Der Literaturhistoriker und Schriftsteller Dr. Wolfgang Beutin referierte am Mittwoch über den Schriftsteller Kurt Hiller und seine schlimmen Erfahrungen während der Nazizeit.
Frau Zastrow aus Gleidingen hatte für ein angenehmes Ambiente und einen Imbiss gesorgt, so dass die knapp vierzig Besucher sehr aufmerksam und interessiert den Ausführungen des Tucholski-Preisträgers folgen konnten.
Wolfgang Beutin hatte den 1955 aus dem England-Exil zurückgekehrten Kurt Hiller an der Universität Hamburg persönlich noch als Student und später als Dozent kennengelernt und wusste somit auch erster Hand die eine oder andere persönliche Begegnung mit ihm zu schildern. Besonders eindrucksvoll war eine Tonbandaufzeichnung aus dem Jahr 1964, in der Hiller selbst seine Misshandlungen in der Haft durch die Nazischergen schilderte.
Nach dem Vortrag entwickelte sich, insbesondere durch die vielen Facetten der Person Kurt Hiller, der nur unter unglaublich glücklichen Umständen lebendig der Folterhaft entkam, eine angeregte Diskussionsrunde, die diese Veranstaltung der REIHE70 allmählich ausklingen ließ.
Bericht: Ortsbürgermeister Andreas Neumann, Gleidingen