgendwo im Fernsehen. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Es ist schon lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich weiß noch, dass es mir unheimlich gut gefallen hat. Vor allem , wie Tiuri sich immer aus allen Situationen rausgewunden hat.